Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Batterien, Kabel, Schalter, Steckverbindungen, Schalter, RCD(FI), LS, Anzeigen, Beleuchtung, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#21
Casar hat geschrieben: vor 2 JahreLeider finde ich bei der in Frage kommenden LiFePo keinen 2C angegeben. Gibt es auch ein Kürzel wie 1C, 2C für den kurzfristig maximalen Entnahmestrom?

Die Sicherung ist wirklich mit 250 A angegeben (und bei mir auch verbaut), Aussage eines Steg-Nachbarn: Die ist träge, da darf es kurzzeitig deutlich mehr sein. Allerdings ist der Steg-Nachbar auch kein Elektriker.
Ich habe mal meine 280AH-Zellen-Parameter angeschaut. Da ist selbst der maximale kontinuierliche Entladestrom mit 1C, also 280A angegeben. Natürlich kann die Batt. kurzfristig mehr, aber dazu muß das BMS dies auch können und da würde ich kein Billig-China-BMS hernehmen. Wesentlich besser ist da ein 'verteiltes' BMS, also keine FET-Massengräber, sondern eine kleine Elektronik an den jeweiligen Zellen und dann einen Schaltausgang zum Schalten von Lade- und Entladerelais und diese gibt es, glaub ich, um die 500A.

Ich habe mich mittlerweile von JBD-BMS getrennt und habe ein 123SmartBMS eingebaut. Auch lisunenergy (sehr empfehlenswert) macht das so, aber seine Controller passen nicht an EVE-Zellen, zumindest als ich vor 8 Monaten dort anfragte.

Eine Stegsicherung mit 250A, wie z.B. die Littlefuse Mega 250 [Achtung festhalten!] löst, nach älterem Datenblatt und bei 23 Grad
bei 900A nach 1 Sekunde aus
bei 500A nach 10 Sekunden aus
bei 400A nach 100 Sekunden aus
bei 300A nach 1000 Sekunden aus
bei 250A nach 10000 Sekunden aus

Wer es nicht glaubt, darf gerne das Datenblatt anschauen. Im neuesten Datenblatt sind die Werte nochmals höher:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Casar gefällt dies
#22
das liest sich doch plausibel, danke.
Ich habe das mit den BMS und den Daten noch nicht verstanden, welches von Daly (finde ich am häufigsten) genau wäre denn das richtige von der Kapazität her? Oder auch von einem anderen Hersteller. Muss ich da ein 250A Teil nehmen oder mehr oder weniger?

Ebenso interessant finde ich diese fertig konfektionierte 280 AhBatterie:

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Taugt das was und würde die reichen, leider habe ich immer noch kein ausführlicheres Datenblatt bekommen.
#23
Casar hat geschrieben: vor 2 Jahre welches von Daly (finde ich am häufigsten) genau wäre denn das richtige von der Kapazität her?

Ebenso interessant finde ich diese fertig konfektionierte 280 AhBatterie:
Taugt das was und würde die reichen, leider habe ich immer noch kein ausführlicheres Datenblatt bekommen.
Öhmmm,
normalerweise ist dem BMS die Kapazität der Batt. egal, da dies vom Nutzer eingestellt werden kann. Kann er das nicht, dann wird es vorgegeben, damit die Kapazitätsanzeige (SOC=State of Charge) nicht nach dem Mond geht. Bei Daly ist das einstellbar. Empfehlungen zu China-Böllern gebe ich aufgrund meiner Erfahrungen mit zwei JBD-BMS keine mehr.

Entscheidend bei Dir ist mMn der max. Strom, den das BMS aushalten muß, ohne wegen Überlast abzuschalten, egal ob Daly oder fertig konfektioniert.
Leider kann ich mit dan Datenblattangaben von Daly für "Over current detection" nichts anfangen.
Der 250A-BMS von Daly hat (aus einer anderen Anzeige) eine
Spitzenlast Entladung: 600A
Elektronische Überstromsicherung: Lastabwurf nach 9ms bei Überschreitung von 650A

Das alles sagt nichts darüber aus, wie lange er eine Spitzenlast von 300A oder mehr aushält. Das wird Dir niemand sagen können, außer dem Hersteller oder einer, der es ausprobiert hat.
Gleiches gilt für die 'fertig konfektionierte Batt.', nur dass man noch nicht einmal weiß, was die für ein BMS verwenden.

Wenn der hohe Strom nur kurzzeitig verwendet wird, ist sogar zu überlagen, ob man das BMS dabei umgeht. Einige machen das mit Wechselrichtern so, da die beim Anschalten einen sehr hohen Inrush-current ziehen und schon öfter ein BMS getötet haben.
#24
Günter hat geschrieben: vor 2 JahreEmpfehlungen zu China-Böllern gebe ich aufgrund meiner Erfahrungen mit zwei JBD-BMS keine mehr.
Hallo Günter, kannst du evtl. detaillierter über deine negativen Erfahrungen berichten? Würde mich sehr interessieren.

Gruß Rico
#25
Rico_KN hat geschrieben: vor 2 JahreHallo Günter, kannst du evtl. detaillierter über deine negativen Erfahrungen berichten? Würde mich sehr interessieren.
1. Ich habe einen Kurzschlußversuch gemacht, um die Herstellerangaben zu testen. Dabei ist nicht viel passiert, außer, dass es geschmurgelt hat und die MOSFET's im Entladezweig defekt waren. Chinesische Herstellerangaben sollte man nicht testen.

2. JBD hat eine ziemliche miese Schaltung (meine Meinung) der MOSFET's. Die sind so geschaltet, dass der Strom immer über alle MOSFET's fließt, also beim Laden auch über den Entladezweig und umgekehrt. Sind da in einem nicht benutzten Zweig die MOSFET's abgeschaltet, wird trotzdem über deren internen MOSFET-Schutzdioden der Strom geleitet, diese sind wesentlich hochohmiger als der MOSFET im EIN-Zustand und als Endresultat erhitzten sich diese MOSFET's und der interne Temperatursensor auf der Platine schaltet dann bei 50Grad ab oder auch nicht oder er ist falsch konfiguriert und die MOSFET's verbraten. Meist löten sich die MOSFET's intern auf (kein weiterer Schaden), manchmal verschweißen sie sich (Drain und Source) und dann ist die Platine hin.
Das wird manchmal genutzt (Abschaltung des Ladezweigs), wenn man kurz vor Urlaubsende die Batt. halb entladen zu Hause lagern möchte und deshalb den Ladezweig abschaltet während der Fahrt nach Hause. Wird dabei aber bei einer Rast der Wechselrichtern für einen Kaffee benötigt (Entladezweig), kann das BMS wegschmurgeln.

Viele JBD-BMS funktionieren problemlos, solange sie nicht an die Grenzwerte kommen, ist ein Massenprodukt, nur ohne Verfalldatum, das ist variabel...

Mir ging es um Ausfallsicherheit, also wie kann man irgendwo in der Prärie mit einem defekten BMS noch relativ schnell eine Notschaltung realisieren. Deshalb habe ich diese Systeme mit integrierten MOSFET-Schaltern verlassen und eine Schaltung genommen, wo diese Schalter extern sind und schnell überbrückt werden können (bei Schalter-Ausfall) oder extern eingeschaltet werden können (bei Steuersignal-Ausfall) , aber der Aufwand war enorm, da ich Lade- und Entladezweig völlig getrennt habe.
#26
Danke Günter für die Infos :thumbsup:
Günter hat geschrieben: vor 2 JahreMir ging es um Ausfallsicherheit, also wie kann man irgendwo in der Prärie mit einem defekten BMS noch relativ schnell eine Notschaltung realisieren. Deshalb habe ich diese Systeme mit integrierten MOSFET-Schaltern verlassen und eine Schaltung genommen, wo diese Schalter extern sind und schnell überbrückt werden können (bei Schalter-Ausfall) oder extern eingeschaltet werden können (bei Steuersignal-Ausfall) , aber der Aufwand war enorm, da ich Lade- und Entladezweig völlig getrennt habe.
So habe ich es auch umgesetzt. Ladezweig ist separat dargestellt durch ein Votronic Triple. Der begrenzt intern als auch über ein parametrierbares Steuersignal der ECS Lipros.

Der Entladezweig geht über ein Victron Batteryprotect, ebenfalls interne Begrenzung der Unterspannung und über ein Steuersignal der Lipros. Beide Lipro Steuersignale sind noch an die Zelltemperaturen gekoppelt.

Gruß Rico
#27
Ich habe auch die Victron BatteryProtect (100A für Ladezweig, 220A für Entladezweig) genommen, die sind zwar fürchterlich empfindlich durch Strom in der falschen Richtung, was aber bei getrenntem Lade-/Entladezweig nicht vorkommen sollte (außer bei LiMa-Betrieb und Trennrelais, aber bei mir bisher 8 Monate ohne Probleme).
Rico_KN gefällt dies
#28
Bisschen Off-Topic:

Boah, ich denke gerade auch über einen Selbstbau nach.
Aber wenn ich hier so lese, ist das doch ein kritisches Hobby und sollte nur von Experten gemacht werden.

Ich würde es ja toll finden wenn Ihr Bausätze für uns Laien anbieten würdet. Bestehend aus: Parametiertes BMS, vorgeladene und balancierte Zellen und einem Schaltplan. Sicherungen, Kabelschuhe und Kiste kann sich jeder selbst besorgen... oder noch anpassen.Die Preisdifferenz zwischen "fix und fertig in der Kiste vom deutschen Hersteller" und "China Komponenten als Bausatz" ist so gewaltig, dass ich gerne eine "Know-How-Prämie" und "Dienstleisterzuschlag" zahle...

Gruß
Martin
calalalaudio gefällt dies
#29
Hallo Martin,

und wie soll das Thema Produkthaftung und Garantie abgewickelt werden?

Gruß Rico
#30
martin.k hat geschrieben: vor 2 Jahre Bisschen Off-Topic:
sollte nur von Experten gemacht werden.
Hi Martin,
das ist nicht Off-Topic!
Zumindest sollte man einen kennen, der weiß, wo und wann beim Wechselstrom Plus und Minus ist :rofl:
Zumindest alles über 50 Ampere ist kein Spielzeug mehr. Ganz zu schweigen von DIN/VDE-gemäßer Vorgehensweise. Bei DC und AC.
Ich repariere meine Augen und Zähne und Kfz-Automatik auch nicht selber.
Es muß jeder wissen, wie weit er gehen kann...

Das Anbieten dieser Sachen kann man machen, aber davon gibt es bereits genügend am Markt, auch große Namen, die letztendlich doch nur eine Bastelwerkstatt haben und China-Ware irgendwie meist mehr oder weniger sinnvoll zusammenstecken. Und dafür auch Geld nehmen, denn das Zeugs aus China ist nicht immer brauchbar, da für viele Firmen dort eine Qualitätssicherung ein Fremdwort ist und damit hat man das Risiko von Ausfällen, sofort oder während der Gewährleistung.
Das tut sich keiner an ohne einen 'passenden' Aufpreis.
Rico_KN gefällt dies
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 8