Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles rund um Materialien für den Ausbau:
Holz, Alu (-Profile), Kunststoff, (NE)Metall, Verbundwerkstoff, ...
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#1
Hallo.

Ich denke über ein zulassungsfreies Fahrzeug nach, dass nicht nur als Transporter, sondern auch Freizeitmobil bis "Camper" (wenn es Menschen gibt die in winzigen Röhren schlafen die man mit dem Rad hinter sich herziehen kann, ist das hier schon Luxus) dienen kann.
Evtl. hat man hier Erfahrung mit der Stabilität im Verhältnis zum Gewicht der verschiedenen Materialien. Evtl. mache Ich zum Fahrzeug selbst einen allgemeinen Thread, aber da es einen Bereich "Werkstoffe" gibt, erst mal hier diesen Teilaspekt.

Alu wiegt nur rund ein Drittel von Stahl, aber Holz wiegt ein 4,5tel von Alu. Allerdings braucht man bei Alu nur Rohre, und bei Holz massive Stäbe.
Ich frage mich, ob Aluminium auf das Gewicht bezogen stabiler ist als Holz.
Hier ein Gewichtsrechner:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Wenn man die Vorgaben bei vergleicht, ist der Abstand Alu zu Holz immer noch ähnlich. Aber die geben ein 10cm dickes Rohr mit nur 2cm Innendurchmesser vor.
Beim massiven Zylinder wiegt Holz ein 4,58tel von Alu, beim "Rohr" ein 4,58tel.
Beim Profil mit 20x20cm mit 2mm Wanddicke übliches Alurohr ist der Unterschied ein 4,58tel. Aber man kann ja kein hohles Holz mit 2mm Wandstärke einsetzen.
Also verglichen mit 2x2cm Holz, dann sind es nur noch ein 1,65tel. Bzw. Alu-Profil wiegt 65% mehr als Massivholz.
Außer Holz mit vergleichbarer Stabilität hat kleinere Ausmaße. 2x2cm hier nur als Beispiel zum Vergleich, ob das z.B. für ein Chassis ausreicht ist eine andere Sache.
Hier gibt es Beispiele inkl. Skizzen wie man so etwas machen könnte: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Nur halt größer. Und natürlich billiger. Ich bezweifele dass man für das Material (ohne die Pedelec-Elektronik und Nabenmotor...) fast €5000 bzw. €6000 zahlt. Auch wenn man die Arbeitszeit dazu rechnet, ein guter Gewinn. Aber wenn die nicht viele produzieren, soll auf den Monat oder Jahr ja was übrig bleiben.
ist aber preislich nichts für mich. Auch technisch nicht unbedingt. Ich will etwas mehr Größe, speziell Länge.
Aktuell ziehe Ich hinter dem Rad einen 38kg schweren Stahl-Anhänger mit Ladefläche 103x62cm, und hatte darauf schon 15m² Laminat. Was auch so um die 90-110Kg gewesen sein müssten. War machbar, besonders mit Unterstützung. Also an die 150Kg.



Danke...
#2
Hallo aus dem Norden.
Du redest immer von Holz.
Da die Unterschiede bei den Hölzern ja auch schon groß sind, könntest du deine Überlegungen vielleicht konkretisieren.
Und ist der Titel nicht falsch gewählt?
Müsste es heißen: gleiche Stabilität bei unterschiedlichem Gewicht :thinking:

Grüße.
#3
Hallo hier im Forum,

Holz hat seine Berechtigung. Für dein Projekt denke ich nicht. Leichtbau und große Körper, da denke ich an Zeppelin, Messehalle und 3D-Druck.
Das Gewicht ist nicht das Schlüsselwort, sondern die Festigkeit bei Zugkräften, Biegung und Schwingung.
Garf von Zeppelin hätte mit Holz keinen Erfolg gehabt.
Im Airbus A380 ist wenig Holz.
Und Du musst Dir immer die Frage stellen, wo darf es sich durchbiegen und wo kann es reissen.
Damit musst Du Deine Konstruktion vom Schweren zum Leichten, von Innen nach Außen aufbauen.
Ich vermute es wird ein Materialmix.
Holz ist super und toll, für eine tragende Grundkonstruktion ist vermutlich fester Stahl das beste. Such mal nach "s355 Vierkantprofil".
Zum Rostschutz etwas Lack ist nicht viel Gewicht, was ein Vierkantrohr aufnehmen kann.

Viel Erfolg.
Gruß
Martin
#4
Die verlinkten Fahrzeuge haben ein Fahrgestell aus verschraubten Alu-Vierkantrohren.
Beim Einen ein normaler Sattel, beim Anderen als Liegerad.
Liegerad ist wohl besser, gerade wenn man längere Strecken fahren will.
Die haben auch nicht einfach ein einlagiges Fahrgestell, sondern eher einen Kasten.
Falls das nötig ist... Notfalls kann man den Platz ja für Dinge wie Batterie(n) etc. nutzen.
Aber das erhöht auch den Schwerpunkt, und will man reinsteigen, ist das recht hoch.
#5
Wie Martin schon richtig schrieb:
Das meiste Gewicht wirst du unabhängig vom Material über eine sinnvolle Geometrie einsparen. An manchen stellen wirst Du wenig Platz haben, da kann Stahl sinnvoll sein, an anderen Stellen wo Du z.B. eh eine Verkleidung brauchst kann ein Sperrholz auch gleich zur Aussteifung dienen. Mach dir also eher Gedanken über die Art und Verteilung der Belastungen, als nächstes noch wie Du die Kräfte an Verbindungspunkten übertragen kannst und welches Material sich für die entsprechende Verbindung eignet. So wirst du nach und nach zu ein Mix kommen. Der Vorteil von Holz ist die Faser, setzt man diese gut ein kann man an einigen Stellen durchaus leichter damit konstruieren als mit Alu.
saniwolf, Nordwind gefällt dies
#6
Das hier sind evtl. €330 30x30x3mm Alurohr:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Ich habe das anhand einiger der Fotos versucht zu vermessen, aber auch Motor, Akku, 4 Räder etc. vom Gewicht zusammen gerechnet und von den 55Kg Gewicht abgezogen. Dann sind es bei 41m Gesamtlänge (inkl. ~3m Rundrohr die in der Skizze nicht drin sind, aber im fertigen Fahrzeug Querstreben bilden) 30x30x3 oder das Leichtere mit 40x40x2. Wahrscheinlich 30x30x3mm.
Ist das ein gutes Maß? Auch wenn eine Europalette 4,4t gut verteilt packt, Wird bei so einem Teil eher bei einem Zehntel Zuladung schluss sein (beim verlinkten sind es 300Kg Zuladung).
Muss man ja auch noch fahren und bremsen.
Die haben "Fittings" aus Kunsstoff. Im Grunde müsste man in Vierkantrohre auch Holz reinschieben können.
Dort wo man es für nötig hält. Die schreiben "Rohr-Füllungen an allen Lenk-Punkten & Achsaufhängungen".
Auch wenn man nicht das ganze Aluvierkantrohr füllt, könnte man die Schraubstellen mit Holzwürfeln verstärken. Dann kann man die Stellen auch fest anziehen ohne dass es evtl. verzieht.

Im Beispiel 136cm Sitz/Pedalier-Länge, 132cm Lastenlänge. Aber nur knapp 80cm Breite für eine Europalette.
Ausziehbarkeit hinten das ganze Fahrgestell ist schwieriger, und wenn die Antriebsachse hinten ist, muss man wie in dem Bild über 2m Kette verlegen, aber kann die Länge nicht ausziehen. Naja, notfalls könnte man die Vorderräder antreiben. Da sind ja auch ~75Kg Personenlast drauf. Drehen ja sicher nicht durch.
Wenn man doch nur den Kastenaufbau ausziehbar macht (wie bei einigen Wohnmobilen), aber an dem Kasten selbst Räder anbringt, könnte man auch ausgezogen fahren und auch an den Rändern belasten. Zwei Möglichkeiten:
* Neben jedem Rad des Basisaufbau ein weiteres Rad außen. Gibt es ja auch bei LKW. Aber man kann es ausziehen.
* Oder nur ein Rad pro Seite in der Mitte zwischen den beiden anderen Achsen.

Wenn man vier Räder hat, und die Höhe etwas verstellen könnte, könnte man den Aufbau auch leicht aufsetzen und runternehmen.
Und auch ohne das Fahrzeug abstellen und von Hand bewegen.Wie ein LKW der einen Standard-Container trägt.

Beides auch sehr auffällig. 4 Räder für ein Rad, aber erst recht 3 Achsen mit 6 Rädern oder 2 Achsen aber ausgefahren 8 Räder und 4-Spurig.


Das Technische geht aber in Richtung eines eigenen Thread in einem anderen Bereich.
"Fahrwerk und Bremsen" evtl..
Ich werde wohl mal wegen einem Innenaufbau fragen müssen. Also evtl. getrennt in die Bereiche.
Mit dem Unterschied dass der Innenaufbau dann auch das Fahrzeug/Fahrwerk selbst beeinflusst.
Wie könnte man wohl den Platz am besten nutzen. Und wenn möglich autark. Also mit Klo und Waschgelegenheit.
Diese DIY-Mikrocamper für hinter das Fahrrad oder als Aufbau einer APE etc. sind ja echer Schlafröhren mit der Möglichkeit was zu Essen heiß zu machen.
Zumindest könnte Ich dann ein Fahrzeug überdenken dass eine normale Basis hat (wie das verlinkte Beispiel), aber man was Variables drauf setzen könnte.
Kennt evtl. jemand eine einfachere Alternative zu Sketchup wo Ich das Gerüst aus Aluvierkantrohr basteln könnte?
Toll wäre es das in VR zu machen. Gerade bei solch einfachen Elementen wie Vierkantrohr und deren Verbindungen wäre das wohl möglich.
Wie ein Mechanikbaukasten in VR.
#7
Hallo Tobias,

Den entscheidenden Satz hat Martin schon vorweggenommen.
martin.k hat geschrieben: vor 3 JahreDas Gewicht ist nicht das Schlüsselwort, sondern die Festigkeit bei Zugkräften, Biegung und Schwingung.
Außerdem, von welchem Holz reden wir und ist das pur oder mehrfach verleimt oder reden wir im Idealfall von Bambusrohren?

Und bei den Matallen ist die Reinform ausser bei Titan auch nahezu unbrauchbar.
Es geht ja auch um legierten Stahl und nicht um reines Eisen.
Also muss man Alu für ein optimales Gewichts-Festigkeits-Verhältnis auch Legierungen zugestehen, wie das auch im Flugzeugbau üblich ist.

2-3-4 Materialien in einer real nicht isoliert auftretenden Belastung ohne Verwindung, Querkräfte, Torsionskräfte, Schwingungen und Fibration sowie ohne Feuchtigkeit Wärmeausdehnung usw. usw. zu vergleichen bringt dich bei einer Konstruktion nicht weiter.

Dazu kommt dass das Material "einfach und dauerfest" an allen Verbindungsstelen geschraubt, geklebt, genietet, geschweißt oder hartgelötet werden muss.
Mit welchen Materialen und welcher Trägerform ist die Konstuktion also am einfachsten zu verwirklichen und bei welchen Material hält eine Schweißung Lötung, Schraube oder ein Niet 10-20 Jahre?
Spätestens hier scheidet Holz aus, egal ob Hart-oder Weichholz, wobei aus dem Bauch heraus gewiss Bambus das mit Abstand beste Gewichts-Belastungs-Verhältnis hat. Das Problem ist bei Bambus die Dauerfeste Verbindung der Rohre.

Um sich das Leben nicht unnötig schwer zu machen, mürde ich also immer Metal vorziehen und zwar 4kt Rohre wegen der simpleren Verbindungstechnik, außer du bist ein Meister im Alu Schweißen dann nimm legierte Rundrohre.

Alu ist im Verhältnis zur Wandstärke und Gewicht besonders steif gegen Beigungen und Verwindung, aber es unterliegt einer früheren Materialerlamung und Schlag- und Kerb-Empfindlichkeit.

Stahl ist deutlich schwerer und viel elastische und biegt sich daher stärker durch, ist aber dafür Bruchfester, Schlag- und. Kerb-Unempfindlicher und Alterungsbeständiger gegen Materialermüdung wie Alu.

Am elastischen und beständigsten gegen alle Arten von Belastungen inkl. Fibration und Schwingungen ist Titan sowie gegen Wasser, Salz, Chemische Einflüsse, Schlag- und Kerb-Beständigsten und deutlich leicher als Stahl, aber auch unverhältnismäßig teuer.

Dazwischen gibt es dann noch alle möglichen Legierungen welche die Beständigkeit, die Stabilität, und das Gewicht von Stahl, Alu und Titan noch verbessern.

Wenn der Preis absolut keine Rolle spielen würde dann wäre vermutlich eine Titan-Magnesiumlegierung das Beste vom Besten.

Wenn der Preis aber realistisch bleiben soll dann verwende eine hochfeste Alulegierung, in form eine 4kt Rohrs.

Robert