Spott droht, aber ich wage es trotzdem mal.
Ganz platt gesagt, entscheidend beim Öl ist die HTHS-Viskosität (+Viskosität bei 40 und 100°C) in Verbindung mit der vom Hersteller freigegebenen ACEA-Klassifikation.
Dabei glaube ich kommt den meisten in den Sinn, wenn sie auf der Suche nach dem besten Öl sind, dass es nicht zu "flüssig" ist, dass es bei kalten Temperaturen schnell gut schmiert und eine hohe "Scherrfestigkeit" gegen potenziell reißenden Ölfilm gegeben ist.
Wer nach ACEA-Klassifikation kauft (siehe Betriebshandbuch) kann mit dem dort beschriebenen Öl eigentlich nichts falsch machen.
Aus meiner Sicht gibt es bei der Wahl des Öls folgende zwei Wege: a) Suche der Herstellerseiten anstrengen und dort für den jeweiligen Fahrzeug-Typ die empfohlenen Öl-Sorten erfahren oder b) selber Öle vergleichen, die gemäß ACEA-Klassifikation für das Fahrzeug freigegeben sind.
Bei einem Vergleich kommt es dann aber darauf an. Grundsätzlich ist von Ölen zum Zwecke der Senkung des Spritverbrauchs aus meiner Sicht eher abzusehen. Diese haben meist einen abgesenkten HTHS-Wert und sind dann ggf. dünnflüssiger in bestimmten Temperatur-Bereichen. Das muss vom Hersteller so freigegeben sein - mag aber jeder selbst entscheiden, ob man so etwas nutzen will.
Ein gutes Öl ist in der Regel 1. Voll-Synthetisch (gibt aber auch Ausnahmen), hat 2. gute Kaltstarteigenschaften (damit kann das Motoröl auch im Winter bei Kaltstart schnell alle wichtigen Teile im Motor schmieren, hat also eine niedrige SAE-Klasse, z.B. im Bereich 0w-10w. Damals wurden Öle jeweils für Winter und Sommer noch gewechselt, z.B. SAE-30, fährt wohl niemand mehr) und 3. ist widerstandsfähig bei extremen Belastungen (kinematische Viskosität, die Zahl nach dem W - umso höher, umso widerstandsfähiger ist das Öl, weitere Werte aus den Datenblättern zur Viskosität bei 40 und 100° verraten hier noch mehr).
So kommt es also vor, dass ein 15W-40 eben deutlich günstiger ist als ein 5W-50.
Ob unsere immer behutsam gebrauchten, meist bei optimalen Temperaturen gestarteten und eher bei niedrigen Drehzahlen genutzten Diesel-Motoren ein Hightec-Öl, wie z.B. ein 10W-60 benötigen mag (sollte) man bezweifeln.