Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Moin Leute,

Anfang nächstes Jahr werde ich ja nun endlich auf Autosuche gehen, es soll ein L1H1 Ducato werden. Vorab möchte ich so viel wie möglich vorplanen, damit der Ausbau schneller von Statten gehen kann. Ich habe mich die letzten Tage mal an die Planung der Elektrik gemacht. Ich muss dazu sagen, dass ich der totale Voll-Noob bei dem Thema bin. Zumindest weiß ich schon ganz genau was ich möchte und was nicht, da habe ich schon länger drüber nachgedacht. Auch wenn ich jetzt viel zum Thema gelesen habe, bin ich etwas überfordert mit der Komplexizität, insbesondere beim Schaltplan. Ich würde gern mal meine Überlegungen darstellen und eure Experten-Meinungen dazu hören.

1. Genereller Aufbau

Ich möchte ein im Fahrzeug fest verbautes 12V System. Zusätzlich soll eine Powerstation mit an Bord gehen. Damit bin ich total flexibel, habe bei Bedarf auch 230 Volt. Geplant ist das dann eher für einen Wasserkocher, Rasierer etc. Die Ecoflow Delta 2 mit LifePo4 Batterie finde ich richtig gut. Die Aufbaubatterie soll per Ladebooster geladen werden. 2 Tage autarkes stehen reichen mir völlig. Ich hätte demnach 180 Ah LifePo4 und noch mal die Powerstation mit ca. 70 Ah. Das finde ich mehr als ausreichend. Ein festes Solarpanel möchte ich nicht, mir reicht eine flexible kleine Solartasche, da ich sowieso nicht lange irgendwo stehe und genug Batteriekapazität am Start habe. Ich bin mir noch unschlüssig ob ich einen 12 V Mini-Boiler mit 3 oder 6 Litern verbauen soll. Vorteil wäre dass man das warme Wasser speichern könnte. Ansonsten kann man auch Wasser mit dem Wasserkocher erwärmen und sich damit waschen.

2. Position

Unter dem Beifahrersitz soll die Aufbaubatterie, die Startbatterie unter dem Fahrersitz. Unter dem Fahrersitz würde ich gern noch den Ladebooster und den Hauptschalter verbauen. Hinterm Fahrersitz in der Küchenzeile unten, kommt die Dieselheizung. Die Powerstation soll links in die Küchenzeile. Jetzt ist die Frage wo die restliche Elektrik hin soll. Geplant war links neben der Küchenzeile unterm Bett, beim Radkasten irgendwo. Allerdings macht es wahrscheinlich mehr Sinn die Komponenten vorn, also quasi rechts in der Küchenzeile über der Dieselheizung zu verbauen. Dann sind die Kabelwege echt kurz. Und im Grunde betrifft es ja nur noch den Solarladregler, die Sammelschienen und den Flachsicherungskasten. Vielleicht könnte man den Ladebooster und den Hauptschalter auch zusammen mit dem Rest in die Küchenzeile rechts packen?
20221007_214518.jpg
Elektrik1.JPG
Elektrik2.JPG
3. Schaltplan

Ich hoffe das ist einigermaßen brauchbar, was ich da aufgekritzelt habe. Den Plan habe ich auf Paint gezeichnet. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass es störungsfrei funktioniert, sicher ist und praktikabel. Da ich die Kabellängen nicht genau weiß (Position der Elektrik ja noch unklar), habe ich standardmäßig einfach Querschnitte genommen, die an der einen oder Anderen Stelle vielleicht etwas überdimensioniert sind. Die Absicherungen habe ich auf die Querschnitte angepasst. Was ich überhaupt nicht verstanden habe, ist die Sache mit der Erdung/Masse. Wozu brauche ich das und wo muss ich solch eine Leitung installieren?
Schaltplan.jpg
#2
Hi,

den Schaltplan müssen Berufenere checken.

Aber ich hab einen Gegenvorschlag: Spar Dir die 1800 EUR für die Ecoflow 2. Für das Heidengeld kriegst Du einen Top-Wechselrichter (und hast noch 1300+ EUR übrig), mit dem Du Deinen Wasserkocher betreiben kannst (Geht übrigens auch gut mit nem Gaskocher für 45 EUR und Kartuschen oder eben ner Flasche, den kleinen Kocher kannst Du sogar vor den Bus stellen), den Rasierer kannst Du auch dranhängen, sofern der nicht eh mit Akku läuft.

Fest installiertes Solar würde ich auf gar keinen Fall sparen, denn - der Gag - das lädt immer, wenn die Sonne scheint, egal ob Du stehst oder fährst. Solar fängt sogar schon an zu laden, wenn Du noch im Bett liegst. ;-) Und so ein Bus hat ja ne Menge Platz auf dem Dach, da gehen mal eben locker 400+Wp (bei mir zB reichen 200Wp klar aus)

Solar auf dem Dach hätte sogar noch den Vorteil, daß Du Dir - sofern Du nicht der krasse Wintercamper sein willst - sogar einen kleineren Akku kaufen und damit ne Menge Geld sparen könntest. Ich sehe außer dem Wasserboiler nichts, was 180Ah erfordern würde.

Sorry, wenn das "belehrend" klingt, aber mir scheint das Konzept nicht wirklich durchdacht und an gewissen Stellen (wie so oft beim Camperbauvolk) total überdimensioniert. Einen 180Ah LiFePo4-Akku plus ne 1800 EUR teure Powerstation für einen Wasserkocher und Rasierer halte ich - nochmal sorry - für Quatsch.

Von den ca. 2000 Euro, die Du mit den Tipps sparst, kannst Du gerne beim nächsten CBT ne Kiste Bier spendieren ;-)

Grüße
Christian
calalalaudio gefällt dies
#3
Hast du die beiden Farben rot und schwarz verwechselt ?

Die Sicherungen kommen in die Plus-Leitungen (und die werden i.a. immer rot gezeichnet) und werden so dicht wie möglich an die Stromquelle gesetzt, nicht an den Verbraucher.

Auch der Haupt-Trennschalter wird in die Plus-Leitung gesetzt.

Die Tauchpumpe braucht einen Schalter

Gruß, Frank
calalalaudio gefällt dies
#4
Solar sehe ich genauso.
Das klingt im ersten Moment ganz gut Solartasche, Vorteil ist, du kannst die Tasche hinstellen wo Sonne ist falls dein Auto mal im Schatten steht.
Hat aber eben auch entscheidende Nachteile.
Du kannst im Regelfall nur laden wenn du irgendwo stehts und auch selbst am Auto bist.
Das Panel auf den Dach lädt halt immer, auch bei der Fahrt.
Eine Tasche als Ergänzung zum Solar auf den Dach find ich die beste Lösung

Die 120Wp der Solartasche, rechne mal lieber blos mit 100W Ertrag, das dauert ewig um deine Akkus aufzuladen.
Du musst mit deinen geplanten 50A Ladebooster schon 4h fahren um deinen Akku aufzuladen, wenn du nach der Methode unterwegs bist ist das ja OK.
Die Powerstation kann du ja immer noch später noch dazu kaufen.

Rot= + und schwarz ist -
Schalter und Sicherungen baue ich in der Plus Leitung ein, auch wenn das zuletzt hier schon anders gemacht worden ist.
Wishbone gefällt dies
#5
Moin Leute,

vielen Dank für eure Meinungen und Tips. Zu meiner Verteidigung muss sich sagen, dass ich mich erst seit ein paar Tagen mit dem Thema Elektrik beschäftige und einfach komplett der Dummie auf diesem Gebiet bin. Mir ist klar, dass ich vieles falsch mache, falsch einschätze oder mir einfach das technische Verständnis fehlt. Es ist ja klar, dass das System noch nicht richtig durchdacht ist. Deshalb frage ich ja hier um auf eine brauchbare Lösung zu kommen.

@Christian

Du möchtest doch nur literweise Freibier pumpen, ich hab Dich durchschaut :stuck_out_tongue_winking_eye:
Das mit dem Solar auf dem Dach werde ich mir überlegen. Auf eine Solartasche welche ich besser ausrichten kann, möchte ich aber nicht verzichten. Vielleicht wählt man die eine Nummer größer. Da fehlt mir die Erfahrung. Zur Größe der Batterie: Ich habe ich alle Verbraucher zusammengrechnet und komme im maximalen Stromverbrauch auf 140 Ah am Tag. Das ist dann aber ohne Boiler. Ich hab jetzt mal gerechnet, dass der Kühlschrank und die Dieselheizung auf minimalem Stromverbrauch laufen. Dann komme ich auf 85 Ah. Das mal 2 Tage freistehen und ich bin bei 170 Ah. Finde die 180 Ah Batterie daher genau passend. Die Ecoflow kostet 1200 Euro. Trotzdem viel Geld, das ist klar. Ich wollte eigentlich nicht an 230 Volt im Camper rumfummeln. Allerdings ist der Wechselrichter ja ein 12 Volt Gerät und keine Landstromleitung. Das müsste ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, klingt eigentlich ganz gut. Bei der Powerstation gefällt mit die Flexibilität. Die kann ich einfach rausnehmen, auch mal mit zum angeln nehmen. Und sie kann außerhalb des Vans auch direkt über ein Solarpanel geladen werden. Was würdest Du denn für einen Wechselrichter empfehlen?
Stromverbrauch 2.JPG
Stromverbrauch 1.JPG
@Frank

Danke für die Hinweise. Werde ich beherzigen. Rot soll schon plus sein. Die Tauchpumpoe hat einen Schalter, erkennt man vielleicht nicht so gut auf den Fotos.

@Santamaria

Ja, Solar sollte ich wahrscheinlich aufstocken und ein festes plus tragbares System installieren. Ich werde sehr viel in der Pampa freistehen, da kann ich so eine Solartasche gut aufstellen. Bei Städtereisen ist das natürlich blöd, aber da fährt man wahrscheinlich auch mehr umher. Und zur Not kann man ja auch noch die Solartasche in die Frontscheibe legen wenn die Sonne gerade in nem guten Winke reinscheint. Brauche ich für die Solartasche einen zweiten Laderegler wenn ein festes Panel verbaut ist?
#6
Achso...kann mir jemand erklären was es mit der Erdung/Masseleitung auf sich hat? Das habe ich nicht verstanden und wurde in meiner Zeichnung auch überhaupt nicht beachtet.
#7
Metallus hat geschrieben: vor 1 JahrDu möchtest doch nur literweise Freibier pumpen, ich hab Dich durchschaut :stuck_out_tongue_winking_eye:
Verdammt, durchschaut! :-)

Die Rechnung mit den 139Ah passt nicht, wie Du schon selbst berechnet hast, zB läuft die Kühlbox, sofern Kompressor, ja nicht 24h durch, sondern schaltet sich nur alle 15-20min mal für 3-5Minuten an, um wieder runterzukühlen.

Dein Laptop verbraucht 100W? Was ist das denn für einer? Mein 2017er MacBook zieht bei aufwendigem Kram wie Videoschnitt oder Lightroom gerade mal ca. 50-60W.

Nur zum Waschen mit warmen Wasser würde ich mir nicht extra einen Boiler einbauen, das geht auch mit Kessel und Gas oder man macht halt Katzenwäsche :-) Dafür sind wir ja Camper :-) Bei einer Dusche wäre das was anderes, selbstverständlich.

Weiterer großer Verbraucher ist in der Liste die Standheizung. Für die hast Du ebenfalls 12h Betrieb pro Tag eingepreist. Bist Du sicher, daß Du viel im Herbst/Winter campen willst? Ansonsten kannst Du da einiges rausrechnen.

Klar, wenn Du Wintercamping vorhast, schadet ein großer Akku nicht, geht aber halt richtig ins Geld. Ich will Dir das auch gar nicht ausreden, ich möchte nur zum Nachdenken anregen. Ich habe halt den Eindruck, daß viele Ausbauer ihre Anlage für das "worst case scenario" ausrichten, das vielleicht 1x in 2 Jahren für 1-2 Tage eintritt, also zB im September in Norwegen 2 Tage Regenwetter, kaum Solarleistung, man steht vor Ort, also nix kommt vom Ladebooster rein. Wenn bei mir so ein Fall eintreten würde, dann würde ich mich drauf einstellen und eben meinen Energieverbrauch einschränken, z.B. anstatt Laptop ein Buch nutzen (oder eben mit dem Laptopakku arbeiten und bei der Fahrt wieder aufladen. Ja, teilweise ist das ne Milchmädchenrechnung) oder die Kühlbox ausschalten (ist mir aber trotz kleinem Akku noch nie passiert, selbst bei dunkelgrauem Himmel kam über Solar immer genug rein, allerdings im Sommer). Eine Anlage, die das alles abfedert, ist klasse, ich wollte nur aufzeigen, daß es auch alles Hunderte bzw. Tausende Euro günstiger geht.

Powerstations sind schon praktisch, aber wenn sie eh nur als Backup oder Stand-Alone beim Angeln dienen soll, tut es ja auch eine einfachere für 500 EUR (ich hab zB eine mit 384Wh, 300W AC, die damals 260 EUR gekostet hat). Oder was hat gerade die teure Ecoflow, das Dich anlacht?

Wechselrichter kann ich keinen empfehlen, weil ich mich mit den "richtigen" nicht beschäftigt habe, weil ich sonst alles auf 12V habe. Ich hab nur einen kleinen mit 200W zum Anschluss an den Zigarettenzünder während der Fahrt für die Drohnenakkus, der wird aber seltenst genutzt.

Grüße
Christian

P.S.: Beim Taggen den Usernamen statt Vornamen nehmen, dann sehen die Angesprochenen das besser @Metallus
calalalaudio gefällt dies
#8
Hey Christain,

also sind ja dann die 85 Ah eher realistisch. Mit dem Netzteil vom Laptop hab ich mal eines der größeren gewählt, ist bei einigen Geräten aber üblich. Ich habe gerade kein Notebook, würde mir aber eins zulegen. Vielleicht auch ein Gamerbook mit mehr Leistung, da kommt das schon hin mit 100 Watt. Mit der Katzenwäsche bin ich bei Dir...deshalb ja halt auch der Wasserkocher.

Thema Standheizung: Ich werde das Auto wirklich viel bewegen und gerade auch in der kälteren Jahreszeit. Ich bin gern draußen aber ab November bis Februar ist normales Angelcamping einfach viel zu anstrengend und geht zu sehr auf die Knochen. Deshalb möchte ich im Winter im Bus schlafen, um komfortabel am Wasser zu nächtigen. Ich lege großen Wert auf eine gute Dämmung, ein breites, bequemes Bett und eine Heizung. Deine Einstellung mit dem gewissen "Camping"-Gedanken finde ich gut. Aber bei so vielen Übernachtungen im Jahr draußen, möchte ich halt gerade bei kaltem Wetter gut aufgestellt sein. Ich denke deshalb dass eine große Batterie angebracht wäre.

Bei der Ecoflow hat mich die krasse Leistung beeindruckt und die LifePO4 Batterie, welche ja sicherer ist als die sonst verbauten Akkus. Hat auch deutlich mehr Ladezyklen als die üblichen Geräte. Mit dem Teil kann man sogar kleine Werkzeuge betreiben oder mal einen Elektrogrill. Das fand ich schon sehr cool. Es gibt ja auch die kleine Bluetti mit 600 Watt Wechselrichter für 350 Euro, auch mit LifePo4. Damit läuft sogar ein 2000 Watt Wasserkocher. Die würde mir ansich reichen aber die Rezensionen waren jetzt nicht so dolle die ich gelesen habe. Dort ist mehrfach die Rede von verschmortem Geruch, welcher auch nach Wochen nicht verfliegt. Klingt irgendwie nicht so vertrauenswürdig.
#9
Metallus hat geschrieben: vor 1 Jahr600 Watt Wechselrichte
Metallus hat geschrieben: vor 1 JahrDamit läuft sogar ein 2000 Watt Wasserkocher.
Das verstehe ich nicht
Die kann max 600w liefern.

268 wh sind gerade mal 22 ah. Damit geht der 2000w wr gefühlt nicht an
Wishbone gefällt dies
#10
Sorry Patrick,

mein Fehler. Die Ecoflow River Pro mit 600 Watt (Spitze 1200 Watt) soll auch bei einem 2000 Watt Wasserkocher im Test funktioniert haben. Die Elektronik regelt dann wohl runter und der Kocher braucht dementsprechend länger zur Erwärmung des Wassers.

Hab ich hier gelesen, da ging es eigentlich um die Jackery 500 mit nem Haushaltswasserkocher-Test.

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