Von Anfang an war klar, dass mir keine AGM oder ähnliches ins Haus kommt. Die gesalzenen Preise von fertigen Lithium Akkus sind allerdings ein dicker Brocken. Irgendwann stieß ich dann während meiner Recherche auf selbstgebaute LiFePo4 Akkus mit den berühmten blauen Zellen. Ich habe mich für 200Ah Zellen von Aliexpress entschieden und am Ende drei Monate darauf gewartet. In der Zwischenzeit habe ich das Gehäuse aus 15mm Siebdruck in Sketchup konstruiert und gebaut. Die Zellen sind paarweise längs angeordnet, sodass der Akku schön schmal baut und die länge des Elektroabteils schön ausnutzt. Zwischen den Zellen, sowie unten und an den Seiten befindet sich eine 3mm Gummimatte zum Kontaktschutz und Schwingungsdämpfung. Das Gehäuse an sich ist ziemlich eng gebaut, damit die Zellen ein bisschen Gegendruck bekommen, und auf keinen Fall Spiel im Gehäuse haben.
Das Konzept sieht außerdem vor, die Hauptsicherung, den Messschunt und das BMS fest im Gehäuse zu integrieren. Diese Komponenten bilden so oder so eine Einheit und ich sah keinen Grund das ganze zu trennen. Das Bluetoothmodul vom BMS kann ich bei Bedarf per Schalter ausschalten, weil man das Standard-Passwort der App nicht ändern kann.
Bei dem nächsten Akku würde ich wohl zusehen, dass die beiden "Batteriepole" weiter auseinanderliegen. Da der Sicherungshalter eine Abdeckung hat, ist es zwar relativ sicher, konzentrieren sollte man sich beim Anschluss allerdings schon. Wenn man die Zellen nebeneinander anordnet, sind die Batteriepole gegenüberliegend. Wie schon beschrieben, habe ich mich wegen meinen Platzverhältnissen aber für diese Variant entschieden.
Ich konnte mit dem Selbstbau des Akkus viel Geld sparen, dass an anderer Stelle investiert werden kann. Ohne den Messshunt lande ich bei etwas unter 500€. Das ist für 200AH eine ziemlich gute Bilanz und rein von der Investition her wahrschlich sogar im gleichen Bereich, wie 400AH AGM. Vom Platzbedarf und Gewicht brauche ich wohl nichts weiter dazu zu sagen. Bei gleicher Investitionssumme ist die Zyklenfestigkeit jedoch um ein vielfaches höher. Da durch das Elektroabteil ein (isoliertes) Heizungsrohr führt, habe ich auch im Winter, zumindest im Campingbetrieb, kein Problem mit Temperaturen unter 0°C und ich kann den Akku ganz normal laden- und entladen.