Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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  • Basisfahrzeug Hersteller, Modell, Baujahr (bitte gleich in eure Signatur schreiben)
  • wenn Autarkie gewünscht, wie viele Tage und geschätzter Tagesverbrauch
  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
Bitte beachtet, dass wir hier alle privat engagiert sind und keine kommerzielle Absicht verfolgen. Daher sind auch alle Beiträge im Forum als Meinungen und Tipps zu verstehen. Wir müssen daher jede Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ausschließen. Es gilt unsere Haftungsbeschränkung. Natürlich sind die Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, aber eben nur von Laien verfasst. Die Inhalte des Forums können Dir dabei helfen eigenverantwortlich Deinen Selbstausbau zu realisieren. Sobald Du Dir unsicher bist, frag einen Fachmann der aufgrund seiner Fach- und Sachkenntnis Gewähr geben kann.
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#11
Sebbida hat geschrieben: vor 2 Jahre Oder müsste man die Sicherung auf den Anlaufstrom auslegen?
Nein, du legst alles an der Nennleistung aus. Wie oben schon beschrieben, der Anlaufstrom fällt nur in den ersten Sekunden an.
Sebbida hat geschrieben: vor 2 JahreWie kann man denn den Einschalt-/Anlaufstrom von elektrischen Geräten bestimmen? Bei welchen Geräten sollte man dies berücksichtigen? Gibt es da einen Ansatz den man pauschalisieren kannn?
Ich will jetzt nichts falsches schreiben. Es gibt Ohmesche und Induktive Lasten.
Ohmsche: Led, 12V Dose, elektrische Heizungen
Induktiv: Motoren
Sebbida hat geschrieben: vor 2 JahreStandheizung
Keinen Anlaufstrom. Der Lüfter hat theoretisch einen, aber der ist so gering, kann man vernachlässigen. Der Strom vom Glühstift ist deutlich größer. Bei der Heizung liegen doch Kabel dabei, die einfach so wie die sind benutzen.
Sebbida hat geschrieben: vor 2 JahreDruckwasserpumpe
Habe selber keine Erfahrung damit, hat aber einen. @Andolini enpfiehlt auch immer 6mm²
#12
Ich hatte meine klassische Druckpumpe (ungeregelt) vorrübergehend mit 2,5 mm² auf rund 4 m angeschlossen. Boxenkabel aus der Kabelkiste. War die Batteriespannung nahe 12 V und der Kühli kühlte gerade, quälte sich die Pumpe beim Anlaufen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass sie mit 6 mm² angenehmer und leistungsfähiger läuft. Shurflo verlangt eine Absicherung mit 15 A. Wieso dann in den aktuellen Anleitungen von Lilie so geringe Querschnitte stehen weiß ich auch nicht. In meiner alten von Shurflo stehen 2,5 bis 6 mm² drin.

Kühlis und Heizungen mögen keine Unterspannung. Auch nicht mal kurz. Wenn einer 50 % entladenen AGM relativ viel Strom entnommen wird (ab 10 A je 100 Ah) sinkt die Spannung unter Last etwas unter 12 V. Springt dann ein weiterer Verbraucher an, kann das reichen um den Unterspannungschutz zu aktivieren. Und da Systeme meiner Meinung nach problemlos laufen sollten, auch in Grenzbereichen, empfehle ich bei Kabelquerschnitten immer relativ viel Puffer. Kostet nicht viel und spätere Upgrades sind mega nervig. Spannungsverluste von 4 % finde ich auch inakzeptabel für Kühli, Heizung, Wechselrichter und Ladeleitungen.
#13
Ich hab mal bissel drin rumgeschmiert. So würde ich es machen.
Screenshot_20210601-000538_Chrome.jpg
Ich kenne die Heizung nicht. Aber eine Dieselheizung braucht deutlich mehr Strom. Informiere dich da nochmal genau.
#14
Hallo Zusammen,

Zunächst einmal euch allen vielen Dank für die rege Teilnahme und die ganzen Hinweise. Das hilft wirklich ungemein. :partying_face:

Ich habe alle Anmerkungen mal zusammengefahren und den Plan für die 12V-Vebraucher erneut angepasst. Folgende Änderungen sind jetzt umgesetzt:
  • Wahl von 1,5mm² und 5A-Sicherungen für die LED-Stromkreise
  • Wahl von 6mm² für den Kühlschrank (auf Grund von hohem Anlaufstrom des Kompressors und evtl. sensiblem Spannungswächter)
  • Als Heizung kommt eine Autoterm Air-2D 12V zum Einsatz. In der Anleitung steht, dass Plus- und Minusleitung (wirklich beide?) mit 25A abgesichert werden sollen. Aus diesem Grund fällt die Wahl auf eine (bzw. zwei) 25A Sicherung(en) (1x Plus und 1x Minus) und auf einen Querschnitt von 6mm²
  • In der Anleitung der Shurflo-Pumpe steht, dass diese mit 15A abgesichert werden soll. Auf Grund der Bemerkung von @Andolini und aus dem Grund, dass ich sonst keine 4mm² geplant hatte, fällt die Wahl auf einen Querschnitt von 6mm²
12V Vebraucher v3.png
Ich finde der Plan für die 12V-Verbraucher sieht in dieser Ausführung nun recht vielversprechend aus. :slight_smile:
Ich denke, dass ich damit fürs Erste ins Rennen gehen kann :relaxed:
Falls jemand dennoch eine Anmerkung hat - immer her damit - meine Gehör ist immer verfügbar!

Als nächster (kleiner) Schritt zur Camper-Elektrik fahre ich mal meine Überlegungen zur Verbindung von Starter- und Bordbatterie zusammen. Hierfür würde ich einen neuen Beitrag eröffnen, damit es ein bisschen übersichtlicher bleibt.

Danke nochmals euch allen! :slight_smile:
Beste Grüße,
Sebbi
Slap gefällt dies
#15
Hallo Zusammen,

Nachdem die 12V-Verbraucher soweit stehen möchte ich, wie angedroht und angekündigt, gerne als zweiten Schritt das Thema "Laden über LiMa/Starterbatterie" angehen. :v:

Zur Thematik Trennrelais/Ladebooster/Intelligente Lichtmaschine/Dumme Lichtmaschine gibt es ja bereits einige Beiträge und Meinungen, die ja teilweise ziemlich auseinander gehen. Bezüglich intelligente/dumme Lichtmaschine habe ich bei meinem Fahrzeug bereits eine Ahnung - aber leider (noch) keine Gewissheit.

Bei meinem Fahrzeug handelt es sich um einen Citroen Jumper EZ 2016 mit Euro 6b:
Aufschlüsselung Euro6b.png
Mein Fahrzeug hat keine Start-Stopp-Automatik und die Batterie sieht wie folgt aus (Sorry für den Dreck :upside_down:):
Starterbatterie.jpg

Im Forum habe ich unter anderem in diesem Beitrag gelesen, dass der Citroen Jumper mit Euro 6b eine intelligente Lichtmaschine besitzt. Allerdings war hier noch die Kombination mit Start-Stopp-Automatik gegeben.

In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, dass bei einer intelligenten Lichtmaschine ein "schwarzer Kasten" am Massepol der Starterbatterie sitzt. In dem Beitrag ging es jedoch um den Fiat Ducato und Euro 6d.

Ich bin aktuell der Meinung, dass mein Jumper eine "dumme" Lichtmaschine hat - bin mir dabei allerdings nicht ganz sicher. Ich stütze meine These vor allem auf den fehlenden "schwarzen Kasten" und der "fehlenden Start-Stopp-Automatik". Was meint ihr? :slight_smile:

Damit man nicht nochmal auf den 1. Beitrag zurückblättern muss:
Mein eigentlicher Plan war es, einen VCC 1212-30 zu verbauen (als Batterie kommt eine 150Ah LiFePo4 zum Einsatz), da ich zunächst davon ausgegangen war, dass Euro 6 automatisch eine intelligente Lichtmaschine bedingt. Zudem habe ich vermehrt gelesen, dass ein Ladebooster die LiFePo4 schont. Wobei auch hier viele verschiedene Meinungen zu lesen sind. Ergänzend irritiert mich bei dem VCC 1212-30 Ladebooster das Thema mit dem D+ Signal. Hier wurde zwar berichtet, dass das Laden über LiMa auch einwandfrei ohne D+ Signal funktioniert - in vielen anderen Beiträgen habe ich aber auch gehört, dass das Laden ohne D+ aus verschiedenen Gründen zu vermeiden sei. :head_bandage:

Ich bin auf Meinungen gespannt!

Beste Grüße,
Sebbi
#16
Du hast kein Lademanagement.
Ob eine Lithium unbedingt einen Ladebooster braucht oder diese nur gern mit dazu verkauft werden, weiß ich nicht. Wenn dem so ist, ist das neben dem Problem der Vollladung einer weitere Minuspunkt. Wie viel Ah AGM bekommst du denn für den Preis der Lithium mit Ladebooster? ;)
Sebbida gefällt dies
#17
Guten Morgen,
Andolini hat geschrieben:Du hast kein Lademanagement.
Das sind schon einmal schöne Nachrichten am Morgen. :slight_smile: Danke für die Rückmeldung!

Andolini hat geschrieben:Wie viel Ah AGM bekommst du denn für den Preis der Lithium mit Ladebooster? ;)
Da hast du natürlich Recht. Ich bin allerdings "kostengünstig" (ob es wirklich günstig war wird sich wohl mit der Zeit zeigen müssen) an die LiFePo4 gekommen und die steht nun auch schon brav in meinem Wohnzimmer. Ein Wechsel auf AGM ist also zum jetzigen Zeitpunkt keine Option für mich. Aber trotzdem Danke für den Denkanstoß. :slight_smile:


Mit der Erkenntniss, dass ich kein Lademanagement besitze, stehen mir wohl nun alle Möglichkeiten bzgl. Ladebooster und Trennrelais zur Verfügung. Für mein Gewissen (und weil das Marketing scheinbar bei mir gefruchtet hat) werde ich mich aber auf die Lösung mit einem Ladebooster einschießen.

Wie geplant wird es der VCC 1212-30 werden:
  • Geplante Einbauposition nahe der Bordbatterie (Empfehlung nach Anleitung)
  • Anschluss-Schema "Standard"
  • Distanz Ladebosster-Starterbatterie: 6m (Schätzung) -> Somit 16mm² (nach Anleitung)
  • Sicherung in Leitung Ladebooster-Starterbatterie: 50A (nach Anleitung)
  • Distanz Ladebosster-Bordbatterie: 1m (Schätzung) -> Somit 6mm² (nach Anleitung)
  • Sicherung in Leitung Ladebooster-Bordbatterie: 50A (nach Anleitung)
  • Kein Anschluss von D+ -> Reine "Spannungssteuerung" des Lade-Wandlers (Auf Basis der Erkenntnis, dass ich keine intelligente LiMa besitze und auf Basis der Erfahrungen aus diesem Beitrag)

Der Anschluss sollte also recht übersichtlich sein und entspricht quasi in großen Teilen dem der Anleitung vom VCC 1212-30:
Anschluss Ladebooster v1.png

Falls euch etwas auffällt gerne her damit. Mal schauen mit was ich mich als nächstes beschäftige :face_with_monocle:

Beste Grüße,
Sebbi
#18
Zieh das Massekabel zwischen Booster und Starterbatterie mit. Du kannst auch stattdessen vom Booster an einen Karosseriemassepunkt gehen, empfehle ich aber nicht. Masseprobleme sind recht häufig, also versuch sie gleich zu umgehen wo es geht.
#19
Hallo Thomas,

Dein Vorschlag würde dann dem Anschluss-Schema "trennbare Wohnkabine" entsprechen, oder?
Davon habe ich auch schon enige Male gelesen (im Zusammenhang mit Masseproblemen), war mir allerdings unsicher.
Aber du hast Recht - alles was man im Voraus mit einem geringen Mehraufwand ausschließen kann reduziert vermutlich den Aufwand im Nachhinein (um den Faktor X). :slight_smile:

Ich habe nun noch folgendes angepasst:
  • Verbindung von Starterbatterie (Masse) mit Ladebooster (Masse)

Anschluss Ladebooster v2.jpg

Vielen Dank und beste Grüße,
Sebbi
Andolini gefällt dies
#20
Hallo Zusammen,

Es geht Schlag auf Schlag. Bisher habe ich mit eurer Hilfe den ...
  • 12V-Verbraucherkreis :white_check_mark:
  • Laden der Bordbatterie über die Lichtmaschine/Starterbatterie :white_check_mark:.
... fertiggestelt. Die bisher noch einzeln vorliegenden Pläne werde ich am Ende zusammenschustern zum Gesamtsystem.

Als Nächstes möchte ich die Solarmodule über den Ective SSI 15 in das System einbinden. Geplant sind (wenn es die Fläche auf dem Dach zulässt), zwei 120WP Solarmodule, welche ich parallel verschalten möchte. :relaxed:

Nachdem ich die Betriebsanleitung/das Datenblatt vom SSI 15 durchforstet habe, habe ich nun einmal zwei Varianten aufgeführt.
Die erste Variante hält sich stark an das Datenblatt. Die zweite Variante habe ich mit eigenem Verstand erstellt. Der Unterschied der beiden Varianten befindet sich am Anschluss des Kombigerätes an die Bordbatterie. Hierzu unten mehr.

Gemeinsamer Gedankengang in beiden Varianten:
  • Der MPPT-Laderegler im Ective SSI 15 kann einen maximalen Ladestrom von 20A ab. Ein 120W-Panel hat einen Nennstrom von 6,39A (laut Datenblatt). Somit sollten also bei zwei Solarpanelen, welche parallel verschaltet werden, ein Nennstrom von 2x6,39A = 12,78A fließen. Auf Basis dieser Angaben habe ich für die Leitung zwischen den beiden Solarpanelen (ca. 6m Länge) und dem Ective SSI 15 eine MC4-Sicherung mit 20A gewählt. Einge geringere Sicherung mit 15A würde hier vermutlich auch ausreichen. Die 6mm² sind bereits Vorgabe aus den Leitungen der Solarmodule und würde ich so beibehalten.
  • Die Schutzerdung des Gerätes werde ich mit 4mm² (feindrahtig) zur Fahrzeugmasse bzw. der Minus-Verteilschiene führen.
Hierbei schon die Erste Frage:
Wo sollte die Sicherung zwischen den Solarmodulen und dem MPPT-Laderegler positioniert werden? Ich hätte gedacht möglichst nahe der Solarmodue, da diese ja die "Energiequelle" darstellen. Liege ich damit richtig?

Variante 1: In Anlehnung an das Datenblatt
  • Laut Datenblatt soll der Ective SSI 15 mit zwei + und zwei - Leitungen angeschlossen werden. Als Empfehlung werden 10mm² als Querschnitt aufgeführt.
  • Meine Bedenken: Laut [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] sollten 10mm² mit maximal 45A belastet werden. Da der Wechselrichter jedoch 1500W und somit 1500W/12V = 125A zieht, würde sich das doch eigentlich widersprechen, oder?
  • Somit müsste ich, wenn ich den SSI 15 mit zwei Leitungen für + und zwei Leitungen für - anschließe, 25mm² (bis zu 83A möglich) wählen und jeweils mit einer Sicherung im Bereich zwischen 62,5A und 83A absichern. Was meint ihr?
Solarstrom und Ective SSI 15 v1_1.jpg

Variante 2: Mit eigenem Gehirnschmalz
  • Anschluss des Kombigerätes mit einem Leitungspaar und einem Querschnitt von 50mm² (laut Tabelle belastbar bis 132A).
  • Absicherung der Leitung mit einer 125A Midi-Sicherung.
Solarstrom und Ective SSI 15 v1_2.jpg


Was meint ihr zu den beiden Varianten? Welche macht für euch mehr Sinn und wieso? Habe ich etwas übersehen oder grobe Fehler eingebaut? :slight_smile:


PS: Wenn die Pläne durch sind versuche ich das alles nochmal Schritt für Schritt in einem abschließenden Beitrag zusammenzufahren. Vielleicht kann das dann dem ein oder anderen als "Starthilfe" dienen. Wird ja doch relativ ausführlich alles. :thinking: :slight_smile:

Danke und beste Grüße,
Sebbi