Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles nicht fest eingebaute Zubehör wie: Grills, Campinggestühl und -Tisch, Geschirr und Besteck, Kaffemaschine, etc...
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#1
Ich habe etwas Sorge davor, dass mein baldiger (Neu-)Wagen entwendet wird um ihn als Ersatzteillager auszuschlachten - zumal er oft wochenlang auf einer öffentlichen Straße geparkt wird. Und ich habe etwas Angst vor den in Südwesteuropa leider immer häufigeren Honks, die schlimmen Sachschaden anrichten nur um schnell-schnell ein paar Habseligkeiten auszuräumen. Und dann gibt es da ja noch diese skrupellosen & organisierten Banden aus Südost...

Nach Sichtung der Beiträge im Forum, z.B. viewtopic.php?f=25&t=350 habe ich hier eine Zusammenfassung meiner geplanten Maßnahmen aufgelistet - ich will damit natürlich niemanden missionieren, aber vielleicht findest du hier ja die eine oder andere Inspiration für deinen Camper.
Und ja, ich übertreibe bei meinen Maßnahmen masslos, und provoziere dabei eventuell sogar Zerstörungswut bei gescheiterten Tätern - aber das ist einzig meine Entscheidung.

Nebenbei: Einem Bekannten wurde wegen der Lenkradkralle einfach das Lenkrad aufgesägt, daher verzichte ich komplett auf sowas wie Lenkrad- oder Pedalsperre oder sonstiger Wundermittel.

Ich würde mich über Feedback oder weitere Tipps natürlich sehr freuen.


Erkennbarkeit
Dunkle Wagenfarbe, damit Fenster, Lüftungsöffnungen usw die Konturen verlieren und der Wagen nicht sofort als Camper erkennbar ist, sondern als Transporter wahrgenommen wird.
Da ich auf Markise und Dachluke nicht verzichten will, läßt sich der Camper-Status aber leider nicht zu 100% verstecken.



Alarm
Ich baue die Alarmanlage Vodafone Cobra ein, und zwar in der günstigsten Version(€300). Diese günstige Version bietet keine Wegfahrsperre, aber die realisiere ich bewußt separat. Ich rüste die Anlage mit einem Neigungssensor nach (€90).
Oft wird die Cobra als Komplett-Paket installiert, mit GPS-Tracking und GSM-Benachrichtigung. Das allerdings kann der professionelle Dieb vorab nicht wissen, daher muss er das komplette Programm aufbieten (Jammer). Insofern sind die spezielle "Vodafone Automotive Alarm System"-Aufkleber an den Seitentüren schonmal ein sehr guter Schutz.

Bei Amazon gibt es 12V Mini-Bewegungssensoren (max 1cm Durchmesser), die ich seitlich und hinten dezent anbringe, um bei Annäherung an das Fahrzeug eine Außenbeleuchtung zu schalten. Außerdem wird der Wlan-Router und hinter den Seitenscheiben verstecke Mini-Kameras eingeschaltet, um mich zu benachrichtigen.

Noch nicht ganz sicher bin ich über den Kauf von Mini-Keeper C (€200) zur zusätzlichen Innenüberwachung, der bei Bewegungserkennung einen Anruf tätigt.



Diebstahlschutz
Der OBD-Stecker kommt hinter Schloß & Riegel, ein entsprechendes Set nennt sich "OBD-Sperre mit Schloß" (€45).

Ich installiere eine CAN-Bus Wegfahrsperre mit Code-Entschärfung (€150).

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ein Bearlock (€600) einbauen lasse. Gegen Gelegenheitsdiebe bin ich schon ausreichend geschützt, aber wenn sich Profis gezielt vorbereitet, dann sehen sie den Bearlock - und bereiten sich vor, z.B. indem sie das Schaltgestänge aushängen. Oder sie kommen halt gleich mit einem Schlepper und ziehen den Wagen rauf.



HiJacking-Schutz
Ein unauffälliger Schalter, den ich beim unter Gewaltandrohung erzwungenem Aussteigen unbemerkt betätigen kann, welcher die Dieselpumpe vom Strom trennt.



Einstiegsschutz
Dach: Ich verbaue nur Dachluken, durch die selbst eine schmächtige Person nicht reinschlüpfen kann.

Fenster: Alle Fenster werden von inner mit einer transparenten und extrem zähen Sicherheits- bzw. Splitterschutzfolie beklebt (€100 plus Montage), so dass das Einschlagen einer Scheibe den Täter nicht weiter bringt. Aber Achtung: In Deutschland sind diese Folien im vorderen Bereich nur bedingt zugelassen.

Fahrertür: Prick-Schutz-Blech (€20), damit die Zentralverriegelung nicht durch Durchstechen des Tür-Blechs entriegelt werden kann.

Schiebetür: Der schwächste Punkt ist oben mittig - mit einer Brechstange kann man dort ansetzen und die Tür "auffalten". Daher werde ich den inneren oberen Rahmen der Schiebetür mit einer massiven Stange verstärken, die selbst ein Hulk nicht überwinden kann.
Zusätzlich ist die Tür mit einer Verriegelung aus dem HEOSafe Kit (€300) mechanisch blockiert.

Hecktür: Verriegelung aus dem HEOSafe-Kit, sowie von innen einen einfachen Schieberiegel.



Sonstiges
GPS Tracker mit 120 Tagen Akkulaufzeit. Würde ich mir nicht mehr speziell kaufen, aber den habe ich hier halt noch rumliegen, also kommt er in den Wagen.

AdBlue Verschluss (€10), damit mir niemand Sand oder Zucker in den Tank kippen kann.



Habe ich etwas vergessen?
chbla gefällt dies
#2
Hui 1305 Euro plus eventuellen bear lock. Hab mal mit zwei Fenstern gerechnet. Plus Montage.
Ohne das add blue blech, Das, find ich tatsächlich interessant :D


Bin neugierig, wie wohnst du denn zuhause?

Ich schützt mich übrigens so, indem ich versuche, weniger interessant als der Nachbar auszusehen
rosenzausel, Andolini, _Matthias und 1 andere gefällt dies
#3
Jumper hat geschrieben: vor 2 Jahre1305 Euro plus eventuellen bear lock
ist halt ein Neuwagen... und diese Transporter sind hier extrem beliebt, aber üblicherweise am Ende ihrer Lebensdauer - ein Freshup durch Neuwagenteile ist durchaus eine realistische Bedrohung; zumindest hier.
Bin neugierig, wie wohnst du denn zuhause?
Baltikum > Lettland > Riga
Hier ein Blick von meiner Wohnung auf den Parkplatz - ich mag es hier sehr, und ich habe auch nichts gegen diese sowjetische Wohnform. Aber...
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#4
Hi,

das klingt nach einem Plan. Wobei ich bei soviel verschiedenen elektronischen "Blockern" in der Praxis etwas Sorge hätte, daß die sich irgendwie in die Quere kommen und man dann rumsteht. Jedes elektronische Gerät erhöht ja auch irgendwie die Anfälligkeit.

In Riga müsste es doch eine ausreichend große Garage zu mieten geben, oder? Ich kenne aus den ehemaligen GUS-Staaten diese langen Reihen von Garagen. Vielleicht findet sich da eine, die hoch genug ist? Dann wäre die Hauptsorge doch schonmal weg....

Grüße
Christian
#6
Wishbone hat geschrieben: vor 2 JahreWobei ich bei soviel verschiedenen elektronischen "Blockern" in der Praxis etwas Sorge hätte, daß die sich irgendwie in die Quere kommen und man dann rumsteht. Jedes elektronische Gerät erhöht ja auch irgendwie die Anfälligkeit.

Wow, daran hatte ich bisher nicht gedacht :flushed:
Danke! Super!!
Ich werde also besser die größere Vodafone-Cobra mit einbegauter Wegfahrsperre nehmen, anstatt das separat zu realisieren.

Und das mit der Garage bzw. bewachtem Parkplatz habe ich schon überlegt und werde es eventuell umsetzen. Ist aber deutlich bequemer, wenn man den Wagen von der Wohnung aus sehen kann...
#7
Hast du dich mal mit dem Pandora System auseinander gesetzt?

Das hat n Kumpel von mir einbauen lassen und ich war durchaus ein wenig beeindruckt, als er mir erzählte, was er damit alles steuern / überwachen kann.
Der Preis war auch nicht gerade ohne, aber sein Fahrzeug hat auch nen entsprechenden Wert.
#8
Hallo

bezüglich Diebstahlschutz und Einbruch gibt es wohl viel in England / Großbritannien.
z.B. bei vanlocks.co.uk
oder auch locks4vans.co.uk

Noch eine Idee: Wenn man sich nicht anschnallt, gibt es bei vielen neuen Autos einen nervigen Piepton. Vom Gurtschloss gehen zwei kleine Drähte weg. Auch die kann man sehr leicht unterbrechen und somit Stress für den Highjacker verursachen.

Es gibt doch bestimmt weitere Möglichkeiten zB. das Gaspedal. Das ist doch auch elektronisch und man könnte einen Schalter / Öffner dazwischen löten.
Oder am Abgassystem. Da ist doch auch ein Sensor. Wenn man den unterbricht, geht doch der Motor bestimmt in den Notlauf (nur noch 60 PS ?)

Wichtig ist, dass es keinem auffällt und einfach zu bedienen ist.
Z.B könne ich mir vorstellen hinter der Verkleidung ein Reed-Kontakt zu montieren. Neben dran ein Stück Blech eingeklebt. Verkleidung wieder hinbauen.
Nur wenn an der Stelle ein Magnet ist (von der Pinwand / Whiteboard) dann funktioniert auch das Gaspedal.
So kann ich ganz einfach abends vor dem Schlafen gehen den Magnet wegnehmen und brauche noch nicht mal den Schlüssel abziehen. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Grüße nach Riga
Wolfgangfox, KernA und 1 andere gefällt dies
#9
Ich hab eine Comfortmatic-Schaltung. Die ist Fluch und Segen zugleich.
Für eine Wegfahrsperre allerdings ein wahrer Segen. Ein oder auch zwei versteckter Schalter verhindern die Startfreigabe und bei eingelegtem Gang jeglichen Schaltversuch. Damit fällt auch Abschleppen aus.
Freilich kann die Bude dann noch ausgeräumt werden. Wenn man Papiere und Bargeld/Karten am Mann behält, hält sich der Verlust in Grenzen.
@martin.k
Deine Idee mit dem verdeckten Reedkontakt finde ich super...
Gruß Wolfgang
#10
HiJacking

Das Fahrzeug elektronisch (Dieselpumpe) lahmzulegen, sobald man aus dem Wagen gezerrt wird, würde ich überdenken. In dieser Situation ist schon von extremer Gewaltbereitschaft der Täter auszugehen. Sollte ich in diese Situation kommen, würde ich froh sein, einfach unverletzt und lebendig aus der Situation zu kommen. Die Zeiten sind lange vorbei, in denen ich mich körperlich mit Aggressoren auseinandersetzen konnte. Was hilft es mir, wenn das Fahrzeug zwar stehen bleibt, mir aber die wütenden Täter eine überziehen? Ich denke mir, lass ihn fahren.

Der Camper als Panikroom

Bin ich nachts im Fahrzeug, wär ich schon froh, wenn es nicht ganz so einfach ist in das Fahrzeug zu kommen. Meine Hecktürverriegelung ist auf dem Zettel. Über die Schiebetüre muss ich nachdenken. Danke für den Hinweis. Wir sind keine Freisteher, aber man weiss ja nie. Für unser Campingprofil wird es reichen, wenn wir auseichend Aufmerksamkeit erregen können. Dafür haben wir nur für diesen Zweck Rauchmelder an Bord. Im Falle eines Einbruchs, während wir im Fahrzeug sind, werden die Testtasten gedrückt. Über eine grelle Aussenbeleuchtung denke ich noch nach.

Einbruch in Abwesenheit

Papiere, Karten und Wertgegenstände bleiben nicht im Fahrzeug. Niemals, das ist leichtfertig. Die Grosse Dachluke ist zusätzlich mechanisch gesichert. Mit Gewalt, kann man diese jedoch ohne weiteres rausreissen. Aber das dauert und macht Krach. Durch die zwei kleinen Luken kommt allenfalls ein sechsjähriges Kind.

Diebstahl

Unser 2017er Ford Transit hat werksseitig eine Wegfahrsperre. O.K., die professionellen Diebe haben damit kein Problem. Die Profis kennen sich aber auch mit Aftermarket Produkten aus. Die Hersteller hinken immer hinterher. Für Gelegenheitsdiebe sollte die Wegfahrsperre ausreichen. Wenn es denn doch passiert, meine Weinvorräte, Mineralwasser und Espressomaschine sollen sie haben. Wertgegenstände bleiben nicht im Fahrzeug. Der Rest ist versichert.

Vandalismus

Das würde mich am meisten ärgern, denn ich habe für alle Fahrzeuge eine Vollkasko mit 1.000,-€ SB. Das bedeutet, kleinere Schäden, bei erfolglosen Einbruchs- oder Diebstahlsversuchen zahle ich selbst. Bisher ist es in 45 Jahren noch nie passiert, aber man weiss ja nie. Die Sab senkt einfach die Versicherungsgebühren, was bei vier Fahrzeugen (darunter zwei Oldtimer) eben schon eine Rolle spielt.

Versicherung

Man neigt ja schon dazu, die Versicherungsgebühren so niedrig wie möglich zu halten. Das regle ich in meinem Fall über die Selbstbeteiligung. Was die Gebühren aber wieder in die Höhe treibt, sind die Fahrzeugwerte. Meine Oldtimer haben Wertgutachten, welche auch Basis für die Berechnung der Versicherungsgebühren und den Wiederbeschaffungswert haben. Die Fahrzeuge bleiben bewusst ganzjährig angemeldet. Für den Camper werde ich das ebenfalls so machen, wenn er endgültig fertig ist. Denn wenn das Fahrzeug entwendet oder total untergeht (z.B. Brand), möchte ich nicht mit der Versicherung über den Wiederbeschaffungswert diskutieren. Gerade bei Oldtimern spielt das eine Rolle, aber auch bei einem liebevoll, individuell ausgebauten Camper. Von meiner Seite werden alle Vorsorgemassnahmen getroffen, wie absperren, verdunkeln, keine Wertgegenstände im Sichtbereich usw.. Aber wenn das Fahrzeug gestohlen wird, dann möchte ich meine korrekte Abwicklung über die Versicherung.
Ralfi, BocTok gefällt dies