Ich kannte das Paulowniaholz gar nicht bevor ich die Odyssee mit dem Ausbauen angefangen habe.
Ich habe die Unterseite und die Front-Öffnungssklappen fast aller Oberschränke aus Paulownia gefertigt. Außerdem die Küchenblockaußenverkleidung seitentürseitig und die Fronten der Laden. (alles
allseitig furniert) Und auch die Sitzbankfläche samt Lehne sind aus dem Selbigen (wird noch oberflächenbehandelt).
Ich bestätige was einige Vorredner bereits erwähnt haben, es macht oftmals Sinn eine zusätzliche Steifigkeit bzw. Festigkeit durch die Aufbringung einer härteren, dünnen Holzschicht zu erzeugen. UND: die Verbindungen wurden bei mir ausschließlich gedübelt und geleimt wobei beim Bohren des Dübelloches im Paulowniaholz genau gearbeitet werden sollte. Ich weiß, viele wird das Dübeln nicht wirklich interessieren, aber mit ein bißchen Übung ist das gar nicht so aufwändig. Ich hab mir vor dem Ausbau aber eigentlich mehr während dem Ausbau viele viele Gedanken darüber gemacht und mir dann letztenendes eine kleine Vakuum Membran Presse von der Firma Barth zugelegt. Die möchte ich auch nicht mehr missen.
Damit hab ich dann zB. auf die 18 mm Paulownia auf einer Seite eine 1 mm HPL draufgeleimt/gepresst und auf die andere Seite (innen) eine Sperrfurnier.
Das schützt die Oberfläche und versteift die Platte nochmal enorm, ohne viel zusätzlichem Gewicht (den Leim darf man in den Rechnungen aber genaugenommen auch nie vergessen
) Bei Oberflächenverleimungen kann da schon ziemlich viel Leim draufgehen...(natürlich nicht ZU viel)
Bearbeiten kann man Paulownia auch sehr gut (Oberfräse - Atemschutz nicht vergessen!) oder diverse Löcher für LED Spots sind kein Problem.
Aufgefallen ist mir dabei auch, daß es beim Paulownia Leimholz sehr hohe Gewichtsabweichungen geben kann. Ich habe mir ja während des Ausbaus auch Listen mit Holzgewichten zusammengestellt und dabei bemerkt daß zwei gleich große und gleich dicke Paulowniaplatten ein bis zu 25% (!) unterschiedliches Gewicht aufweisen können.
Jeder kann sich mal -wenn er mag- ein kleine Waage in den Baumarkt mitnehmen und dann einige Platten (die sind ja meißtens 500 oder 600 mm breit und 2200 m lang - bei uns in Ö zumindest) abwiegen. Dann sieht man den Unterschied selbst.
Vielleicht war es aber auch nur bei mir so daß ich diese Platten mit hohen Abweichungen erwischt habe.
Das leichte ähnelt dem Balsaholz schon sehr, aber die etwas schwereren Paulowniaplatten hatten schon fühlbar mehr Oberflächenhärte. (was aber unter der Furnier egal ist, deshalb hab ich dort die Leichten verwendet. Nur als Sitzbank hab ich die härteren Platten gewählt)
Als letzte Versiegelung hab ich die furnierten Sichtflächen dann (nach dem Schleifen) mit 2K PU Lack matt transparent lackiert.
Und ja, mal aus Frust in die Werkstatt Ecke gefetzt, splittert das Paulownia sehr langfasrig auf. (es gibt auch solche Momente
)
Viele Grüße
Simon