Ihr habt mich daran erinnert, dass ich mein Tagebuch ganz schön hab schleifen lassen...
Inzwischen ist einiges passiert - vieles davon unter der Haube und nicht soviel Sichtbares. Hauptsächlich Elektro, Heizung aber auch am Ducato selber.
Das Thema Zusatzluftfederung + 18 Zoll geistert schon von Beginn durch meinen Kopf - besonders seit dem Hinweis von
@Cruisemobile Mark bei meinem ersten NRW-Treffen, dass das nicht so kompliziert ist, wie von mir gedacht.
Das Thema 18 Zoll schiebe ich erstmal auf, da ich zunächst mal wissen will, was die Luftfederung hinten tatsächlich bringt. Vielleicht reicht das ja auch !?
Bei der Auswahl hab ich mich zunächst etwas schwer getan. Eigentlich wollte ich die Linnepe Airlift Maxi kaufen. Liegt aber preislich so bei 800€ Materialpreis. Mark hatte mir gesagt, dass er so um die 400-500€ bezahlt hat. Also ging die Suche weiter. Die SMV Z8 aus der Schweiz liegt bei etwas über 400€ allerdings waren die Berichte im Netz über die SMV nicht immer so berauschend, genauso wie bei dem Teil von Italiacamper. Durch die Google Suche bin ich dann auf eine noch günstigere Luftfederung von
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar] in Berlin aufmerksam geworden. Die 7" Basis-Version fängt bei 389€ an, die 8" Version kostet 499€. Bei beiden Versionen steht "in bewährter Goldschmitt Qualität". Das hat mich letztlich bewogen zuzuschlagen. Da ich ein Maxi habe, habe ich dann doch die grosse 8" Version ohne Kompressor genommen. Denn Mark hatte mich auch darauf hingewiesen, dass er keinen Kompressor verbaut hat und nur gelegentlich an der Tanke nachpumpt. Dann fiel mir ein, dass ich noch eine sehr gute Fahrradpumpe bis 10 bar habe - die sollte auch gehen.
Beim Auspacken die Überraschung, dass sowohl auf den Gummibalgen als auch den Polyamid-Luftleitungen tatsächlich Goldschmitt draufsteht. Scheint also wirklich Ware zu sein, die Goldschmitt verwendet.
TAG 21
Mark hatte mir gesagt, dass sie das Teil auf der Strasse eingebaut haben. Ich bin dann doch lieber zu einem befreundeten Kfz-Meister auf den Hof gefahren, um für den Fall der Fälle Hilfe zu haben. Nachdem ich mir einige Videos auf YT angeguckt habe, schien das keine komplizierte Sache zu sein:
1. Wagenheber ansetzen
2. Vorhandenen Anschlagpuffer abschrauben
3. U-Halter an der Blattfeder lösen
4. Luftbalg an die Stelle des Anschlagpuffers eindrehen
5. U-Halter festziehen
6. Luftleitungen bis ins Cockpit verlegen (Im Tritt zum Fahrerhaus gibt es einen Durchlass, den man ein wenig aufbohren muss damit beide Leitungen durchpassen)
7. Leitungen Zusammenstecken
FERTIG
Zusammengesteckte Luftleitungen an Manometern
Passgenaue Blende mit Manometern im Cockpit
Und in der Tat war das wirklich einfach. Allerdings sollte man auf einige Kleinigkeiten achten:
- Schlagschrauber oder mindestens eine mittels Rohr verlängerte stabile (!) Knarre sind hilfreich um die 22er Schrauben der U-Halter zu lösen. Da mein Ducato noch neu ist ging das noch einigermaßen. Will mir aber nicht vorstellen, wie das bei Älteren mit verrosteten Muttern aussieht...da hilft wohl nur mit Rostlöser anlösen. Und die Muttern sollen später wieder mit 130 NM angezogen werden - das ist schon was.
- Die Polyamid Leitungen müssen wirklich sauber und kerzengerade geschnitten werden. Sonst könnten die Steckverbindungen undicht sein. Ist mir trotz neuem Teppichmesser auch passiert. Aufgrund der Krümmung des Schlauch ist das auch nicht ganz einfach.
Nach dem Einbau habe ich die Auto-Ventile im Cockpit mittels meiner Fahrradluftpumpe auf 4 Bar aufgepumpt. Ein Luftkreis verlor leider ziemlich rasch wieder Druck. Nach der ersten Panik, dass die Balgen vielleicht undicht sind, stellte sich ziemlich schnell eine Y-Verbindung im Cockpit als undicht heraus. Konnte man gut mit dem Ohr hören. Also musste ich die Verbinder wieder vom Schlauch lösen.
Dazu muss man wissen, dass man die Verbindung nur iweder lösen kann, wenn man den Metallring nach unten drückt. Das drückt die "Zähne" im Inneren weg, so dass man den Schlauch wieder herausbekommt. Hat ne Weile gedauert, bis wir auf den Trichter kamen...dachten zwischenzeitlich, dass wir neue Y-Verbinder bestellen müssen.
Sehr zäh ist auch die Schläuche auf die Manometer zu bekommen. Dort sind keine Schnappverbinder, sondern Rippen wie bei einem Gartenschlauch. Polyamid ist allerdings ziemlich hart. Schlussendlich half nur der Heißluftfön - vorsichtig anwärmen und draufschieben.
Insgesamt habe ich ca. 4h für den Einbau gebraucht.
Eine ausgiebige Testfahrt steht noch aus. Aber der erste Eindruck ist schon mal super. Gerade bei Kanaldeckeln oder Bahnschienen fühlt sich das anders an. Mit den Bar werde ich auch noch einiges experimentieren, um den "optimalen" Druck zu finden.