Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles nicht fest eingebaute Zubehör wie: Grills, Campinggestühl und -Tisch, Geschirr und Besteck, Kaffemaschine, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
Benutzeravatar
von Cruisemobile
#1
Hi Leute,

ich hab kürzlich in der Bucht für paar Zerquetschte einen 12v Fön erstanden. Ich dachte für 9€ kann ich doch nix kaputt machen. Mann, hatte ich recht:

Der Fön kommt mit 2 Schaltstellungen, 1 ist kalt aber mit max. Drehzahl, 2 mit Wärme aber reduzierter Drehzahl - warum auch immer. Egal. Ich hab meine Victron App aufgemacht und hab die Daten vom Batteriesensor aufgemacht. Solarpanel abgetrennt um NUR auf Batteriebetrieb zu sein. Spannung vor dem Einschalten des Fön auf 13,00v. Dann wurde der Fön auf 2 eingeschaltet und die Spannung ging sofort runter auf 12,79v. Wurde direkt lauwarm. Ich hab ihn dann einfach mal ötteln lassen und siehe da nach 1min kam da halbwegs heisse Luft vorne raus. Zum föhnen absolut ausreichend. Die Spannung fiel nach 5min auf ca. 12,69v. Ich hab ihn dann nochmal volle 5min durchwerkeln lassen bis er auf 12,59v unten war. Dann hab ich ihn abgeschaltet. Sofort ging die Spannung der Batterie wieder auf 12,79v hoch. Das Kabel des Fön war dann doch etwas warm. Nicht heiss!

Ich finde das kann sich sehen lassen wenn man bedenkt dass ich nur eine 120Ah Batterie habe. Interessant wäre jetzt zu wissen was ein handelsüblicher Fön über einen Wechselrichter im Zeitraum von 10min entnimmt. Da könnte man sehen ob sich der 12v Fön auch stromspartechnisch rentiert.

Wer von Euch hat eine 120Ah Batterie, einen Wechselrichter und Fön und mag das aus Spass mal ausprobieren??

Grüße
Mark
Dateianhänge
Was für ein wahnsinns Fön
Was für ein wahnsinns Fön
#2
Hallo Mark,
das wichtigste hast du leider nicht gesagt: Wie viel Leistung hat der Fön? Da die Spannung nur um 0,2V absinkt, gehe ich von moderaten 120 - 150 W aus. Das würde auch die halbwegs heiße Luft erklären, wiederum abhängig vom Luftvolumen. Und dass die Drehzahl beim Heizen etwas absinkt ist durch den Spannungsabfall im Fönkabel zu erklären. Denn das wird nicht ohne Grund warm. Einen "handelsüblichen" Fön für 230V wirst du kaum unter 500 - 2000 W finden, deshalb schlecht vergleichbar.
Gruß Manfred
Benutzeravatar
von 997
#3
Unser Föhn hat 1000 Watt. Wenn ich die Verluste des Wechselrichters vernachlässige sind das auf der 12 V Seite auch 1000 W

P (Leistung) = U (Spannung) * I (Stromstärke)

I = P/U = 1000 W / 12 V = 83 A

10 min = 0,16h

Also 83 A * 0,16 h = 13,3 Ah
#4
Hi Leute,

Also mein Föhn hat tatsächlich nur 200w. Mal zum Hintergrund: viele von uns haben Wasserkocher, Senseo, Föhn, Toaster usw. aus dem normalen Haushalt dabei. Da ich keinen Wechselrichter habe und auch keinen will, habe ich eben vieles davon als 12v Variante gesucht, darunter eben einen Wasserkocher, Kaffeemaschine und nun auch einen Föhn. Und ich wollte halt wissen, taugt das Zeug was oder ist das einfach nicht praktikabel weil das Gelumpe zu wenig Leistung hat.

Mir ist schon klar, dass so ein Vergleich jetzt nicht auf wissenschaftlicher Basis erfolgen kann. Ich wollte das auch nicht theoretisch ausrechnen sondern tatsächlich praktisch ausprobieren. Ich bin kein Theoretiker sondern Praktiker. Das Kriterium ist für mich auch nicht ob die Föhn(e) von den Technischen Daten vergleichbar sind. Das Kriterium sind für mich die trockenen Haare. Wenn man jetzt mal meinen Glatzenschädel nicht als Referenz nimmt sondern von einem normalen Haarschnitt ausgeht behaupte ich jetzt mal, dass man diesen in 10min trocken geföhnt bekommt. Der 12v China-Krüppl hat natürlich nicht den Wumms wie ein 220v Fön aber er wird schön heiss und reicht zum föhnen voll aus.

Deswegen war für mich das Kriterium wieviel der handelsübliche 220v Föhn über den Wechselrichter nicht theoretisch sondern tatsächlich in 10min verbraucht und wieviel der 12v Föhn. Der Ansatz war hier wirklich, kann ich es mir beim Freistehen erlauben mich für 10min zu föhnen oder ist danach meine Batterie leer. Und trotz der 200w wird er schön heiss und verbraucht erstaunlich wenig.

Tut mir leid wenn euch mein absolut unwissentschaftlicher Ansatz total irritiert :joy:

Grüße
Mark
tonimaroni gefällt dies
Benutzeravatar
von 997
#5
Ja, das kannst du doch nun mit meiner Berechnung nachvollziehen.

Ok, ich mach das für dich

Dein Föhn hat 200 Watt.

I = P/U = 200 W / 12 V = 16,7 A

10 min = 0,16h

Also 16,7 A * 0,16 h = 2,67 Ah


Und nun ? Ich weiß nicht, wo du hin willst mit deinen Überlegungen

Gruß, Frank
#6
Hi Frank,

wo ich hin wollte kann ich Dir sagen. Du hast, für mich, zu meiner Frage den falschen Ansatz:
997 hat geschrieben: vor 4 Jahre ... Wenn ich die Verluste des Wechselrichters vernachlässige sind das...
Aber genau DAS wäre es gewesen was mich interessiert hätte, was aber in deinen Rechenmodellen leider außen vor bleibt. Und genau da sehe ich den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In deinem Rechenexempel kannst du gerne für dich entscheiden, den Verlust durch den Wechselrichter einfach zu ignorieren und aussen vor zu lassen. Wenn du aber in der Pampa stehst kannst du deinem Wechselrichter nicht sagen er soll bitte keine Verluste generieren weil das in deiner Rechnung nicht vorgesehen ist. Da wirst du dann nicht nur die 1000w des Föhns verbraten sondern eben auch die Verluste die durch deine Wandlung entstehen. Und überspitzt gesagt, dann nützt dir doch dein Rechenexempel nix mehr wenn dein Strom laut der Rechnung reichen müsste, in der Praxis aber deine Batterie DOCH leer ist, nur weil du die Verluste nicht auf dem Schirm hattest. Darauf wollte ich hinaus. Ich wollte wissen wieviel der Föhn über den Wechselrichter tatsächlich verbraucht. Zumal wahrscheinlich auch nicht alle Wechselrichter gleich sind. DESWEGEN hätte mich mal ein praktischer Test mit ECHTEN Daten interessiert.

Wir hatten das kürzlich bei einem Neuling in seinem Vorstellungsthread, weis nicht mehr wo, da haben wir genau darüber in der Theorie diskutiert. Ich finde gerade dieses Thema im Womo 220v-mit-Wechselrichter vs. 12v-direkt super interessant für alle die jetzt neu dazu kommen und ihren Ausbau anfangen bzw planen. Zu dem Thema mal echte Werte aus der Praxis zu bekommen damit man sich entscheiden kann, was man später direkt über 12v betreiben kann und was man über den Wechselrichter laufen lassen sollte/kann.

Grüße
Mark
Benutzeravatar
von 997
#7
Gut, dann hier der Beleg aus der Praxis. Ich musste etwas suchen ...

viewtopic.php?p=12975#p12975

Da habe ich den 230V/1000 W Föhn im Probelauf am Wechselrichter betrieben und dabei 86A aus der Batterie gezogen.

Also rechnerich (theoretisch) = 83 A = 13,3 Ah in 10 min
und in der Realität = 86 A = 13,8 Ah in 10 min

Gruß, Frank
Benutzeravatar
von 997
#8
Habe gerade noch in den technischen Daten des Wechselrichters nachgesehen. Da steht "Wirkungsgrad 85-90%". Das bedeutet, dass man 10-15% Verluste hat, die der WR in Wärme umwandelt.

In meinem Beispiel ist das aber deutlich weniger. Das liegt aber auch daran, weil der Wirkungsgrad wahrscheinlich nicht über den gesamten Arbeitsbereich linear ist.

Gruß, Frank
#9
Hi Frank,

jetzt sind wir wieder auf einer Wellenlänge. Danke, dass du mir die Daten rausgesucht hast!

Es stehen also im Vergleichszeitraum von 10min, meinen 2,67Ah über direkt 12v, deine 13,8Ah aus 220v gegenüber. Das ist doch bemerkenswert, oder findest du nicht? Wenn man jetzt davon ausgehen würde, dass ich, mit einem 12v-Föhn wie meinem, auch in 10min meine Haare trocken bekomme, dann habe ich bei der Aktion satte 11Ah gespart...

Grüße
Mark
Benutzeravatar
von 997
#10
Na ganz auf einer Wellenlänge sind wir noch nicht ... so langsam synchronisieren wir uns aber doch :upside_down:

Vergiss doch mal bitte deine 12 V. Es geht ausschließlich um die Leistung in Watt. Diese setzt sich zusammen aus dem Gebläse und den Heizwendeln im Fön. und dabei ist es egal, ob sie aus 230 V AC kommen oder aus 12 V DC (... na ja, so ziemlich egal)

Dein 200 W-Föhn hat nun mal nur 1/5 der Leistung meines 1000 W-Föhns.

Damit muss der stärkere Föhn die Haare schneller trocken bekommen als der schwächere Föhn. Sorry ... geht nun mal nicht anders. Ob der stärkere Föhn nun auch nur 1/5 der Zeit braucht ..... Fragen über Fragen !

Vorschlag: wir machen beim nächsten Treffen mal ein Föhn-Versuch. Diesem stimme ich aber nur unter Laborbedingungen zu mit zwei identischen Versuchsaufbauten und unter Anwesenheit eines eines Friseurs, eines Physikers sowie eines Notars. Mach die schon mal Gedanken über die Vorbereitung :stuck_out_tongue_winking_eye:
Murdock, Chris1900 und 1 andere gefällt dies