Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo zusammen,

Ich habe mir einen 280AH Akku bestehend aus den üblichen vier 3,2V Einzelzellen mit Daly BMS und zusätzlichem aktiven Balancer zusammengebaut. Ich habe sie in Serie geschaltet und dann mit einem 12v KFZ Ladegerät aufgeladen.

Soweit so gut, dummerweise habe ich beim Einbau ins Auto eine der Zellen beschädigt und möchte sie jetzt gerne austauschen. Wie gehe ich dazu jetzt am besten vor?

Kann ich die neue Zelle einfach direkt an die anderen anschließen und hänge alles zusammen wie gehabt ans 12V Ladegerät und der Balancer gleicht den Spannungsunterschied dann aus oder muss ich die neue Zelle erstmal einzeln mit einem Labornetzteil (das ich mir dann nur dafür anschaffen müsste) voll aufladen sodass sie auf ein gleiches Ladeniveau kommt und sie dann erst verbinden?
#2
Ideal wäre es die neue Zelle auf den ungefähren Ladezustand der anderen Zellen zu bringen und danach alle Zellen parallel zu schliessen und die dann so 24Stunden stehen zu lassen.
#3
Wobei der Vorschlag wohl nur gut funktioniert, wenn alle Zellen entweder relativ voll oder relativ leer sind.
Sonst gibt es kaum Spannungsunterschiede, die durch parallelschalten ausgeglichen werden würden - der Ladezustand kann zwischen 30-80% SOC bei kleinsten Spannungsunterschieden allerdings deutlich abweichen.
Am sinnvollsten wäre als wohl ein Top Balancing.

Ansonsten in Serie schalten und mit sehr wenig A auf Zielspannung laden und den Balancer seine Arbeit machen lassen. Das könnte je nach Ladungsunterschied und Balancer (wie viele A kann der? Aktiv oder Passiv?) aber ggfs. sehr lange dauern.
WoMo-Bastler gefällt dies
#4
Danke schonmal für eure antworten. Dann komme um ein neues Netzteil wohl nicht herum. Mein 12V Netzteil liefert 20A.
Was würde denn passieren wenn ich die neue Zelle einfach anschließe und dann mit 20A lade? Der aktive Balancer liefert 5A
#5
Das Netzteil mit 20A ist mehr als ausreichend.
In dem Falle würde ich die neue Zelle auf den ungefähren Ladezustand der anderen Zellen bringen und dann mit den anderen Zellen verbinden.
Der Balancer mit 5A ist doch auch super.
Wird zwar trotzdem etwas dauern aber er wird die Zellen in einer angemessen Zeit auf das gleiche Niveau bringen.
Alternativ, wie bereits vorgeschlagen, alle Zellen vollständig aufladen und dann parallel anschließen und 24h stehen lassen .
#6
turboduo hat geschrieben: vor 9 MonateDas Netzteil mit 20A ist mehr als ausreichend.
Achtung, das liest sich hier so, als ob Nicos "Netzteil" nur 12 V kann.
Zum Laden von Einzelzellen braucht es ein (Labor-)Netzteil, das man präzise auf z.B. 3,55 V einstellen kann, um dann im CCCV Modus zu laden.
Wenn der besagte aktive Balancer ein "handelsüblicher" ist, dann bringt er die 5 A Ausgleichsstrom nur bei sehr hohen Zelldifferenzspannungen. In der Praxis kann man dann eher von Strömen im Bereich von 1 A ausgehen.
Wenn man den kompletten 4s Block mit ungleich geladenen Zellen komplett aufladen will, dann würde ich das nur mit zwischengeschaltetem BMS machen.
In jedem anderen Fall, kann Dir eine Zelle nach oben abhauen und sterben. Das (korrekt konfigurierte) BMS würde das durch die Überwachung der Einzelzellen verhindern.
#7
Da hast Du natürlich Recht. Da hier oft nur einige Eckdaten genannt werden, kann man die Details vermuten.
Ich habe hier ein geregeltes Netzteil reininterpretiert. Genauso setze ich voraus, dass nur isoliertes Werkzeug bei der Montage verwendet wird. 😀
#8
WoMo-Bastler hat geschrieben: vor 9 Monate
turboduo hat geschrieben: vor 9 MonateDas Netzteil mit 20A ist mehr als ausreichend.
Achtung, das liest sich hier so, als ob Nicos "Netzteil" nur 12 V kann.
Zum Laden von Einzelzellen braucht es ein (Labor-)Netzteil, das man präzise auf z.B. 3,55 V einstellen kann, um dann im CCCV Modus zu laden.

Ganz genau, das Netzteil das ich habe ist ein KFZ Netzteil und kann nur 12V also kann nur alle zellen in Serie geschaltet zusammen aufladen.

Ich bräuchte das Labornetzteil wirklich dann nur für diesen einen Einsatzzweck, deshalb wollte ich gerne vermeiden eins zu kaufen.

Ich hab jetzt aber immer noch nicht verstanden ob es wirklich ein Problem wäre die neue Zelle mit geringerem Ladezustand an die anderen drei einfach anzuschließen, denn nach meinem Verständnis ist das Balancen ja eher für die Entladung relevant da dabei ja die leerste Zelle den Ladezustand der gesamten Batterie definiert.

Das BMS ist ja zwischengeschaltet und auch richtig konfiguriert.
#9
Das Balancen ist sowohl für die Ladung als auch Entladung relevant.
Angenommen die neue Zelle hat einen geringeren Ladestand als die 3 vorhandenen:
Beim Laden sind evtl. 3 Zellen dann schon zu hoch, bevor die Gesamt-Zielspannung (z.B. 4*3,5V) erreicht ist und das BMS geht in OVP.
Beim Entladen ähnlich, da geht dann eben die eine neue Zelle in UVP.

Wenn das BMS richtig funktioniert, gibt es aus meiner Sicht kein technisches Risiko, aber du beschränkst (ggfs. massiv) die nutzbare Kapazität des Akkus durch laufende OVP/UVP-Abschaltungen, bis sich die Zellen im Laufe der Zeit über die Balancer des BMS angleichen.
Den letzten Teil könntest du durch die anderen in diesem Thread genannten Maßnahmen eben deutlich beschleunigen.