Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Motor, Getriebe, Kupplung, Turbolader, Aggregate, Abgasanlage, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo liebe Community!

Ich heiße Tobi und bin gestern nach langer Suche und sehr spontan an einen günstigen 709D Bj. 1989, ehemaliges Feuerwehrfahrzeug, gekommen.

Das Fahrzeug ist jedoch "leider" kurz übersetzt (Hinterachse 38:8). Soll bedeuten: Vmax 88km/h, akustisch (kein Drehzahlmesser vorhanden) hohe Drehzahl bei 80km/h auf der Autobahn.

Nun quält mich folgende Frage: Ist es sinnvoll die Übersetzung wieder auf eine "normale" umzubauen? Oder hat es durchaus Sinn bei 66kW und der Masse des Fzg. diese Übersetzung beizubehalten? Wie würdet ihr es handhaben?

Liebe Grüße und vielen Dank im Vorab!

Tobi
#2
Hallo Tobi,
TM2009 hat geschrieben:... Vmax 88km/h ...
... das ist schon krass wenig. Vor allem ist die Autobahn für dich tabu - macht keinen Spaß, wenn du permanent von Lkws gejagt wirst. Egal wie - mitschwimmen solltest du schon können.

Ein Umbau wird den Kauf zwar immer noch spontan aber nicht mehr günstig erscheinen lassen.

Mein Tipp: schau dich noch ein wenig um - da findet sich schon noch was.

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf

Noch was: was heißt günstig und wie sind die Daten vom Fahrzeug?
calalalaudio gefällt dies
#3
Danke für deinen Beitrag!

Was würde so ein Umbau denn in etwa kosten? Muss dafür das gesamte Getriebe getauscht werden oder könnte man die Übersetzung auch durchs Differential verlängern?

Das Fahrzeug kostet 4000€ mit aktuellen, mängelfreiem TÜV. LKW Zulassung bereits erfolgt.

Daten sind wie folgt:

Bj. 1989
66kW bei 2800U/Min
Vmax 88km/h
Hubraum: 3944cm3
17500km Laufleistung

Vielen Dank nochmals!
#4
Tobi,
ich kann deinen Wunsch verstehen.
TM2009 hat geschrieben: vor 1 JahrVmax 88km/h, akustisch ..... hohe Drehzahl bei 80km/h auf der Autobahn.
Anfang der 80er hatte ich einen 406 mit 55 PS, der war bei 82 km/h abgeregelt und auch bergab ging nicht mehr.
Ich hab notgedrungen auf längere Autobahnfahrten verzichtet und bin vorwiegend Landstraße gefahren.
Dabei stellte ich fest, daß nur selten ich der Bremser an der Spitze der Autoschlange war.
Für halbwegs "Beschleunigung" war die kurze Übersetzung ausreichend, aber am Berg gar nicht schlecht.
Überholvorgänge mussten rechtzeitig überlegt und eingeleitet werden, folglich kam ein ruhigerer Fahrstil auf.
Anfangs redete ich mir ein, "der Urlaub beginnt bei der Abfahrt", aber es war wirklich so.
Wirklich nervend war allerdings der Radau des Motors zwischen den Sitzen.
Aber im nachhinein trotzdem schöne Urlaubsfahrten mit viel "Schauen".

Gruß Manfred
#5
Wie viel Verkehr gabs denn in den 80ern, und wie viel heute? Besonders der Lkw Verkehr hat zugenommen. Und von denen hat nur wirklich keiner mehr Zeit..
Bin auch ein sehr entspannter Fahrer, aber unter 90 kmh ist man nur ein Hindernis. 100 kmh müssen schon drin sein. Berghoch möchte man ja auch irgendwie kommen. Für Landstraße habe ich zu wenig Urlaub :sweat_smile:

Ich hab von den Kisten keine Ahnung, aber ist es noch ein Schnäppchen, wenn du das Getriebe machen lassen musst?
calalalaudio gefällt dies
#6
gewisse Vorteile hat so ein Oldtimer, so er denn noch keine Rostruine ist. Als Bordwerkzeug reicht ein Hammer und ein Schraubenzieher.
Elektronische Probleme oder selbige im Bereich der Abgasregelungen kennt der Kasten nicht. Analoge Technik hat auch Vorteile.
Spritmäßig kann man alles reinfüllen was irgend wie brennt.

Es kommt auf deine Leidensfähigkeit im Bereich Fahrkomfort, Endgeschwindigkeit, .... an.
#7
Erstmal vielen lieben Dank für eure Beiträge!

Also Rost ist kaum vorhanden, der Motor ist trocken, Reifen noch in Ordnung.

Ich habe mich jetzt intensiver mit der Frage nach der Übersetzungsänderung beschäftigt und kann folgende Informationen liefern:

Als Getriebe ist verbaut: G2/27 5/7,36
Als Differential: HL 1/8-4,7 mit I=4,1 (41:10)

Nun wird ja oft davon gesprochen, dass bei einer Übersetzungsverlängerung das "Getriebe" getauscht werden muss. Würde beim o.g. Setting nicht der Tausch des Differentials ausreichen? Sowohl das 6,17er als auch das 7,36er Getriebe haben beide eine Übersetzung von 1:1 im 5. Gang. Dementsprechend würde mir ein anderes Getriebe doch gar keinen Vorteil in Sachen niedrigere Drehzahl bei 80km/h bringen. Oder unterläuft mir hier ein Denkfehler?

Vielen Dank nochmals!
#8
Moin Tobi,

ich bin da jetzt nicht so der Experte, aber ein anders übersetztes Differential würde sich doch auf alle Gänge auswirken und nicht nur auf den höchsten. Wäre das nicht evtl. bei voll beladenem Wagen z.B. beim Anfahren oder am Hang wieder von Nachteil?

Ich habe übrigens in der 80ern nach dem Abi mit solchen Wagen in und um Hamburg Auslieferungsfahrten für ein Gartencenter gemacht. Obligatorisch war da jeden morgen den Ölstand zu prüfen und es mußte auch tatsächlich praktisch jedesmal nachgefüllt werden. Da gab es reichlich Durchsatz. Bei Fahrten die bis nach Bremen führten hatten wir auch immer einen großen Reservekanister Diesel für die Rückfahrt mit. Der war dann auch jedesmal von Nöten. Die Wagen dort waren allerdings auch schon ziemlich ausgelutscht.

Liebe Grüße

Thorsten
#9
Wow, vielen Dank für die vielen und zügigen Beiträge!

Also ich habe mich natürlich jetzt noch weiter mit der Thematik beschäftigt. Meine Hauptsorge, bei fehlendem Drehzahlmesser, ist die fragl. hohe Drehzahl bei 80km/h (schneller darf er ohnehin nicht als "Klein-LKW"). Hierzu habe ich mal meine grauen Zellen etwas angestrengt und folgende Rechnung angestellt. Bitte korrigieren, falls mir ein Denkfehler dabei unterlaufen sein sollte:

Umfang Bereifung HA bei Radius ca. 40cm: U= 2*Pi*r= ca. 251cm
Übersetzung 5. Gang 1:1
Übersetzung Differential 4:1 --> 4,1 Umdrehungen der Kardanwelle für eine Umdrehung der Antriebsachse

Für 80km/h würde das meiner Ansicht nach bedeuten:

80000m/h = 1333,33m/min
1333,33m/min : 2,51m = ca. 531 U/Min der Hinterachse
531*4,1= ca. 2177 U/Min des Motors

Klingt für mich jetzt gar nicht so übel um ehrlich zu sein. Vor allem hinsichtlich der Leermasse von fast 4t + späteren Ausbau.

Wie seht ihr das? Empfindet ihr die 2177U/Min als zu viel oder eher "normal"?


@Der Toto

Danke für den Hinweis! Ja, die geänderte Übersetzung des Differentials würde sich auf alle Gänge auswirken. Allerdings fehlen mir da die Informationen und Erfahrungsberichte, ob diese Änderung bei ordentlicher Beladung dann ein Problem darstellen könnte.

@Jumper

Danke für deinen Beitrag!

Ja, das ist die Frage nun. Ist es überhaupt notwendig das Getriebe machen zu lassen oder wäre die kurze Übersetzung bei der geringe kW-Zahl und dem relativ geringen Drehmoment sogar von Vorteil.

Danke natürlich auch an alle anderen für eure Beiträge!
#10
Meines Wissens nach wird sowas bei meinem Modell von Sprinter/Crafter tatsächlich über das Differential geregelt, und ich kann das auch aus eigener Erfahrung berichten:

Mein Crafter (2010er) hat eine sehr lange Übersetzung, mit Zahlen kann ich allerdings nicht dienen. Anfahren im 2. Gang praktisch unmöglich, innerorts 50km/h im 4. Gang ist bei 1500/min grenzwertig (Turboschwelle), im Mittelgebirge unmöglich. Vmax in der Ebene ca. 165km/h.

Kürzlich hatte ich dagegen einen Leihcrafter mit ziemlich kurzer Übersetzung. Gleiches Modell, gleicher Motor, aber vollkommen anderes Fahrverhalten. Anfahren normal im 2. Gang auf ebener Strecke möglich; Innerorts definitiv 5. Gang bei 50km/h und sehr ähnlicher Drehzahl (+/- 100/min); Vmax durfte ich nicht testen, aber sicher höchstens 140km/h.

Ich habe gerade vor dem absenden des Posts nochmal gegoogelt und meine Aussage wurde durch einen sehr gut zu lesenden Vergleichstest an meinem Fahrzeugmodell belegt. Etliche Dinge wirst du auf Grund des massiven Leistungsunterschieds anders bewerten müssen, aber ein Anhaltspunkt ist's bestimmt:

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Das ist mein ganzes Wissen dazu, mehr kann ich nicht beitragen.