Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
folgendes fällt mir bei der Kamera auf:
- die Auflösung mit 1280x960 bringt Dir nix. Das ist nur die native Auflösung des Bildsensors. Da die Kamera ein analoges PAL (evtl. NTSC) Signal nach aussen gibt (der gelbe Stecker), kommt die vertikale Auflösung auf gerade mal 575 sichtbare Zeilen. Also wird die native Sensorauflösung intern runtergerechnet. Wie gut das gemacht wird, hängt von der Elektronik intern ab. Wenn‘s schlecht gemacht wird, wird das Bild recht matschig, oder wirkt total überschärft mit weißen und bunten Farbränder an Objektkanten.
- die Angabe 1000 TV Linien ist ein Witz. Aus der o.g. Tatsache, dass das Modul ein analoges Signal ausgibt kann diese Angabe nie und nimmer stimmen. Das mag passen, wenn der Bildsensor über eine digitale Schnittstelle, z.B. USB, die Bilddaten 1:1 ohne Skalierung ausgeben würde. Die Angabe TV Linien (vertikal oder horizontal) sagt aus, wie viele Linien aus nebeneinander liegenden schwarzen und weissen Linien man im Bild noch erkennen kann, bevor das Bild zu einer matschigen grauen Fläche verschmilzt.
- ein analoges Videosignal ist hochfrequent und mag lange Kabelwege über billige Strippen nicht. Versuch ein qualitativ hochwertiges Kabel als RG59 oder RG179 (ist dünner) zu verwenden. Achte auch die Kabelimpedanz von 75 Ohm.
- 0.3 Lux als Empfindlichkeit ist für Nachtaufnahmen nicht sehr gut, aber brauchbar.
- Es findet sich keine Info über Gegenlichtkompensation, was gerade im Nachtmodus mit blendenden Scheinwerfern der nachfahrenden Fahrzeuge auswirkt. Ebenso eine automatische Helligkeitsanpassung, ein automatischer Weißabgleich, etc. Ich gehe allerdings davon aus, dass das Modul so was hat.
- die Kamera hat zwar einen ‚Nachtmodus‘, was aber eine nicht wirklich brauchbare Funktion bei derartigen Billigkameras ist. Diese funktioniert so, das die Kamera in einen Schwarz-Weiß Modus umschaltet, indem sie die Farbinformation mehrere Bildpunkte zusammenfasst und zu einer Schwarz-Weiß Information umrechnet, um künstlich mehr Bildhelligkeit zu errechnen. Oft wird aber auch nur der Grünkanal verwendet, weil die grünen Pixel technologisch bedingt die höchste Empfindlichkeit aufweisen.
- das Bild wird entweder bei Tag oder bei Nacht matschig aussehen, weil das Modul Probleme mit dem Infrarotanteil des Lichts bekommt. Das rührt daher, dass der Fokuspunkt bei Infrarotlicht in einer anderen Ebene liegt, als der Fokus der anderen sichtbaren Lichtanteile. Hochwertige Objektive haben eine Infrarot-Sperrbeschichtung auf der Linse, die den Infrarotanteil aussperrt. Infrarot ist aber im Nachtmodus wichtig, weil die Bildsensoren recht empfindlich gegenüber Infrarotlicht sind. Also müsste Nachts der Sperrfilter weg, um diesen Lichtanteil für eine hohe Lichtausbeute nutzen zu können. Hochwertige Überwachungskameras haben einen schwenkbaren Infrarotfilter vor dem Sensor, der tagsüber im Strahlengang ist, und für den Nachtmodus wegklappt.

Meine Meinung ist, dass das Modul von der Bildqualität her nicht der Brüller sein wird, aber für ca. 10€ bis 20€ kann man ja auch nix falsch machen (ausser evtl. Elektroschrott zu produzieren :grimacing: ). Ein TatüTata wirst erkennen können....

Grüße, Armin
columBUS und 1 andere gefällt dies
#2
Hi Marc,

ich habe eine totale Billigkamera für 5,- bei ebay gekauft. Die ist hammergut!! Bei Tag ist das Bild superclean. Bei Nacht isses während der Fahrt schon leicht verrauscht aber absolut ausreichend. Man erkennt schon was hinter einem los ist. Rauschen hält sich in Grenzen. Aber bei Zurückfahren hat mich die Kamera mega überrascht: durch das weisse Rückfahrlicht des Kastenwagens beim einlegen des Rückwärtsganges entsteht so ausreichend viel Licht, dass ich auch bei Nacht ein absolut brauchbares Bild bekomme.

Ich würde die jederzeit wieder kaufen.

cheers
ich
#3
Ich schliesse mich Armin an:

die Kamera hat den gelben fbas Stecker (ist in der Ausgabe also analog) und diese Signalübertragung kann nur maximal PAL mit 576 Zeilen. Für mehr als 576 Zeilen bräuchte die Kamera entweder HDMI oder als analogen Signalweg Component (3 Stecker je Rot, Grün, Blau). Die Angabe von 1000 Zeilen gibt ein Auskunft über eine theoretisch mögliche Anzahl an Zeilen die durch das interne Pixelshift-Verfahren möglich WÄRE. Dabei werden die einzelnen Farbkanäle gegeneinander verschoben um ein größeres Bild zu erreichen. Diese Verfahren wendet man an um entweder höhere Ausgabe-Auflösungen aus einer geringeren physischen Auflösung zu interpolieren, ODER und um das Rauschen bei gleicher Auflösung zu minimieren. Letzteres wird hier Sinn und Zweck dieses Verfahrens sein. Dafür spricht auch die native Auflösung von 1280x960, was kein modernes 16:9 Format sondern 4:3 ist. Das würde bei der Darstellung auf einem 16:9 zu einen breitgezerrten Bild führen; es sei denn das Pixelseitenverhältnis wäre nicht quadratisch (wie bei modernen Formaten Standard) sondern anamorph.

Ich tippe auf Pixelshift wegen Rauschverhalten, was sich mit meinen Erfahrungen im Bezug auf das geringe Rauschverhalten decken würde. Ausgeben kann diese Kamera aber nur PAL sonst nichts. Reicht für diesen Zwecke aber echt vollkommen aus!!!
#4
Marc,

ich würde evt eine zweite, kleine, Aufschraubkamera unter deine Rückfahrkamera bauen.

durch die große Höhe kannst du deutlich weiter nach hinten gucken, ein SUV und die Kamera in dem VW-Zeichen sieht auch nichts mehr.
meine 2 Kameras sind ja oben am Dach und ich kann damit recht entspannt über einen Ducato gucken wenn der direkt hinter mir steht.

Und wenn die direkt aufgeschraubt wird muss sie auch nicht mehr ganz so klein sein, Kabeldurchführung über die Rückfahrkamera.

Grüße,
Arne