Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#11
Für eine seriöse Antwort müsste man noch die Länge Deiner 34 mm² Kabel kennen.
Diese ist ein Meter. Da hätte auch ein 22mm2 evtl. ausgereicht, aber ja.. wie @Jumper meint. Mir geht es nicht um den Kabelquerschnitt, sondern um die Sicherung. Den Querschnitt hab ich nur erwähnt, da dieser nicht zu klein ist für den vermuteten Strom.

Um die Frage nochmal zu konkretisieren:
ist eine 60A Sicherung nicht zu klein? Bzw. der 10mm2 Querschnitt?
@Feuerotti erwartet ja mit 1500 Watt auch 125 Ampere (Mit Einschaltströmen evtl. sogar noch mehr).
Warum dann nur 10mm2 Kabel und ne 60A Sicherung?

Fliegt die dann nicht schon bei 60A*12V=720 Watt heraus?

Gruß
Hannes
#12
Für 2 parallele Kabel würde ich immer nur eine Sicherung verwenden.
Die doppelten Kabel sind dann wirklich nur für die Erhöhung des Querschnittes zuständig.
Im Falle eines Falles werden bei 2 Sicherungen diese nie gleichzeig auslösen.
Sobald die erste fliegt muss aber die überlebende den doppelten Strom ertragen bis auch diese kommt.(oder geht, wenn man es richtig betrachtet :zany_face: )

Soweit mal meine Logic dazu....
#14
Jumper hat geschrieben: vor 1 JahrWas hat die Länge des Kabels mit deren Sicherung zu tun?
Ist die Frage rethorischer Natur?
Hanzucol hat geschrieben:Diese ist ein Meter. Da hätte auch ein 22mm2 evtl. ausgereicht, aber ja.. wie @Jumper meint. Mir geht es nicht um den Kabelquerschnitt, sondern um die Sicherung.
Sicherungen in diesem Kontext sind immer sogenannte Leitungssicherungen.
Soll heißen, sie schützen primär das Kabel und nicht die Geräte dahinter.

Wenn man nun einen Querschnittsrechner benutzt, ist für die Strombelastbarkeit eines Kabels ein immens wichtiger Faktor die Kabellänge, da mit zunehmender Länge der Innenwiderstand steigt und somit die Strombelastbarkeit sinkt.

Mein Lieblings-Querschnittrechner ist dieser hier von Fraron:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Wenn man jetzt mal verschiedene Kabelqualitäten und einzeln oder bündelweise verlegte Kabel komplett aus der Gleichung raus lässt, dann kannst Du über ein 34 mm² Kabel folgende Stromstärke maximal schicken:
--> Bei einer Länge von 1 m: 210 A
--> Bei einer Länge von 5 m: 40 A (würde man hier 210 A drüber schicken, könnte man dieses Kabel kurzzeitig als Glühdraht (=Heizung) benutzen und danach gar nicht mehr, da es vermutlich mit dem umgebenden Fahrzeug abgebrannt ist)

Ich würde also bei dem 1 m langen Kabel mit ein wenig Sicherheit eingerechnet, eine 175 A Mega Schmelzsicherung verwenden.

Stay tuned,
Jan
#15
WoMo-Bastler hat geschrieben: vor 1 JahrWenn mann nun einen Querschnittsrechner benutzt, ist für die Strombelastbarkeit eines Kabels ein immens wichtiger Faktor die Kabellänge, da mit zunehmender Länge der Innenwiderstand steigt und somit die Strombelastbarkeit sinkt.
Das ist so nicht ganz richtig.
Mit der Länge der Leitung steigt zwar der Leitungswiderstand und es kommt beim Verbraucher (wg. Spannungsabfall) weniger Spannung an,
aber die Strombelastbarkeit der Leitung bleibt davon unberührt.
Die "Querschnittsrechner" tragen dem Spannungsabfall bis zum Verbraucher Rechnung und geben bei längeren Leitungen deshalb entsprechend mehr Querschnitt vor.
Gruß Manfred
WoMo-Bastler, Jumper, Andolini und 2 andere gefällt dies
#16
Kabel kann man durchaus überdimensionieren. Das zeigt sich spätestens bei der Verlegung, mit dicken Kabeln kommt man schlecht durch Lücken und um Ecken.

Die Sicherung würde ich Leistung/10 dimensionieren, also 150A. Zwei Sicherungen sind keine gute Idee; Sicherung an Plus und erst von der Sicherung auf die zwei Kabel gehen.

Gruss Manfred
#17
Mobildomizil hat geschrieben: vor 1 JahrZwei Sicherungen sind keine gute Idee; Sicherung an Plus und erst von der Sicherung auf die zwei Kabel gehen.
Erkläre mal bitte, warum das keine gute Idee ist.
Bei Deiner Variante, wenn also die beiden dünneren Kabel nicht separat abgesichert sind, würde, wenn eines der beiden Kabel z.B. Kontaktprobleme hat, viel mehr Strom durch das andere Kabel fließen, das dann im schlimmsten fall glühen könnte.
Leider liest man in der Praxis immer wieder etwas von schlecht gecrimpten Kabelschuhen und sich selbst lockernden Muttern an den Verbindungsstellen.

PS: Ich bin gerade auch dabei einen Victron Phoenix 3000/12 zu planen, der ebenfalls laut Hersteller mit zwei Kabeln pro Pol angeschlossen werden soll.
Nordwind gefällt dies
#18
Doppelte Verluste, Kosten, Installationsaufwand. Wenn die Kontaktierung nicht exakt gleich ist, teilt sich der Strom ungleich auf, belastet eine Sicherung stärker. Wenn die durchgeht, kommt kurz danach die zweite, also weniger Zuverlässigkeit.

Kabelquerschnitte haben riesige Toleranzen. Halber Querschnitt bedeutet etwas mehr Verluste und vielleicht minimale Erwärmung. Das ist ein weiter Weg, bis die Isolation anschmurgelt, von Glut ganz zu schweigen.

Gruss Manfred
#20
Santamaria hat geschrieben: vor 1 JahrSchau mal bei Victron die Beispielpläne zu den Multiplus an. Ja, die benutzen auch 2 Kabel aber eben nur eine Sicherung!
Guter Tipp, Danke dafür!
Ich habe so eine beschriebene Konstellation z.B. in diesem PDF gefunden:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Mir ist trotzdem nachwievor nicht wohl dabei, die beiden dünneren Kabel nicht einzeln abzusichern.
Natürlich würde, wenn eine Sicherung auslöst, danach auch die zweite durchgehen.
Dann weiß ich aber auf jeden Fall, dass vorher etwas nicht gestimmt hat.

Das kann nach meiner Therorie, wenn wir mal von 300 A Gesamtlast und zwei 150 A Sicherungen ausgehen, nur eine der folgenden Uraschen haben:
(1) Der Gesamtstrom war über 300 A
(2) Der Gesamtstrom war unter 300 A und die beiden Kabel inkl. Verbindern leiten stark unterschiedlich

In der Praxis würde ich es nach meinen aktuellen Planungsstand so machen:
Nach fertigem Aufbau langsam an höhere Lasten rantasten und dabei mit dem Zangenamperemeter und einem Laserthermometer alle Kabel und Verbindungen beobachten. Nach den hier gelernten neuen Erkenntnissen baue ich es auch vielleicht gleich mit Mega Fuse Haltern an allen drei Stellen auf. So könnte ich, wenn sich die eine Variante nicht bewährt ohne große neue Bastelei auf die andere schwenken. Die Sicherungshalter, die gerade keine Funktion haben sollen, könnte ich dann mit einem entsprechenden Kupfer-Busbar-Stück überbrücken. Ich weiß, dass das vermutlich irgendwelchen VDE Normen widerspricht aber rein elektrotechnisch wüsste ich nichts, was dagegen sprechen sollte, oder?