- vor 3 Jahre
#10
Es ist soweit, hier mein angekündigter Beitrag zum Thema "Trittstufe Eigenbau".
Mein WoMo ist eigentlich fertig, aber so richtig fertig? Und so hab' ich die Coronazeit statt mit Ausflügen als Denkpause bzgl. Trittstufe verbracht. Die seitliche Einstiegshöhe von 52 cm fällt irgendwann mal schwer (zugelassen sind formal max. 50 cm) und die Montage "fertiger" Trittstufen hat mir nicht sonderlich gefallen, also DIY. Ich habe mich bemüht, die TÜV-Vorgaben lt. ADAC zu erfüllen und habe eine manuell einschwenkbare Stufe gebaut. Elektrischer Antrieb ist vorerst nicht vorgesehen und für eine mech. Kopplung mit der Schiebetür habe ich derzeit keine passende Idee.
Mein Ergeiz war, keine zusätzlichen Löcher am Wagenboden zu bohren, die Bodenfreiheit von 23 cm (Tank, Kat) nicht zu unterschreiten sowie ein Abstand von ca. 3 cm zum Auspuff.
Da ich in der zweiten Reihe verschiebbare/herausnehmbare Sitze habe, die mal vorne oder hinten stehen, sollte die Trittstufe ca. 80 cm breit, etwa mittig zur Schiebetür sein und eine Stufenhöhe von 25 cm haben.
Dazu wurde ein geschweißter Rahmen aus Rechteckrohr am Boden angeschraubt (leider schwer, ich bin nicht für ALU-Schweißen ausgerüstet), an dem die schwenkbare Alu-Trittsufe befestigt ist. Die Verschraubung am Wagenboden erfolgte durch vorhandene Löcher im Querträger mittels eingelegter Gewindeplatten. Dadurch ist genügend tragende Fläche für die großen Kräfte vorhanden und die Gewinde können sich nicht verdrehen. Einnietmuttern traue ich die Kräfte an diesen Stellen (Lochtoleranz im Träger, Unterbodenschutz, Rost ...) nicht dauerhaft zu. Zur Einführung und Positionierung der Platten im Querträger sind an den Gewindeplatten entsprechend gebogene Drahtbügel angelötet.
Die Bohrlöcher im Rahmen konnte ich mit meinen eingeschraubten Markierhilfen (aus "Kontaktkorrosion vermeiden & Blindnietmuttern setzen", #11) millimetergenau anreißen und so reichten sogar 8,5 mm Bohrungen für die 8 mm Schrauben. Um die "Schraubgelenke" nicht unnötig mit riesigen Hebelkräften zu belasten (Berichte von gebrochenen Schraub-Bolzen im Netz) und "Nickbewegungen" im Bus zu reduzieren, wurden unter der Trittfläche noch zwei klappbare, einstellbare Stützen angebracht. Eine anschliesende "Wipp-Prüfung" mit ca. 100 kg ergab keine nennenswerte Bewegung beim Bus.
Gesichert wird die Trittstufe in beiden Positionen mit zwei Klappsplinten und bei eingeschalteter Zündung mit Piepser überwacht.
Die Rahmenrohre sind feuerverzinkt, aber im Bereich der Schweißstellen ist der Rostschutz verbrannt und wird deshalb mit Rostschutz/Hohlraumspray (innen/außen) ausgebessert. Im Spritzbereich vorn wurde ein "Schutzblech" für die Gelenke und den (noch zu montierenden) Endschalter angebracht. Komplett montiert wiegt die Trittstufe ca. 9,3 kg.
Um konstruktiv nicht "auf den Bauch" zu fallen, habe ich die Bewegungsabläufe beim Schwenken vorab mit einem Dummy (Märklin-Modelbaukasten) ausgiebig simuliert. Das ist in diesem Fall deutlich einfacher (viele "Probierlöcher") und genauer als Holzleisten und Pappschablonen.
Gruß Manfred
Jumper Fensterbus L2H2 ohne Schnick-Schnack PLZ 83052
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