Menno, hier fehlt ja auch noch ein Update.
Der Werkstatttermin war ein voller Erfolg, ich Dussel hab aber vergessen zu fragen, wie die die rundgedrehte Außentorx- Schraube runterbekommen haben. In jedem Fall habe ich allen Grund, nach dem dritten erfolgreichen Besuch in dieser Werkstatt definitiv bei denen zu bleiben:
- Vereinbart waren, wie beschrieben, 250-300€, vorbehaltlich dass noch irgendein Teil gebraucht würde. Wurde tatsächlich, das komische Teil, das in der Handbremse die Bremsbacken auseinanderdrückt. Trotzdem ist die Rechnung immer noch knapp unter den 250€ gewesen!
- Vereinbart war Abholung zum Feierabend, also 16-18 Uhr etwa. 15 Uhr hatte ich mein Auto schon wieder, man hat mich angerufen, es wäre fertig.
- Regulär macht man das zwar nicht, aber da ich bis auf besagtes Ersatzteil für die Handbremse und die vier Schrauben, von denen ich eine rundgelutscht hatte, alles schon bestellt und daliegen hatte, wurden meine mitgebrachten Teile eingebaut. Das ist extrem selten, weil Gewährleistungsfrage. Ich mach das auch nicht, gehört sich nicht, Teile in die Werkstatt mitbringen - aber wir haben nicht mal drüber geredet. "Leg sie hinten rein." war der einzige Satz dazu.
- Bei meinen vorherigen Besuchen verlief es ja schon ähnlich. Sehr gute Beratung, Termine übererfüllt, Angebote jedes Mal leicht unterboten - keine Ahnung, ob die mit Absicht höhere Preise nennen, war ja jedes Mal nur mündlich, also eher unverbindlich. Aber ich fand's in keinem Fall überteuert, eher normal oder leicht auf der günstigeren Seite, und auf die Art und Weise erfreut man echt den Kunden! Der Mitarbeiter kommt aber eben auch aus einem größeren AH mit großer NFZ-Abteilung. Ich glaube, die Erfahrung merkt man.
- Nicht zu vernachlässigen: Nur 5km Anfahrt ins Nachbardorf, also fix mit dem Fahrrad heim und zur Abholung wieder zurück, und mein 7mx2,75m Schiffchen passt rein, auf die Bühne (Radstand 4325mm!), sogar zur Achsvermessung...
So, genug Lobhudeleien. Heute war der nächste Akt. Wenn ich einmal die Räder runter mache (gibt's eigentlich dieses Jahr nen Winter oder nicht?), tausche ich auch gleich die überfälligen vorderen Bremsen komplett. Ergebnis vorweg: Es war dringend nötig, und es lief wieder nicht alles glatt
Die erste Bremse links hatte ich in Rekordzeit gewechselt, schließlich hatte ich das Video geschaut UND die Erfahrung von der Hinterachse. Also zum große Schrauben öffnen gleich das Rohr auf den Schlüssel, usw.
Dann stellte ich fest: Da tropft was. Klar doch, die Werkstatt hatte Bremsflüssigkeit nachgefüllt. Und ich dann die ersten beiden Kolben zurückgedrückt
Na gut. Erstmal sauber gewischt, dann 100ml abgesaugt - passt wieder.
Rechts ging dann ebenso gut. Die Kolben hatten am Anfang ein wenig geklebt, aber nach dem "Losbrechmoment" ging's auch leicht zurückzudrehen. Warum die in der Position fest waren, musste ich leider unmittelbar danach feststellen: Der untere Gleitstift, auf dem die Bremszange hin und her wandern kann, war rappelfest. Ging nicht mal mehr mit schwerem Gerät zu drehen, von schieben ganz zu schweigen. Jo, was nun zum späten Freitagnachmittag?!
Nach ein paar Telefonaten war klar: Vor Dienstag geht da nicht viel, oder Originalteil neuer Bremssattel für satt Geld. Also so lange druffkloppen, bis es wieder geht.
Klingt chaotisch, mit einem Rohr auf der einen Seite aufgesteckt und einem passenden Rundstab auf der anderen Seite konnte ich aber echt den festgerosteten Stift herausschlagen. Nur der kleine Gummi-Faltenbalg hat die Aktion nicht überlebt.
Dann erstmal Rost herausfeilen (am Stift war komischerweise kaum welcher) und die Innenfläche schön glattschleifen (600er Korn hatte ich gerade noch Papier da). Als vorübergehender Ersatz für den Balg hab ich das nun offenliegende Ende von dem Gleitstift dick mit Mike Sanders eingepinselt. Wenn dann nächste Woche das Ersatzteil da ist, kommt das alles wieder runter und auch der Stift ohnehin getauscht.
Der Rest ist Geschichte. Zusammenbauen, Hinterräder auch noch wechseln, Probefahrt (Uiuiui, das rubbelt aber, bis die Scheiben vom Lack freigebremst sind!), Feierabend.
Unterm Strich war nicht nur die Bremse vorne rechts fest, auch die Scheiben etwas stark eingeschliffen, noch dazu innen stärker als außen. Zu verschlissen waren die aber noch nicht, von etwa 2,5mm Material wäre noch fast 1,5mm übrig gewesen (Liefermaß 27,5mm, Mindestmaß 25,0mm, gemessen um die 26,5mm), aber ich hatte die Neuen nun mal schon da liegen...
Die Beläge dagegen waren... ja, es war noch was drauf. Mindestens 2mm
maximal 4mm, und durch den Rand auf der Scheibe war nicht nur die Verschleißanzeige durchgerieben (wie sie sollte), der Metallkontakt hat links vollkommen gefehlt. Weggerubbelt von der Scheibe...
Mit den rundum neuen Bremsen und der einen wieder gangbar gemacht ist die bessere Bremswirkung sehr deutlich zu spüren. Aktion auf ganzer Linie erfolgreich, wenn auch mit Umwegen.