Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles rund um Materialien für den Ausbau:
Holz, Alu (-Profile), Kunststoff, (NE)Metall, Verbundwerkstoff, ...
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#1
Hallo,

ich habe leider nichts passendes im Forum gefunden, oder mal wieder falsch gesucht. :slight_smile:

Wie habt Ihr eure Möbel gebaut? Viele schreiben ja, das sie die Fronten z.B. mit Birke Multiplex und nicht sichtbare Teile mit Pappelholz gemacht habe. Aber wie gut lässt sich das verkleben/schrauben? Pappel scheint ja recht weich zu sein, wie sieht es mit Scharnieren aus?
Wenn ich Pappelholz sichtbar lasse womit kann man es am besten streichen, damit es nicht so empfindlich ist?
Hat jemand von euch Birke Multiplex verarbeitet und das überall ausgefräst um Gewicht zu sparen? Wenn ja, wie ist die Ersparnis?
Welche Holzdicke wird min. benötigt um Auszüge, Scharniere und Pull Locks zu befestigen?

So genug gefragt.

Schönen Abend euch noch.

Gruß
Markus
#2
Hallo Markus,

es hängt ja auch immer von den eigenen Fähigkeiten, Maschinenpark und Bedürfnissen ab...

Die Platten Resopal-Oberflächen sind schick. Es gibt auch anderes als Resopal, noch schicker. Da ich Anfänger bin und kein Deluxe-Möbelbau erreichen will, habe ich mich gegen diese Platten entschieden.

So wie ich es überblicke gibt es zwei Bauformen (die auch sonst immer wieder zu finden sind): Gestell oder Rahmen, und Platten aussenrum.
Oder selbsttragende Verbundbauweise.

Mein Hochschrank für Kühlschrank und etwas "Lagerraum" habe ich mit Rahmen gebaut, weil ich gar nicht wusste wo ich hin muss.

Mein zweites Projekt (läuft noch) ist die Sitzkiste für die Trockentrenntoilette die ich aus 9er Multiplexplatte Birke baue.

Eine Verklebung hält erstaunlich viel.
Es ist sowieso für den Leichtbau erforderlich sich Gedanken zu Streben, Aussteifungen und Rippen zu machen.
Vielleicht erstmal leicht und einfach bauen und im zweiten Schritt stabil machen.
So wie für Stellen an den Schrauben hin sollen, da kann man einfach ein Brett aufleimen. Mach doch mal einen Versuch...

Ich habe das Bauprinzip bei Michel abgeschaut. Den findest Du bei YouTube im Kanal "wir sehen uns unterwegs". Wenn ich ihn für Deine nächste Frage zitieren darf: Ausfräsen, also parzielles dünner machen und Löcher rein machen bringt ca. 25% Gewichtsersparnis.

Eine 9er Platte Multiplex Birke wiegt ca. 5,8kg pro Quadratmeter (nicht gewogen).
Trotzdem bleibe ich bei dem Werkstoff. Man kann Falze und Nuten fräsen, und dann alles gut verkleben.

Zu Farben, Lacke und Öl findest Du auch was beim Michel, eigene Erfahrungen habe ich noch nicht...

So weit von mir,
Gruß
Martin
#3
Das unterschreibe ich nach etlichen Stunden Videos sofort: Micha hat es dermaßen drauf mit Möbelbau! Extrem gute Lösungen, besonders im kleinen Jeep, alles makellos ausgeführt.

Ich werde Pappelsperrholz erstmal testen in Bezug auf Festigkeit. Aktuell ist der Plan, jeweils Grundgerüste aus normalen Latten zu bauen und dann mit Pappelsperrholz zu verkleiden. Tragende Teile an den Oberschränken z.B. dann eher Multiplex.

Für schicke Oberflächen ist übrigens OSMO Dekorwachs zu empfehlen, zwei Anstriche und es sieht aus "wie gekauft", glatte, strapazierfähige Oberfläche. Die versenden auch bis zu 5 kostenlose Proben.

C.
phantomias22, suncowy gefällt dies
#4
Gabun Sperrholz hat ein ähnliches Gewicht wie Pappelsperrholz, ist wasserfest verleimt und hat härtere Deckschichten. Das rötliche Holz ist optisch nicht mein Favorit, aber für Teile die gestrichen werden ist es ok. Gibt es für die Berliner bei Possling zu kaufen.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
#5
Pappel ist sehr weich und anfällig für Kratzer und Dellen, wenn man mit was dagegen kommt.
Schrauben halten gut, in 15er auch stirnseitig, zB 3,5x30 oder 35 ohne die Stirnseite vorzubohren.

9er Birke musst du sauber mittig treffen mit den Schrauben, da nehme ich 3x30 Senkkopf.
Auch wird so dünnes Multiplex leichter bauchig oder wellig, braucht also gute Aussteifung, gerade zB durch Falzen.

Pappel verfärbt sich unbehandelt schnell in Richtung Gelbstich.
Birke zeigt zB mit OSMO Dekorwachs und einmaligem Anstrich noch die Maserung, was mir persönlich gut gefällt.
Pappel hat keine sichtbare Maserung, eher gleichmäßige Oberfläche.
Sichtbare Stirnkanten aus Pappel Sperrholz sind nicht besonders schön, weil recht grob und mäßige Farbaufnahme.
Auch Fasen, Radien oder harte Kanten kommen bei Multiplex viel schöner raus, weil härter.

Ausfräsen spare ich mir weitgehend, da ich in meinem L2H2 keine Angst vor zu hohem Gewicht habe.
Für viele Topfbänder (gibt es auch als Mini für 12mm Fronten) und Push Locks sollten es 15 mm sein, oder man doppelt einfach an der Stelle ein Stück auf.
#6
phantomias22 hat geschrieben: vor 3 JahreHallo, ich habe leider nichts passendes im Forum gefunden, oder mal wieder falsch gesucht. :slight_smile:
Meine Schränke bestehen überwiegend aus MPX Birke 6,5 mm. Sämtliche Sichtkanten habe ich mit aufgeleimten Leisten aus MPX 9,0 mm verstärkt. Somit entsteht optisch der Eindruck, die Möbel bestehen aus 15 mm Platten.
Natürlich musste ich auch im Bereich der Topfbänder und der Verschlüsse Klötze aufleimen, um auf die zum Einbau erforderliche Materialstärke zu kommen.
Die Gewichtsersparnis zu den üblichen 15 mm Pappel-Dekorplatten (z.B. Reimo) beträgt ca. 30%.

Dickere MPX-Platten verbauen und anschliessend ausfräsen geht natürlich auch. Mir widerstrebt es aber, erst teure Platten zu kaufen und dann einen großen Teil des Materials in die Tüte zu füllen.

viewtopic.php?f=13&t=1124
Wishbone gefällt dies
#7
Interessantes Thema. Bei mir wird der Ausbau mit extra leichtem Albasia Sperrholz in 15mm selbsttragend ohne Unterkonstruktion erfolgen. Unser Jumper H3L3 soll ja für drei Personen plus großem Hund taugen. H3 und die 3.0l Maschine bringen schon etwas Gewicht mit und ich will mit Doppelboden bauen und keinesfalls hinterher überlegen müssen, was mit darf und was nicht um die 3,5to nicht zu reißen. Deshalb der bewusst leichte Möbelbau.

Zum Vergleich:

Albasia Sperrholz: 345 kg/m³
Pappel Sperrholz roh: 450 kg/m³
Pappel Sperrholz HPL: 550 kg/m³
Birke Multiplex: 700 kg/m³
Siebdruck 15mm: 740 kg/m³
Bei vergleichbarer Plattenstärke spart das Albasia gegenüber Pappel ca. ein Viertel und gegenüber Birke MPX ca. die Hälfte an Gewicht.

Zur Verarbeitung/Montage: bei leichten Materialien steht sicher die Klebung/Leimung an vorderster Stelle. Außerdem werden bei mir Flachdübel eingesetzt und (zusätzliche) Taschenlöcher mit speziellen Schrauben für weiche Hölzer werden an manchen Stellen auch zum Einsatz kommen.
Zur Oberfläche: Hartwachsöl gefällt mir auch gut. Ansonsten liebäugle ich mit einer Lackierung mit 2k-PU Strukturlack. Das soll eine robuste Oberfläche ergeben. Letztlich sehe ich das Fahrzeug auch als Gebrauchsgegenstand und nicht als Museum oder Ausstellungsstück. Ein paar Macken stören mich da dann wirklich nicht.

Gruß
Wolf
#8
Vielen Dank für eure vielen Antworten.

@bodo48
Ich habe mir Deinen Link angeschaut, das sieht echt super aus. Wie hast Du Deine Hängeschränke befestigt? Ich möchte die eigentlich nur an geklebten Holzleisten schrauben, hast Du das auch so gemacht, man kann es auf den Bilder nicht so gut erkennen? Falls ja welchen Kleber hast Du genommen?
#9
Ich habe an die Deckenträger Längsleisten aus Holz geklebt und geschraubt. Mit diesen Leisten habe ich dann die Schränke verschraubt. Die Befestigung an der Wand erfolgte mit Stahlwinkeln, die ich in den längslaufenden Blechträger geschraubt habe. auf dem Foto unten sind die Winkel zu sehen.
Klebungen mit hoher Belastung habe ich alle mit Soudal Fix All High Tack durchgeführt.
IMG_6418.JPG
martin.k gefällt dies
#10
Also, das Pappelsperrholz keine schöne Maserung hat, stimmt nicht! Sie muss nur herausgeholt werden!
Ich habe das Pappelsperrholz mit einer Beize behandelt und danach mit einem Parkettlack besprüht!
Ergebniss:
CDDC042C-D2A2-4342-AE9A-2BEBCC93147A.jpeg
mwrsa, calalalaudio, Murdock und 5 andere gefällt dies