Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo zusammen,

im Zuge des Ausbau unseres Busses (Ausbautagebuch: Fiat Talento L1H1 KaWa wird zum Bus ohne scheiß Namen) haben wir ein Solarpanel auf unser Aufstelldach montiert. Da ich mir im Vorfeld keine wirklich tiefergehenden Gedanken über die Kabelführung gemacht habe, hier mal unser Lösungsansatz.

Die Ausgangssituation:
Am Bus haben wir ein Aufstelldach der Firma Reimo ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]).
Wir haben uns für folgendes semi-flexibles Modul mit möglichst geringer Aufbauhöhe entschieden:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Die Installation soll möglichst unauffällig sein, wenig auftragen und eine ordentliche Kabelführung haben.

Das Problem:
Das Dach löst beim Aufstellen sowohl vorne wie auch hinten vom Fahrzeug. Dadurch muss das Kabel des Solarpanels flexibel genug sein um den Hub von ca. 25cm hinten mitzumachen.
Bild

Die Lösungsansätze Anderer waren sowohl hier und auch in anderen Foren spärlich. Einige haben durch das Zelt gebohrt und sind (gilt wohl für Dächer von SCA, Reimo hat das nicht) durch einen Klettverschluss in den Zeltbalg und von dort ins Fahrzeug gegangen. Andere setzen auf ein Spiralkabel, die sich beim Aufstellen verlängert und anschließend wieder zusammenzieht.
Keine der Lösungen fand ich für uns passend.

Unsere Lösung:
Das Panel hat eine Kabeldurchführung direkt im Modul. Mit einem Magneten auf Ober- und Unterseite des Daches haben wir die genaue Position für die Durchführen bestimmt. Das GFK konnte mit einem HSS-Bohrer gut durchgebohrt werden. Anschließend wurde das Panel mit dem Dach verklebt und das Kabel durch die entsprechende Führung nach unten gesteckt. Dekaseal 8936 dichten die Bohrung oben und unten ab.
Für die Kabelführung habe ich mich für eine 10x10mm Schleppkette entschieden. Das untere Ende der Schleppkette ist mit Sikaflex am Dachrahmen fixiert. Wird das Dach nun eingeklappt, wandert die Schleppkette nach hinten. Die Kettenführung ist so stabil, dass das Kabel nicht nach links oder rechts wandert und die Dach-Dichtung verlässt. Die Bewegung erfolgt nur auf einer Achse.
Bild Bild Bild Bild

Das Dach ist übrigens gemäß Aufbauanleitung ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]) von WATTSTUNDE nur mit 3M VHB 160 GF Klebeband mit dem Dach verklebt. Das Klebeband erlaubt Unterlüftung und lässt sich bei Defekt leichter entfernen als Sikaflex, siehe auch "[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]" (YouTube).

Gruß,
Sebastian
Philipp-313 gefällt dies
#2
Hallo Sebatian,
auf den ersten Blick eine saubere Lösung. Ich denke aber, daß du die Kabeldurchführung nach oben nicht so ungeschützt und scharfkantig in das Oberteil geführt hast. In dem Bereich wäre sonst ein baldiger Kabelbruch vorprogrammiert.
Die Idee mit der Schleppkette ist sehr gut wenn du in sehr flachem Winkel das Dach/Oberteil durchdringst. Zusätzlich wäre es noch eine Option, hochflexible Leitungen (Laborstrippen) zu verwenden. Die enthalten feindrähtige, weiche Kupferdrähte mit zig-facher Biegebeständigkeit bei kleineren Radien als übliche Litzen und sind auch bei Kälte noch weich.
Gruß Manfred
#4
Hi zusammen,
vielen Dank für Eure Nachrichten.
Andolini hat geschrieben: vor 3 JahreKannst du zur Kabeldurchführung noch was ergänzen?
Ehrlich gesagt nicht viel. Ich kann Manfreds Einwand nachvollziehen, sehe hier aber keine Gefahr. Das Kabel wird senkrecht durchs Modul nach unten geführt. Dafür gibt es vom Hersteller extra eine Bohrung (siehe letztes Bild des initialen Posts). Ich hätte es aber auch nicht anders gemacht, hätte ich mit einer klassischen Dachdurchführung gearbeitet.

Ich habe mal versucht das ganze zu Zeichnen. Die Schleppkette hat einen bestimmten Biegeradius und kann nicht weiter einknicken. Wichtig ist, dass sich das Kabel in Längsrichtung frei bewegen kann und im Radius keine Zugkraft entsteht.
Rund um das Kabel habe ich von oben und unten Dekaseal 8936 zur Dichtung eingespritzt.

Ich glaube schon, dass das so passt. Ob es hält oder nicht besprechen wir am besten dann mal beim CBT 2026 :stuck_out_tongue_winking_eye:
Dateianhänge
Screenshot 2021-03-08 143652.png
Andolini, Wishbone gefällt dies
#5
Hätte, hätte, Schleppkette. :laughing:
Ich weiß, nicht zielführend aber entschuldigt bitte meinen Humor.

Im Nachhinein habt ihr vermutlich beide nicht unrecht. Gebohrt habe ich in meinem Fall mit einem 10er HSS. Das nächste Mal würde ich dann auch eher 12er HSS empfehlen und die Durchführung noch zusätzlich mit einer Tülle schützen.
In unserem Fall wäre der Aufwand alles zurückzubauen aber sehr groß. Ich lege es daher darauf an und vertraue meiner Arbeit.

Gruß
#7
Vielen Dank für deine Antwort.

Die (baugleichen) Fahrzeuge Fiat Talento (den haben wir hier), Renault Trafic III und Opel Vivaro B haben am Heck eine große vertikale Plastik-Abdeckung in der sich die Rückleuchten und deren Kabel befinden.

Das Kabel des Solarpanels befindet sich unter eben jener Abdeckung. Für die Einführung ins Fahrzeug nutze ich einfach eine der bestehenden Dichtungen, aus der die Kabel für die Rücklichter von innen nach außen gehen.
Bild

Gruß,
Sebastian