Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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Forumsregeln: Hinweis:
Damit euch andere Nutzer bei euren Schaltplänen beraten können, muss eurer Entwurf mindestens Folgendes enthalten:
  • Leitungslängen
  • Leitungsquerschnitte
  • Sicherungsgrößen
  • Bezeichnung der Komponenten
  • maximaler Strom der jeweiligen Verbraucher
Außerdem werden zusätzliche Angaben vorausgesetzt:
  • Basisfahrzeug Hersteller, Modell, Baujahr (bitte gleich in eure Signatur schreiben)
  • wenn Autarkie gewünscht, wie viele Tage und geschätzter Tagesverbrauch
  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
Bitte beachtet, dass wir hier alle privat engagiert sind und keine kommerzielle Absicht verfolgen. Daher sind auch alle Beiträge im Forum als Meinungen und Tipps zu verstehen. Wir müssen daher jede Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ausschließen. Es gilt unsere Haftungsbeschränkung. Natürlich sind die Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, aber eben nur von Laien verfasst. Die Inhalte des Forums können Dir dabei helfen eigenverantwortlich Deinen Selbstausbau zu realisieren. Sobald Du Dir unsicher bist, frag einen Fachmann der aufgrund seiner Fach- und Sachkenntnis Gewähr geben kann.
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#1
Hallo Leute,
demnächst steh die Elektrik beim Ausbau des WoMo's an. Bitte checkt meinen Schaltplan und gebt euren "Senf" dazu. Hier erst ein kurzer Steckbrief:

Auto: Citroen Jumper L2H2 BJ 2022 / 165 PS
Ausbautagebuch:
viewtopic.php?t=6066

Bord-Batterie: Bulltron Lithium, 200 Ah
Lade Booster: Victron Orion Smart 12/12 - 30A
Solar Panel: 2x 220 WP
MPPT: Victron Smart Solar 100/30
Wechselrichter: Fraron 1000 W
Ladegerät: Victron Phoenix Smart 230-12 / 30A


Meine Besonderheit:
Der Akku, der Wechselrichter und das Ladegerät soll eine aus dem Auto entnehmbare Einheit sein, um z.B. im Gartengrundstück als "Power Bank" zu dienen. Im Schaltplan ist der Bereich gestrichelt eingerahmt und es sind Auftrenn-Punkte vorgesehen (Schienen oder Stehbolzen, getrennt und berührungssicher).

Der Plan selber ist, so hoffe ich, korrekt. Aber ein Fehlerteufel kann sich immer einschleichen...

Unsicher bin ich in folgenden Punkten:
Die Sicherungen: Passen meine Ampere-Angaben? Ich habe die maximale Leistung der jeweiligen Geräte genommen und dann was dazu gegeben.... Gibt es dafür genauere Richtwerte oder Formeln?
Die Kabelquerschnitte: Die Geräte haben Terminals, die einen max.Querschnitt vorgeben. Den habe ich genommen, Bei den Sammelschienen / Sicherungsverteilern habe ich stark überdimensioniert.
Viele hier im Forum verbauen auch Fi-Schalter. Wenn ich Landstrom habe, dann ist nur bei Bedarf das Ladegerät angeschlossen und über eine Schuco Verteilerleiste weitere Verbraucher, die aber keine Verbindung zum Fahrzeug haben (z.B. ein Laptop). Ohne Landstrom stecke ich die Verteilerdose in den WR. So denke ich, dass ich keinen Fi-Schalter brauche. Ist das richtig?
Auch sehe ich oft, dass ein Shunt verbaut wird. Wofür braucht man den und: brauche ich in meiner Konfiguration einen?

Bitte seid streng mit mir, das Ganze soll ja funktionieren... :relaxed:
#2
vinylschaber hat geschrieben: vor 1 Jahr Die Sicherungen: Passen meine Ampere-Angaben? Ich habe die maximale Leistung der jeweiligen Geräte genommen und dann was dazu gegeben.... Gibt es dafür genauere Richtwerte oder Formeln?
Ich habe deinen Plan nun nicht geprüft, aber die Aussage zur Wahl der Sicherungen find ich leider mindestens fragwürdig.

Die Sicherung schützt das Kabel, nicht den Verbraucher.
Und ja, dazu gibt es Tabellen, uA auch hier im Forum:
viewtopic.php?p=22804#p22804

Die Wahl des richtigen Querschnittes hängt uA von der Länge ab (Stichwort "Spannungsverlust"). Auch dafür gibt es Tabellen bzw Rechner.
#3
Hi,

ich hab jetzt nur mal kurz drübergeschaut und bin definitiv kein Experte, aber was mir aufgefallen ist auf Anhieb, sind die Kabel von den Solarpanels. Die sind mit m.E. 16qmm überdimensioniert. Das schadet zwar normalerweise nicht, allerdings könnte es Probleme mit erstens dem Anschluss an den MPPT geben, die Fahrstuhlklemmen beim Victron können nur bis zu einem bestimmten Querschnitt aufnehmen (musst Du mal recherchieren, irgendwo war in der Modellreihe ein "Sprung" für den größten möglichen Querschnitt afair, keine Ahnung, ob das zwischen 20 und 30A-Modell war), zweitens gilt das für die "üblichen" Dachdurchführungen, die im Campingbereich üblichen sind idR für maximal 6qmm Kabel gedacht. Dazu kommt, daß an den Panels selbst idR schon 4qmm bzw. 6qmm vorkonfektioniert sind.

Ein Shunt (plus Batterie-Monitor) misst bei richtigem Anschluss alle Ströme die rein- und rausgehen und zeigt Dir nach anfänglicher Kalibrierung den exakten Akkustand an. Dein Bulltron Akku hat ein BT-Interface, so daß Du das über eine App ablesen kannst. Wenn Du den Akkustand mit einem Blick überprüfen willst, ist ein Shunt + BM nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich. Ich hab meinen später aus Bequemlichkeitsgründen eingebaut, bei AliExpress gibt es brauchbare (z.B. Marke "Aili") für 27-35 EUR.

C.
#4
Hallo Rudi,

habe leider gerade Zeit Deinen Plan im Detail zu sichten, aber hier mal die Sachen, die mir direkt ins Auge gestochen sind:

- Das Wichtigste hat Niklas schon gesagt: Die Sicherung schützt das Kabel, nicht den Verbraucher.
Ich nutze dafür z.B. immer das Kabelquerschnittsberechnungs-Tool von dieser Seite:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

- Die Sicherungen müssen immer möglichst dicht an der Stromquelle sitzen. Das ist mindestens bei der einen 200 A Sicherung neben der Sammelschiene nicht gegeben.

- 200 A würde ich niemals über ein 20 mm² Kabel laufen lassen. Über 20 mm² würde ich bei 1 m Kabellänge maximal 120 A schicken.

- Die Top 3 der großen 12 V Geräte (Druckwasserpumpe, Kompressorkühlschrank und Diesel-Heizung) ziehen beim Startvorgang auch mal gerne bis zu 20 A. Daher würde ich diese Geräte immer mit einem 4 mm² Kabel oder bei Kabellängen > 3 m mit 6 mm² anschließen und passend absichern.

- Für die rot gekennzeichneten Sammelschienen wäre das einfachste, die bewährten IMAXX Verteiler zu nehmen.

- Der Smartsolar 100/30 nimmt bis zu 16 mm² Kabel ohne Aderendhülse in seinen Fahrstuhlklemmen auf. Ich bin bei meinem Ausbau auch gerade an dieser Stelle und habe eine DD4 Dachdurchführung im Einsatz. Diese kann maximal drei Kabel mit 10 mm Außendurchmesser aufnehmen. Bei qualitativ hochwertigen UV resistenten einadrigen Solarkabeln sind das dann maximal 10 mm² Kupferquerschnitt. Damit gehe ich dann vom Dach bis zum SmartSolar und von dort zum LiFePo Akku dann mit 16 mm² weiter. Bei mir sind das übrigens maximal 25 A Solarstrom bei 820 Wp.


Beste Grüße,
Jan

.
Wishbone gefällt dies
#5
Liebe Leute, vielen vielen Dank für die guten Rückmeldungen! das werde ich alles beim Aufbau berücksichtigen. Entsprechende Vermerke stehen schon im Schaltplan (mit Bleistift).
Die 20mm² Querschnitt sind zuviel, stimmt. Das war so: Letztes Jar habe ich die Bodenplatte verlegt und wollte das Kabel schon mal unten liegen haben. Ohne viel nachzudenken, habe ich das dickste verfügbare Kabel (eben die 20²) vom Starterakku zum Platz des Elektroblocks in Schutzrohren unter der Bodenplatte verlegt. Nun ist das Zeug halt verlegt. Ich werde das Kabel zum Schalter führen und hinter dem Schalter mit dem "richtigen" Querschnitt zum Ladebooster gehen. Der Booster kann 16² aufnehmen. Da ich noch ein paar Meter davon übrig habe, möchte ich es, wo es geht, verbauen. ... Das kommt davon, wenn man "zu früh" plant...

Heute war ich bei der Gas Prüfung. Bei der Gelegenheit zeigte ich den Plan einem Profi (Service, Werkstatt, Vermietung und Handel für WoMos). Er fand das alles OK, wollte aber, dass ich hinter die CEC - Dose einen FI-Schalter mit Sicherungsautomat einbaue. Grund: Es können prinzipiell mehrere 230V Verbraucher genutzt werden und deshalb ist ein FI nötig. - OK, dann bau ich halt noch einen FI ein. Und obwohl er mit dem Rest zufrieden war, werde ich Eure Rückmeldungen einarbeiten.

Nochmal danke für die Kommentare,
Ciau Rudi
#6
Prüfe bitte überall wo es geht den Querschnitt so wie die Sicherungen
Ich hoffe, der Experte hat den Plan abgesegnet, nachdem er den Hinweis bekommen hat, dass die zB die Querschnitte noch nicht passen ( oder er hat es selber erwähnt oder ist in dem Bereich doch kein Experte :nerd: ).

Beispiel Licht:
da schickst du über ein 1mm² Kabel 5A über 10m.
Bei einem Verlustfaktor von 3 sollten es dennoch mindestens 4mm² sein.
Oder sind 10m die gesamte Strecke und nicht die einfach Strecke zum Verbraucher?
WoMo-Bastler gefällt dies
#7
Auch wenn es in der Tabelle steht, fließen beim Licht bestimmt keine 5 A über das Kabel. 10 W für die Deckenbeleuchtung ist schon ordentlich, das macht gerade mal 0,8 A.

Der Schalter in der Plusleitung zum Booster ist unnütig. Du hast schon einen Schalter am L und H Pol im Orion.

Der Rest wurde schon gesagt :)
Wishbone gefällt dies
#8
vinylschaber hat geschrieben: vor 1 Jahr . Ohne Landstrom stecke ich die Verteilerdose in den WR. So denke ich, dass ich keinen Fi-Schalter brauche. Ist das richtig?

Nein !
Meines Wissens:
Jede 230 V Steckdose unter 32 Ampere braucht einen RCD , egal ob der nötig (Sinnmacht) ist oder nicht.
Beim Wechselrichterbetrieb hast du ein IT Netzt (keine Spannung gegen Erde oder Fahrzeugmasse)). Diese System ist erstfehlertolerant. Ein Masse/Körperschluss kann durchaus unbemerkt bleiben.
Kommt es zum Körperschluss zur anderen Phase besteht Lebensgefahr.

Bitte informieren IT-Netz / Erstfehlertoleranz, RCD im IT-Netz. usw.

Du musst jeden 230V Verbraucher einzeln mit eine RCD absichern. dann bist du recht sicher.
Bitte mach.

Campergrüße
Wildfried
#9
Das würde nur dann Sinn ergeben, wenn auch an jedem Wechselrichter ein FI betrieben werden kann.
Das ist aber nicht der Fall.

Und ich meine eben deshalb im Kopf zu haben, dass beim Betrieb von nur einem 230V Verbraucher oder einer Mehrfachsteckdose kein FI erforderlich ist.

Wobei "erforderlich" bei dem Thema ja eh obsolet ist...
#10
niklas hat geschrieben: vor 1 Jahr Das würde nur dann Sinn ergeben, wenn auch an jedem Wechselrichter ein FI betrieben werden kann.
Das ist aber nicht der Fall.

Und ich meine eben deshalb im Kopf zu haben, dass beim Betrieb von nur einem 230V Verbraucher oder einer Mehrfachsteckdose kein FI erforderlich ist.

Wobei "erforderlich" bei dem Thema ja eh obsolet ist...
Hej Niklas,
Der RCD macht beim Wechselrichter auch wenn IT-Netz (keine Spannung gergen Erde/masse) Sinn.
Ersfehlertolerant heisst: Gerät 1 über 30mA RCD abgesichert hat Körperschluss. Ich berühre den Körper und es passiert, nix. Weder Elekt. Schlag noch Auslösung.
So ein Fehler kann schon lange bestehen ohne das er auffällt.
Nun, der Zweitfehler: Gerät 2 hat Körperschluss auf der anderen Phase. Ich berühre beide Körper was passiert ?

Wenn beide Geräte einzeln über RCD gesichert sind, löst der schnellere aus. Der elektrische Schlag sollte nicht lebensbedrohlch sein.
Sind die Geräte nicht, oder gemeinsam über eine RCD gesichert gibt es bei Berührung der Geräte eine lebensbedrohlichen Schlag. Weil kein Fehlerstrom den RCD auslösen würde und ich bei Berührung simpel als Last wirke.

Glaubs bitte einfach und sichere jeden Verbraucher mit RCD ab. Die gibt z. B. hier [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Wenn ich jetzt wüsste wie mann gescheit Links setzt und mit einem "hier" ersetzt wäre auch nicht schlecht. mmm.

Campergrüße
Wildfried
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