Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von Justme
#1
Servus zusammen,

Ich Rätsel gerade etwas, ob mir ein Victron MPPT Laderegler mit 100/30 für ein Vertex TSM-400 DE09.08 ausreicht.

Gebe ich meine Daten bei Victron ein, spuckt er mir nur den 100/30 aus.
Habe die Tage gelesen, das Victron aber mit 14V rechnet, und nicht mit 12,8V, welche ich benötige um meine LifePo4 Akkus zu laden.

Rechne ich also nun meine 400 Watt durch die 12,8V, komme ich auf 31,25 Ampere

Benötige ich in diesem Falle dann einen 100/50 Laderegler?

Werd dort leider nicht ganz schlau draus, wäre super wenn ihr mir hierzu helfen könnt.


Beste Grüße
#2
Wenn die Ausgangsleistung des Reglers etwas niedriger ist als die Leistung der Solarzellen, macht das nichts. Der Regler begrenzt die Leistung. Die angegebene MPP-Leistung der Solarmodule wird sowieso fast nie erreicht. (Die Bedingungen, unter denen dieser Wert ermittelt wurde, gibt es in der Praxis äußerst selten.)
Wichtig ist aber, dass der Kurzschlusstrom der Solarmodule den max. Eingangsstrom des Reglers nicht überschreitet.

Gruß
Matthias
von Justme
#3
Danke dir!

Der Kurzschlussstrom vom Solar Modul ist mit 12,28A angeben, der 100/30 kann mit 30A umgehen, sollte also passen?
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von Harald5
#4
Ich habe 450W auf dem Dach an einem Victron 100/20, im Sommer ist der Regler unterdimensioniert, im Herbst überdimensioniert,  mir reichen 20A, meine LiFePo4 200A ist spätestens am Mittag wider voll. Ein Problem hat der Regler mit 450W nicht, regelt aber bei 20A ab.
Justme, Beachflyer gefällt dies
#5
Das einzig wirklich Wichtige ist, dass der auf den Modulen angegebenen Kurzschlussstrom (bei parallel verschalteten Modulen müssen diese addiert werden) nicht den angegebenen Wert des Reglers (in Deinem Fall 30 A) überschreiten darf. Denn das ist die einzige Konstellation, die den Regler im normalen Betrieb zerstören kann. Wenn zeitweise mehr Spannung am Regler ankommt, ist das nicht schlimm, dann begrenzt der Regler einfach die Leistung.
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von Luky
#6
Mehr Spannung am Eingang als spezifiziert würde ich wirklich nicht machen. Da wird keine Leistung zurückgeregelt sondern die Bauteile, die nicht für die Spannung ausgelegt sind werden geschädigt und gehen früher oder später mal kaputt. Natürlich gibt es da gewisse Toleranzen.... Der Laderegler muss so ausgewählt werden, dass die Eingangsspannung immer kleiner ist als die Leerlaufspannung (=maximale Spannung, die das Modul erzeugen kann) und der Eingangsstrom muss immer kleiner sein als der Kurzschlussstrom (=maximalen Strom, den das Modul abgeben kann). Wenn mehrere Solarmodule in Reihe dranhängen, dann zählt natürlich die Summe der Leerlaufspannungen und wenn die Module parallel hängen die Summe der Kurzschlussströme.
#7
Moin Lukas!
Luky hat geschrieben: vor 1 JahrDer Laderegler muss so ausgewählt werden, dass die Eingangsspannung immer kleiner ist als die Leerlaufspannung
Nein, das stimmt so nicht.
Victron beschreibt das explizit so, wie ich es im Beitrag #5 versucht habe zu beschreiben.
Den "Nachweis" für meine Behauptung, findest Du z.B. wenn Du Dir im nachfolgenden PDF die graue Tabelle genau anschaust, mit speziellem Fokus auf die Fußnoten:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Wenn Du schreiben würdest
Der Laderegler sollte so ausgewählt werden, ...
dann wäre ich 100 % bei Dir, da es natürlich für kein Gerät (egal ob mechanisch oder elektrisch) gut ist, häufig an seiner Belastungsgrenze betrieben zu werden.

Sonnige Grüße,
Jan
#8
@WoMo-Bastler Jan, in dem von Dir verlinkten Datenblatt finde ich keinen HInweis, dass die zulässige Spannung des Reglers überschritten werden darf.

Die in dessen Datenblatt angegebene Leerlaufspannung des Solarmoduls muss mindestens 15 % geringer sein als die zulässige Eingangsspannung des Reglers. Die Leerlaufspannung des Solarmoduls wird für 25 °C angegeben und steigt mit abnehmender Temperatur um ca. 0,4 %/K.

Zusammengefasst:
Der Kurzschlussstrom des Solarmoduls darf nicht größer sein als der zulässige Eingangsstrom des Reglers.
Die Leerlaufspannung des Solarmoduls (bei 25 °C) muss mindestens 15 % geringer sein als die zulässige Eingangsspannung des Reglers.
(Sie muss außerdem mindestens 5 V höher sein als die Batteriepannung.)
Die max. Leistung des Solarmoduls darf höher sein als die max. Leistung des Reglers.

(Bei Parallelschaltung von Modulen gilt natülich die Summe der Kurzschlussströme, bei Reihenschaltung die Summe der Leerlaufspannungen).

Gruß
Matthias
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von Luky
#9
Ich finde das auch recht eindeutig: Maximale PV-Leerspannung: 100 V
Nicht 101V oder noch mehr. Punkt. Auch nicht kurzzeitig.
#10
...deswegen mag ich ja solche Datenblätter, die noch Platz für Interpretationen lassen :wink:
Es steht jedem frei, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Ich persönlich habe meine gezogen und werde bei meinem aktuellen Ausbau einen 100/50 Regler bewusst im Spannungsbereich "überreizen".
Die Praxis wird dann zeigen, wie "maximal" Victron die Spannungsabgaben wirklich meint :nerd: