- vor 9 Monate
#1
Wie hier versprochen, möchte ich meine Erkenntnisse rund um mein aktuelles Bastelprojekt teilen: den Einbau einer kleinen Split-Klimaanlage chinesischer Herkunft. Diese hat im Gegensatz zu den üblichen Campinganlagen ab Werk einen DC-Kompressor und damit ohne großen Wechselrichter direkt von der Batterie laufen.
1. Konzept
Wie im anderen Beitrag bereits beschrieben, bin ich kein Freund einer Dachklimaanlage. Eine Staukastenanlage ist ebenfalls komplett unrealistisch in einem L2-Sprinter - es gibt einfach keinen freien Bodenplatz mit der Möglichkeit eines Durchbruchs für die Abluft. Bleibt eine Split-Anlage, bei der ein Innengerät mit Kältemittelschläuchen mit dem Kompressor und dem Außengerät verbunden sind. Daher habe ich beim Layout von Anfang an den Platz über meiner Kühl-Gefrier-Kombi für das Innengerät einer Split-Anlage frei gehalten, zumal dieser Platz strategisch günstig in der Mitte des Fahrzeugs liegt und eine zugluftarme Luftverteilung verspricht. Weniger klar war hingegen, wo das Außengerät, genauer der Kompressor und der Kondensator ihren Platz finden. Lange habe ich mit einer Befestigung an einer der Hecktüren geliebäugelt. Das wäre aber keineswegs trivial geworden, da ich in den Türen die Serienfenster habe und den freien Durchblick durchs gesamte Auto sehr mag. Nach reiflicher Überlegung musste schließlich meine serienmäßige Unterflur-Luftstandheizung ihren Platz räumen, die ich aufgrund der ebenfalls vorhandenen und deutlich angenehmeren Wasserheizung im tatsächlichen Reisebetrieb noch nie benutzt habe. Falls also jemand an einer original Eberspächer-Heizung für den Sprinter mit komplettem Gehäuse und komplett im Fahrzeug integrierten Sprinter-Steuergerät etc. Interesse hat...
2. Mechanik
Glücklicherweise hing die durchaus massive Heizungskiste an robusten und am Bodenblech verschweißten Trägern, die sich natürlich auch ideal zur Montage von Kompressor und Verflüssiger anbieten. Die ebenfalls vorhandenen Fußbodendurchbrüche für Heiz- und Ansaugluft waren sehr willkommen, um Kabel und Kälteschläuche einfach nach draußen zu bekommen. Um die Geräuschkulisse zu minimieren, sollte der Kompressor auf einer möglichst steifen Konsole mit weichen Gummielementen gelagert werden. Gummiblöcke waren im Lieferumfang - die Konsole war jedoch eine schöne Gelegenheit, das WIG-Schweißgerät mal wieder aus der Ecke zu holen. Nach kaum 20 Stunden Arbeitszeit sah die Sache dann so aus:
Ausgangszustand:
Neuer Arbeitsplatz für Kompressor und Kondensator:
So in etwa solls aussehen:
3. Schläuche
Gemäß Murphies law waren die originalen Schläuche passgenau zu kurz. Die Schläuche sind kein Hexenwerk, Hansa-Flex weiß Rat. Leider haben sie keine passenden Fittings auf Lager. In Deutschland scheint sowas für Normalsterbliche nahezu nicht erhältlich zu sein, und für eine China-Bestellung fehlt mir natürlich die Geduld. Daher werden die originalen Schläuche mit der Flex und chirurgischer Präzision so zerlegt, dass sich die originalen Fittings mit neuen Presshülsen wiederverwenden lassen. HansaFlex hat sie dann mit neuen Hülsen und Schläuchen in der korrekten Länge wieder zusammengepresst. Wie ich höre, ist das Thema Wohnmobil-Selbstausbau dort auch nicht unbekannt, daher hier nochmal Grüße und besten Dank, hat perfekt gepasst !
3. Elektrik
Der Kompressor - ein bürstenloser Scroll-Verdichter - wie auch der Lüfter werden von einer Art Drehzahlregler angesteuert. Das Ding ist wohl für draußen gedacht, allerdings traue ich der Sache nicht ganz. Neben dem Kühlschrank sollte genug Konvektion für die Kühlung herrschen. Und wenn nicht, werde ich mit einem kleinen Lüfter nachhelfen. Angenehm: An dieser Stelle sind es nur 50cm bis zur Hauptsicherung der Batterie. Die dicken Kabel werden also schön kurz. Zum Innengerät geht nur ein dünner vieradriger Kabelbaum (24V und zwei Signale TX und XH). Die beiden Signalleitungen wecken meine Neugier - hat hier jemand zufälligerweise schon mal mit sowas herumgespielt?
Der BLDC-Drehzahlregler / Inverter für den Kompressor und Lüfter:
Das Innengerät - wer hat das nur so schief eingebaut und vor allem warum?
Eine kurze Dichtheitsprobe mit Argon (Stickstoff bzw. Formiergas ist grad aus...) und 6bar Druck macht Mut. Also gleich mal Vakuum gezogen, um den ganzen Kram mal von innen wieder zu trocknen. Lag ja doch ein paar Tage offen rum und wir wollen ja keinen Rost und Gammel im Kompressor.
Jetzt kann das Bier entkorkt werden:
Fortsetzung folgt...
1. Konzept
Wie im anderen Beitrag bereits beschrieben, bin ich kein Freund einer Dachklimaanlage. Eine Staukastenanlage ist ebenfalls komplett unrealistisch in einem L2-Sprinter - es gibt einfach keinen freien Bodenplatz mit der Möglichkeit eines Durchbruchs für die Abluft. Bleibt eine Split-Anlage, bei der ein Innengerät mit Kältemittelschläuchen mit dem Kompressor und dem Außengerät verbunden sind. Daher habe ich beim Layout von Anfang an den Platz über meiner Kühl-Gefrier-Kombi für das Innengerät einer Split-Anlage frei gehalten, zumal dieser Platz strategisch günstig in der Mitte des Fahrzeugs liegt und eine zugluftarme Luftverteilung verspricht. Weniger klar war hingegen, wo das Außengerät, genauer der Kompressor und der Kondensator ihren Platz finden. Lange habe ich mit einer Befestigung an einer der Hecktüren geliebäugelt. Das wäre aber keineswegs trivial geworden, da ich in den Türen die Serienfenster habe und den freien Durchblick durchs gesamte Auto sehr mag. Nach reiflicher Überlegung musste schließlich meine serienmäßige Unterflur-Luftstandheizung ihren Platz räumen, die ich aufgrund der ebenfalls vorhandenen und deutlich angenehmeren Wasserheizung im tatsächlichen Reisebetrieb noch nie benutzt habe. Falls also jemand an einer original Eberspächer-Heizung für den Sprinter mit komplettem Gehäuse und komplett im Fahrzeug integrierten Sprinter-Steuergerät etc. Interesse hat...
2. Mechanik
Glücklicherweise hing die durchaus massive Heizungskiste an robusten und am Bodenblech verschweißten Trägern, die sich natürlich auch ideal zur Montage von Kompressor und Verflüssiger anbieten. Die ebenfalls vorhandenen Fußbodendurchbrüche für Heiz- und Ansaugluft waren sehr willkommen, um Kabel und Kälteschläuche einfach nach draußen zu bekommen. Um die Geräuschkulisse zu minimieren, sollte der Kompressor auf einer möglichst steifen Konsole mit weichen Gummielementen gelagert werden. Gummiblöcke waren im Lieferumfang - die Konsole war jedoch eine schöne Gelegenheit, das WIG-Schweißgerät mal wieder aus der Ecke zu holen. Nach kaum 20 Stunden Arbeitszeit sah die Sache dann so aus:
Ausgangszustand:
Neuer Arbeitsplatz für Kompressor und Kondensator:
So in etwa solls aussehen:
3. Schläuche
Gemäß Murphies law waren die originalen Schläuche passgenau zu kurz. Die Schläuche sind kein Hexenwerk, Hansa-Flex weiß Rat. Leider haben sie keine passenden Fittings auf Lager. In Deutschland scheint sowas für Normalsterbliche nahezu nicht erhältlich zu sein, und für eine China-Bestellung fehlt mir natürlich die Geduld. Daher werden die originalen Schläuche mit der Flex und chirurgischer Präzision so zerlegt, dass sich die originalen Fittings mit neuen Presshülsen wiederverwenden lassen. HansaFlex hat sie dann mit neuen Hülsen und Schläuchen in der korrekten Länge wieder zusammengepresst. Wie ich höre, ist das Thema Wohnmobil-Selbstausbau dort auch nicht unbekannt, daher hier nochmal Grüße und besten Dank, hat perfekt gepasst !
3. Elektrik
Der Kompressor - ein bürstenloser Scroll-Verdichter - wie auch der Lüfter werden von einer Art Drehzahlregler angesteuert. Das Ding ist wohl für draußen gedacht, allerdings traue ich der Sache nicht ganz. Neben dem Kühlschrank sollte genug Konvektion für die Kühlung herrschen. Und wenn nicht, werde ich mit einem kleinen Lüfter nachhelfen. Angenehm: An dieser Stelle sind es nur 50cm bis zur Hauptsicherung der Batterie. Die dicken Kabel werden also schön kurz. Zum Innengerät geht nur ein dünner vieradriger Kabelbaum (24V und zwei Signale TX und XH). Die beiden Signalleitungen wecken meine Neugier - hat hier jemand zufälligerweise schon mal mit sowas herumgespielt?
Der BLDC-Drehzahlregler / Inverter für den Kompressor und Lüfter:
Das Innengerät - wer hat das nur so schief eingebaut und vor allem warum?
Eine kurze Dichtheitsprobe mit Argon (Stickstoff bzw. Formiergas ist grad aus...) und 6bar Druck macht Mut. Also gleich mal Vakuum gezogen, um den ganzen Kram mal von innen wieder zu trocknen. Lag ja doch ein paar Tage offen rum und wir wollen ja keinen Rost und Gammel im Kompressor.
Jetzt kann das Bier entkorkt werden:
Fortsetzung folgt...
Sprinter 319 L2H2 - Status: Unterwegs. Aber noch lange nicht fertig.