Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Guten Morgen zusammen,

meine Frage greift eigentlich zunächst zu weit.
Sachstand ist folgender. Eine meiner beiden 180Ah AGM lässt in der Leistung , nach sechs Jahren, massiv nach. Der Umstieg auf Lifepo4 war für diesen Moment geplant. Den kommenden Urlaub sollen die jetzige Akkus noch durchhalten um dann ausgetauscht zu werden.
Geplant ist zunächst das Angebot der Fa. Lifepo.de anzunehmen.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Da die Elektrik/Elektronik im Kasten nicht zu meinen Stärken gehört, gibt es dort ein Sorglospaket, einen deutschen Händler, 3 Jahre Garantie und alles was mir an Batteriemanagement wichtig ist. Natürlich ca. 300€ teurer als die Einzelkomponenten.

Zurück zur Ursprungsfrage.
Wir kochen mit Gas + Strom, nutzen eine Nespresso Maschine ausgiebig, einen Fön etc., sind aber auch ganzjährig, eigentlich hauptsächlich von August bis Mai intensiv unterwegs. Solar Unterstützung ist mithin von November bis März schwierig. Im ersten Schritt möchte ich die 280Ah Leistung ausprobieren. Sollte sie uns auch in den Wintermonaten ausreichend versorgen, gut! Wenn nicht soll ein weiteres 280Ah Paket dazu kommen.
Können dann beide Paket in Reihe geschaltet werden, auch mit zweimal BMS, das dann jeweils auf 280 Ah ausgelegt ist? Ich denke nicht nur an den Verbrauch, sondern auch an die Aufladung. Weitere Frage; derzeit benutze ich ein 30A starkes Ladegerät und einen 70A starken Booster. Ist die Konfiguration ausreichend für 280 Ah oder gar 560 Ah Lifepo4? Da ich eher konservativ denke was die Stromversorgung im Kasten angeht, wären mir auch „groß“ gedachte Tipps willkommen.

Sollte mir jemand weitere komplett Anbieter, vielleicht sogar aus eigener Erfahrung, nennen können, bitte her damit!!

Besten Dank und Gruß,
Franz
#2
Moin Franz,
das klingt doch nach einem sehr schönen Upgrade, was Du da vor hast!
Der o.g. Händler ist aktuell auch meine erste Wahl, wenn es um einen guten Preis-Leistungs-Kompromis geht bei Empfehlungen im Freundeskreis.
Ich würde an Deiner Stelle erstmal mit einem 280 Ah Block beginnen und im Praxisbetrieb austesten, was das System so kann.
Einen zweiten Akku kannst Du dann immer noch dazu stellen und PARALLEL (und nicht in Reihe) anschließen.
Alle Ladegeräte (230 V, Solar, Booster, ...) müssen natürlich LiFePo-taugliche Ladeprogramme beherrschen.
Auch wenn man eine LiFePo Batterie theoretisch bis auf 0 % leersaugen kann, denke ich da konservativ und gehe bei meiner nur bis 20 % runter.
Das wäre also bei einer 280 Ah Batterie eine Entnahme von rund 230 Ah.
Auf dieser Basis kannst Du dir dann leicht selbst ausrechnen, wielange es dauern würde, eine leere Batterie mit Deinen Ladegeräten wieder voll zu bekommen:
- 230 V Lader: 230 Ah / 30 A = 7 h 40 min
- B2B Lader (=Booster): 230 Ah / 70 A = 3 h 17 min

Nur Du kennst Dein Nutzungsverhalten bezüglich Fahrtzeiten und Standzeiten mit Landstromanschluss :wink:
Bei 560 Ah Akku Kapazität würden sich die Ladezeiten dann entsprechend verdoppeln.
Ohne Dein Fahrzeug genau zu kennen, vermute ich mal, dass man der Lichtmaschine nicht mehr als 70 A zumuten sollte.
Daher wäre vermutlich das größte Potenzial "Ladekraft" zu erhöhen beim 230 V Lader. Solar würde ich wegen der dunklen Jahrezeit mal außen vor lassen.
Wenn ihr beim Kochen die Möglichkeit habt bei niedrigen Ladeständen auf Gas auszuweichen, ist das schon mal ein großer Vorteil.

Beste Grüße,
Jan
asagi28 gefällt dies
#3
Hallo Jan,
danke für die superschnelle Antwort.
Wir liegen absolut übereinander. Der Plan ist, wie bereits geschrieben, zunächst die“Reichweite“ der 280 Ah zu testen.
Das „parallel“ schalten einer eventuellen Erweiterung um 280Ah würde dann auch mit dann zwei BMS funktionieren oder müsste dann ein BMS mit entsprechender Leistung her?
Und ja, Lifepo.de Scheit recht gut zu sein. Zwar ist derzeit alles ausverkauft, aber man kann vorbestellen. Zahlung und Bezug dann nach Eingang neuer Ware.

Gruß, Franz
#4
asagi28 hat geschrieben: vor 1 JahrDas „parallel“ schalten einer eventuellen Erweiterung um 280Ah würde dann auch mit dann zwei BMS funktionieren oder müsste dann ein BMS mit entsprechender Leistung her?
Ja, das passt bei den dort angebotenen Daly BMS. Jedes kümmert sich dann halt um seinen eigenen Block.
Ich persönlich habe auch ein Daly BMS und nutze es nur für die Überwachung bezüglich etwaiger Notabschaltung bei Über- und Unterschreitung bestimmter Grenzen.
Bei der Überwachung der Batteriekapazität würde ich mich allerdings nie darauf verlassen und habe deshalb immer zusätzlich einen Victron Smart Shunt oder noch besser einen Victron BMV-712 am Start.
Eine andere Überlegung bei einer Erweiterung auf 560 Ah wäre noch, einen großen Block aus allen 8 Zellen zu bauen. Dabei wären dann jeweils zwei Zellen parallel verbunden und diese vier Pärchen dann seriell hintereinander. Der Experte nennt dass dann "2p4s".

So habe ich auch meinen aktuellen 400 Ah Akku gebaut:
Bild

Wenn bei der Erweiterung Dein maximaler Strom bei 200 A bleibt, könntest Du Dir so das zweite BMS sparen.
chbla, asagi28 gefällt dies
#5
Hallo Jan,
ich würde mir den BMV-712 gönnen. Habe dazu, u.a., diese Beurteilung gelesen. Stimmt diese Aussage?
Hier benutzt jemand Temperatur sensibel Lifepo4.

„Also habe ich den passenden Temperatursensor bestellt und stelle dann verwundert fest, dass Victron ernsthaft am Shunt einige Cent für den Anschluss eingespart hat. Fakt ist, man kann etnsthaft nur ENTWEDER die Batterieströme überwachen, ODER die Temperatur EINER Batterie. Im Ernst Victron? Wegen zwei weiteren Anschlußclips am Shunt halbiert Ihr die Einsatzmöglichkeiten? Dabei ist doch alles andere absolut perfekt.“
#6
asagi28 hat geschrieben: vor 1 JahrHabe dazu, u.a., diese Beurteilung gelesen. Stimmt diese Aussage?
Ja, das stimmt. Es muss aber etwas präziser formuliert werden, wie z.B. hier im [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]:
Zusätzlicher Eingang zum Messen von Spannung (einer zweiten Batterie), Temperatur oder Mittelpunktspannung sowie zugehörige Alarm- und Relais-Einstellungen.
Bei mir kommt da immer ganz klar ein Temperatursensor dran. Da ich auch in der Victron Welt (bei mir mit Touchscreen und VRM Cloud) über die Temperaturen informiert sein möchte.
Der Sinn, noch zusätzlich eine Startbatterie zu monitoren, hat sich mir noch nie ergründet. Ich sehe zu, dass an der Starterbatterie nur die werkseitig vom Fahrzeughersteller gedachten Geräte angeschlossen sind, alles weitere an der Aufbaubatterie und mache mir daher nie Sorgen über die Starterbatterie. Zumindest seit 16 Jahren funktioniert das bei mir und meinen Campern einwandfrei :sunglasses:

Ob technische oder Marketing-Gründe dahinter stecken, dass nicht mehr Eingänge vorhanden sind, vermag ich nicht zu beurteilen.
Wer mehr messen möchte, braucht halt zusätzlich soetwas wie den [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] oder als Deluxe Variante den [Externer Link für Gäste nicht sichtbar].
#8
Ich möchte hier kurz was erwähnen bzgl. des parallelschalten, was aber für @asagi28 vermutlich nicht relevant ist.

Wenn man jetzt 560Ah, dann könnte man auch problemlos 560A ziehen um vielleicht seinen 6kW Heizlüfter/Bierkühler oder was weiß ich was zu betreiben. Dann könnte es passieren, dass irgendwann eine der Batterien abschaltet, weil sie leer ist und dann die andere plötzlich doppele Leistung geben soll.
Die Zellen mögen das wohl eher weniger und man muss dann hoffen, dass das BMS schnell genug wegen Überstrom abschaltet (und nicht selber abraucht)

OK, das mit den 6KW ist hier wirklich unwahrscheinlich. Aber mit 2x 100Ah ist das schon eher ein realistische Szenario.
#9
Noch eine kurze Nachfrage zu diesem Angebot: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] ... 4-batterie

Macht ein aktiver Balancer 12v 5A zum genannten Angebot Sinn bzw. WANN macht ein Balancer Sinn?

Danke und Gruß,
Franz
#10
Balancer mit richtig fetter LEistung macht nach meiner Erfahrung nur dann Sinn, wenn man sehr unterschiedliche Zellen verbaut (also aus unterschiedlichem Produktionsslot, unterschiedlich alt, unterschiedlich gelagert, ...) und beim zusammenbauen nicht sauber balancen kann / will. Das BMS hat auch eine Balancerfunktion, aber üblicherweise nur passiv und mit c.a 0,1 bis 0,2A. Das reicht im Betrieb auch bei größeren Zellen locker aus. Ein zusätzlicher aktiver Balancer ist nur ein weiteres Teil, das kaputt gehen kann und Ruhestrom braucht.