Elektroplanung
Ich habe gestern die vorerst letzte Großbestellung an Elektrokomponenten gemacht. Somit bleibt meine Elektroplanung nun hoffentlich in etwa so wie sie ist.
Die wichtigsten Punkte bzw. das Ergebnis stelle ich nun vor.
Hier erstmal der aktuelle Plan damit ihr die nachfolgenden Beschreibungen bei Bedarf dann gleich im Plan nachvollziehen könnt.
12 Verbraucher / Strombedarf & Batterien
Elektrische Verbraucher 12 V:
- Dieselheizung Truma Combi D 6 E
- Kompressorkühlschrank Kissmann KB 140 EN
- Beleuchtung
- Pumpe Shurflo Soft
- Lüfter Trocken-Trenntoilette, Lüfter Dusche
- vstl. Radio, Lautsprecher, evtl. TV
- an 12V Steckdosen: Handys, USB-Lautsprecher, Akku-Packs
Engpass was die Auslegung der Batterien und deren Ladung angeht ist der geplante Einsatz des Fahrzeugs auch im Winter. Hier soll eine autarke Standzeit von 48 h ohne Landstrom unter möglich sein.
Der Strombedarf im Winter beträgt großzügig geschätzt ca. 110 Ah/Tag. Dieser setzt sich zusammen aus:
- 50 Ah/Tag für Heizung & Warmwasser (laut Angabe Truma verbraucht die Heizung 1,8 – 4 A. Im Regelbetrieb zwischen „Aus“ und „kleinster Stufe“ weniger als 1,8 A. Ich rechne somit mit ca. 2 A x 24 h + Warmwasser)
- 30 Ah/Tag Kühlschrank
- 30 Ah/Tag Beleuchtung, Pumpe, Lüfter, Radio, Lautsprecher, 12V Steckdosen & Sonstiges
Somit sind für 2 Tage autarkes Stehen bis zu 220 Ah erforderlich. Als maximale Entladung habe ich mit 70% kalkuliert. Somit bin ich auf gut 300 Ah benötigter Batteriekapazität gekommen (im Winter würde meine Solaranlage mit beispielsweise 300 Wp max. 15 Ah pro Tag Ladung liefern, sodass ich dies vernachlässigt habe). Nach viel Suchen und Vergleichen von technischen Daten, möglichen Abmessungen und Preisen bin ich bei
2 Stück „Offgridtec® AGM 154Ah 20HR 12V - Solar Batterie Akku Extrem zyklenfest“ gelandet.
Im Sommer und in der Übergangszeit soll auch eine längere autarke Standzeit von beispielsweise 5 Tagen möglich sein (z.B. für Festivals). Der geschätzte tägliche Strombedarf liegt für den Sommer bei ca. 60 Ah/Tag. In Kombination mit der nachfolgend beschriebenen Solaranlage mit 300 Wp sollte dies kein Problem sein.
Anzeigepanel / Batteriecomputer
Ich habe mich für das
Votronic VPC Jupiter 200 mit Smart Shunt entschieden. Dieses Multi-Panel-System vereint zahlreiche Funktionen: Spannungsanzeige der Bord- und Startbatterie, Batteriecomputer für die Bord-Batterie (dank Smart-Shunt), Füllstandsanzeige für Frisch- und Abwasser (mit optionalen Tanksonden), Innen- und Außenthermometer, Uhrzeit, Schalter für Frischwasserpumpe, Hauptschalter (mit Switch Unit), USB-Doppel-Ladeport und Solarcomputer (mit Votronic Solarregler).
Zur Ermöglichung der Abschaltung kommt die
Votronic Switch Unit 40 zum Einsatz.
Für den Frischwassertank habe ich eine passende Tanksonde bestellt. Beim Abwassertank kommt erstmal keine Sonde.
Ladung über Solar
Aufgrund der oben beschriebenen Anforderungen und dem auf dem Dach zur Verfügung stehenden Platz habe ich mich für
3 Stück „Solarmodul 100W Solarpanel 24V Monokristallin 72 Solarzellen Wohnwagen 4 Busbars PV-100-M-72-S“ von prevent Germany entschieden. Als vorteilhaft empfand ich neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis auch die Abmessungen (lang & schmal), sodass ich hiervon 3 identische Module unterbekomme mit einer Gesamtleistung von 300 Wp (bei anderen Anbietern hätte ich nur unterschiedliche Module und/oder weniger Gesamtleistung unterbekommen da mein Dach schon recht zerklüftet ist (3 Dachfenster + Pilzlüfter). Dass es sich um 24 V Module mit einer Leerlaufspannung von 44,6 V handelt sehe ich auch nicht als Nachteil sondern aufgrund der geringeren Leitungsverluste eher als Vorteil.
Was den Solarregler angeht habe ich mich für den
Votronic MPP 350 Duo Dig. entschieden. Dieser kommt auch mit der Leerlaufspannung der Module klar und harmoniert super mit meinem Anzeigepanel, sodass das Anzeigepanel auch Solarcomputer ist (mit einem Victron Solarladeregler hätte das so leider nicht funktioniert).
Ladung über 230 V
Als 230 V Ladegerät kommt das
Votronic Pb 1240 SMT 3B zum Einsatz.
Ladung über Lichtmaschine
Da mein Fahrzeug anscheinend KEIN intelligentes Batteriemanagement hat verzichte ich auf einen B2B Ladebooster und realisiere die Ladung während der Fahrt über das
Trennrelais Cyrix-ct 120A.
230 V Verbraucherseite
Aufgrund der relativ großen Verbraucher (Ladegerät, evtl. Elektrobetrieb der Heizung, Fön, weitere Elektrogeräte wie PC und Drucker) habe ich beschlossen, dass mir ein einfacher 10A FI/LS zu wenig wäre. Da ich jedoch nicht überall 2,5 mm² Kabel verlegen wollte habe ich das Ganze in 2 Stromkreise mit je 10A Absicherung aufgeteilt. Somit kommt nach der
Einspeisung dann im
Kleinverteiler ein
16A FI/LS (ein reiner FI hätte es in meiner Konstellation wohl auch getan) und anschließend für jeden der beiden Stromkreise ein
2poliger 10A LS.
Wechselrichter
Ein Wechselrichter kommt erstmal nicht. Ich halte mir aber die Nachrüstmöglichkeit offen. Sogar das Kabel habe ich sicherheitshalber schonmal verlegt.