Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von Jorinde
#1
Hallo ihr Lieben,

ich bin noch in der ganz frühen Planungsphase und derzeit dabei, Infos über Basisfahrzeuge zu bekommen von Menschen, die kein Interesse daran haben, mir etwas zu verkaufen.
Vllt. sind Fachleute unter euch, die mir etwas zu den betreffenden Fahrzeugen sagen können.

Wir möchten in den nächsten Jahren einen Koffer kaufen und zu einem mobilen Zuhause umbauen. Vorrangig ist das mobile Wohnen, weniger das ständige Unterwegssein. Wir wollen also nicht km schrubben, sondern einfach den Wohnort wechseln können, wenn uns nach Meer oder Bergen oder... ist.

In Frage kommen meiner Meinung nach der Mercedes Atego oder der vergleichbare MAN (beides 7,5t) Wir dürfen beide max. 7,5t fahren. Kofferlänge 7m.

Konkrete Fragen dazu:
- Mit welcher Laufleistung kann man rechnen? (Ausgehend davon, dass die Fahrzeuge nicht abgeranzt und misshandelt wurden.)
- Was sind die Vor- bzw. Nachteile der bd. Fahrzeuge?
- Wie zuverlässig sind LBWände?
- Welche Maschinen sind zu empfehlen, wenn man auch mal in den Bergen oder im leichten Gelände unterwegs sein möchte?
- Wie ist das mit Euro- Normen? Ich hätte kein Problem mit einem älteren Fahrzeug, wenn es in einem guten Zustand ist. Was erwartet mich bei Euro 3, 4 oder 5? (Wir werden nicht zwangsläufig in der EU bleiben).

Habt ihr darüber hinaus Tipps und Hinweise?
Nach dem Betrug mit meinem Camper möchte ich nie wieder so reinfallen.

Noch eine Frage, die nicht direkt mit dem Fahrzeug zu tun hat:
Wenn man längere Zeit in einem Land bleibt, ist es möglich, das Fahrzeug dort anzumelden und zu versichern, trotz EU- Führerschein?

Freu mich auf eure Tipps.

Nele
von Mustermicha
#2
Eigentlich sollte ich besser nix schreiben, denn eine wirkliche Expertise kann ich bei den Fahrzeugen als Gelegenheitsnutzer und Nichtbesitzer nicht aufweisen, aber so ein Paar Dinge kommen mir zusätzlich schon noch in den Kopf. Vielleicht kannst Du damit etwas angfangen.

Zum Thema Laufleistungen hatte ich bereits erwähnt, daß die nicht mit PKW und Transportern vergleichbar sind. Motore und Getriebe dieser Fahrzeuge sind auf Laufleistungen ausgelegt die 500.000 KM i.d.R problemlos meistern und auch weit darüber hinaus ist das kein Thema, wenn die Wartung stimmt.

Das ist aber alles Theorie, denn die Fahrzeuge bestehen nicht nur aus diesen Komponenten und schon bei einem neueren Modell kann der DPF schon zu einem teuren Problem werden. Am besten greift man da zu einem Fahrzeug das gänzlich ohne auskommt und akzeptiert ggf evtl Umweltzonen. Fachliche Expertise bei der Auswahl heran zu ziehen sehe ich (wie schon erwähnt) bei LKW als doppelt ratsam an!!

In diversen LKW Foren seid Ihr mit den Fragen zum Fahrzeug übrigens sehr viel besser aufgehoben, denke ich.

Was die LBW anbelangt, wäre für Euch wohl nur eine Variante zusätzlich zu den Türen akzeptabel, denn wirklich dicht sind die Dinger nicht und im Winter wird das Alu natürlich schweinekalt. Zuverlässig sind LBW bei regelmäßiger Wartung schon, aber das dürfte nicht billig sein, ebenso wie die Reparatur und evtl. Verschleiß den der Vorbesitzer schon verursacht hat. Ich würde da einen Bogen herum machen. Auch die Luftfederungen die in dem Zusammenhang meistens dabei ist, wird schnell zum Kostenfaktor.

Was die Motorleistung anbelangt hatte ich noch keinen unter 180 PS - das war auch voll beladen noch absolut akzeptabel. Ältere Fahrzeuge haben oft deutlich weniger und dann dauert das sicher alles etwas länger am Berg, aber ihr seid ja nicht auf der Flucht und da ihr ohnehin nicht täglich unterwegs sein wollt, würde ich am Thema Leistung keine zu großen Gedanken verschwenden aber persönlich würde ich die Grenze nach unten vielleicht bei etwa 140 PS setzen.

Was die Wahl zwischen MB und MAN anbelangt könntet Ihr es vielleicht davon abhängig machen, wo Ihr Euch vermutlich überwiegend aufhalten wollt und das bei der Auswahl zusätzlich beachten. Je älter das Fahrzeug umso weniger wird die Expertise wohl von Bedeutung sein weil die Technik simpler ist, aber bei Ersatzteilen müsste man wohl schon mal ein Auge auf das Servicenetz der potentiellen Länder werfen.

Was die Fahrzeuganmeldung im Ausland anbelangt , so sind mir persönlich nur Varianten bekannt, bei denen man entweder eine Anschrift, also eine Art Zweitwohnsitz haben muß, oder einen Bekannten/Verwandten der das Fahrzeug für einen anmeldet. Ob das auch ohne Aufenthaltsstatus in gewissen Länder möglich ist, weiß ich leider nicht.

Vielleicht bringt Euch nun die eine oder andere Aussage etwas weiter - das war zumindest meine Absicht.

Gruß
Michael
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von mafer
#3
Ich stand vor vier Jahren vor der gleichen Frage und habe mich dann für einen Iveco Daily entschieden und zwar im Wesentlichen, weil das Leergewicht eines Daily etwa 2 to weniger beträgt.
Ich hatte Koffer gesehen, die schon unausgebaut ein Leergesicht von 5,6 to mitgebracht hatten. Mein Daily mit 6m Koffer hat bei der Abnahme als WoMo 4,4 to auf der Waage angezeigt.
Allerdings benötigt man bei Dailys ab Baujahr MY 2019 außerhalb Europas ein Diagnosetool, das rund 4K € (+156 €/jährlich) kostet.

Solange man als Tourist in einem Land unterwegs ist, muss man das Auto dort nicht anmelden und braucht auch nicht zur HU. Ab 7 Jahren müsste man sonst jährlich mit den schweren WoMo.
Eine Grenze ist meist nicht weit und ab und zu mal eine zu überqueren, hält immer den Touristenstatus offen.

Gruß Matthias
von juniem
#4
hier ein schönes Beispiel: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Grüsse Jürgen
von Mustermicha
#5
@juniem guck mal auf die Gesamtmasse!!

Der Daily ist, wie @mafer schon sagte, den klassischen 7,5 Tonnern tatsächlich recht überlegen in Bezug auf die Zuladung, besonders wenn es um einen Koffer geht schrumpft die mögliche Zuladung bei Atego und TGL doch merklich.

Was die Fahrerkabine und die Motor / Getriebe Kombi anbelangt ist es allerdings eher ein Transporter als ein leichter LKW. Da macht man also deutliche "Abstriche". (je nach Sichtweise) Der 3 L Motor des Daily ist in der Klasse ohne Zweifel wohl das Beste, was bei Sevel (und Anderen) im Augenblick noch verfügbar ist und doch ist das kein Vergleich mit den deutlich robusteren LKW Motoren von Atego und TGL - zumindest die "theoretische" Haltbarkeit ist dort viel höher, wenn alles drum herum sonst passt.

Zum Verbrauch des Daily kann Matthias sicher etwas sagen ?! Der könnte ja vielleicht merklich niedriger sein. Die klassischen 7,5 T Koffer von den Vermietern verbrauchten unter meinem rechten Fuß und so ziemlich unter Ausnutzung der Nutzlast immer knapp unter 15 Liter. Das ist aus meiner Sicht akzeptabel, wenn auch ziemlich hoch wenn man es mit einem Reisebus oder 40-Tonner vergleicht. Auch hier kommt es aber auf das Fahrprofil an.

Gruß
Michael
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von mafer
#6
Verbrauch in D im WIndschatten eines Busses oder eines LKW mit Abstandstempomat 11,5 Ltr.
Hier in Kanada und USA sind die LKW zu schnell, hier braucht der Daily zwischen 16 und 17 Ltr, allerdings bei 3,75 Höhe und 2,4m Breite.

Gruß Matthias
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von Mustermicha
#7
@mafer

Ich finde das sind sehr vertretbare Werte. Die 7,5 t Klasse wird vermutlich über Kurz oder lang ohnehin schrumpfen, wegen der Führerscheinproblematik.
#8
Hallo zusammen,

ich baue ja gerade an einem MAN TGL 8.180 mit einem 6m Koffer und LBW. Noch ist der Koffer leer, aber mit den Vorabüberlegungen sind die 7,5t recht schnell aufgebraucht, auch weil ein Koffer mit LBW schwerer ist als ohne. Ich war jetzt noch nicht auf der Waage um das Leergewicht zu bestimmen, aber ich kann mir vorstellen, dass gerade bei 7m Koffern die 7,5t wahrscheinlich nicht reichen um darin zu leben.

Den Punkt mit der kalten undichten LBW löse ich bei mir dann so, dass es eine Garage wird und nochmal eine zusätzliche gedämmte Wand diese Garage zum Wohnraum abschliesst.

Grüße Carsten
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von Mustermicha
#9
Ferdinant-Dante hat geschrieben: vor 2 WochenDen Punkt mit der kalten undichten LBW löse ich bei mir dann so, dass es eine Garage wird und nochmal eine zusätzliche gedämmte Wand diese Garage zum Wohnraum abschliesst.
Den Ansatz finde ich richtig gut!! (zB auch für Zweiräder) Bleibt halt das Problem mit der knappen Zuladung, aber vielleicht ist es auch gut sich auf das Nötigste beschränken zu müssen :-)

Wie bist DU an das Fahrzeug gekommen? Aus welchem Vorbesitz stammt es? Manchmal tauchen sehr ordentliche Fahrzeuge auf, die in kleineren Unternehmen im Einsatz gewesen sind. Ordentlich gepflegt und nicht mit ständig wechselnden Fahrern. Bei den Fahrzeugen aus Vermietung ist das dann schon etwas riskanter.

Gruß
Michael
#10
Moin,

ich hab den LKW bei Mobile gefunden und war mit dem Verkäufer recht zufrieden. Es ist ein Fahrzeug von einer Vermietplatfform gewesen, durfte danach für einen Veranstalter Tontechnik transportieren und nu ist es bei mir gelandet.
Mustermicha hat geschrieben: vor 2 Wochen
Ferdinant-Dante hat geschrieben: vor 2 WochenDen Punkt mit der kalten undichten LBW löse ich bei mir dann so, dass es eine Garage wird und nochmal eine zusätzliche gedämmte Wand diese Garage zum Wohnraum abschliesst.
Den Ansatz finde ich richtig gut!! (zB auch für Zweiräder) Bleibt halt das Problem mit der knappen Zuladung, aber vielleicht ist es auch gut sich auf das Nötigste beschränken zu müssen :-)

Wie bist DU an das Fahrzeug gekommen? Aus welchem Vorbesitz stammt es? Manchmal tauchen sehr ordentliche Fahrzeuge auf, die in kleineren Unternehmen im Einsatz gewesen sind. Ordentlich gepflegt und nicht mit ständig wechselnden Fahrern. Bei den Fahrzeugen aus Vermietung ist das dann schon etwas riskanter.

Gruß
Michael
Grüße Carsten
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