Dann oute ich mich mal als MA eines Ölkonzerns, der 7 Jahre lang im Bereich Schmierstoffe und damit auch Motorenölen tätig war...
Hier wurde schon vieles Richtige geschrieben.
Ich würde vereinfacht sagen,
Ältere Fahrzeuge ohne Dieselpartikelfilter (DPF) und Nicht-VW-TDI-Motorenfahrer können sich entspannt zurücklehnen und beachten lediglich die ACEA-Norm. Das ist quasi die Mindestanforderung, die sogar bei den neueren Fahrzeugen mit DPF als Notlösung in der Anleitung steht.
Bei allen neueren Fahrzeugen mit Abgasnachbehandlungssystemen wie DPF wäre ich deutlich vorsichtiger und würde mich tatsächlich an die jeweilige Herstellernorm halten. Verbrennungsrückstände vom Motoröl gelangen halt in den Partikelfilter. Wenn es sich nicht um ein aschearmes Motoröl handelt, kann das auf lange Sicht den DPF verstopfen. Und dann wirds i.d.R. teuer. Diese ganzen Abgasnachbehandlungssysteme sind ohnehin alle sehr feinfühlig und fehleranfällig, insbesondere bei nur gelegentlicher Nutzung.
Bei den (älteren) TDI Motoren aus dem VW-Konzern wäre ich ebenfalls sehr vorsichtig. Hängt mit der Motorkonstruktion zusammen. Zu allem Überfluß sind die TDI auch noch regelrechte Ölfresser. Die Älteren mehr als die Neueren. Mein A4 von 2016 genehmigt sich aber immer noch ca. 0,5l/1000km. Bei den älteren Motoren ist das auch gerne mal 1l/1000km. Aus Schmierungsgründen sollte man bei VW immer auf die Herstellernorm achten und vor allen Dingen regelmäßig kontrollieren und nicht erst wenn die Öllampe angeht.
Ob das Öl dann von X oder Y genommen wird, ist eher zweitrangig. Vorausgesetzt das Öl hat tatsächlich die Herstellerfreigabe bzw. die o.g. ACEA Norm.
In der Regel gibt es fertige Additiv-Pakete von den einschlägigen Additiv-Herstellern, wie z.B. Lubrizol und diese müssen dann "nur" noch mit den notwendigen Grundöl-Typen verblendet werden.
Gruss Güdo
Ducato L5H3 160PS MJ2020 Luftbalgen hinten; Koni FSD vorne
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