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von Der Toto
#1
Moin,

vielleicht kann mir hier jemand etwas Licht ins Dunkel bringen :slight_smile: , ich bin etwas verwirrt.

Wir haben bei uns auf dem Dach 3 Module mit je 100W (24V) mit Victron SmartSolar MPPT 100/30. Soweit ich es bislang immer verstanden habe, beziehen sich diese Wattangaben auf unter Laborbedingungen erzielte Werte. Tatsächlich 100W zu erzielen wäre demnach in Europa nicht möglich. Und schon mal gar nicht flach liegend auf einem Fahrzeugdach.
Im Juli waren wir in Portugal, Sonne schien, keine Wolke, kein Ertrag laut Victron-App. Per Schalter habe ich die Module kurz abgetrennt und dann wieder verbunden. Die App zeigte dann wieder einen Ertrag an und zwar 315W (mittler Balken im auf dem Screenshot), allerdings nur für einen kurzen Moment. Dann fiel er auf etwa 250, genau weiß ich es nicht mehr. Die Lichtsituation hatte sich jedoch nicht verändert.

Was mich nun verwirrt sind einmal die Null-Anzeige und dann eine mit mehr angezeigter Leistung, als der Nennwert der Module. Wie kann das sein? Messen die Victron-Geräte so ungenau, bzw. unzuverlässig?

Hier ist ein Beitrag, der zur Hälfte :slight_smile: zur Null_Anzeige passt: Victron MPPT und Anzeige / Leistung Solarmodul

Und hier zwei Mitglieder, die ebenfalls höhere Spitzen erzielen, als auf den Modulen angegeben.
C0M0 hat geschrieben: vor 2 JahreIch hab seit gut einem Monat ein enjoy PERC 200W mit 18V.... Vor vier Wochen hatte ich schon Spitzen von 218W
Andolini hat geschrieben: vor 2 JahreMein 100 W Modul macht liegend Spitze 120 W
Eine andere Frage noch. Die Victron-App zeigt an, wieviel Ladung gerade in die Batterie fließt, oder? Kann man sich irgendwo/wie anzeigen lassen wieviel die Module tatsächlich an Strom im jeweiligen Moment oder besser noch über den Tag verteilt bereitstellen? Unsere Batterie (107Ah) war meist schon gegen späten Morgen wieder aufgeladen, da hatte die Sonne den Höchststand noch gar nicht erreicht, es hätte mich jedoch interessiert was die Module dann gebracht hätten.

Liebe Grüße

Thorsten
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#2
Sicher verwirren einen solch schwankenden Leistungswerte (auf den ersten Blick).
Messungenauigkeiten dürften dabei die geringste Rolle spielen.

Primär sind 2 wichtige Größen entscheidend, Solarstrahlung und Batterie(zustand).
Ohne Licht keine Leistung, klar. Wo nichts ist kann auch nichts abgegeben werden.
Und ohne Last (volle Batterie) auch keine Leistung. Wo nichts abgenommen wird ändert auch ein mögliches Leistungsangebot nichts. Bei voller Batterie schon am Morgen hat die Solarzelle den restlichen Tag frei.

"Laborbdingungen" haben bei den Messungen nicht nur definierte Strahlungsleistungen, sondern auch definierte Lastbedingungen (im Gegensatz zum Einsatz im Bus). Sie sind keine abwertende Bezeichnung, sondern dienen dem Vergleich.
Die Solarzelle kann nur richtig punkten, solange die Batterie noch nicht voll ist.

Gruß Manfred
#3
Die Leistungswerte bezeichnen inzwischen nur noch die Größe des Moduls. Gemessen im Labor wird da schon lange nichts mehr. Und gerade bei Sondergrößen sind die Abweichungen recht groß, weil da auf Grundlage der Zellenanzahl nur angenommene Werte draufgepappt werden. Meist bringen sie mehr.

Den Strom der gerade vom Regler bereitgestellt wird siehst du auf dem Reiter "Status" unter der Überschrift "Batterie".

Deinen Tagesertrag in Ah musst du dir ausrechnen. Unter "Verlauf" siehst du nur die Wh. Teile die Wh durch 13 V als Mittelwert. Bedenke aber, dass das nicht alles in deiner Batterie ankommt, weil gleichzeitig ja auch immer verbraucht wird.

So wie dein Verlauf aussieht begrenzt dein Regler die Leistung weil die Batterien schnell voll sind. Also mehr verbrauchen. :wink:
Die echte Leistung deiner Module kannst du nur im Zustand "Bulk" erkennen. Nur dann lädt der Regler mit maximaler Leistung.
#4
Danke für Eure Antworten @Bastelfreak und @Andolini

Ich muss da aber nochmal nachhaken.
Den Begriff Laborbedingung habe ich nicht negativ auslegen wollen. Es ist mir schon klar, dass definierte Testbedingungen zu wiederhol- und vergleichbaren Ergebnissen führen sollen. Aber werden diese Tests nicht unter Idealbedingungen durchgeführt? Das heißt optimaler Einstrahlwinkel (90°), maximale Lichtmenge (also das Maximum was die Sonne zur Erde bringen kann, ca. 1,5 kW pro m^2 oder so? (am Äquator?) ), optimale Temperatur des Moduls, was noch...? Oder liege ich da falsch. Wenn auf Grundlage dieser Tests dann Modulen ein Wert von z.B. 100W zugeordnet wird, es aber tatsächlich mehr bringt, kann ich das schon auch verstehen. Aber das müsste für mein Verständnis dann weitergedacht doch schon eine ganze Menge mehr sein, wenn auch unter nicht optimalen Bedingungen (nicht am Äquator, keine senkrechte Einstrahlung, höhere Temperatur) trotzdem mehr angezeigt wird als die Nennleistung. Oder nicht?

Nochmal zu Null-Anzeige: Die Batterie war zu dem Zeitpunkt ca. zu 70% voll, der Wagen stand auch nicht im Schatten. Ich hänge mal ein Bild an. Ist etwa zur Mittagszeit aufgenommen. Nach Aus- und wieder Anschalten der Module an den Regler wurde die Batterie dann tatsächlich geladen.

Dass ich die Leistung der Module nur im Bulk-Zustand erkennen kann hatte ich mir ein Stück weit schon fast gedacht, wäre halt schon gewesen das auch anders in Erfahrung bringen zu können. Nur um die Neugier zu befriedigen die Module erst kurz vor Sonnenhöchststand einzuschalten ist dann doch etwas unsinnig. Ein höherer Stromverbrauch würde da natürlich helfen, aber außer Kühlschrank auf höchster Stufe, Maxxfan bei Nacht und hin und wieder Licht an war da bislang nichts. :slight_smile:

Liebe Grüße

Thorsten
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