Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#21
...und hier im Thema geht es eben nicht um Pappelsperrholz.

Paulownia ist fast so druckempfindlich und weich wie Balsaholz. Lässt sich bereits mit dem Fingernagel kerben und sehr stabil ist es selbsttragend auch nicht.
Eine 18 x 18mm Leiste (aus entsprechend starker Leimholzplatte geschnitten) lässt sich schon bei etwa 10cm Überstand locker mit der bloßen Hand abschlagen.

Balsa ist NOCH ein bissl leichter, und auch DAMIT könnte man gewiss seinen Innenausbau im KaWa anfertigen.
Warum macht das keiner?
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von malinke
#22
Hej, lasst uns mal nicht streiten. Wir sitzen doch alle im selben Kastenwagen :)
Ich habe für mich die Entscheidung gegen Paulownia getroffen und werde bei Birke Sperrholz bleiben, ggf. werden Klappen etc. als Schmuckelement mit HPL belegt.
Bässte Grüße, M.
#23
Ach Matthias, niemand streitet hier wirklich.

Jeder verfolgt sein ureigenes Konzept, ist mit dem was wer wie auch immer macht zufrieden (die Hauptsache dabei).

Dem Einen reicht ein unbehandelter Bretterbau an Dachlatten und der Zweite baut sich echtes Mobiliar mit furnierter Oberfläche ein. Und wenn sich jemand seine Matratze unbedingt nur auf 10 Bierkästen auflegen mag ist das so auch in Ordnung. Dafür hat er dann auch bereits Stauraum für 200 Flaschen Kaltschale :P
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von mrt
#24
Dann geb' ich hier meinen Senf dazu als einer der offensichtlich wenigen, die so was mal in der Hand hatten. Ich habe so eine Platte bei Obi im Restposten gefunden und einfach mal mitgenommen. Wenn man's in die Hand nimmt, meint man echt das Ding kann schweben. Aber eben auch: extrem druckempfindlich. Kann man mit einen kräftigen Finger eine Delle reinzaubern.

Ich hab dann trotzdem meinen Dinettetisch damit gezimmert. Eine 3-4mm Buche-MPX Platte draufgeleimt und schon war das Ding außen hart und innen weich leicht.
Eine Holzschraube hält in Paulownia allerdings so gut wie in einem trockenen Müslriegel, dessen muss man sich bewußt sein. Ganze Möbelstücke würde ich damit nicht bauen wollen, weil mir der Aufwand mit den diversen Verstärkungen zu groß wäre.
Aber @dacuni hat's ja gemacht, warum also nicht einfach ausprobieren...

Gruß
Wolfgang
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von robat1
#25
T.Larsen hat geschrieben: vor 4 Jahre
malinke hat geschrieben: vor 4 Jahre Ich kann es gerade nicht belegen, aber ich denke es ist leichter und die Optik ist schon schicker. Allerdings mit den geleimten Platten hast du eventuell recht. Das könnte ein Problem werden. Splittern wohl eher nicht, bzw. ist das dann auch egal.
Beim Splittern meine ich im Falle eines Unfalles, was ein Verletzungsrisiko darstellt.
Hab ich noch nie gehört dass es dazu Vorschriften für Wohnmobilmöbel gibt.

Und der Tüv hat nich die letzten 35 Jahre auch nie nach dem Holz gefragt.

Robert
#26
mrt hat geschrieben: vor 4 JahreIch hab dann trotzdem meinen Dinettetisch damit gezimmert. Eine 3-4mm Buche-MPX Platte draufgeleimt und schon war das Ding außen hart und innen .... leicht.
Eine Holzschraube hält in Paulownia allerdings so gut wie in einem trockenen Müsliriegel,
Gutes Beispiel FÜR die Verarbeitung von Paulownia im KaWa-Ausbau.
Und weil ich neugierig bin, abe ich mir grad mal die Mühe gemacht, diese Konstruktion mit einer einfachen, zudem schraubbaren Pappelholz-Plattenkonstruktion vergleichen zu wollen.
Wenn ich darin einen Denkfähler haben sollte, immer her damit ;)

1. 18mm Paulownia Leimholzplatte als "schwebend leichter" Kern mit einem Raumgewicht von nur 310kg/m³
Dies beidseitig belegt mit 3mm mehrlagigem Birkensperrholz.
Bei Letzterem ist das Raumgewicht nicht allein von der Holzart "Birke" (mit 650kg/m³), auch von den mehreren Schichten Verleimung bestimmt.
Bei dünnen Birkensperrhölzern mit entsprechend dünnen Furnierlagen geben Fachseiten des Internet dazu 700kg/m³ an.
Wenn dies lediglich nur für sich gewichtet in 3mm (oder auch 4mm) Stärke verbaut, ist dies natürlich ein famoser Kompromiss zwischen Gewicht und Steifigkeit und auch sicherlich eine Empfehlung für z.B. dünnflächige Verkleidungen von Wand und Decke.
Hier ist es jetzt im Verbund mit Paulownia verarbeitet:

Bei einer als Beispiel angenommenen Arbeitsplatte im Küchenbereich von 80 x 45 x 2,4 [cm]
- 18mm Paulownia (handelsübliche Leimholz-Plattenstärke) ergibt dazu 2,009kg
- 2 x 3mm Birkensperrholz (weil beidseitig belegt) ergibt hierzu 1,512kg (zzgl. Gewicht der Verleimung zu einer Gesamtplatte)
In Addition ergiebt sich so ein von der Intention her als "besonders leicht" angedachtes Gesamtgewicht dieser Beispielplatte von 3,521kg

2. 2 x 12mm Pappelsperrholz, weil so in vergleichbarer Stärke von 2,4cm, ergibt bei einem Raumgewicht von immerhin 400kg/m³
ein Platten-Gesamtgewicht von 3,456kg

Ich habe bei 1. nun schier alles gemacht, meine Platten-Gesamtkonstruktion möglichst leicht wie auch oberflächenstabil werden zu lassen.
Die Anschraubfähigkeit, z.B. eines Tischfußes wie auch von Gleitbeschlägen für eine wandseitige Tischführung beschränken sich dabei dann auf die Stabilität der Verschraubung in einer 3mm Birkensperrholzplatte. Und schwerer ist es obendrein geworden, mehr an Arbeitsaufwand auch noch.

Ist also 1. wie auch 2. absolut "machbar",
nur erreicht es dabei in vielen Fällen im Ergebnis eben nicht die ureigenst angestrebte Anforderung an besonderen Leichtbau, einschließlich der extrem eingeschränkten Möglichkeiten, "trockene Müsliriegel" (mir gefällt dieser Vergleich :) ) dann auch zu einer soliden Gesamtkonstruktion miteinander verbinden zu können ;)
mrt gefällt dies
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von mrt
#27
Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass Lösung 1 dank der Birkenoberfläche immer noch härter ist als Pappel.
(Bei einer Küchenarbeitsplatte würde ich selber allerdings nur oben "belegen", eine Beschichtung von unten mit Birke erschließt sich mir nicht).
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von dacuni
#28
Einen Tisch und die Küchenarbeitsplatte würde ich auch nicht aus reinem Paulownia bauen. Obere Schicht mit Birke klingt allerdings sehr gut. Meinen Tisch habe ich aus einer Siebdruckplatte erstellt. Die Oberschränke sind bis auf die Schiebetüren aus reinem Paulownia Vollholz gebaut. Die Verbindungsstellen mit Lamellos verleimt. Desweiteren ein Regal in dem wir Kleidung und etwas Technik und Werkzeug aufbewahren auch aus Paulownia Vollholz und mit Lamellos verbunden. Seit zweieinhalb Jahren hält alles perfekt. Natürlich ist die Oberfläche weicher als anderes, schwereres Holz. Wenn das jemand stört, angeblich soll eine Lasur dieses Holz sehr viel fester machen in der Oberfläche. Habe ich noch nicht getestet. Habe noch Restholz. Werde ich mal versuchen ... und dann berichten.
#29
Bzgl. der Oberflächenhärte hast du meine volle Zustimmung, Wolfgang :)

Für Belastungsflächen würde ich sicherlich auch keine "Dekorfolienbeschichtung auf Pappel" wählen wollen, da käme dann (auf Jahre der Benutzung gedacht) sicherlich ein härteres Material obenauf (wie 0,8mm HPL). Für eine Tischplatte in manierlicher Behandlung wird so sicherlich auch oberflächenbehandeltes Birkensperrholz reichen.

Von einseitiger Belegung freitragender Flächen würde ich hingegen absehen wollen, da ein einseitiger Zug entweder eine solide Versteifung benötigt oder die ursprünglich mal gerade Fläche sich unter den Raumklimabedingungen in einem Kastenwagen sicherlich verziehen dürfte. Nicht "gleich" aber "bald".
So sind selbst schnöde Küchenarbeitsplatten mit schönster HPL-Oberfläche rückseitig mit einer Zugpapierlage belegt, sonst würden sie krumm werden. Gilt so bitte[!] auch für 3mm Birkensperrholz auf 18mm Paulownia-Leimplatte :)
Die Arbeitsplatte auf einer Küchenzeile im KaWa mag man sich, bei 3mm Birkenmultiplex auf Paulownia, auf Grund ihrer Größe und mit der Schwächung durch Ausschnitte von Spüle und Kocher - auch nur einseitig belegen wollen. Nur wie und vor allem mit welchem Aufwand diese dann solide mit dem Unterschrankteil verbinden wollen?

...ich schiebe mir hierzu grad einen zähen Aachener Printen zwischen die Zähne,
gekaut, nicht geschraubt *lacht*


Edit:
Und JA, es geht natürlich irgendwie alles, auch mit 18mm Paulownia-Leimholzplatten statt mit 12mm bzw. 15mm Pappelsperrholzplatten.
Letztere gibt es dann auch gleich mit fertiger Oberflächenfolierung nach Wahl für alle Sichtflächen. Mit 15mm Pappel würde eine vergleichbare Konstruktion dann gelinde schwerer, mit 12mm Pappel dann bedeutend leichter ausfallen. Im Mix beider Plattenstärken dürfte sich das Gesamtgewicht beider Konstruktionsholzarten eher unerhebllich unterscheiden. Gewinn wäre dabei dann allerdings der Verbau von Sperrholz-Schiebetüren in nur 4mm Materialstärke.
Ist immer auch eine Frage des Gesamtaufwands im Verhältnis zu dem angedachten Gewinn.
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von mwrsa
#30
Gegen eine einseitige Belegung spricht, dass sich einseitig belegtes Material gerne verzieht. In welche Richtung es sich krümmen wird, hängt von mehreren Faktoren ab und ist meist nicht eindeutig vorhersehbar.

Denkfehler habe ich auch keine gefunden, @rosenzausel Ralph. Ergänzen würde ich noch, dass man dieses Konstrukt noch auf folgende Art erleichtern kann (aber nur wenig):
Kern dünner machen: Man muss ja nicht auf 24mm Dicke rauskommen.
Wenn man nichts verschrauben oder befestigen muss: Kern in Streifen schneiden (Siehe Türen mit Röhrenspanstreifenkern) und einen Rahmen aus Leisten rundrum, oder punktuell ausfräsen oder ausbohren.

Die Ideen gefallen mir. :thumbsup: Ich muss wohl wirklich schon mit Notizen für den nächsten Ausbau anfangen :expressionless: