Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Wohn- und Schlafbereich: Bett, Tisch, Sitz, Sitzbank, Gurtbock, Schubladen, Schränke, Stauraum, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo zusammen,
ich überlege aktuell, wie ich am besten meine Oberschrank-Klappen befestige.
Die Klappen sind unten an Aluprofil angeschlagen und klappen entsprechend nach unten auf. Das Material ist von Vöhringer 15mm mit CPL beschichtetes Pappelsperrholz.
Da das Holz recht weich ist, wollte ich kein Scharnier, bei welchem die Schrauben in die Stirnseite gehen, habe daher ein gekröpftes Scharnier gekauft.
Leider ist es in Kombination mit dem Aluprofil so, dass ich den Scharnierflügel an der Klappe sehr stark einlassen muss, dass die Klappe vorne nicht übersteht.
IMG_20230405_193802.jpg
Dabei bleibt aber nur noch sehr wenig "Fleisch", ca. 4mm um das Scharnier zu verschrauben. Das reicht zum Verschrauben nicht aus.
Das Scharnier Einkleben wäre jetzt eine Möglichkeit, ich habe aber Zweifel, wie gut die Mittellagen halten und ob nicht einfach eine dünne Schicht Pappel abreißt. Die Mittellagen scheinen etwas bröselig zu sein.

Vorhin hatte ich noch eine Idee:
ich säge mit dem Multitool einen Schlitz in die Stirnseite und schiebe den Scharnierflügel in diesen Schlitz.
Habe das kurz an einem Teststück ausprobiert, hat relativ gut funktioniert. Da das Sägeblatt dünner als das Blech ist, geht das Scharnier sehr stramm rein (Hammer hilft) und sitzt alleine dadurch sehr fest.
IMG_20230405_200233.jpg
IMG_20230405_200322.jpg
IMG_20230405_200346.jpg
Ich dachte noch daran, unterstützend eventuell ein bisschen Kleber zuzugeben, um ein raus rutschen aus dem Schlitz zu verhindern.
Man könnte auch noch versuchen, von der Rückseite in das Holz zu schrauben und die verdeckten Löcher im Scharnierflügel im Holz "blind" zu treffen, aber das erscheint mir fast unnötig und eher schwierig.
Da die Klappe unten angeschlagen ist, "steht" sie mit der Stirnseite eigentlich dauerhaft auf dem Scharnierflügel, nur wenn sie geöffnet ist, hängt die Klappe wirklich am Scharnier.

Um das annähernd präzise und wiederholungsgenau zu machen, würde ich mir eine Unterlage in definierter Stärke nehmen, das Sägeblatt des Multitool flach drauf setzen und damit in die Stirnseite der Klappe einsägen. So sollte der Schlitz immer in derselben Höhe sein.

Frage an die Holz- und Klappen-Experten hier: kann man das guten Gewissens so machen? Hält das dauerhaft?
Und was für einen Kleber sollte man dafür verwenden (müsste recht dünnflüssig sein)?


PS: ja, ich könnte mir auch nochmal andere Scharniere holen. Allerdings waren diese gekröpften Scharniere schon relativ schwer zu finden und jetzt habe ich davon schon einige gekauft - also würde es gerne erstmal damit versuchen.
#2
commanderkeen hat geschrieben: vor 1 JahrIch dachte noch daran, unterstützend eventuell ein bisschen Kleber zuzugeben, um ein raus rutschen aus dem Schlitz zu verhindern.
Man könnte auch noch versuchen, von der Rückseite in das Holz zu schrauben und die verdeckten Löcher im Scharnierflügel im Holz "blind" zu treffen, aber das erscheint mir fast unnötig und eher schwierig.
Da die Klappe unten angeschlagen ist, "steht" sie mit der Stirnseite eigentlich dauerhaft auf dem Scharnierflügel, nur wenn sie geöffnet ist, hängt die Klappe wirklich am Scharnier.
Ich glaube, im Laufe der Zeit läßt der "Pressitz" im Holz nach und dann wird die Klappe doch runterfallen.
Kleben halte ich zwar für nötig, aber wg. der Schlitzbreite schwierig und macht eine spätere Demontage unmöglich.
Wenn du verdeckt schrauben kannst versuche nicht die Löcher im Scharnier zu treffen, sonder bohre da, wo garantiert Metall vorhanden ist.
Dort eine Blechschraube eingedreht dürfte sicher halten und du kannst später demontieren.
Wenn du dann nur 1 Schraube etwa mittig pro Scharnier verwendest, richten sich beide Scharniere selber fluchtmäßig aus.

Gruß Manfred
Wishbone, 997, vanMoebussi gefällt dies
#3
Ich hätte dafür eine Lamellofräse genommen um die Schlitze in die Stirnseiten zu fräsen. Schlitzbreite müsste so um 3mm sein. Scharnierbügel rein, 2x Unterlegscheiben oder M3 Mutter um den Bügel im Schlitz zu positionieren und den Hohlraum mit Epoxydharz ausfüllen.

Oder lieber doch normale Scharniere und als Verstärkung die 8mm Runddübel aus Buche in die Stirnseiten einleimen und in diese verschrauben?
malinke gefällt dies
#4
Hej Julian,
das miot dem Schlitz enist eine sehr brauchbare Methode. Mein alter Herr hatte dafür ein Schlitzeisen.
Wir habe eventuell so etwas



da passt in den Schlitz noch jede Menge Kleber und das hält dann ein KAWA-leben lang.

Gruß Wildfried
#6
Danke für eure vielen Antworten, echt super!

Die Schlitzbreite ist beim Teststück etwas groß ausgefallen. Das Multitool schwingt aber an sich nicht so stark - sollte auch nur wenig größer als das Scharnier machbar sein. Da das Sägeblatt vorne gerade ist, kommt auch ein annähernd rechteckiger Schlitz/Tasche dabei raus.
Ich denke, bei Domino/Lamello-Fräse ist das eher oval (und ich habe weder das eine, noch das andere Werkzeug :innocent: )

Ich werde mal an einem Teststück versuchen, ob das mit einer Blechschraube rückseitig funktioniert und evtl mal sehen, ob ich mir ein wenig Epoxidharz als Kleber besorgen kann.

Danke für die Tipps!
#7
commanderkeen hat geschrieben: vor 1 Jahr... ob ich mir ein wenig Epoxidharz als Kleber besorgen kann.
"Normales" UHU plus (Endfest 300) ist ein Epoxid-Kleber.
Wenn du das Brett, nicht den Kleber, gut durchwärmst auf ca. 40-50°C, wird der Kleber recht dünnflüssig und zieht mit etwas Nachhilfe (Messerklinge) gut in den Spalt.
Nicht heißer erwärmen, sonst wird die Topfzeit des Klebers zu kurz. Haftet IM Holz und AUF Metall sehr dauerhaft und ist auch spaltfüllend.
Spätere Demontage evtl. mit Erhitzung des Metallteils auf ca. 120°C (Lötkolben). Dann wird das Harz wieder etwas weich und du kannst das Scharnier herausziehen.

Gruß Manfred
jj79, Deandi, vanMoebussi und 1 andere gefällt dies