Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo,
ich habe mir diese Woche bei Vöhringer das Holz für meinen Camperausbau geholt (Sperrholz ILO/PA/ILO ).
Ich möchte das Holz in der Farbe Weiß deckend anstreichen. Ich habe aber noch keine Ahnung wie ich das am
besten mache. Muss ich vorher grundieren und schleifen, wieviel mal streichen usw.
Und für einen Tipp einer guten Farbe wäre ich auch dankbar.

Viele Grüße Harald
#2
Hallo!
Ich bin beim Pappelsperrholz so vorgegangen: Mit Wasser und einem Schwamm befeuchten, trocknen lassen und die aufgestellten Fasern mit einem scharfen Schleifpapier abschleifen. Das ganze machst du 3-4x mit immer feinerem Schleifpapier! Ich habe dann gebeizt nochmals vorsichtig geschliffen und mit einer Pistole harten Parkettlack aufgesprüht (da sich sonst die Beize verwischt). Probieren macht klug! Das ganze sieht dann so aus!
IMG_0242.jpeg
#3
Du musst dich entscheiden, welche Lackart Du haben willst. Acryl oder PU? Acryl ist in der Regel einfacher zu verarbeiten, offenporig und man sieht die Maserung ein Stück weit. PU muss mit der richtigen Rolle und Technik gerollt werden, sonst bekommst Du „Orangenhaut“. Richtig aufgebracht (idealerweise Voranstrich und dann zwei Schichten darüber jeweils mit Zwischenschliff) bekommst Du eine glatte Oberfläche, die sehr widerstandsfähig und wasserundurchlässig ist.


Richtig gut finde ich Caparol [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Es wird aber auch ein günstigerer Lack von der Bauhaus Eigenmarke o.ä. gehen.
#4
Hi,

ILO kenne ich jetzt nicht, aber ich hab mein Pappelsperrholz und Birke MPX mit einem guten Exzenter-Schleifer (der Festool vom Nachbarn hat mit gleichem Schleifpapier immer glattere Flächen als mein 30 EUR Ding geliefert) mit möglichst feinem Schleifpapier (180er, glaube ich) einmal geschliffen. Dann eine Lage Osmo Dekorwachs drauf, nochmal Schleifen, dann zweite Lage.

Den Tipp von Martin mit dem Anfeuchten würde ich aber beim nächsten Projekt auch beherzigen. Auch wenn ich mit meinem Ergebnis zufrieden bin.

Aber Osmo Dekorwachs würde ich nicht mehr nehmen, das braucht ewig zum Trocknen, deutlich länger als 12h. Man hat also immer Schwierigkeiten, ein Möbelstück an einem Wochenende komplett fertig zu stellen. Ich hab jetzt einen weißen Möbellack von Alpina im Einsatz, der ist nach ca. 4h trocken und sieht genauso gut aus.

C.
#5
Schaue dir meine Schubladen aus dem Holz an ob es dir so gefällt.
Ich würde das immer wieder so machen, die Maserung wird Mipa Holzsiegel angefeuert, ist sehr strapazierfähig und ziemlich hart. Kann problemlos mit der Velourrolle aufgetragen werden und hat einen sehr schönen gleichmäßigen Verlauf. Allerdings trocknet die Oberfläche langsam, 24Std müssen schon sein. Habe alle Schubladen bis auf die für Kühlbox damit lackiert.
viewtopic.php?p=24321#p24321

Acryllack auf Wasserbasis (Clou und Hesse Lignal) habe ich auch verwendet - trocknet schnell, nicht so robust, die Maserung wird fast nicht angefeuert und das Holz bleibt relativ hell.
Hier zu sehen bei der Schublade für Kühlbox, es musste schnell gehen und ich hatte keine Zeit für Holzsiegel
viewtopic.php?p=28251#p28251

Später musste ich die Schublade für Kühlbox neu bauen da ich Auszüge durch ordentliche ersetzt habe. Dann habe ich auch Mipa Holzsiegel genommen.
#6
Hi Harald,

einen guten Überblick über Öle und Lacke gibt es zB bei Heiko Rech: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Viele Grüße,
Stella
#7
Ich hätte da noch etwas allgemeines anzumerken:

Nun hat Holz ja immer die Eigenschaft Feuchtigkeit aufnehmen zu wollen. Je nach Holzart und ist die unterschiedlich ausgeprägt und auch das Quellverhalten variiert stark.

Buche reagiert zB recht unbändig auf Feuchtigkeit und schlägt schnell einen anderen "Kurs" ein.

Wenn Du größere Flächen lackierst (zB eine Seitenwand) und möchtest, daß diese möglichst verzugsfrei bleibt, dann solltest Du BEIDE Seiten gleich behandeln. Lackierst Du nur eine Fläche dann dringt die Feuchtigkeit einseitig in das Material ein. Auch Sperrholz kann sich daraufhin empfindlich verziehen.

In der Regel "schüsselt" sich dann die lackierte Seite, weil die Feuchtigkeit auf der offenen Seite die Fasern aufquellen läßt. Sie werden quasi länger und breiter und das bewirkt eine Verdrehung.

Daher sollte man versuchen ein gleichmäßige Diffussionsverhalten zu erhalten indem man alle Seiten auf die gleiche Weise in der Oberfläche behandelt.


Gruß
Michael
jj79, suncowy gefällt dies