Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hi Kollegen,

nach dem Projekt ist vor dem Projekt, wisst Ihr ja. Das ist die unvernünftige Variante von "Ganz fertig ist man nie"

Wie ein paar von Euch wissen, hatte ich vor dem Sprinter einen Amarok mit einer monströs großen Tischer 290 Wohnkabine. Den Pickup mochte ich sehr, die Kabine eigentlich auch, saugemütlich innen, guter Zustand und die Kombi optisch ein echter Hingucker. Aber das Fahren hat mich so oft gestresst, dauernd Geschwanke trotz ZLF und Heavy Duty Fahrwerk, dass ich immer wieder nach Alternativen geschaut habe. Man hat einfach gemerkt, dass solche Pickups nicht wirklich für 3,5t zGG gebaut sind.

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Zwischenprojekt (nicht umgesetzt) war ein Light-Camper, also ohne Kabine, mit Hardtop, Dachzelt und großen Schwerlastauszügen hinten drin. Tja, und über diese Bastelplanungen bin ich dann bei Euch und dem Camper-Bauen gelandet. Und hab es nie bereut, der Ausbau von "Heisenberg" hat unheimlich viel Spaß gemacht, bißchen was gibt es auch noch zu ergänzen und zu optimieren.


Irgendwie hatte ich auch immer noch Lust auf eine offroad-taugliche Karre, also hab ich alle möglichen Offroader gescoutet, Mitsubishi Pajero, Subaru Forester, Discovery, Nissan Patrol, Pathfinder, Toyota Landcruiser, aber irgendwie bin ich immer wieder bei Pickups gelandet. Die lachen mich einfach am meisten an.

Das Ganze ist mehr oder weniger ein Projekt um des Projekt Willens, sozusagen. Mich zieht es ja meistens eher in den Norden und da ist so ein geräumiger Kastenwagen mit Sitzecke, Heizung etc. schon einfach die bessere Wahl.
Aber dann spuken mir eben auch noch ein paar Gegenden im Süden im Kopf rum, die man größtenteils auch sicher mit dem Sprinter bereisen könnte, aber eben nicht in bestimmten Ecken, die mich besonders anlachen. Als Beispiele seien da nur genannt: Col du Sommeiler und ein paar andere Strecken im Piemont/Seealpen oder Albanien und Bosnien/Herzegowina. Und mit solchen Reiseplänen hab ich mir das Projekt schöngeredet :-) Ja, und eben damit, daß ich schlicht Lust hatte, weiter zu basteln, das Ganze Werkzeug und die Werkstatt will ja genutzt werden!

Am liebsten wäre mir ein Hilux gewesen, aber die sind schlicht zu teuer für so ein kleines Projekt, Nissan Navara, Isuzu D-Max, Mitsubishi L200, Ford Ranger passen da schon eher ins angepeilte Budget.

Hier und da gab es mal Kandidaten, ich hatte es nicht eilig, aber dann war da letzte Woche auf einmal dieser auf den ersten Blick kurios aussehende Ford Ranger mit kompaktem Kofferaufbau. Je öfter ich den anschaute, desto besser gefiel er mir, besonders die 3 riesigen Klappen.
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Das Ding ist kein Kühlkoffer, sondern war wohl früher mal ein Behördenfahrzeug, ich versuche noch rauszufinden, wofür der tatsächlich genutzt wurde. Die komische Haube über der Fahrerkabine ist leer, vielleicht war da mal ne Klimaanlage drin.

Sofort begann die Planungssoftware im Kopf zu arbeiten:
Ausziehbett, 2x60/70cm auf 1,90m
Hier die Kühlbox, drüber ein schmales Regal
Da die Heizung, für den Innenraum und ggf. unter die zur Markise umfunktionierte Klappe (mit Tarps bzw. Außenzelt abgehängt) auf der rechten Seite drehbar.
Da die Elektrik, da die Ladestation
Wände Filzen, Fenster rein
Da ein langer Auszug für Küchenplunder

Ihr kennt das bestimmt :rofl:

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn, ich hab das Ding gestern gekauft. Am Freitag hole ich ihn ab.

Das Basisfahrzeug ist ein Ford Ranger, Bj. 2007, 160.000km runter, 2.5l mit 143PS. Die Ranger aus dieser Baureihe gelten als sehr robust und zuverlässig, untenrum ist er ordentlich konserviert. Innen wie außen steht er ziemlich gut da, die meisten Pickups haben jede Menge Macken.
Ach so, und er war ziemlich günstig.
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Ich bin sehr gespannt, wie sich der kleine Koffer so "anfühlt". Lustige Signallichter und praktische Scheinwerfer am Heck hat er jedenfalls schon, dazu gleich 4 LED-Spots am Kühler (was der TÜV dazu wohl sagt, das Fahrzeug war vorher in Schweden und Polen zugelassen?)


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Stehhöhe hat er nicht, soviel ist jetzt schon klar :-) Aber selbst dafür ventiliere ich schon Ideen zum Eigenbau eines Hubdachs mit den Maßen 160x150cm oder so. @jj79 hat schon die Idee geäußert, einfach ein Hartschalendachzelt oben drauf und Boden aussägen, aber das würde nach vorn überstehen ;-)


Praktisch jedenfalls die integrierte Heckleiter:
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Gleich geht's weiter.
Zuletzt editiert von Wishbone vor 1 Jahr, insgesamt 3 mal editiert.
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#2
Und dann ist da noch die vorhandene Heizung, die wohl von Webasto ist und über den Kühlkreislauf heizt. Also der Traum vieler Camper-Bauer, nur daß sie halt nur während des Motorlaufs richtig heizt. Ich teste das mal ;-)

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Also, soweit erstmal zum neuen Projekt. Ich hoffe, die Lektüre interessiert Euch, auch wenn es kein Kastenwagen ist, aber dennoch ein Camper in spe :rofl:

Der Sprinter bleibt natürlich, das Ding hier will ich 1 oder 2 Jahre nutzen, dann kommt er weg.


Grüße
Christian
Jumper, mwrsa, gonefilming und 5 andere gefällt dies
#3
Cooles Projekt - der Trend geht ganz klar zum Zweitcamper! Ich bin gerade mit einem Landcruiser VDJ79R mit australischer Aufsetzkabine (eigener Innenausbau) im Süden Afrikas unterwegs. Trotzdem liebe ich für Europa meinen Sprinter und will ihn auf gar keinen Fall mehr missen :-)
#4
Klingt nach einem super spannenden Projekt!
Pickup war für mich auch eine Überlegung, aber auf unseren Straßen und im Süden kam mir das einfach überdimensioniert und anstrengend vor.


Dafür bin ich jetzt im Winter wieder mit einem gemieteten Hilux mit Dachzelt im südlichen Afrika unterwegs. Das letzte mal war es noch eine Kabine, diesmal soll es zum Wohle der Offroad-Fahreigenschaften leichter werden.
#5
farnham hat geschrieben: vor 1 JahrCooles Projekt - der Trend geht ganz klar zum Zweitcamper!
So ungefähr dachte ich mir das.
Schöner LC ist das und perfekt für die Gegend!

Wie gesagt, der Sprinter bleibt auf jeden Fall, weil praktischer. Der Ranger ist mehr als "Spielzeug".

@commanderkeen: Die Hilux+Dachzelt-Erfahrungen aus Namibia waren nicht ganz unschuldig an meinen Überlegungen...

Von wegen anstregend: Das war wirklich ein so krasser Unterschied zwischen dem Amarok mit Kabine und dem Sprinter, der erste behäbig, unruhig und eben in urbanem Umfeld total stressig, der zweite "leichtfüßig" und total entspannt in allen Lagen.

C.
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#6
Wie groß ist das Kistchen innen (Länge, Breite, Höhe ?)

Gruß
Martin
#7
@martin.k Laut Verkäufer ca. L190xB170xH110cm.

C.
#8
Sehr geil :thumbsup:
Brauch ich mich also nicht schämen, sollte ich auch noch nen zweiten Camper anschaffen. :grin:

@commanderkeen und @farnham, seid ihr zusammen unterwegs?
#9
Sehr Cooles Projekt.

Aber Europa ist halt Europa, wem das genügt, dem sei das gegönnt.

Aber die Welt ist halt so groß, wenn ich da nur an Island denke, da will ich unbedingt hin, auch der Himalaya oder die Mongolei ist angepinnt am Kühlschrank.

Der Camper ist halt für alles wo ein Ford Fiesta auch hin kommt.

Bei uns wird deshalb auch ein Pickup einzug halten.

Uns geht's wie dir, so viel Namhaftes Werkzeug gekauft, das müssen wir jetzt weiter nützen.

Verfolge dein Ausbau deshalb sehr genau :innocent: