Hi,
da fühle ich mich ja ein klein wenig geehrt, dass ich als Beispiel diene ;-)
Und amüsiert, weil ich exakt _jetzt_ im Hintergrund ein kleines Teaservideo zum Trollstigen rendere, mit Drohne und ausm Sprinter.
Die technischen Details hat Torsten schon alle sehr gut erläutert. Dem ist wenig hinzuzufügen. Es liegt an Dir!
Ein paar Kleinigkeiten hab ich dann aber doch, so für die Praxisumsetzung, die Dich ja zu beschäftigen scheint:
Speicherplatz auf Karten kostet heutzutage fast nix mehr. Also lieber noch ne extra Karte mitnehmen. Oder zwei. Ich hab für die Drohne aktuell 32GB drin (da filme ich ausschließlich in 4K) und noch ne 32GB in Reserve, aber die hab ich noch nie gebraucht. Für die GoPro hab ich 64GB drin (da filme ich meist in 2.7K, weil man da das weniger weitwinklige Linear verwenden kann), plus noch eine in Reserve, die erste hab ich schon gefüllt, einmal.
Soll heißen: Nimm mit.
Rausschneiden kannst Du hinterher immer noch, lieber zuviel filmen bzw. laufenlassen. Und immer ein paar Sekunden Reserve vorne und hinten, falls möglich, sonst fehlt manchmal was für einen Übergang. Du filmst was, dann zählst Du innerlich "21, 22, 23, 24" und dann stoppst Du.
Mit einer 64GB Karte kommst Du ungefähr 2:00 Stunden weit.
Bei der Mavic hab ich mir angewöhnt, die Aufnahme gar nicht mehr zu unterbrechen, die läuft durch, solange die Drohne in der Luft ist. Weil man sonst durchaus mal vergißt, rechtzeitig zu starten (Drohnenfliegen ist für mich immer noch stressig, auch wenn gar keine Bäume in der Nähe sind). Die Wendemanöver schneidest Du dann raus, in großem Stil.
Aber Du solltest Dir, insb. bei der Drohne, vorher einigermaßen genau überlegen, was Du filmen willst. Also ein kleiner Plan im Kopf: Erst von hier nach da, Kamera schwenkt hoch. Dann Kamera 90Grad nach unten, dann schräg über den Fluss. Dann Kamera hoch, Drohne niedrig, und dann über das Wasser. So in der Art. Drohne ist Stress und Akku ist knapp. Also bißchen überlegen vorher. Aber auch keine Wissenschaft draus machen. Geradeaus und Kameraschwenk geht inmer :-')
Aber zu Deiner konkreten Frage 1.:
Für das Video in Kirgistan hatte ich ca. 30min Drohnenmaterial. Verwendet habe ich vielleicht 5. Wobei ich auch eher der Typ "ich flieg einmal geradeaus und dann nochmal zurück und schwenke die Kamera hoch"-Typ bin (weil das meistens am besten aussieht und ich oft zu faul bin, die genialen Automatik-Modi für Course-Lock, POI etc. einzustellen).
Dazu kommen sicher 60-80min GoPro-Material (ja, viel zuviel Straßenszenen, da bin ich dabei, mir die abzugewöhnen, aber das macht man ja so schön nebenbei. Wobei, in Kirgistan war eben viel on the road). Die genauen "Mengen" kann ich Dir raussuchen. Aber rechne mal damit, daß Du vielleicht 10-30% verwenden kannst.
Natürlich kommt es auch auf Deinen persönlichen Geschmack und den Deiner potentiellen Zuschauer an. Wenn mich z.B. eine Gegend oder ein Thema wirklich interessiert oder ich den Filmer mag, dann schau ich mir auch gerne minutenlange Luftaufnahmen an (zB von wirsehnunsunterwegs, ewig lange Drohnenshots, teils zu lang sogar für mich, aber ich mag den Kanal) oder Bastelanleitungen (zB Behind the Green Door bei YouTube. So gut wie keine Schnitte, aber der hat es halt echt drauf, da kann ich was lernen). Aber rechne mal damit, daß die meisten Leute (vor allem diese jungen Dinger heutzutage, Instagram und so!
) eher eine kurze Aufmerksamkeitsspanne haben. Daher: Grob schneiden. Dann nochmal in voller Länger anschauen und dann nochmal schneiden. Dann nochmal
Das heißt Du willst sie nicht mit 50km Straße, komprimiert auf 5 Minuten Time-Lapse, langweilen. Daher: Abwechslung. Schnitte, mal Drohne, mal GoPro, mal Zeitlupe, mal Time-Lapse, mit der Drohne diverse Moves, Top-Bottom, POI, Helix, vielleicht ein schicker Effekt, ein Gag, Personen, Erzählen, Details, Ton.
Dafür brauchst Du Material. Ich ertappe mich selbst oft dabei, daß ich mir "zuwenig einfallen" lasse, aber da lerne ich immer wieder dazu. Ein Grund, warum ich die Ausbau-Videos drehe, dadurch beschäftige ich mich regelmäßig mit Video und lerne dazu (wobei ich da auch regelmäßig "einfallslos" und "lückenhaft" bin.)
So, in der Zwischenzeit ist mein Video vom Trollstigen längst gerendert. Daher als Abschluss kurz die
Details für Deine Frage: 10Min30Sek. Drohnenvideo, durchgehend gefilmt. Verwendet im Teaser: 1Min55sek. (Ja, ist ein Teaser, aber auch im "großen" Norwegen-Video werde ich kaum mehr verwenden.)
Das urprüngliche Video der Mavic hat eine Dateigröße von 4,43GB. Geht also für 10,5Min.
Zu Frage 2: Originäre Time-Lapse-Videos mache ich nur noch selten (wenn, dann im Auto, mit Saugnapfhalterung für die GoPro). In der Regel lasse ich die Kamera laufen und beschleunige das Video dann einfach auf zB 800% im Videoschnittprogramm. Eben für den Fall, daß doch eine gute Szene zwischendrin aufgenommen wird, die ich nicht in 3-Sekunden-Schritten haben möchte, sondern mit 24fps.
Grüße
Christian
# Sprinter 316 L2H2 # PLZ: 105XX Berlin
Mein Blog mit Reiseberichten in u.a.: Kirgistan, Namibia, TransSib, Äthiopien, Rumänien, Pakistan, Nepal, Patagonien, Karelien:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
AUSBAUTAGEBUCH