Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Moin Leute,

da ich Anfang nächsten Jahres ein Basisfahrzeug kaufen möchte, mache ich mir aktuell Gedanken zur besten Kaufstrategie. Wichtig ist mir eine sehr lange Nutzungsdauer. Da das für mich eine sehr große Investition ist, möchte ich natürlich von vornherein alle Komplikationen ausschließen, um sehr lange Freude an meinem Camper haben zu können.

Eigentlich wollte ich einen Ducato L1H1 ab 131 PS für um die 13-15.000 Euro erwerben. Das wären dann Euro5 und Euro6 Motoren. Problematisch finde ich allerdings bei dieser Auswahl, dass der Fiat Abgasskandal einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Noch ist zwar nichts passiert aber das kann sich ja relativ schnell ändern. Nun habe ich mir mal meine Gedanken gemacht, welche ich gern mal mit euch teilen würde. Es wäre schön wenn ihr mir eure Ansichten dazu mitteilen könntet. Grundsätzlich möchte ich nicht auf ein anderes Chassis als das des Ducato/Boxer/Jumper umsteigen. Deshalb habe ich die Suche nach anderen Herstellern für meine Überlegungen ausgeklammert.

1. Erste Möglichkeit wäre einfach ein Euro5 oder Euro6 Modell von Fiat zu kaufen und dann zu sehen, was auf einen zukommt. Im schlimmsten Fall droht aber eine Stilllegung oder zumindest ein Werkstattbesuch mit unabsehbaren Folgen.

2. Zweite Möglichkeit wäre nochmal 5-6.000 Euro mehr zu investieren und einen Ducato mit AdBlue ab 2020 zu kaufen. Damit hätte man das Thema Abgasskandal erstmal vom Tisch und zumindest aktuell gute Aussichten für die Zukunft.

3. Dritte Möglichkeit wäre die Suche auf Jumper/Boxer ab 2016 mit AdBlue zu beschränken. Da die PSA Motoren ja nicht ganz so langlebig sein sollen wie die Iveco Motoren beim Ducato, würde ich hier nach deutlich geringeren Kilometerleistungen suchen. Das macht die Sache allerdings auch wieder teurer und ich weiß nicht ob dabei mit 13-15.000 Euro hinkomme.

Es ist halt die Frage ob es sich lohnt mehr Geld in die Hand zu nehmen. Ist man damit dann in Bezug auf eine lange Nutzungsdauer besser auf Schwierigkeiten vorbereitet oder ist das mit dem Abgasskandal nur Panikmache und die Auswirkungen sind tolerierbar? Eigentlich ist es total schade, dass wenn man viel Geld in ein Fahrzeug investieren möchte, solche Dinge beachten muss. Das nimmt einem schon fast die Freude an der ganzen Sache...ganz schön kompliziert geworden diese verrückte Welt.
#2
Hi,

was sind denn hohe Laufleistungen für Dich?
Ich bin da auch immer etwas zurückhaltend beim Gebrautwagenkauf, aber hier sind einige Boxer und Jumper unterwegs, die mit 200.000+km gekauft wurden und ohne Zicken ihren Dienst tun.

Stilllegung droht m.E. nicht, gab es ja bei VW auch nicht, oder erinnere ich mich falsch?

Grüße
Christian
Metallus gefällt dies
#3
Es gibt keinen Abgasskandal, laut italienischen Verkehrsminister. Sinngemäß sagte er sowas wie, wer glaubt es gäbe eine illegale Abschalteinrichtung, hat wahrscheinlich etwas illegales geraucht. Seitdem ist Ruhe. Die eine übereifrige regionale deutsche Behörde konnte auch nichts finden, was über einen bloßen Anfangsverdacht hinausging. Außerdem konnte man nicht den Rechtsnachfolger benennen. Stellantis konnte ausgeschlossen werden, ein anderes Unternehmen kommt aber nicht in Frage. Seitdem verdienen noch einige Anwälte Geld mit naiven Mandanten, die glauben das Versäumnisurteile gegen stillgelegte Unternehmen in einem anderen Leben vollstreckt werden können.

Meine Meinung: Die allen bekannte Abschalteinrichtung nach rund 21 Minuten deckt sich mit dem zu der Zeit geltenden Recht (es gab Ausnahmen) oder zumindest lässt sich das Gegenteil nicht beweisen.

Andere glauben, es wird einfach nicht weiter verfolgt, weil der Großteil der Nutzfahrzeuge im Zulassungsgebiet bereits gegen neuere ersetzt wurden. Für die paar Wohnmobile, in denen die Motoren länger laufen, lohnt sich der Aufriss für keinen.
Metallus, Nordwind gefällt dies
#4
@Wishbone

Moin Christian...na ja...im PKW Bereich war bei mir bisher bei knapp 300.000 km Schluss. Habe meine Autos mit relativ hohen Laufleistungen gekauft 160-190.000 km. Sie haben nach dem Kauf dann um die 100.000 km und ca. 4-5 Jahre gehalten. Wenn ich das jetzt auf nen Boxer mit 200.000 km beziehe, ist mir die zu erwartende Nutzungsdauer schon zu gering. Wollte das Fahrzeug mindestens 6 Jahre fahren, wenns geht noch länger.

Bei den Iveco Motoren ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die auch 400.000 km oder mehr runterspulen. Und da hab ich einfach länger was von.

@Andolini

Klingt schonmal sehr zuversichtlich was Du schreibst. Eigentlich bin ich ja auch nicht der Panik Typ...aber mittlerweile weiß man nie was noch so kommt.

Aber wie Christian ja auch schreibt wird das Fahrzeug ja im Worst Case auch nicht stillgelegt, sondern der Mangel muss beseitigt werden. Und der muss ja erstmal bewiesen werden. Hab irgendwas gelesen vom letzten Jahr, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt? Keine Ahnung.
#5
Genau, regionale deutsche Behörde. ;)
Die wollten eben auch mal in die Schlagzeilen. :man_shrugging:
#6
Du hast ja selbst das Wort Skandal aufgegriffen, das die Rechtsanwaltskanzleien lanciert haben. Ein Skandal ist eine öffentliche Empörung, aber kein Grund für ein erfolgreiches Klageverfahren.

Wie Thomas schon schrieb, die Betriebserlaubnis ist in Italien erteilt worden und wird auch in Italien Bestand haben. Damit gibt es keine rechtliche Handhabe für die deutsche Justiz. In den Foren, die das hochgejubelt haben liest man schon lange nichts neues mehr, und die nervige Werbung der Kanzleien ist auch verschwunden.
Metallus gefällt dies
#7
Hey danke für die Antworten...

ich denke jetzt bin ich da schon nen ganzes Stück beruhigter und werde wohl meinen ursprünglichen Plan verfolgen.
T.Larsen, Andolini gefällt dies
#8
Metallus hat geschrieben: vor 1 Jahr @Wishbone
Moin Christian...na ja...im PKW Bereich war bei mir bisher bei knapp 300.000 km Schluss. Habe meine Autos mit relativ hohen Laufleistungen gekauft 160-190.000 km.
Ich habe einen Octavia Diesel, der inzwischen etwa 315.000km runter hat, der schnurrt wie ein Kätzchen. Das größte Problem ist, das die Türdichtungen nicht mehr ganz dicht sind. Wenn der das Zeitliche segnet, wird es wohl eher nicht wegen dem Motor sein. Allerdings habe ich den auch mal neu gekauft und kann nachvollziehen, was gemacht wurde. Bei einem gebrauchten ist das immer eine Blackbox. Wenn der oder die Vorbesitzer den Wagen in ordentlichem Zustand gehalten haben, ist bei Dieselmotoren eine Laufleistung von 400.000. bis 500.000 gerne drin. Wenn man einen Wagen aber vernachlässigt und dann abstößt, sieht das eventuell anders aus. Aber wie überall kann man nicht hellsehen und es kann auch anders kommen. Generell würde ich höhere Laufleistungen nicht ausschließen. Es sollte einem nur klar sein, das dann eher Reparaturen fällig werden könnten. Kann man vieles selber machen und wollen, oder muss man jedes Mal einen Werkstatt bemühen, ist dann hier die Frage.

Chris
#9
Metallus hat geschrieben: vor 1 JahrProblematisch finde ich allerdings bei dieser Auswahl, dass der Fiat Abgasskandal einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte.
Was soll da passieren? Ich war Betroffener des Dieselskandals bei VW & Co. Da wurde eine neue Software aufgespielt, ich kann bis heute keine nachteiligen Folgen dadurch feststellen. Ich habe mich dann an einer Sammelklage beteiligt und im Rahmen eines Vergleichs einige Tausend € von VW bekommen. Kann mich nicht beklagen.
Metallus hat geschrieben: vor 1 JahrDa die PSA Motoren ja nicht ganz so langlebig sein sollen wie die Iveco Motoren beim Ducato, würde ich hier nach deutlich geringeren Kilometerleistungen suchen.
Ich kenne mich mit PSA-Motoren nicht aus, tendiere aber grundsätzlich dazu, Fahrzeuge mit geringerer Laufleistung zu kaufen. Weil meist nicht die Motoren kaputt gehen, sondern alle möglichen anderen Komponenten. Das kann in Summe schön ins Geld gehen.
#10
bodo48 hat geschrieben: vor 1 Jahrtendiere aber grundsätzlich dazu, Fahrzeuge mit geringerer Laufleistung zu kaufen. Weil meist nicht die Motoren kaputt gehen, sondern alle möglichen anderen Komponenten
Ich bin da etwas anders gestrickt, mein Jumper hatte schon 250tkm auf der Uhr, als ich ihn gekauft habe und ich habe es bis dato nicht bereut. Die 3.0l Maschine ist nach meiner Einschätzung mindestens nochmal für diese Laufleistung gut und ich fürchte, soviel kann ich auf das Freizeitmobil nicht drauf fahren. Klar kann mal am Fahrwerk was verschleißen, aber dann kann man das beim Austausch gleich mit gewünschten Komponenten so modifizieren, wie man es gerne hätte und wirft nicht quasi Neuteile auf den Schrott. Wichtiger scheint mir die Nutzungsart beim Vorbesitzer, Stichwort Langstrecke, sowie Wartung/Service.

Die Abgasgeschichte wird bei Stellantis mit hoher Sicherheit im Sande verlaufen. Das ist eine europäische Zulassung, da hat auch das KBA nichts mitzureden. Da wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch kein einziges Fahrzeug stillgelegt.
Insofern würde ich auch wieder ein EURO 5 Fahrzeug den modernen Abgassystemen mit AdBlue vorziehen. Zusätzliche Technik, die in der Praxis bereits genug Probleme bereitet, obwohl die Fahrzeuge nocht nicht alt sind. Gibt alleine hier im Forum mehrere Threads zu diesem Problem.

Gruß
Wolf
Andolini, calalalaudio, Nordwind und 2 andere gefällt dies