Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#11
Danke, dass du das nochmal ausführlich geschildert hast. Meine Annahme, es liegt an der gleichmäßigen Gewichtsverteilung, magst du aber dennoch nicht bestätigen? Ich bin mir sehr sicher, dass du mit mehr Gewicht auf der Vorderachse diese Besonderheiten nicht hättest.

Die niedrige Achslast vorn, erreicht man eigentlich nur indem man viel Gewicht hinter der Hinterachse hat. Daher befürchte ich auch, dass die geplanten Änderungen dies nicht ausgleichen/verbessern können. Ich drück dir die Daumen, dass ich falsch liege. Denn den Ausbau umdrehen kannst du ja jetzt schlecht. Aber vielleicht hilft es anderen, die ihren Ausbau planen, das Gewicht optimaler zu verteilen.
Rico_KN gefällt dies
#12
Hmm ich bin da tatsächlich anderer Meinung und ich finde es überhaupt nicht suboptimal verteilt. Ich denke ich bin mit dem Ducato einer der wenigen auf der Strasse die im Urlaub mit Familie die 3,5t nicht reißen und mehr Gewicht auf der Vorderachse ist ja kein adäquates Mittel um die Karre vorn weiter runter zu bringen bzw. Federungskomfort zu haben.

Mal abgesehen davon ist Fahrphysikalisch gesehen, eine 50/50 Verteilung im Grenzbereich immer besser. Jetzt bewegen wir unsere Womos natürlich nicht ständig im Grenzbereich aber es kann eben auch zu Notsituationen kommen, in denen schnelles Ausweichen gefordert ist. Auch ein nach dem Ausweichen erfolgter Lastwechsel lässt sich mit 50/50 am einfachsten Kontrollieren.

Warum? Weil ein Fahrzeug mit 60/40 im Grenzbereich viel früher zum Untersteuern neigt. Die Masse will aufgrund ihrer Trägheit erstmal gerade aus weiter fahren. Die Räder müssen also 60% vom Fahrzeuggewicht in eine andere Richtung schieben während die hinteren Räder, die geradeaus Rollen, nur 40% der Masse tragen. Die übertragbare Kraft der Räder ist limitiert (Kammscher Kreis) und somit kommen die Vorderräder früher an die Haftgrenze und das Fahrzeug fängt an, über die Vorderachse zu schieben und zu Untersteuern.

Der Umgekehrte Fall mit 40/60 würde zum Übersteuern, also ausbrechendes Heck neigen. Man hat also mit 50/50 ein neutraleres und berechenbareres Fahrverhalten egal ob Mini, Tiguan, Ducato oder MAN Mannschaftsbus.

Eventuell sehe ich das Problem mit dem Federungskomfort nur für mich so problematisch und andere nicht. Das ist ja ein subjektives Ding und da bin ich Berufsgeplagt.
Das der vorn nun für meinen Geschmack so hoch ist, liegt eben auch an der Wahl der Feder. Mit den Heavy Federn war die Höhe ja perfekt und ich hoffe immer noch auf die Light Federn. Die hätte ich als erstes probieren sollen, so wie du es gesagt hast Thomas, aber hinterher ist man immer schlauer.

Gruß Rico

PS: Lohnt es sich das vom Lesfjörsfedernthread abzutrennen?
#13
Habs abgetrennt. Ist schon wichtig, denke ich.

Klingt schon einleuchtend was du zur Fahrphysik schreibst. Untersteuert hat meiner jedoch noch nicht. Übersteuert auch nicht. Bei Nässe auf einer gutmütigen breiten langezogenen Kurve (Auffahrt B93 vor dem VW Mosel Tunnel Richtung Zwickau) hab ich schon oft getestet. Es fühlt sich so an als will er gleichmäßig rutschen, das ESP ist allerdings stärker. ;)
Und bis dahin hab ich sehr oft testen müssen. Es brauch schon ne Menge Mut bis er überhaupt unruhig wird und ich bin da nicht zimperlich.

Aber nen richtigen Rat, wie die Verteilung optimal wäre, ist schon sehr schwierig. Deine Ausführungen machen schon Sinn. Aufgrund des Überhangs riskiert man allerdings ständiges Nicken. Kommen dann noch Fahrräder oder ein Anhänger hinten ran, wird es noch schlimmer. Und angenommen - ich kann es nicht belegen - die Achsgeometrie der Sevel ist auf frontlastig ausgelegt, bringt 50/50 keinen Mehrwert im Handling. Die normalen Straßenfahrzeuge sind imho alle auf untersteuern konstruiert, weil das auch ein weniger erfahrener Autofahrer gut ausgleichen bzw. leichter mit ESP in den Griff zu bekommen ist als übersteuern. Und wie gesagt die Reserve für Beladung auf der Hinterachse größer sein muss.

Unterm Strich und wegen des Grips den meiner im Gelände und Winter hat, neige ich dazu frontlastig zu empfehlen.

Spannendes Thema.
Bastelfreak gefällt dies
#14
Langezogene Kurve ist ja auch keine Notsituation und die Räder sind ja schon in der Kurve. Ich meine dynamisches plötzliches Ausweichen. Eben eine Notsituation und da ist jedes Kilo weniger hilfreich nicht zu untersteuern.

Und ja da gebe ich dir Recht, Untersteuern ist vom Standard ausgebildeten Autofahrer viel einfacher zu handeln und ein Überhang ist leider immer schlecht. Aber wir brauchen den Platz :rofl:

Da ist es wirklich enorm wichtig hinter der Achse so wenig wie möglich an Gewicht zu haben. Wassertanks hinter der Hinterachse sind definitiv keine gute Idee und wenn dann nur leer beim fahren.

Was ich noch immer nicht verstehe, was meinst du mit frontlastig ausgelegte Achsgeometrie bzw. wie kommst du darauf das es so wäre?

Ich denke in der Summe macht man mit 50/50 oder mehr Gewicht auf der Vorderachse nicht viel verkehrt bzw. sind die beiden Zustände deutlich besser als hecklastig unterwegs zu sein.

Hast du bei dir eigentlich mal Vorderachse und Hinterachse gemessen Thomas? Von was sprechen wir denn da eigentlich wenn du schreibst frontlastig bei euch?

Beim langsam fahren im Gelände oder auf Schnee ist es sicher hilfreich mehr Gewicht zu haben.

Was wir noch gar nicht diskutiert haben ist die Gewichtsverteilung links und rechts. Da sind wir uns hoffentlich einig : :zany_face:

Gruß Rico
#15
Soll ich den echt mal wiegen? Dann hab ich ja gar keine Ausreden mehr. :scream:
Ok, es geht ja ums Verhältnis. Ich mach dann aber nur Prozentangaben. :innocent:

Da ich gewöhnlich links sitzen muss, braucht unserer rechts deutlich mehr Last. :clown:
#17
Na das macht wenig Sinn. Wenn dann wiege ich im Urlaubsmodus mit vollen Tanks und kompletter Besatzung. Wenn schon dann richtig. :nerd: