Forum für Camper-Selbstausbauer!

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von Agne
#1
Hallo, ich beginne mit der Rostbehandlung. Gestern habe ich den Rost abgeschliffen und mit Rostumwandler behandelt. Heute wollte ich mit der BOB Rostversiegelung die Stellen weiter bearbeiten. Nun habe ich gelesen, dass die Verarbeitungstemperatur mindestens +15°C betragen sollte, mit einer Trocknung bei 20°C und 50% Luftfeuchtigkeit. Leider haben wir aktuell nur +8°C und es nieselt. Innenraum, wie einer Garage, oder Strom für den Föhn habe ich leider auch nicht.
Meine Frage ist: Macht es Sinn, weiter mit der Versiegelung zu arbeiten, oder sollte ich warten, bis die Außentemperatur stimmt, und die geschliffenen Stellen von Anfang an behandeln? (mit Rostumwandler - trocknen lassen - Versiegelung trocknen lassen - Grundierung).
von derpeter
#2
Ich würde es mit einer Lötlampe oder mit warmem Wasser (Wärmflasche) versuchen, je nach gegebener Situation.

LG,Peter
#3
Ich würde lieber warten !

Ich kann jetzt keine Erklärung darüber abgeben, ob es der Haftung oder Endfestigkeit schadet, wenn Du bei niedrigeren Temperaturen arbeitest, aber die Durchhärtung wird in jedem Fall SEHR viel länger dauern.

Mit etwas Glück sieht es in 1-2 Wochen schon besser aus mit dem Wetter und dann drohen da auch keine Komplikationen mehr.

Grundsätzlich sollte man auch nie zu dick auftragen (wie im richtigen Leben :joy: ) Lieber dünne Schichten und davon mehrere. Eine Verdoppelung der Schichtstärke führt grob zu einer 4-fach längeren Durchtrocknungszeit bei Farblacken und Rostschutzfarben.

Gruß
Michael
Agne, saniwolf gefällt dies
#4
Ich halte Rostumwandler für problematisch und bin davon abgekommen.
Sie bestehen zum Großteil aus Phosphorsäure, die das Fe-Hydroxid (Rost) in Fe-Phosphat umwandelt.
Eisen wird da nicht mehr draus.
Zudem braucht die Säure genügend Zeit für die Umwandlung, bei Wärme geht's natürlich schneller.
Wenn es aber zu warm wird (Lötlampe, Heißluftgebläse) fehlt die Zeit, da die Säure nicht "umwandelt" sondern verdampft.
Und dann der Hammer: Die Säure kriecht gerne in Spalten und bildet dort später einen idealen Roststart, da sauer.
Deshalb sollte man die behandelten Stellen gründlich mit Wasser (von überschüssigen Säureresten) vor weiterem Farbauftrag nachreinigen.
Aber überall kommt man nicht hin.
Ich persönlich bevorzuge Drahtbürste&Schmirgel und an den unzugänglichen Stellen "Owatrol".
Auch wenn es sich Öl nennt. Nach Abtrocknung ist es überstreichbar. (Mehr dazu in der Suchfunktion).
Das kriecht auch wunderbar in Spalte und versiegelt. Allerdings kaum für blankes Blech geeignet.

Gruß Manfred
Agne gefällt dies
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von Tecnoworld
#5
Ich verwende zum Entrosten erst mal alle mechanischen Varianten (Druckluftnagler, Drahtbürsten, etc ).
Danach verwende ich reine Phosphor säure. Gibts im Chemiegroßhandel.
Vorteil: auf blanken Blech entsteht auch eine Phosphatschicht und schützt so vor erneutem Rost.
Einfach ideal das Zeug. Gibt eine perfekte Basis zum Grundieren. Dazu nehme ich die rote Bleimeninge. Danach dann elastische Farbaufbauten, zum Beispiel 2k Poliurethan Lacke.

Das hält dann ewig.
#6
Bleimenninge ist wg. der Giftigkeit seit 2012 in D verboten.
Als Grundiereung, je nach weiterer Farbart, nicht brauchbar. Mit "alten" Ölfarben kann's noch gehen.
Es wird von vielen Lösungsmitteln an-/aufgelöst bzw. bildet dann schlecht haftende "Runzel"-Untergründe.

Gruß Manfred
Murdock, Nordwind, saniwolf gefällt dies
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von Tecnoworld
#7
Bastelfreak hat geschrieben: vor 4 Wochenwg. der Giftigkeit seit 2012 in D verboten.
Oh, wußte ich nicht.
#8
Ich geb meinen Senf auch nochmal dazu:

Rostumwandler mag ich ehrlich gesagt auch nicht so gerne. Der Hammerite (säurefrei, soweit mir bekannt) funktioniert aber aus meiner Erfahrung problemlos. Generell nutze ich nach der einfachen mechanischen Entfernung (oder eben Strahlen, wenn es ein kleines Teil ist) gerne 3 in 1 Brantho Korrux.

Ich finde das sehr effektiv und "Idiotensicher" und somit nicht nur für mich gut geeignet :joy:

Gerade hierbei sind 3 dünne Farbaufträge am wirkungsvollsten. Ob Stahlkonstruktionen oder Betonmischer, Rüttler bis hin zu Achsen und Aufhängungskomponenten am KFZ. Man muß eben keine perfekt rostfreie Oberfläche erzeugen um eine gute Anhaftung zu erhalten und man kann bei Bedarf schnell und unkompliziert nachbessern. Ich bin da sozusagen ein (unbezahlter) Fan.

Ob es auch für die Ostereier taugt, bleibt noch zu prüfen :grinning:

Frohe Feiertage !!
Michael
#9
Wenn es sich um Eier aus Stahl handelt, sicherlich.