Forum für Camper-Selbstausbauer!

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von JottZeh
#1
Hallo liebe Leute,

Ihr würdet mir einen großen Gefallen tun, wenn ihr mal über meine Elektroplanung drübergucken könnt. Insbesondere bin ich mir bei den Anlaufströmen der einzelnen Geräte nicht sicher, ob dadurch nicht doch eine größer dimensionierte Leitung und ggf. Sicherung notwendig wird.
Die Lösung mit dem Induktionskochfeld ist nicht optimal, leider habe ich keines gefunden das weniger als 2000W Max.leistung bietet und einen Wechselrichter größer als 1500W schien mir zu unnötig. Zum Glück lässt sich die Leistung direkt am Kochfeld einstellen. Der WR wird nur zum Kochen eingestellt und falls aus irgendeinem Grund doch mal 230V gebraucht wird. Zum Kochfeld wollte ich eine normale Verlängerungsleitung ziehen und so ein geschlitztes Wellrohr drummachen - darf man das?
Uuund ich bin mir nicht sicher ob ich auf die BusBar-Negativschiene einfach alles so anschließen kann. Da müsste ich ja auf einige kleine Leitungen einen riesigen Kabelschuh ziehen, das kann doch nicht richtig sein.

Viele Grüße
Jan
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von niklas
#2
Hey Jan,

konnte den Plan nur überfliegen, darum leider nicht ganz ausführlich.

2.5mm2 ist für die Kühlbox zu wenig.

Zu den Leitungen fehlt die Länge, was er schwierig macht den Querschnitt zu bestimmen und somit die Absicherung.

Für alle Verbraucher, die am 12V Sicherungskasten hängen, führst du alle Masseleitungen auch auf den 12V Sicherungskasten.
Von da mit einem PLUS Kabel auf den iMAXX und mit EINEM Massekabel auf die Busbar.
Die Masse von der Heizung auch.
Von der Busbar dann mit einem Kabel zum Shunt.
JottZeh gefällt dies
von JottZeh
#3
Vielen Dank Niklas! Deine Tipps und Anmerkungen habe ich eingefügt und die ungefähren Leitungslängen drangeschrieben.
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#4
Hi Jan, @JottZeh
ein paar Dinge die mir aufgefallen sind, ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit :slight_smile:
  • Den Sicherungsverteiler mit 16mm² anzuschließen ist eher überdimensioniert. 16mm² sind schon recht sperrig und der Verteiler hat (wenn ich mich recht erinnere) nur ein M6 Schräubchen); auch im Verhältnis zur 50A-Sicherung ist das etwas üppig. Wir haben bei uns (mit gleichem Verteiler) und ähnlich kurzen Verbindungen ein 10mm² Kabel und ein 70A Sicherung.
  • Ähnlich für die Kühlbox: Wir haben auch eine Mobicool und haben diese mit 2,5mm² angeschlossen, so wie du es ursprünglich hattest. Dein Kabel ist zwar etwas länger, aber der Sprung auf 10mm² ist sicher etwas zu viel des guten. 4mm² reichen sicher locker und 10mm² sind auch schwieriger anzuschließen, da für viele (Klemm-)Verbindungen zu dick.
  • Deine Hauptverbindungen sind auch alle ziemlich überdimensioniert da du immer nur sehr kurze Kabelwege hast, also ohne nennenswerten Spannungsverlust. Die Kabeldicken passen daher nicht zu den Absicherungen. Mehr ist zwar nicht verkehrt aber z.B. 120mm² erscheinen mir nicht handhabbar. Hier im Forum gibt eine Tabelle mit den max. Amperezahlen pro Querschnitt. Das würde ich verwenden und nur bei Unsicherheit oder schwieriger Einbausituation noch etwas dicker machen (habe gerade keinen Link)
  • Wenn du generell nicht unter 2,5mm² gehen willst finde ich das an sich gut, gerade für spätere Nachrüstungen. Bei den LED Stripes ist es aber nahezu unmöglich (für mich zumindest) ein 2,5mm² Kabel anzulöten. Da verbruzzelt eher der Stripe bevor das Kabel richtig auf Temperatur kommt. Evtl. gibt es da aber Steckverbinder zum Anschluß an die Stripes.
  • Die Standheizung braucht eher dickere Kabel. Original ist die mit 25A abgesichert und hat aus der Erinnerung heraus bestimmt 4mm² Kabel (bei der 2D). Ich sehe meist ca. 8A im Batteriecomputer während der Startphase (Glühkerze). Oftmals wird empfohlen diese direkt an die Batterie zu hängen. Bei uns ist diese aber auch am Sicherungskasten und funktioniert.
Und noch zum Induktionskochfeld: Bist du sicher, dass die Maximalleistung limitiert werden kann? Meist wird eine Teillast durch An/Abschalten realisiert, was dann den Wechselrichter überfordern würde.
Grüße
Peter
JottZeh, Wishbone gefällt dies
#5
Ich bewundere Euch, wie Ihr diese Mini-Schrift auf dem "Schaltplan" lesen könnt :nerd:
#7
Einen herzlichen Gruß von Jan an Jan :-)

Ich würde Dir dringend empfehlen die beiden Kombi-Teile "Hauptschalter inkl. Sicherungsautomat" durch zwei getrennte Elemente zur ersetzen.
Die haben nämlich einen sehr schlechten Ruf, da sie im Inneren durch die bauartbedingten winzigen Auflageflächen am Bimetall-Plättchen zum Überhitzen neigen.

Konkret wäre die Empfehlung also jeweils einen ordentlichen Hauptschalter, wie z.B. der hier:

Bild
(Quelle: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] )

...und einen ANL Sicherungshalter, wie z.B. der hier:
Bild
(Quelle: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] )

Beste Grüße, Jan
Nordwind, JottZeh gefällt dies
#8
Als Induktionskochplatte kannst Du Dir mal die Sterling Power Herdplatte mit 1500W ansehen.
Die wird nur in den unteren 3 Leistungsstufen mit ca. 800W getaktet.
Alle anderen Leistungsstufen sind ungetaktet.
JottZeh gefällt dies
von JottZeh
#9
Da ist ja ganz schön was an Tipps zusammengekommen :dizzy_face: Klasse, vielen Dank an euch :thumbsup:
Popeline hat geschrieben:Hier im Forum gibt eine Tabelle mit den max. Amperezahlen pro Querschnitt. Das würde ich verwenden und nur bei Unsicherheit oder schwieriger Einbausituation noch etwas dicker machen (habe gerade keinen Link)
Hi Peter, an den Plan hatte ich mich 1:1 gehalten. Der Link dazu ist download/file.php?id=15924. Wie kommts, dass die Werte da so hoch liegen, wird mit sehr langen Leitungen gerechnet?
Ein Querschnitt darunter, solange noch alles sicher ist, kommt mir beim Verlegen natürlich sehr entgegen. Habe dazu einiges angepasst, hoffe es ist nun nichts unterdimensioniert.
Popeline hat geschrieben:ein 2,5mm² Kabel anzulöten
Hier im Forum habe ich gelernt, im Camper nicht zu löten :innocent: Irgendwie bekomm ich da schon Verbinder dran.
WoMo-Bastler hat geschrieben:Ich würde Dir dringend empfehlen die beiden Kombi-Teile "Hauptschalter inkl. Sicherungsautomat" durch zwei getrennte Elemente zur ersetzen.
Hey Jan, gesagt getan. Danke für den wichtigen Hinweis!
WoMo-Bastler hat geschrieben:und einen ANL Sicherungshalter, wie z.B. der hier:
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, keine Audiosicherungen zu verwenden. Nehme stattdessen eine ganz normale MEGA-Sicherung.
turboduo hat geschrieben:Als Induktionskochplatte kannst Du Dir mal die Sterling Power Herdplatte mit 1500W ansehen.
Genau was ich gesucht habe und sogar platzsparender :thumbsup:
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#10
JottZeh hat geschrieben: vor 2 Jahre Der Link dazu ist download/file.php?id=15924. Wie kommts, dass die Werte da so hoch liegen, wird mit sehr langen Leitungen gerechnet?
Hi Jan,
nein, das hängt von der Einbausituation ab. Nur zur Sicherheit die Vorgehensweise bei der Kabeldimensionierung, da ich das Gefühl habe, dass es noch nicht ganz klar ist (geschrieben von einem Nicht-Elektriker)

Du hast zwei verschiedene Kriterien die du bei der Auslegung der Leitung berücksichtigen musst:
  • 1. Schutz des Kabels: Der Stromfluss erwärmt das Kabel und bei Überlast schmilzt, qualmt und brennt es irgendwann. Das hat nichts mit der Kabellänge zu tun und würde auch bei einem 5cm Kabel passieren. Vor dieser Überlast musst du die Leitungen mit Sicherungen schützen wobei die Dimensionierung von Kabel und Sicherung natürlich oberhalb des Stromverbrauchs deines Verbrauchers liegen muss, sonst geht dir ständig die Sicherung kaputt.
    In der von dir verlinkten Tabelle sind jetzt nur verschiedene Einbausituationen beschrieben, je nachdem wie gut bei Stromfluss die Wärme vom Kabel weg an die Umgebung abgegeben werden kann. Gruppe 1 ist am kritischsten wenn du viele Kabel eng zusammen packst. Gruppe 3 entspricht einer freien Verlegung und damit am ehesten wenn du deine kurzen Hauptleitungen irgendwo zwischen elektrischen Komponenten ziehst. Daher mein Kommentar, dass deine Hauptleitungen überdimensioniert waren, da ich mich bei dieser freien Verlegung an Gruppe 3 orientieren würde. Nur bei beengtem Einbau geht es dann eher Richtung Gruppe 2 oder sogar 1.
  • 2. Spannungsverlust: Je länger dein Kabel ist desto höher wird der elektrische Widerstand und damit sinkt die Spannung die am Ende des Kabels noch ankommt. Bei manchen Verbrauchern ist das nicht so entscheidend, andere reagieren empfindlich. Z.B. würde deine Kühlbox bei zu wenig Spannung abschalten, da der Unterspannungsschutz der Kühlbox anspringt (in der Annahme deine Batterie wäre nahezu leer und muss geschont werden).
    Ich hatte bei uns generell alle Leitungen mit einem maximal akzeptablen Spannungsverlust von 3% ausgelegt (außer Solar). Manche gehen auch auf 2%. Hängt halt von den Verbrauchern ab. Entsprechende Formeln hatte ich in eine Excel-Tabelle eingefügt und Verbraucherdaten, Kabellängen etc. eingetragen. Es gibt aber auch genügend Beschreibungen und Tools im Internet, wie z.B. das hier [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Deine Kabel müssen dann immer beide Kriterien erfüllen, bzw. bei unterschiedlichen Werten musst du immer den größeren Kabelquerschnitt der beiden Kriterien auswählen.

Grüße
Peter
_Matthias, JottZeh gefällt dies