- vor 4 Jahre
#1
Ganz geschafft ist es noch nicht. Aber immerhin ist er vom TÜV als Wohnmobil erkannt und als So Kfz Wohnmobil zugelassen. Es gibt noch einiges zu tun, aber nicht im Winter. Somit bleibt mir einige Zeit, meinen Ausbau hier zu Papier zu bringen.
Meine Frau und ich haben unsere Berufstätigkeit beendet und können somit frei über unsere Zeit verfügen.
Letztes Jahr reifte der Entschluss, ein Wohnmobil zu kaufen, um damit in warmen Regionen zu überwintern. Eigentlich sollte es ein Allrad werden, da wir früher einige Jahre ein Allrad-Wohnmobil hatten und die Möglichkeiten, auch Eselspfade befahren zu können, sehr geschätzt haben. Leider gibt es in unserem Budget nur Schrott auf dem Markt, so kam Plan B zum Tragen. Ein Kastenwagen mit Hinterradantrieb sollte es werden. Fertige Fahrzeuge, die unseren Vorstellungen entsprechen, haben wir nicht gefunden.
Also blieb nur noch der Selbstausbau. Ende letzten Jahres habe ich bei einem Händler im näheren Umkreis einen Renault Master III, L3H3, Baujahr 2013 mit Hinterradantrieb entdeckt. Dieser war im Vorleben sehr pfleglich behandelt worden. Auch die Ausstattung entsprach unseren Vorstellungen, insbesondere die Klimaanlage war uns wichtig. Also gekauft und mit der Ausbauplanung begonnen.
Wichtig war uns folgendes:
-abgetrenntes Führerhaus
-mind. 1,40 m breites Festbett
-Dusche und Toilette
-möglichst großer Wassertank
-möglichst großer Abwassertank
-Druckwasseranlage
-Kompressorkühlschrank
-Solaranlage und hinreichend große Batteriebank
-Wechselrichter 12/230 V reiner Sinus, mind. 1000 W Dauerleistung
-konsequenter Leichtbau
Weiterhin habe ich Wert darauf gelegt, wo immer möglich, Materialien aus der Haustechnik zu verbauen. Die meist überteuerten und oft minderwertigen Teile aus dem Campingzubehör nur, wo es gar nicht anders geht.
Im Folgenden stelle ich mal zu den einzelnen Gewerken einige Fotos ein und erläutere, was ich da gemacht habe und warum.
Der Boden
Im Fahrzeug war ein einteiliger, phenolharz-beschichteter Boden, ähnlich einer Siebdruckplatte, jedoch mit einer Mittellage aus Spanplatte verbaut. Den Boden habe ich ausgebaut, war zum Glück nicht verklebt.
Der Blechboden war in einem guten Zustand, kein Rost. Einige Stellen habe ich sicherheitshalber mit Rostschutzfarbe ausgebessert. Danach habe ich auf die unteren Sicken Fichtenleisten geklebt. Die Höhe der Leisten ist so gewählt, dass die Oberkante 2 cm höher als die obere Sicke steht. Der Raum zwischen den Leisten wurde mit 2 cm dicken Dämmplatten ausgefüllt, die ich auf die oberen Sicken punktuell aufgeklebt habe.
Anschließend habe ich den vorhandenen Boden wieder eingebaut und mit den Leisten verschraubt.
Die Fenster und Dachluken
Die Anzahl der Fenster und Dachluken wollte ich möglichst begrenzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere große Dachluken, aber auch viele und große Fenster in warmen Regionen eher ungünstig sind, weil sie die Aufheizung des Innenraums begünstigen.
Ich habe mich entschieden, 1 Fenster in die Schiebetür und 1 Fenster in die gegenüberliegende Wand weiter hinten einzubauen. Über dem Bett ist eine Dachluke 40 x 40 cm und in der Nasszelle eine Dachluke 28 x 28 cm eingebaut.
Die Dämmung
Für die Dämmung habe ich selbstklebendes Armaflex verarbeitet, in den Flächen 20 mm, über den Trägern 10 mm. Warum so wenig? Unser letztes Womo war sehr gut gedämmt (Sandwich-Kabine mit 5 cm Dämmung). Trotz der Dämmung hat sich die Kabine im Sommer in Griechenland spätestens nachmittag richtig aufgeheizt. Dank der guten Dämmung blieb uns die Hitze dann immer fast die ganze Nacht erhalten. Ich hoffe, dass der Kasten dank geringerer Dämmung nachts schneller abkühlt.
Der Möbelbau
Die Möbel habe ich komplett aus Multiplex Birke gebaut. Ich habe viele Überlegungen über die Materialwahl angestellt und mich dann für MPX Birke entschieden, weil durch die enorme Festigkeit dieser Platten ein konsequenter Leichtbau am einfachsten zu machen ist.
Die Schränke bestehen überwiegend aus MPX 6,5 mm. Sämtliche Sichtkanten habe ich mit aufgeleimten Leisten aus MPX 9,0 mm verstärkt. Somit entsteht optisch der Eindruck, die Möbel bestehen aus 15 mm Platten.
Natürlich musste ich auch im Bereich der Topfbänder und der Verschlüsse Klötze aufleimen, um auf die zum Einbau erforderliche Materialstärke zu kommen. Das Ganze ist viel Arbeit, hat aber gelohnt.
Ich habe im Vorfeld Vergleichsrechnungen angestellt. Einen Schrank aus den häufig verwendeten Möbelbauplatten aus beschichtetem Pappelsperrholz, z.B. von Reimo, mit einem Schrank aus MPX Birke in meiner Bauweise. Meine Bauweise ist 30 % leichter, trotz des höheren spezifischen Gewichts von MPX Birke. Außerdem ist der Kostenvorteil natürlich enorm.
Mehr Fotos gehen scheinbar nicht, also geht es unten weiter.
Meine Frau und ich haben unsere Berufstätigkeit beendet und können somit frei über unsere Zeit verfügen.
Letztes Jahr reifte der Entschluss, ein Wohnmobil zu kaufen, um damit in warmen Regionen zu überwintern. Eigentlich sollte es ein Allrad werden, da wir früher einige Jahre ein Allrad-Wohnmobil hatten und die Möglichkeiten, auch Eselspfade befahren zu können, sehr geschätzt haben. Leider gibt es in unserem Budget nur Schrott auf dem Markt, so kam Plan B zum Tragen. Ein Kastenwagen mit Hinterradantrieb sollte es werden. Fertige Fahrzeuge, die unseren Vorstellungen entsprechen, haben wir nicht gefunden.
Also blieb nur noch der Selbstausbau. Ende letzten Jahres habe ich bei einem Händler im näheren Umkreis einen Renault Master III, L3H3, Baujahr 2013 mit Hinterradantrieb entdeckt. Dieser war im Vorleben sehr pfleglich behandelt worden. Auch die Ausstattung entsprach unseren Vorstellungen, insbesondere die Klimaanlage war uns wichtig. Also gekauft und mit der Ausbauplanung begonnen.
Wichtig war uns folgendes:
-abgetrenntes Führerhaus
-mind. 1,40 m breites Festbett
-Dusche und Toilette
-möglichst großer Wassertank
-möglichst großer Abwassertank
-Druckwasseranlage
-Kompressorkühlschrank
-Solaranlage und hinreichend große Batteriebank
-Wechselrichter 12/230 V reiner Sinus, mind. 1000 W Dauerleistung
-konsequenter Leichtbau
Weiterhin habe ich Wert darauf gelegt, wo immer möglich, Materialien aus der Haustechnik zu verbauen. Die meist überteuerten und oft minderwertigen Teile aus dem Campingzubehör nur, wo es gar nicht anders geht.
Im Folgenden stelle ich mal zu den einzelnen Gewerken einige Fotos ein und erläutere, was ich da gemacht habe und warum.
Der Boden
Im Fahrzeug war ein einteiliger, phenolharz-beschichteter Boden, ähnlich einer Siebdruckplatte, jedoch mit einer Mittellage aus Spanplatte verbaut. Den Boden habe ich ausgebaut, war zum Glück nicht verklebt.
Der Blechboden war in einem guten Zustand, kein Rost. Einige Stellen habe ich sicherheitshalber mit Rostschutzfarbe ausgebessert. Danach habe ich auf die unteren Sicken Fichtenleisten geklebt. Die Höhe der Leisten ist so gewählt, dass die Oberkante 2 cm höher als die obere Sicke steht. Der Raum zwischen den Leisten wurde mit 2 cm dicken Dämmplatten ausgefüllt, die ich auf die oberen Sicken punktuell aufgeklebt habe.
Anschließend habe ich den vorhandenen Boden wieder eingebaut und mit den Leisten verschraubt.
Die Fenster und Dachluken
Die Anzahl der Fenster und Dachluken wollte ich möglichst begrenzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere große Dachluken, aber auch viele und große Fenster in warmen Regionen eher ungünstig sind, weil sie die Aufheizung des Innenraums begünstigen.
Ich habe mich entschieden, 1 Fenster in die Schiebetür und 1 Fenster in die gegenüberliegende Wand weiter hinten einzubauen. Über dem Bett ist eine Dachluke 40 x 40 cm und in der Nasszelle eine Dachluke 28 x 28 cm eingebaut.
Die Dämmung
Für die Dämmung habe ich selbstklebendes Armaflex verarbeitet, in den Flächen 20 mm, über den Trägern 10 mm. Warum so wenig? Unser letztes Womo war sehr gut gedämmt (Sandwich-Kabine mit 5 cm Dämmung). Trotz der Dämmung hat sich die Kabine im Sommer in Griechenland spätestens nachmittag richtig aufgeheizt. Dank der guten Dämmung blieb uns die Hitze dann immer fast die ganze Nacht erhalten. Ich hoffe, dass der Kasten dank geringerer Dämmung nachts schneller abkühlt.
Der Möbelbau
Die Möbel habe ich komplett aus Multiplex Birke gebaut. Ich habe viele Überlegungen über die Materialwahl angestellt und mich dann für MPX Birke entschieden, weil durch die enorme Festigkeit dieser Platten ein konsequenter Leichtbau am einfachsten zu machen ist.
Die Schränke bestehen überwiegend aus MPX 6,5 mm. Sämtliche Sichtkanten habe ich mit aufgeleimten Leisten aus MPX 9,0 mm verstärkt. Somit entsteht optisch der Eindruck, die Möbel bestehen aus 15 mm Platten.
Natürlich musste ich auch im Bereich der Topfbänder und der Verschlüsse Klötze aufleimen, um auf die zum Einbau erforderliche Materialstärke zu kommen. Das Ganze ist viel Arbeit, hat aber gelohnt.
Ich habe im Vorfeld Vergleichsrechnungen angestellt. Einen Schrank aus den häufig verwendeten Möbelbauplatten aus beschichtetem Pappelsperrholz, z.B. von Reimo, mit einem Schrank aus MPX Birke in meiner Bauweise. Meine Bauweise ist 30 % leichter, trotz des höheren spezifischen Gewichts von MPX Birke. Außerdem ist der Kostenvorteil natürlich enorm.
Mehr Fotos gehen scheinbar nicht, also geht es unten weiter.