Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo hilfreiche Forengemeinde,
ich habe eine Frage bezüglich der Erdung im Camper. Die hier veröffentlichten Nachrichten habe ich bereits gelesen, aber wirklich schlau bin ich daraus nicht geworden.
Kurz zu meiner Situation: Ich habe munter drauf los verlegt und dabei die Erdung vergessen. Meine PlusLeitungen führe ich über einen IMAXX zur Versorgungsbatterie und die Minusleitungen über eine Busbar gesammelt zur Batterie... bzw. zum Smart Shunt. Nun würde ich gerne die Versorgungsbatterie erden, in der Hoffnung (und dem Glauben), dass damit automatisch alle Verbraucher geerdet sind. Klar soweit??
Meine Versorgungsbatterie habe ich wiederum mittels Ladebooster (Plus- und Minusleitung) an meine Starterbatterie geklemmt.
Frage: Muss ich das System "hinten" (Verbraucher, Busbar,...) überhaupt erden, wenn es "vorne" mittels Ladebooster + StarterBatterie geerdet wird? Falls ich die Versorgungsbatterie erden muss, welchen Kabelquerschnitt muss ich nehmen? Muss der Querschnitt so groß sein, wie der maximale Strom, der fließt wenn alle Verbraucher aktiviert sind?
Sorry, sind doch mehr als eine Frage geworden und ich hoffe, ihr versteht was ich meine :grinning:

Gruß und Danke
Tim
#2
Zunächst einmal: "Erdung" heißt es nur, wenn ein Pol einer elektrischen Anlage mit der Erde verbunden wird. Das gibt es in einem Fahrzeug nicht. Die Erdung von stationären Anlagen erfolgt hauptsächlich unter Sicherheits-Aspekten. (Ohne das jetzt hier weiter auszuführen ...)

Bei Fahrzeugen ist es üblich, den Minuspol der Gleichstrom-Anlage (12 V oder 24 V) mit der Karosserie zu verbinden. Man verwendet die Karosserie als Leiter und spart sich so erhebliche Mengen an Kupferdraht. Sicherheitsgründe gibt es hierfür nicht, weil die Spannung unter 60 V (Gleichspannung) liegt und damit für den Menschen als ungefährlich gilt.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du für alle Verbraucher, die an der Versorgungsbatterie angeschlossen sind, Minus-Leitungen verlegt? Und es gibt auch eine ausreichend dimensionierte Minus-Leitung von der Starterbatterie (über den B2B-Lader) zur Versorgungsbatterie? Dann liegt über diese Leitung der Minuspol der Versorgungsbatterie sowieso schon auf Masse-Potential (was Du als "Erdung" bezeichnet hast). So funktioniert alles und Du brauchst keine zusätzliche Masse-Verbindung zu legen.

Gruß
Matthias
997 gefällt dies
#3
Einspruch :innocent:
1. moderne Fahrzeuge haben definierte Massepunkte, welche mit einer bestimmten Anzahl von Anschlüssen versehen werden dürfen. Siehe Aufbaurichtlinien vom Fahrzeughersteller.
2. die Zeiten sind vorbei, in welchen mit Blechschrauben in irgend einen Holmen die Masse reingedengelt wurden.
3. eine lotterig angebrachte Masse kann einem ganz schön den Spaß verderben, wenn der Anschluss irgend wann einmal weggefault ist. Fehlersuche wird dann zum Abenteuer
4. wenn mal ein Messshunt eingebaut werden soll, MUSS jegliche Masse zum Minuspol der Batterie geführt werden. Da hier der Shunt angebracht wird.

Von daher immer Plus und Minus sauber verlegen.
Auf deine Frage; ich habe vom Minuspol auf einen definierten Massepunkt 6mm2 verlegt.
#4
fOV hat geschrieben: vor 1 Jahr
4. wenn mal ein Messshunt eingebaut werden soll, MUSS jegliche Masse zum Minuspol der Batterie geführt werden. Da hier der Shunt angebracht wird.
Das ist so nicht richtig.

Wenn ich den Mess-Shunt zwischen Minus-Pol der Batterie und Karosserie installiere und alle Minus-Leitungen irgendwo auf die Karosserie bzw. die damit verbundenen Anschlüsse auf gleichem Potential lege, geht das auch.

Es darf jedoch keine Minus-Leitung direkt auf den Minus-Pol der Batterie gelegt werden, weil sonst der Stromfluss über diese Leitung nicht gemessen werden kann.
#6
1. moderne Fahrzeuge haben definierte Massepunkte, welche mit einer bestimmten Anzahl von Anschlüssen versehen werden dürfen. Siehe Aufbaurichtlinien vom Fahrzeughersteller.
Es ist schon erlaubt zusätzliche Massepunkte anzulegen, sind halt nur ein paar Sachen zu beachten:

Auszug aus der 2019er Aufbaurichtlinie:
4.2.5 Masseverbindung
Wenn ein neuer Masseanschluss erforderlich ist,sollte dieser nicht in einem feuchten Bereichangeordnet werden; dies gilt insbesondere für
Massepunkte mit hohem Stromfluss.
Masseanschlüsse sollten nahe den +12-V-Versorgungsanschlüssen verlegt werden.
Dadurch wird das elektromagnetische Feld reduziert, das insbesondere durch Einschalt-/Anlaufströme erzeugt wird, und die
elektromagnetische Verträglichkeit verbessert.
Selbstschneidende Schrauben dürfen nicht für Masseanschlüsse verwendet werden:
• Für Masseanschlüsse keinesfalls bewegliche Strukturen (Türen, Klappen, Heckklappe) wählen, da Scharniere keine zuverlässigen Masseleiter darstellen.
• Nicht mehr als 2 Ösen oder Crimpanschlüsse pro Bolzen verwenden. Für Hochstromanwendungen
• Niemals die Anschlüsse von elektrischen Komponenten oder Masseanschlussmuttern in der Nähe des Kraftstofftank oder Kraftstoffleitungen anordnen.
• Jeder einzelne nachgerüstete Verbraucher muss mit einem eigenen Masseleiter versehen werden, der direkt mit der Karosseriemasse oder
dem zusätzlichen Batteriemassebolzen verbunden ist – siehe "Zusätzliche Lasten und Ladesysteme" später in diesem Abschnitt des BEMM.
• Es ist nicht zulässig, mehrere Masseleiter an einem Zwischenkabel zusammenzufassen, das mit einem Hauptmassekabel verbunden ist.
• Werden weitere Massebolzen benötigt, wird empfohlen, eine Sammelschiene mit mehreren Stehbolzen einzubauen, die direkt an den
Batterieminuspol angeschlossen ist.
#7
Volkswagen ist da deutlich restriktiver

6.4.14 Massepunkte
Für nachträgliche elektrische An- oder Einbauten sind die von Volkswagen vorgesehenen Massepunkte zu verwenden, um eine optimale Masseverbindung zum Grundfahrzeug sicherzustellen.
 Es dürfen maximal 4 Kabelschuhe an einem Massepunkt angeschraubt werden.
 Die Massepunkte der Sicherheitssysteme dürfen nicht für Aufbauten verwendet werden.

Warnhinweis
Die Verwendung von sonstigen Massepunkten kann zu Funktionsstörungen an Sicherheitssystemen führen. Dies kann zum Ausfall von Komponenten oder sicherheitsre- levanten Bauteilen sowie zu Fehlermeldungen im Kombi- instrument führen.
#8
Moin,
fOV hat geschrieben: vor 1 Jahr dann hast du die Verbräuche vom Fahrzeug selber mit in der Rechnung drin.
Warum?
Ich bin in Elektrik nicht sehr beleckt. Aber die Verbraucher des Fahrzeugs laufen doch nicht über die Aufbaubatterie. Von daher können die doch nach meinem Verständnis nur weil sie am selben Massepunkt liegen nicht trotzdem gemessen werden, oder?

Liebe Grüße

Thorsten
#9
Der Toto hat geschrieben: vor 1 Jahr Aber die Verbraucher des Fahrzeugs laufen doch nicht über die Aufbaubatterie. Von daher können die doch nach meinem Verständnis nur weil sie am selben Massepunkt liegen nicht trotzdem gemessen werden, oder?
Richtig !

Grundlagen der Elektrotechnik: Definition eines Stromkreises
#10
@fOV Oliver, entweder Du hast den Eingangspost nicht richtig gelesen oder ich habe ihn völlig falsch verstanden. Deine Aussagen sind zwar für sich richtig, beziehen sich aber so wie ich ihn verstanden habe nicht auf die Fragen von Tim. Ich habe fast den Eindruck, Du hast "Masse" gelesen und dann geschrieben, was Dir dazu einfällt. Leute, so kann man jeden Thread unnötig aufblähen. Das ist doch hier kein brainstorming :woozy_face:

@Tim80 Tim, sag doch auch mal was! :nerd:
fOV hat geschrieben: vor 1 Jahr1. moderne Fahrzeuge haben definierte Massepunkte, welche mit einer bestimmten Anzahl von Anschlüssen versehen werden dürfen. Siehe Aufbaurichtlinien vom Fahrzeughersteller.
Dürfen, nicht müssen. Tim hat seine Installation so ausgeführt, dass er ohne weitere Massepunkte auskommt.
fOV hat geschrieben: vor 1 Jahr2. die Zeiten sind vorbei, in welchen mit Blechschrauben in irgend einen Holmen die Masse reingedengelt wurden.
Das war
1. noch nie angesagt
2. hier nicht die Frage.
fOV hat geschrieben: vor 1 Jahr4. wenn mal ein Messshunt eingebaut werden soll, MUSS jegliche Masse zum Minuspol der Batterie geführt werden. Da hier der Shunt angebracht wird.
Dazu hat Frank schon was geschrieben.