Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Reifen, Felgen, Federn & Dämpfer, (Servo-) Lenkung, Bremsen, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo zusammen,

auf der letzten Urlaubsfahrt kündigte es sich an: erst bei steilen Bergabfahrten in den Kurven die Fehlermeldung "Standbremsflächen ungenügend" im Display, dann nach einiger Zeit aufleuchten der gelben Warnleuchte für die Bremsbeläge. Beides geht immer wieder nach einer Zeit aus, bzw. letzteres ist nach einer Fahrt durch den Starkregen auch nicht mehr angegangen. However, die Bremsen quietschen, was meines Wissens ebenfalls auf einen anstehenden Austausch hindeutet. Die Handbremse war letztes Jahr bei der HU "gerade noch OK", weswegen ich ebenfalls davon ausgehe, das diese getauscht werden muss. Die Bremsflüssigkeit steht, anders als von @Andolini in dieser Anleitung beschrieben nicht auf "Min.", sondern ist halb voll. Der Wagen hat knapp 120tkm runter, ich gehe also davon aus, dass auch die Scheiben dran sind.

Der Anruf bei der Werkstatt hat mich dann doch etwas erschreckt: knapp 2 tsd. € für alle Bremsen inkl. Scheiben. Ein Blick auf die verfügbaren Teile lässt erahnen warum der Preis so hoch ist: Die Preise für die Beläge der Feststellbremse z.B. reichen von 44,95 bis hin zu satten 219,-, bei den restlichen Teilen ergibt sich ein ähnliches Bild. Also doch lieber selber Hand anlegen.

Nun zu meinen Fragen:
- Welchen Hersteller für Beläge und Scheiben sollte ich nehmen? Zimmermann, AG Automotive Innovation, Marelli sind bei Augustin im Programm, wobei nicht alle alles anbieten.
- Ist es sinnvoll bei dieser Gelegenheit gleich die Frontfedern gegen verstärkte zu tauschen, oder ist der Synergieeffekt so marginal, das ich das auch ein anderes Mal machen kann.
- Müssen die Bremsscheiben überhaupt erneuert werden? (Klar, kommt drauf an.... aber bezogen auf die Laufleistung so eine ungefähre Einschätzung. Oder sollten die immer mit getauscht werden?)

Vielen Dank schonmal!
#2
Für die Scheiben gibt es eine Mindestdicke. Bei verschlissenen Scheiben hat man am Rand auch einen Rand...(klingt komisch, is aber so)
Der sollte nicht höher als 2-3mm sein.
Dürften bei 120tkm aber nicht mehr die ersten sein.

Hersteller möglichst "namhaft", ich nehme fast immer ATE, weiß aber nicht, ob die Sevel im Programm haben.
Billige Teile neigen zu schnellerem Verschleiß, Verzug, Rosten.

Für den Federbeintausch bleibt die Bremse unberührt (oder?), denke, das bringt dann nix.

2000€ ist echt :scream: :scream:

Edit: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Ist zwar Light, aber schau doch da mal.
#3
jj79 hat geschrieben: vor 2 JahreMüssen die Bremsscheiben überhaupt erneuert werden?
Es kommt auf das "Vorleben" des Vans an.
Im Lieferdienst wird eine Hälfte der Strecke beschleunigt/geschaltet (Kupplung, Getriebe),
die andere Hälfte gebremst. Allgemein läßt sich da nichts genaues sagen.

Gruß Manfred
#4
calalalaudio hat geschrieben: vor 2 JahreBei verschlissenen Scheiben hat man am Rand auch einen Rand...(klingt komisch, is aber so)
Der sollte nicht höher als 2-3mm sein.
Der Rand ist definitiv fühlbar, eher 1-2mm, aber das kann auch täuschen. Es war kein Lieferfahrzeug, sondern wurde von einem Flohmarkthändler benutzt und vermutlich relativ gut behandelt.
#5
Hallo,

Ich habe mir bei autodoc.de die oem für die von mir benötigten Teile herausgesucht und damit dann die Teile bei eBay bestellt.
Hierbei habe ich auf Hersteller geschaut, die mir bekannt vorkamen. Brembo meyle febi bilstein
Ich habe für Beläge, Scheiben und Bremsbacken für die Handbremse letztlich keine 200€ für die Hinterachse ausgegeben.
Bei uns war der dichtring der Hinterachse undicht, und hat die Bremse mit Öl versaut…..
#6
Hallo Joscha,
jj79 hat geschrieben: vor 2 JahreAlso doch lieber selber Hand anlegen.
Bremsen und Lenkung sind sicherheitsrelevant. Und du bist nicht mit einem Kleinwagen, sondern einem 3,5 Tonner unterwegs.
Wenn du schon bei der Entscheidung in der Auswahl der Ersatzteile Rat einholen musst, dann solltest du dir bei jeglicher Reparatur an der Bremsanlage eine Fachperson dabei haben, die dein Werkeln überschaut. Bremsen sind als "Lernprogramm" in Eigenregie ungeeignet. :frowning2:

Bremsscheiben werden heute schon knapp am Servicelimit hergestellt. Material kostet Geld und das wird heute in der Herstellung überall gespart. Hat die Scheibe einen "Absatz" an der Kante, dann ist die Verschleißgrenze i.d.R. erreicht. Diese ist auch auf der Scheibe vermerkt und kann mit einer Mikrometerschraube verifiziert werden. :face_with_monocle: Neue Beläge auf alten, eingelaufenen Scheiben ist gefährlicher Murks.
Bremsschläuche sind beim Service zu kontrollieren und ggbf. zu ersetzen, wie auch die Unversehrtheit der Staubmanschetten der Kolben, deren Gängigkeit und Feststellbremse Komponenten (Seile, - gleichmäßige - Einstellung, Beläge und Funktion).
Neue Beläge sind ggbf. anzufasen und - damit später nichts quietscht - werden an den neuralgischen Stellen Kupferpaste oder vergleichbare Paste in geringer Menge aufgetragen. Alle Schrauben werden gereinigt, geprüft und mit dem korrekten Drehmoment wieder festgezogen.
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, zieht so Wasser und senkt den Siedepunkt mit der Zeit. Du fährst einen Van wahrscheinlich in der Nähe des Gewichtslimits. "Steile Bergabfahrten". Entgegen irgendwelcher Hersteller-"Empfehlungen" gehört die Flüssigkeit bei solcher Beanspruchung mindestens alle 2 Jahre gewechselt. Nichts ist ein besserer Adrenalinschub als auf halben Weg bergab ins Leere zu treten. :dizzy_face:

Der (Marken-) Händler benutzt Originalteile. Die sind teuer. All das und der Arbeitslohn samt der Nebenkosten machen den Gesamtpreis aus. Hier wird das Fahrzeug auch nach der Reparatur i.d.R. nochmal auf den Bremsenprüfstand geschickt.
ATU & Co. verdienen ihr Geld primär mit Arbeitslohn und nutzen so auch mal gerne geringwertigere Teile, um den Gesamtpreis attraktiv zu machen.
Alle kochen mit Wasser.
€ 2.000 ist allerdings Wucher und kein ernst zu nehmendes Angebot. Lasse dir immer schriftliche KVAs geben, dann weisst du was wofür berechnet wird und du kannst besser vergleichen.

Und wenn du das mit fachmännischer Hilfe selbst machst, dann kannst du auch hochwertige Markenkomponnten verwenden und Geld sparen. :wink:

Viele Grüße und viel Erfolg aus Herne,

Volker
w112, jj79 gefällt dies
#7
Bestell bei Augustin. Ich hab 2019 für Scheiben und Beläge inkl. Handbremse vorn und hinten komplett Zimmermann unter 350 € bezahlt.
#8
Kleines Update: ich habe eine Werkstatt gefunden, die das ganze zu humanen Preisen anbietet und das an einem Vormittag erledigt. Mit 650,- € ein knappes drittel von dem anderen Angebot, die Teile kosten etwas über 350,- + 300,- für die Arbeitszeit, damit kann ich gut leben, so kann ich meine Energie in andere Projekte (Oberschränke, ...) stecken... ;-)

Die Firma habe ich über Augustin gefunden, dort kann man auf der Artikelseite immer gleich nach einem Einbaupartner vor Ort suchen und bekommt teilweise auch gleich eine Preisschätzung und kann somit schonmal eine Vorauswahl treffen und auch die Anfrage direkt über Augustin abwickeln.
gonefilming, Bastelfreak, riggel und 6 andere gefällt dies