Auch auf die Gefahr hin, dass es wieder religiös wird und mir Ketzerei vorgeworfen wird, möchte ich doch bitten bei den richtigen Daten zu bleiben.
Denn wenn ich mir die Datenblätter der Batterien in engerer Auswahl anschaue, komme ich weder auf 130 € noch auf 53 kg.
Bezeichnung | C20 | Gewicht | Preis | Link |
2x SIGA Phaeton 80-12 | 180 Ah | 48 kg | 335,80 EUR | [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] |
ECTIVE DC 230 AGM | 205 Ah | 63 kg | 369,51 EUR | [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] |
Belluna 100 Ah Lithium (LiFePo4) | 100 Ah | 12 kg | 599,00 EUR | [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] |
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Lassen wir das einfach so stehen und jeder soll selbst vergleichen.
Ohne Ladebooster würde ich die Lithium nicht an die Lima hängen.
Datenblatt: Standard Charge Current 20A
Belluna: Max. Ladestrom: 80A. Wir empfehlen allerdings ca. 20A. Eine schonende Ladung verlängert die Lebensdauer der Batterie
Das schreibt ein Verkäufer sicher nicht aus Spaß in die Artikelbeschreibung. Habt ihr mal getestet wie viel Strom sich die Batterie ungeregelt gönnt? Ich weiß, dass es bei AGM ca. 0.3C sind. Ich habe bei Lithium von Strömen bis 1C schon bei 50 % Ladezustand gehört, darunter noch mehr. Wenn das der Batterie tatsächlich schadet, würde ich sie nicht ohne Ladebooster an die Lima klöppeln. Wäre schade ums Geld.
Ein weiterer Punkt zum Nachdenken, Belluna schreibt, dass hohe Ströme wie Wechselrichter bis zu 1500 W kein Problem sind. Das sind mit Wandlerverlusten rund 130 A. Laut Datenblatt ist der maximale Dauerstrom 100 A. Der TE hat einen WR mit 1200 W eingeplant, da ist er gerade so am Limit. Komisch finde ich die unterschiedlichen Angaben dennoch.
Den Punkt mit der zu vermeidenden Vollladung bei Lithium habe ich schon öfter angeführt. Da da bisher kaum Argumente kamen, will ich das jetzt nicht weiter vertiefen. Offensichtlich fehlen da die Langzeiterfahrungen. Dennoch würde ich versuchen es zu vermeiden. Gerade in Verbindung mit Solar und Landstrom erscheint mir das schwierig. Im Plan um den es hier geht, sehe ich da keine Regelung. Da wo ähnliche Batterien eingesetzt werden, gibt es aufwendige Steuerungen um Vollladungen zu vermeiden. Das geht soweit, dass man seinem E-Auto im Vorfeld sagen muss, wenn man mal volle Reichweite benötigt. Irgendwas muss also dran sein.
Und noch kurz zu den Zyklenfans.
Wenn man nicht darin wohnt, sondern die üblichen 50 bis 70 Übernachtungen pro Jahr macht, ist alles über 300 Vollzyklen absolute Utopie. Da erreicht man den kalendarischen Alterungstod der Batterie sowieso eher. Und da gibt es bei Lithium ebenfalls noch zu wenig Langszeiterfahrungen, die über 5 Jahre hinaus gehen. Zumindest sind mir keine bekannt. Konstruktive Lebensdauer bis 10 Jahre verspricht SIGA für seine AGM genauso wie 2 Jahre Garantie. Da unterscheidet sich zumindest SIGA und Belluna nicht wirklich.
Und dann bleibt nicht mehr viel, außer Glaube, was den deutlich höreren Preis rechtfertigt. Unter all den Gesichtspunkten finde ich die AGM bequemer in der Anwendung, weil man nichts schalten und walten muss. Es funktioniert halt einfach.
PS: Das gesparte Geld würde ich eher in die Heizung stecken und eine mit zuverlässigerer Regelung und ausreichend Lüfterleistung für eine gute Verteilung investieren. Ich erkenne im Forum eine Parallele mit überteuerten Batterien und billigen Heizungen, die ich nicht so richtig verstehen kann. Aber jeder legt seine Prioritäten selbst.
Siegbert: Fiat Ducato 250 Maxi 3.0 - L5H3 11.2013 Selbstausbau
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