Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
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#1
Liebe Elektro-Profis,

habe meinen ersten Entwuf für die Elektroinstallationen - könntet ihr mir bitte kurz Feedback dazu geben? Habe keine Erfahrung damit, aber dank Forum und Youtube zumindest mal gewagt, einen Entwurf zu posten.

Kurz zu den Rahmenbedingungen:
geplant ist ein Camper (Boxer L3), mehrere Tage autark stehen von Frühling bis Herbst.
Herzstück bilden ein Hausmodul mit mind. 400WP, eine LiFePO4 mir 200AH (das BMS hat 200A). Ladereger MPPT mit 40A.
Wesentliche Verbraucher sind Kompressorkühlschrank, 2kW Standheizung, Tauchpumpe, vielleicht kommt noch ein kleiner 12V Boiler dazu.
Dazwischen kommt noch ein Batteriemonitor von Renogy (in der Skizze ist nur der Shunt eingezeichnet, Monitor und das B+Kabel fehlen)

die Verbraucher rennen über 2 Plus-Verteiler (12-Fach mit Flachsicherungen)
Am "Verteiler Küche" hängen die LED von der Dachhaube, weitere LED Spots, Kühlschrank (50W Dauer), 1 Tauchpumpe, vielleicht noch ein kleiner Boiler.
Am "Verteiler Dinette" hängen ein Dachlüfter, ein paar LEDs, die Standheizung, 2 USB Buchsen, eine 12V Steckdose.
bei beiden Verteilern sind noch einige Slots frei, da kann also noch was dazukommen bei Bedarf.

Dann ist noch ein fetter Wechselrichter drin, der aber nur ausnahmsweise angeworfen werden soll: gekocht wird draußen mit Gas, drinnen nur bei Schlechtwetter über Induktion (1500W). Mir ist klar, dass dabei die Batteriekapazität wohl an die Grenze kommt, aber das Kochverhalten soll entsprechend angepasst werden, also eher nur mal was aufwärmen oder Teewasser auftstellen, nur Kleinigkeiten kochen. Für Espresso würde ich mir vielleicht noch eine kleine Elektro-Bialetti zulegen, da dies möglicherweise sparsamer ist als Induktion (oder auch nicht?). Ein Reiseföhn wird auch mitfahren.

Ladebooster habe ich aktuell mal gestrichen, vielleicht kommt aber noch einer mit 40A dazu. Für längere Schlechtwetterperioden (Campingplatz oder Stellplatz mit Strom) habe ich ein 20A Ladegerät dabei - kann ich dieses direkt an die Batteriepole klemmen?

Noch ein Satz zum Campingverhalten: leider kein Vanlife, nie länger als ein paar Tage frei stehend, hin und wieder auch Campingplätze. Im Winter nur fallweise. Bei Schlechtwetter stehen wir vermutlich eher auf Campingplätzen als in der Pampa, also wenn die Batterie in Verbindung mit dem 400W Modul mal gar nicht ausreichen sollte, wird Landstrom lediglich zum Batterieladen genutzt und mit dem Wechselrichter sparsam umgegangen. Abgesehen von den hier genannten größeren Verbrauchern brauchen wir nicht viel Strom (kein Fernseher, kein Arbeiten am Notebook, dieses rennt wenns mal wirklich gebraucht wird über 12V, kein Fernseher, abgesehn von Handys keine Akkus, die regelmäßig geladen werden müssen. Warmwasser sehr sprarsam, geduscht wird soweit möglich mit Solardusche oder auf Campingplätzen)

Hab ich da was übersehen, grobe Fehler? Skeptisch bin ich bei den 10mm2 zu den Verteilern, besser auf 16mm2? Wäre es besser, den Wechselrichter direkt an die Batterie zu klemmen und extra abzusichern? Generell hab ich weniger Sicherungen eingeplant als ich es in anderen Plänen oft sehe, zB vor dem Laderegler? Außerdem habe ich z.B. einen Schaltplan von Renogy gesehen ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]) wo der Laderegler deutlich anders verkabelt ist - was soll die Verbindung von Minuspol der Solarmodule zu MPPT UND Minus-Sammelschiene?

Danke schon mal, falls ihr mir da noch ein paar Tipps und Feedback geben oder Korrekturen einbringen könnt

Liebe Grüße,
Alex
Dateianhänge
#2
Hi Alex,

das sind aber ne Menge Fragen :-)

Wechselrichter direkt auf die Batterie ist prinzipiell ne gute Idee, aber dann funktioniert Dein Shunt nicht mehr korrekt, denn dann läuft ein (Groß-)Teil des Stroms am Shunt vorbei.
Beim Batterieladegerät im spontanen Einsatz geht das, da kann man dann ja resetten bzw. neu kalibrieren, wenn der Akku nach Zeit und Pi mal Daumen wieder voll ist.

Ich hab selbst keine Induktion, aber ich würde mal tippen, daß Ihr mit den - sehr vernünftigen - Einschränkungen beim geplanten Gebrauch der Induktionsplatte mit den 200Ah gut hinkommen sollte. Endlich mal jemand, der sein System so baut, daß es nicht jeden worst case einplant , sondern der sich für de Fall der Fälle (2 Tage Regen) eine kleine Änderung seiner Kochgewohnheiten überlegt ::-)

Aber was der potentielle Boiler da noch so ausmacht, müsst Ihr schon im Auge behalten.

Grüße
Christian
#3
Danke für die Rückmeldung! Hoppala, ja jetzt seh ich, am Handy sieht mein Post nochmal ein Stück länger aus 😇
Zum Wechselrichter: also evtl besser Pluspol direkt an Batterie und Minusopl auf Sammelpunkt nach Smart Shunt? Zum Laden evtl auch an diese Punkte klemmen, dann hätte ich alle ein- und ausgehenden Ströme auch am Smart Shunt oder?
Liebe Grüße
#4
Moin Alex,

das schaut doch schon mal nach eine soliden Planungsbasis aus :nerd:

Die 10 mm² Kabel würde ich auf jeden Fall durch 16er ersetzen. Speziell für mögliche 50 A fährst Du damit besser und sicherer!

Ein 230 V Ladegerät würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall mit einplanen und fest mit den beiden Verteilerschienen verkabeln.
Auch wenn Du es bei Bedarf an ein durch den Fensterspalt geworfenes Verlängerungskabel anschließt, die feste Verbindung in Richtung Bordbatterie ist goldwert.

Der Smartshunt muss übrigens immer das erste und einzige Teil sein, das am Minuspol des Akkus hängt. In jedem anderen Fall misst er Mist.

Beste Grüße,
Jan
#5
Hi,
lass doch den Wechselrichter am großen Ausgang des Imaxx, ist da doch schön abgesichert. Dann würde ich den Boiler auf den 4. MIDI Ausgang klemmen, damit sind alle großen Verbraucher untergebracht und vernünftig abgesichert. Für die Abgänge zu den 12V Verteilern sollten dann 30A Sicherungen locker ausreichen. Auf einen von diesen beiden Abgängen kannst Du zusätzlich noch das Landstrom-Ladegerät auflegen. Die Victron IP65 und wahrscheinlich auch andere haben batterieseitig einen Stecker, an den wahlweise Polklemmen oder Ringkabelschuhe angeklemmt werden können. Die Ringkabelschuhe kannst Du fest verschraubt lassen und bei Bedarf das Ladegerät anstecken. Wenn Du dann alle Minusleitungen auf die Verteilerschiene legst, sollte Dein Shunt auch was Vernünftiges anzeigen.

Nach dieser Tabelle:
https://forum.camper-bauen.de/viewtopic.php?t=1591
Sind ein paar Deiner Kabel etwas unterdimensioniert. Für eine mit 200A abgesicherte Leitung sind 50mm2 zu wenig. Zusätzlich zu diesen Mindestquerschnitten solltest Du bei langen Leitungswegen noch den Spannungsabfall berücksichtigen. Das könnte z.B. bei den Zuleitungen zu den 12V Verteilern relevant werden.

Gruß, Jens
WoMo-Bastler, Wishbone gefällt dies
#6
Danke für die Rückmeldungen, werde das auf jeden Fall so ergänzen/abändern. Also alles über den Smart-Shunt laufen lassen, die Kabel zu den Verteilern werden wohl wegen des Spannungsabfalles 16mm2 werden, auch wenns von der zu erwartenden Stromstärke nicht notwendig sein sollte.
Für die am stärksten belasteten Kabel habe ich 50mm2 angenommen, was natürlich bei 200A an der Grenze ist. Dennoch sollte der Wechselrichter auch bei Volllast diesen Wert nie erreichen (stärkster Verbraucher ist eine Induktionsplatte mit 1500W) und wenn alles parallel eingeschaltet ist, sollte das BMS der Batterie ohnehin bei 200A stoppen. Laut Tabelle dürfen 50mm2 wenn frei verlegt ja mit 198A dauerbelastet werden. Dennoch mit den Kabeln auf 70mm2 wechseln?

Habe vor 2 Tagen den größten Teil der Elektrokomponenten bekommen und jetzt ist es ein bisschen wie Tetris spielen: was passt gut wohin :-) Aber endlich wieder ein bissche zu basteln, der Winter lässt manche Arbeiten ja nur eingeschränkt zu

Liebe Grüße
#7
Hallo Alex,
es ist egal, wieviel Strom Deine Verbraucher ziehen. Die Kabel müssen auf die Sicherung ausgelegt sein. Wenn Dein Wechselrichter durch irgendeinen Defekt plötzlich doch 199A zieht und Du eine 200A Sicherung verbaut hast, dann ist Dein 50mm2 Kabel das schwächste Glied.
Wenn Du Deine Leitungen frei baumelnd von der Decke abhängst, reichen die 50mm2 natürlich. Könnte nur sein, dass Du dann mit anderen Installationsrichtlinien kollidierst, ganz abgesehen davon, dass es echt Kacke aussieht… :rofl:
Übrigens können 2 parallel verlegte 35mm2 Kabel 206A im ungünstigsten Verlegefall ab. Wäre vielleicht auch eine Option.

Gruß, Jens
#8
Haha, nein herumbaumeln sollte da nichts, das wär auch mir nicht recht ;-) Der Wechselrichter steht direkt neben der Batterie, Kabellänge je unter 50cm auf Plus und Minus-Seite.
Aber ihr habt mich überzeugt, ich gehe auf Nummer sicher und vergrößere den Kabelquerschnitt. Mein Wechselrichter (Renogy) hat 4 Kabel dabei, ohne Bezeichung, am Rinkabelschuh steht aber 100A. Das ist mir etwas zu unsicher, zumal falls eines der Kabel ausfallen sollte, das verbleibende Kabel die volle Last abbekommt. Oder ist das unbedenklich, 2x35 statt zb. 1x70 zu verwenden?
#9
1x35mm2 ist gut für 103A, 2x35mm2 können also 206A ab und ersetzen damit etwa ein 95mm2 Kabel.