Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von Luky
#1
In einem Nachbarthread ist in mir die Frage aufgekommen, ob es bei einer Netzvorrangschaltung mit Landstrom und einem eingebauten Wechselrichter nur Victron mit seinem Erdungsrelais "anständig" löst oder ob die einfachen Netzvorrangschaltungsboxen von z.B. Fraron oder Wattstunde (sind das dieselben?) das auch so lösen und im Wechselrichterbetrieb N und PE brücken? Gibt es überhaupt fertige, zertifizierte Lösungen?
Zur grundsätzlichen Erklärung: Ich habe bei meinenem Fahrzeug keine Netzvorrangschaltung, sondern getrennte Stromkreise Landstrom / USV (Wechselrichter), das ist aber nicht immer die bequemste Lösung.
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von Der_Hammer
#2
Moin Lukas,

ich kenne jetzt die Voctron-Lösung nicht, aber es geht natürlich mit jeder Netzvorangsschaltung, sofern sie 2-Polig umschaltet.
Je nach Schaltung, muss man die PEN-Brücke halt selbst verdrahten. Man sollte daher wissen, was man tut.

Ich habe einen LS/Di-Schalter von ABB, so habe ich mit einen manuelle Lösung gebaut. Ein zweipoliger Umschalter von ABB für die Hutschiene und dazu auch von ABB aus der gleichen Serie einen Ausschalter mit Kontrolllicht, der die 230V zum Ladegerät (Votronic VBCS) bei bedarf schaltet. Ich habe den Umschalter vor den FI verdrahtet, sodass ich mit einem FI auskomme.

So kann ich sogar meine dicken Verbraucher, wie Steckdosen, Iduktionskochfeld vom Landstrom versorgen, aber die Aufbaubatterien ausschließlich über Solar versorgen. Spart Kohle, an Stromsäulen mit kW/h-Abrechnung.
Meine Komponenten:
FI/LS-Schalter (RCBOs): [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] Wichtig, das C beim DS202C, nur so 2-polige Überstrommessung
2-poliger Wechselschalter: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Schalter mit Kontrollicht: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Gruß
Thomas
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von niklas
#3
Schau doch mal in die Anleitung des Votronic 1700 NVS zB, da wird es auch "anständig" gelöst. Hier ist eine NVS bereits integriert:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
fOV gefällt dies
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von Luky
#4
Danke für den Hinweis auf Votronic, aber ich finde das eben nicht anständig mit der festen Erdungsbrücke, weil es da Probleme geben kann, wenn am Landstromanschluss L und N vertauscht sind, was ja durchaus vorkommen kann.
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von niklas
#5
Ja, da bin ich bei dir.
Der zweipolig überwachende und auslösende ABB DS202C ist in dem Fall nicht ausreichend?
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von Der_Hammer
#6
Die PEN-Brücke (Erdungsbrücke) muss so angeschlossen werden, dass si in Landstrom-Stellung nicht beid-polig erreichbar ist.
Sonst fliegt im Haus der FI und bei vertauschtem L und N auch die mit Knall die Sicherung.
Sie darf also nicht am N-Fußkontakt sondern am Wechselkontakt (Wechselrichterzuleitung) des Netzvorangsschalters.

Wenn man im Haus den N und den Schutzleiter (PE) verbindet, fliegt der FI.
Warum ist das so? Auf dem N ist doch gar keine Spannung.
Der N leitet doch bei 230V den "Rückstrom". Verbinde ich den N dann hinterm FI mit dem PE, leitet der Schutzleiter dann eben einen Teil des "Rückstroms".
Ein FI vergleicht aber nur den hin- und rückfließenden Strom und die sind dann nicht mehr gleich stark und patsch aus.

offtopic: Funktioniert übrigens sogar in einem Neubau, bevor hier überhaupt der Zähler eingebaut ist. Hier wird dann die klitzekleine Spannung im Erdboden zwischen dem geerdeten N an der Trafostation und deinem eigenen Hauserder kurzgeschlossen. Meist reicht das einen 30mA FI schon :grimacing:

Übrigens, einen FI/LS, wie den ABB DS202C braucht's sowieso, besonders wenn man auch mal mit einem Schukostecker-auf-CEE-Kupplung Adapter arbeitet (sind genaugenommen auch nicht zulässig)

Gruß
Thomas
Nordwind gefällt dies
#7
Die externen NVS, die ich kenne, schalten zweipolig mit einem zwangsgeführten Relais um. Zwangsgeführt, damit kein undefinierter Schaltzustand erreicht werden kann, wenn ein Kontakt festbrät. Die Schaltkontakte sind dabei mit Kunststoff verbunden. Alternativen sind ein zweipoliger Umschalter mit Mittelstellung "aus" oder das Umstecken einer Schuko-Verbindung.

Keine dieser Systeme sieht eine "Brückung PE-N" im Sinne einer klassischen Nullung vor. Diese ist beim mobilen Einsatz auch weder sinnvoll noch zulässig.

Die Victron-Geräte finde ich technisch klasse. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie für das Wohnmobil wirklich geeignet sind. Erstens erfordert der sichere Betrieb eine Erdung, und zweitens könnte die "Zumischlogik" Anmeldungen beim Netzbetreiber erfordern, vor allem im Ausland kann das sehr kompliziert werden. Ich würde einen Wechselrichter immer als Insel betreiben.

Gruss Manfred
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von Luky
#8
Bitte Manfred, beende deinen unheiligen Krieg gegen PE-N Brücken. Er beruht hauptsächlich auf deiner Fehlinterpretation des Begriffes "Erdung". Das hatten wir doch alles schon...
Die Frage in diesem Thread war nach einer Netzvorrangschaltung mit Erdungsrelais.
WoMo-Bastler, fOV, Jokra gefällt dies
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von Der_Hammer
#9
Lukas,
ein Erdungsrelais, was auch immer Du damit meinst, fürchte ich, ist erst recht unzulässig.
Ein Schutzleiter darf niemals geschaltet werden.
Zur PEN-Brücke im Wohnmobil hat der Helmut (Elektro-Meister) vom Youtube-Kanal ProofWood in einem seiner Video etwas gesagt.
Wenn ich mich recht erinnere, dass es sich nicht um eine Standardinstallation handele und man eben beim erstellen einer PEN-Brücke verdammt aufpassen muss.
Dass es hier aber Verboten ist, hat er eben nicht gesagt.
Übrigens, ich kenne die Klassische Nullung in alten 2-adrigen Hausinstallationen als die Brücke in jeder Steckdose.

Gruß
Thomas
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von Luky
#10
Victron macht das genau so mit einem Relais, ist auch zulässig, aber da gibt es leider eine Menge Diskussionen.