Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo,

Ich bin gerade dabei, mein erstes Wohnmobil selbst zu bauen, und könnte ein paar Ratschläge von Leuten gebrauchen, die Erfahrung mit der Installation von Solarmodulen haben. Ich habe ziemlich viel recherchiert; aber ich habe noch ein paar Fragen, zu denen ich hoffentlich Klarheit bekomme.

Angesichts meines Stromverbrauchs; Ich denke über ein 300-W-Solarpanel-Setup nach. Glauben Sie, dass dies ausreicht, um meine Batterien aufgeladen zu halten, insbesondere bei längeren Aufenthalten ohne Netzanschluss? Ist es besser, die Wattzahl zu erhöhen? Oder wäre das für mein Setup zu viel des Guten?

Ich schaue mir MPPT-Controller an; Ich bin mir aber nicht sicher, welche Größe ich wählen soll. Sollte ich die Stromstärke des Controllers genau an die Leistung des Solarpanels anpassen? Oder ist es sinnvoll, sich für etwas mit etwas mehr Headroom zu entscheiden?

Mein Dach hat eine leichte Krümmung; und ich bin mir nicht sicher, wie ich die Paneele am besten sicher montieren kann, ohne das Dach zu beschädigen oder die Wasserabdichtung zu beeinträchtigen. Gibt es Tipps oder empfohlene Produkte, die dabei helfen könnten?

Außerdem habe ich diesen Beitrag durchgelesen; https://forum.camper-bauen.de/viewtopic.php?[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]=2773 was mir auf jeden Fall sehr geholfen hat.

Wie verlege ich die Kabel am besten vom Dach zur Batteriebank? Mir geht es auch darum, sicherzustellen, dass aus brandschutztechnischer Sicht alles sicher ist; Daher wären wir für Hinweise hierzu sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und Unterstützung.
#2
Das hängt ganz von deinen Ansprüchen ab. Was willst du laden, und wie oft? Was hat deine Batterie für eine Kapazität?

Grundsätzlich ist zu viel immer besser als zu wenig. Auch ist der Ertrag nicht immer optimal, wenn die Sonne tief steht oder es bedeckt ist. Wenn genug Platz auf dem Dach ist, würde ich immer ein Hauspanel nehmen. Preiswert und gut. Der Regler sollte immer etwas Spielraum lassen, dann gibt es keine Probleme.

Ohne ein Loch wirst du das Kabel nicht in den Wagen bekommen, ist aber keine Raketenwissenschaft. Die Befestigung erfolgt entweder direkt auf dem Dach, was je nach Größe des Panels nicht immer einfach sein kann. Üblich ist ein Dachträger, da kann jedes Panel recht einfach befestigt werden. Was für einen Wagen hast du denn? Dann kann man mehr zu den Möglichkeiten sagen. Gib doch mal ein paar konkrete Infos, dann kann man dir besser helfen.

Chris
#3
roberrrttt hat geschrieben: vor 1 MonatWie verlege ich die Kabel am besten vom Dach zur Batteriebank?
Servus Robert, entweder du machst ein Loch in die Dachhaut und installierst eine Kabeldurchführung, oder du hast ein Midi-Heki, bzw. planst eines einzubauen. Dann kannst du die beiden Kabel in der Dachluke durchführen und brauchst kein zusätzliches Loch in die Dachhaut schneiden. Die Methode habe ich hier beschrieben:

viewtopic.php?t=1504&start=30#p51503

Gruß
Wolf
#4
Ich habe 860 Wp auf dem Dach und habe noch nie mehr als 720 Watt aus den Modulen gezogen. Die geborstene Scheibe bei einer Platte, über ich die ich bereits mal berichtet hatte, führt bisher zu keiner merklich Reduzierung der Leistung.
An sonnigen Tagen im Sommer komme ich auf einen Durchschnittswert von 400 W/h, also 4-5 KWh pro Tag, wenn ich soviel Strom auch verbraucht habe.
In drei Jahren hat die Anlage bisher 1300 KWh produziert, als rund 1,1 KWh pro Tag bei exzessiver Ganzjahresnutzung.

Gruß Matthias
WoMo-Bastler gefällt dies
#5
1. Auch bei leicht bewölktem Himmel, sinkt der Ertrag stark ab!
2. Selbst bei wolkenfreiem Himmel kommt nur mit Glück der Nennwert an Leistung. Einfallswinkel, Temperatur, Verschmutzung, Teilverschattung, Ladegerät sind Stichworte dazu.
3. Zu viel PV gibts eigentlich nicht. Also Platz für weitere Module und Ladegeräte frei lassen (Kabel vielleicht schon verlegen).
4. Pessimisten bauen für jedes PV-Modul ein eigenes Ladegerät ein (Redundanz).
5. 2 Module mit 200 Watt sind effektiver als ein 400er (wegen Teilverschattung und Verschmutzung. Mit einem eignen Ladegerät pro Modul wird immer das Optimum aus dem Modul rausgeholt (Ausserdem siehe Punkt 4).
6. Wer sich bei seinen Reisen dem Äquator nähert sollte bedenken, dass die Module dort sehr viel mehr Energie erzeugen können, also das Ladegerät auch verarbeiten können sollte.

Gruß
Martin
#6
Nachdenklich...

Redundanz finde ich erstmal gut. Aber wie funktioniert das? Es hat doch jeder einzelne Solarregler sein 'Ladeprogramm' und damit gehen dann alle gemeinsam auf die Batterie los.

Oder funktioniert das nur mit den gelobten voll vernetzten Victron-Geräten, wo einer dann den Master macht und alle anderen richten sich danach?
#7
@martin.k Bei zwei deiner Punkte würde ich leichte Zweifel anmelden:

Punkt 2: Grundsätzlich richtig. Durch Verschmutzung habe ich schon über 10% Leistungseinbuße gemessen. Mit den neuen Modulen (erkennbar am Zellenformat, aktuelle Zellen sind größer als die auf den alten Modulen von 2019) habe ich aber tatsächlich in einzelnen Leistungsspitzen die Nennleistung überschritten.
Im Detail: Von den alten 360W habe ich, iirc, maximal 320Wp Ertrag ablesen können. Die neue Anlage mit gleichen Modulmaßen (1475 x 670mm, 2 Stck.) hat jetzt 400Wp, und abgelesen im Victron 100/30 stand als Spitze 408W da (im Sommer in Deutschland).
Zurückführen würde ich das auf die neuen Zellen (besserer Wirkungsgrad, weniger Lücken wg. der Größe) und die höhere Modulspannung (36V), da arbeitet der MPPT effizienter.

Punkt 5: Würde ich hinterfragen - hast du nicht durch zwei Laderegler mehr (Wandlungs- und andere) Verluste, als die gesteigerte Einzeleffizienz einbringt?

Zu dem Punkt hätte ich mal noch eine Frage, mal sehen, ob mir das jemand mit elektrischer Vorbelastung erklären kann: Was passiert, wenn ich ein besser und ein schlechter ausgerichtetes Modul (oder 1x sauber, 1x mit Vogelsch...) am selben Laderegler betreibe?
Meinem Verständnis nach würde das bessere Modul den Laderegler "bestimmen", das andere Modul am gleichen Strang müsste dann die gleiche Spannung liefern, um ebenfalls Leistung abgeben zu können. Verstehe ich das richtig, dass in dem zweiten Modul dann die Ausgangsspannung steigt, bis sie die des ersten Moduls erreicht hat, aber dadurch der Strom einbricht? Oder kommt einfach aus dem zweiten Modul gar nichts mehr? Kann ich mir nicht vorstellen, denn dann dürfte bei mir ja immer nur ein Modul liefern, die sind doch nie 100%ig genau ausgerichtet, schon, weil sie bei mir z.B. leicht der Dachwölbung angepasst (in Längsrichtung nebeneinander) montiert sind.
#8
Jede Stromquelle hat einen Innenwiderstand, dadurch bricht bei Belastung die Spannung zusammen, so auch bei einer Solarzelle. Die chemisch reine liefert ordentlich aber nicht unendlich, die leicht schmutzige liefert weniger aber noch genug um das System zu stützen, das behaupte ich aber nur mit einiger Sicherheit, wenn die Solarzellen parallel geschaltet sind.
Bei Reihenschaltung gibt es wohl lustige Effekte die mit einer Kombination verschieden voller Batterien in einer Taschenlampe zu vergleichen sind, die tote Zelle bremst den Rest. Es sei denn in der Solarzelle ist diese mystische Diode drin, aber da fehlt mir jetzt die Erfahrung
#9
martin.k hat geschrieben: vor 4 Wochen6. Wer sich bei seinen Reisen dem Äquator nähert sollte bedenken, dass die Module dort sehr viel mehr Energie erzeugen können, also das Ladegerät auch verarbeiten können sollte.
Ich bin regelmäßig im Südsommer in den dortigen Tropen unterwegs und kann Dir versichern, dass das Gegenteil der Fall ist. Meine 4x80W auf dem Landcruiser haben in den Alpen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf Passhöhe schon über 400W erzeugt - in Sambia sind es an den allermeisten Tagen kaum 100W. Mehr als 200W habe ich dort noch nie gesehen. Ursache ist an klaren Tagen, die dort im Sommer sehr selten sind, neben der Modultemperatur in erster Linie atmosphärische Bedingungen (Feuchte und Dicke der Troposphäre).

Wenn der Laderegler die Modullleistung nicht verarbeiten kann, dann tut er es halt nicht. Er lädt dann mit seiner eigenen Maximalleistung, die im übrigen auch temperaturabhängig ist. Der Rest bleibt einfach ungenutzt. Im Hausbereich ist es gängige Praxis, die Module erheblich größer zu dimensionieren, als die Wechselrichter - aus wirtschaftlichen Erwägungen. Beim Camper wird hingegen eher die Dachfläche das kostbarste Gut sein und ein 10 EUR billigerer Wechselrichter wird wohl niemandem hinterm Ofen hervor locken.