Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#11
Hi,

die Idee taucht ja öfter auf, weil sie eben so naheliegt, ein paar Leute haben das auch schon erfolgreich umgesetzt.

Bei Dir sehe ich das Problem, daß der 12V-Ausgang (über Zigarettenanzünder) für maximal 10A ausgelegt ist, das haut mit Deinen Verbrauchern nicht hin, wenn Heizung die ersten paar Minuten 9A zieht und dann noch die Kühlbox anspringt oder ein paar Lichter an sind.

Außerdem kann ich aus leidvoller Erfahrung berichten, daß die 12V-Stecker, gerade wenn sie horizintal gesteckt sind, suboptimal sind. In den allermeisten Fällen sitzen die Stecker (anders als die nicht mehr sehr verbreiteten Kfz-Normsteckdosen) wacklig und wenn die nicht richtig sitzen, ist der elektrische Kontakt suboptimal und die Dinger werden heiß und sind schnell defekt, gerade mit 10A.

Soweit ich sehe, hat die Ecoflow leider keinen Andersson Stecker oder sonst eine "solide" Anschlussmöglichkeit für 12V. Die ganzen schönen USB-C Ports bringen Dir allenfalls für entsprechende Lampen etwas, die anderen Verbraucher kannst Du damit nicht befeuern.

Klar, die Kühlbox kannst Du auch über 230V betreiben, aber sinnvoll ist das nicht.
Aber brauchst Du 230V für sonst irgendwas?

Die Powerstations sind schon ne feine Sache, aber für die Elektrik im Camper würde ich mir immer wieder einzelne Komponenten, also Batterie, MPPT-Regler, Sicherungsverteiler etc. zulegen und Solaranlage und ggf. Trennrelais und Ladegerät dauerhaft verkabeln. Spart übrigens auch ne Menge Geld ;-)
Den Akku im Winter auszubauen, ist kein großer Akt, sofern er nicht total zugebaut ist mit Möbeln.

Nur so als Anregung...

Grüße
Christian
#12
Danke für deinen Tip. Gibt es den irgendwo im Netz eine Anleitung, wie man die einzelnen Bauteile zusammenbringt und vielleicht eine Liste oder Aufführung von Elementen, die zusammen passen.

Grüße Reinhard
#13
Reini hat geschrieben: vor 1 Jahr Danke für deinen Tip. Gibt es den irgendwo im Netz eine Anleitung, wie man die einzelnen Bauteile zusammenbringt und vielleicht eine Liste oder Aufführung von Elementen, die zusammen passen.
Das hängt auch davon ab, was du willst. Warum siehst du dir nicht mal die Schaltpläne anderer hier im entsprechenden Unterform an und lässt dich inspirieren. Wenn du dann entschieden hast, welche Schiene du fahren willst, bieten sich die passenden Produkte fast von selbst an. Auch die Ausbautagebücher bieten da viel Ansichtsmaterial. Eine einfache Verteilung ist kein Hexenwerk.

Chris
Andolini gefällt dies
#14
Nur als kleine Anmerkung: Manche Powerstationen schalten den Ausgang nach einer gewissen Zeit der Inaktivität (Stromentnahme unterhalb eines fixen Schwellwertes) ab, bis man wieder auf den Einschaltknopf drückt. Das hat mich bei meiner Bluetti gestört. Ich habe sie daher über 2 "ideale Dioden" (gibts bei amazon oder direkt aus china) parallel zur (kleineren) Bordbatterie angeschlossen, damit immer Spannung da ist.
#15
Noch mal eine vielleicht dumme Frage, kann man nicht mit der Powerstation eine zusätzliche Versorgungsbatterie laden, mit 230 V Ladegerät, und dann die starken Verbraucher (Standheizung und Kühlbox) an der Versorgungsbatterie anschließen. Nur so eine Idee, um den 10 A DC Ausgang zu übergehen.
#16
Welchen Sinn würde das haben? Dann kannst Du Dir doch auch für andere mobile Einsatzmöglichkeiten eine kleine Powerstation von Bluetti et al. kaufen. So wirkt das auf mich "halbgar", wenn Du eh eine "ordentliche Verkabelung" für Heizung, Kühlbox etc. bauen müsstest. 1300 EUR für die Powerstation, plus ca. 300 EUR für das kleine extra Setup für die beiden Geräte? Das würde ich eher andersrum machen.

Weil Du weiter oben gefragt hast nach einem "Standard-Elektro-Setup" und ich grad Zeit und Lust habe (mit der Einschränkung, daß ich mittelkundiger Elektrikbastler bin), ich unterstelle mal, daß Du Sommercamper bist:

- Akku: LifePo 50Ah aufwärts, AGM 100 AH (bei mir reichen 55Ah LiFePo vollkommen aus, aber bei den aktuellen Preisen würde ich wahrscheinlich 80 oder 100Ah LiFePo nehmen)
- Victron SmartSolaer 100/15 oder 100/20
- 200Wp Solar aufwärts
- Batterieklemmen für den Anschluss MPPT, Sicherungshalter, Booster etc.
- 12er Sicherungshalter
- Batterietrennschalter
- Falls Akku kein Bluetooth hat: Günstiger Batterimonitor + Shunt von AliExpress
- Je nach Lichtmaschine/ Euronorm: Trennrelais (Victron Cyrix Li(thium)) oder Ladebooster, sofern auch Frühling und Herbst/Winter in Frage kommen und kein Landstrom in Sicht ist.
- Batterieladegerät (z.B. Victron IP65 12/15. Das kannst Du für die Starterbatterie nehmen und auch für den Aufbau-Akku im Fall der Fälle, kuppelbar
- Klar, Kabel in passenden Querschnitten, 1,5-10qmm, Kabelschuhe, Ringkabelschuhe

Wechselrichter hab ich jetzt mal bewusst weggelassen, weil ich nicht sehe, daß Du einen brauchst.

So, jetzt können die AGM-Freaks und kundigere Elektriker gern was raufsetzen/wegstreichen ;-)

C.
#17
Ich sehe in den sogenannten "Solargeneratoren" und Powerstations eigentlich nur eine besonders fiese Sorte Elektroschrott: geht irgendeine Komponente kaputt, z.B. eine Zelle oder auch nur der Lader, landet das ganze teure Teil im Müll, inklusive der eigentlich noch funktionieren (und teuren) anderen Bestandteile.

Aufgrund des Massengeschäfts darf man getrost davon ausgehen, dass der enthaltene Wechselrichter etc. noch grenzwertiger ausgelegt ist, als die ohnehin berüchtigten Chinakracher und ganz sicher nicht für die Dauerbeanspruchung im Camper.

Dank der integrierten Zellen wird sich kein Recycler trauen, den Schrott auch nur mit der Kneifzange anzufassen, geschweige denn zu zerlegen und vernünftig zu verwerten.

Aber wenigstens haben wir ja bald wieder ziegelsteingroße Handies mit wechselbaren Akku...
Murdock, Andolini gefällt dies
#18
Ich danke euch für die ausführlichen Antworten. Von der Idee "Powerstation" werde ich wohl Abstand nehmen.

Ich habe auch eine Seite gefunden ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]), bei der mir der Aufbau der Elektrik, relativ verständlich rüber kommt. Ich werde mich da mal weiter einlesen.
Ich habe schon mal meinen Strombedarf berechnet und liege dabei bei ca. 1360 Wh am Tag. Daraus würde sich eine Batteriekapazität von ca. 210 Ah ergeben.

Ich bin mir aber nicht schlüssig, welcher Batterietyp für mich der richtige ist.

LifeP04?
Brauche ich mit 61 Jahren noch 5.000 Ladezyklen?
Was ist mit Kälte im Winter oder kalten Ländern?
Dann ist da noch der relativ hohe Anschaffungspreis.
Wäre eine AGM-Batterie für mich nicht die bessere Wahl.

Ich weiß, das diese Fragen eigentlich nicht mehr in dieses Thema passen, würde mich deshalb auch sehr über eine private Nachricht freuen.

Danke schon mal
Reinhard
#19
Reini hat geschrieben: vor 1 Jahr-Standheizung LF Bros E5.0, 5KW 12V mit 10-55 W, Anlaufstrom < 10A
-Kühlbox Plug-in Festivals IceCube 50 Kompressorkühlbox, 40-80 W, 6A
-Wasserpumpe Cornet Lux-Plus Tauchpumpe , 30-47 W, 4 A
-Beleuchtung Carbest Alu-Linienleuchte mit Schalter 3,6 W, 0,3 A
-Beleuchtung 2 x Carbest Alu-Linienleuchte mit Schalter in Reihe, also 7,2 W, 0,6 A
-Beleuchtung Dimatec Touch Switch LED Deckenleuchte, 5,8 W, 0,48 A
Wie kommst Du bei diesen Verbrauchern auf 1300+Wh Verbrauch? Ich hab ähnliche Verbraucher plus ein paar USB-Ladedosen im Einsatz und komme auf circa. 30Ah am Tag.

Ich vermute, Du hast bei der Kühlbox den Verbrauch auf 24h berechnet. Das passt aber nicht, denn Kompressorkühlboxen laufen, sobald der Kram mal runtergekühlt ist, nur ca. 25-35% der Zeit. Das viertelt bzw. drittelt dann den berechneten Strombedarf. ;-)

Ein gutes Tool zum Errechnen des Strombedarfs findest Du bei [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Und noch was: Warum hast Du Dir die Carbest-Lampen ausgesucht? Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber ich persönlich finde die speihässlich und sie "tragen ganz schön auf". Da gibt es z.B. bei Amazon viel schickere, flache und günstigere in allen erdenklichen Längen und Farbtemperaturen.

AGM oder LiFePo ist hier Glaubensfrage :-) Ich würde, gerade bei den aktuellen Preisen, immer wieder zu LiFePo greifen, schon wegen des Gewichts.

Grüße
Christian
#20
Hallo Christian,
ich habe für die so gerechnet:
Stantheizung 12h x 33W (Mittel aus 10-55W) = 396Wh
Kühlbox 12h x 60W (Mittel aus 40-80W) = 720 Wh
Wasserpumpe 1h x 39W (Mittel aus 30-47W) = 39 Wh
Beleuchtung 5h x 16,6W (4 Lampen) = 83Wh
Steckdosen 2h x60 W (5A) = 120Wh

Macht zusammen 1358 Wh + 20% Reserve 1630 Wh
1630 Wh / 12V = 140Ah + 50% wegen der Restkapazität = 210 Ah

Ich habe dann die nächst größere genommen, als 220 Ah

Mit den Lampen hast du sicherlich recht, die habe ich nur mal genommen, um irgendwelche Verbraucher zu haben. Bei den Steckdosen weiß ich auch nicht genau, aber ich denke an 2 USB-Doppelsteckdosen.

Die Laufzeitwerte der Kühlbox werde ich mal wie von dir angegeben berücksichtigen. Gibt es bei der Standheizung auch so gravierende Abweichungen?
Wie ist den das Verhalten bei einer LifePO4 Batterie, wenn ich längere Zeit im Norden Norwegens oder in den Alpen bei kalten Temperaturen stehe und mich nicht beim Fahrzeug befinde?

Ich habe leider überhaupt keine Ahnung, früher ging bei mir alles über die Starterbatterie und die letzten 30 Jahre war ich mit dem Motorrad, einem Benzinkocher und einer 12V Steckdose unterwegs.