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#191
Eventuell kann ich ja bisserl dazu beitragen, das Missverständnis aufzuklären.

Bei einer idealen "Luftfeder" (wenn Ihr das Ding so nennen wollt) gibt es einen linearen Zusammenhang zwischen dem Luftvolumen und der Höhe. Zumindest bei zylindrischer Form, siehe Skizze unten.
Heißt: wenn ich das Luftvolumen verdopple, verdoppelt sich auch die Höhe.
Der Druck beibt aber gleich, denn der wird in meinem Beispiel alleine durch das Gewicht (genauer: dessen resultierende Kraft) bestimmt, das nach unten drückt.
Mehr Luft reinblasen resultiert hier also nicht in einem höheren Druck.
Andererseits: wenn sich der Druck durch eine höheres Gewicht (Beladung) erhöht, sinkt natürlich auch die Höhe des Zylinders (Kompression der Luft). Das kann man dann durch Nachfüllen von Luft ausgleichen.

Jetzt gehen wir von idealen Zuständen und dem Metallzylinder weg und hin zum Gummibalg. Der verhält sich ja ähnlich wie ein Luftballon oder ein Sitzball. Nehmen wir den Sitzball mit Gewicht oben drauf. Wenn ich den Sitzball noch weiter aufpumpe, wird das Gewicht schon auch nach oben gedrückt - aber es wird eben auch der gesamte Ball gedehnt und das resultiert in einem höheren Druck, weil die "Gummiwände" nun unter stärkerer Spannung stehen. Hier ist nichts mehr linear, und der Druck wird nicht mehr alleine durch das Gewicht bestimmt, sondern zu einem guten Teil eben durch die Elastizität des Gummibalgs.

Je nachdem ob die Federung am Auto nun eher in Richtung des linearen Idealzylinders oder in Richtung des elastischen Gummibalgs geht, stimmt eher die eine oder die andere Aussage.

Zylinder.jpg
#192
Dann kann ich ja auch mal abschließend Stellung nehmen:
@Rico
Du hast in allem, was du nach meinem letzten Beitrag geschrieben hast, vollkommen Recht.
Ich habe bei meiner vereinfachten Betrachtung bewußt viele Dinge ausgeklammert die in dem Gesamt- Zusammenhang vielleicht wichtig wären. Ich weiß auch, das sich ein Balgzylingder, erst recht als Abrollzylinder, anders verhält wie ein „normaler“ Pneumatikkzylinder. Den fehlenden mechanischen Endanschlag hatte ich ja bereits erwähnt. Die Konturänderung ist allerdings bei einem Abrollzylinder kleiner als bei einem gefalteten Balgzylinder. Der Aussendurchmesser bleibt bei Längenänderung nämlich nahezu konstant. Das ist ja der große Vorteil eines Abrollzylinders. Und natürlich spielen auch enttstehende Verspannungen und Verschränkungen eine Rolle.

Aber meine „vereinfachten“ Annahmen sind deshalb nicht falsch.
(Das hattest du ja auch nicht behauptet…)

Die Idee mit den untergelegten Platten ist sicherlich eine elegantere Lösung als das Anhebendes Hecks über den Luftbalg. Auf dem Foto, welches du gestern eingestellt hast, könntest du ja schon bald ohne neue Briden die 25mm unterlegen. Die Muttern würden wahrscheinlich trotzdem gut voll. Ich habe mal bei mir geschaut: Da schauen die Gewindestücke höchstens 20mm raus. Scheint also unterschiedliche Versionen zu geben. Vorteil der Platten ist ja auch, daß die tiefe Aufnahme unten am Balgzylinder mit hoch geht. Nachteil ist natürlich die Erhöhung der umgefederten Masse. Aber das sollte bei einem Radgewicht von ca. 23 Kg vernachläßigbar sein… :smile: :smile: :smile:

Wäre nett, wenn du das Ergebnis der Maßnahme hier teilst.


@Wolfgang
Beispiel: Ich habe einen 10cm ausgefahrenen, stehenden Pneumatik-Zylinder der von oben mit einem Gewicht von 10Kg belastet ist. Das in der Druckleitung angeschlossene Manometer zeigt, natürlich abhängig vom Kolbendurchmesser, beispielsweise 3 bar an. Jetzt pumpe ich mittels einer Druckerhöhung weitere Luft in den Zylinder so, das er nachher 20cm ausgefahren ist. Ist diese Position erreicht, zeigt das Manometer natürlich wieder 3bar an. Es findet keine Druckerhöhung im Zylinder statt!

Wer da etwas anderes behauptet, hat meiner Meinung nach, schlicht keine Ahnung (oder in der 8. Klasse Physik geschwänzt :sunglasses: )
Und die Gründe, warum dein Manometer trotzdem andere Drücke anzeigt, haben wir ja jetzt dargelegt.


Ingo
#193
mrt hat geschrieben: vor 7 MonateBei einer idealen "Luftfeder" (wenn Ihr das Ding so nennen wollt) gibt es einen linearen Zusammenhang zwischen dem Luftvolumen und der Höhe. Zumindest bei zylindrischer Form, siehe Skizze unten.
Heißt: wenn ich das Luftvolumen verdopple, verdoppelt sich auch die Höhe.
Der Druck beibt aber gleich, denn der wird in meinem Beispiel alleine durch das Gewicht (genauer: dessen resultierende Kraft) bestimmt, das nach unten drückt.
Mehr Luft reinblasen resultiert hier also nicht in einem höheren Druck.
:thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Da ist noch jemand meiner Meinung! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
#194
Ingo du kannst auch bei Klick auf dem Namen nachdem du das @ eingegeben hast, die Leute markieren. @Ingoav

Leider ist das gepostete Bild von mir nicht die Original Luftfederung oder einfach andere Bälge, also auch nicht mein Fahrzeug. Bei mir sehen die Briden laut Bildern etwas kürzer aus.. aber ich komme ja gerade nicht ans Fahrzeug.

Ja die ungefederte Masse wird mit erhöht aber ich denke bei 25mm sicher vernachlässigbar.

Da sind noch zwei Bilder vor der Abholung 2020:
Bild
Bild

Ich warte einfach bis die Kiste wieder da ist und dann wird umgebaut.. Höherlegung, Koni FSD auf der Hinterachse und gedämmte Radhausschalen.

Gruß Rico
#195
mrt hat geschrieben: vor 7 MonateJetzt gehen wir von idealen Zuständen und dem Metallzylinder weg und hin zum Gummibalg. Der verhält sich ja ähnlich wie ein Luftballon oder ein Sitzball. Nehmen wir den Sitzball mit Gewicht oben drauf. Wenn ich den Sitzball noch weiter aufpumpe, wird das Gewicht schon auch nach oben gedrückt - aber es wird eben auch der gesamte Ball gedehnt und das resultiert in einem höheren Druck, weil die "Gummiwände" nun unter stärkerer Spannung stehen. Hier ist nichts mehr linear, und der Druck wird nicht mehr alleine durch das Gewicht bestimmt, sondern zu einem guten Teil eben durch die Elastizität des Gummibalgs.
Da bin ich nicht ganz bei dir... :cry: :cry: :cry:
Ein Luftballon oder Sitzball kann sich in alle Richtungen ausdehnen. Ein Balgzylinder kann (sollte) sich nur in eine Richtung ausdehnen und hat dabei eine relativ konstante Wirkfläche. Damit ist der der bautechnisch viel näher an einem Pneumatikzylinder als ein Sitzball. Der Sitzball braucht für die Erhöhung auch deshalb einen höheren Druck, weil sich dabei die Aufstandsfläche verkleinert. Umgekehrt macht man das ja beim Luftablassen der Reifen in der Wüste. Damit vergrößere ich ja meine Aufstellfläche.

Jetzt ist aber gut... :sunglasses:
#196
@Rico_KN
wieder was gelernt!

Die Anhebung der Karosse über Unterlegplatten oder verändern der Nulllage der Luftfederung ist ja eigentlich "nur" ein Bodylift.
Die kleinste Bodenfreiheit hat bei mir die hintere Starrachse. Um die Bodenfreiheit zu vergrößern müßte man größere Räder aufziehen.

Weshalb ich den Bodylift über Unterlegplatten besser finde als einen längeren Balgzylinder habe ich gerade mal bei mir fotografiert:
Jetzt ist nicht mehr die Achse der tiefste Punkt, sondern die Abstützung unter dem Zylinder ist noch tiefer. (Stört mich aber nicht wirklich, da ganz aussen.)
Man kann auf dem Foto auch sehen, wie weit der Zylinder "abrollt" wenn man die Koppelstangen nur um 2cm verlängert.
Durch die Hebelgeometrie muss der Balgzylinder dafür nämlich 3 bis 4cm ausfahren!
Dateianhänge
c98c35b5-fd69-4404-bea8-b5f658d0142a.jpg
#197
Auf Stufe 2 ausgefahren sieht der Balg so aus. Das ist echt schon grenzwertig! Stufe 3 geht auch noch, habe ich aber bisher nur einmal probeweise benutzt.
Das meine ich mit dem weichen Endanschlag...

IMG_2814.jpeg
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