Forum für Camper-Selbstausbauer!

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von Mutterschiff
#1
Hallo liebe Fachleute ich muss mal wieder mit Anfängerfragen nerven.
Es geht um die Verkabelung bzw. Absicherung der Verbraucher, hier erstmal um die Standheizung.

Ich hab den Bus ja so gekauft wie er ist und der Vorbesitzer hat auf Sicherungen glaub ich nicht viel wert gelegt.

Jedenfalls ist die Standheizung direkt und ohne Sicherung auf eine der beiden Batterien geklemmt. Das gefällt mir nicht und soll anders werden.
Jetzt hab ich mir das Datenblatt der Standheizung angeguckt und überlege ob ich richtig liege mit der Sicherung.

Also ich denke dass die Standheizung Max 90 Watt hat. Was ja nach dem Ohmschen Gesetz eine Sicherung von 7,5A heißen würde.
Also wenn ich plus Toleranz eine 10A Sicherung einbauen würde, wäre das okay oder liege ich total falsch?

Unten mal der Screenshot, da ich nicht genau weiß welche von beiden Standheizungen es ist hab ich einfach mal die „größere“ gewählt.

Danke schonmal für euer Feedback.
Dateianhänge
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von Tech
#2
In der Einbauanweisung ist eine 20-Ampere-Sicherung verzeichnet.

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von Jumper
#4
Mutterschiff hat geschrieben: vor 4 JahreAlso ich denke dass die Standheizung Max 90 Watt hat. Was ja nach dem Ohmschen Gesetz eine Sicherung von 7,5A heißen würde.
Also wenn ich plus Toleranz eine 10A Sicherung einbauen würde, wäre das okay oder liege ich total falsch?
Sicherungen werden immer am Kabelquerrschnitt bestimmt. Estmal völlig egal wie viel Strom tatsächllich fließt. Wenn du nämlich ne 50 A Sicherung in ein 2,5 mm² Kabel packst, raucht es fröhlich. Wenn man die Leistung hat, rechnet man sich den Stromverbauch aus (wie bei dir oben) und wählt danach den Kabelquuuerschnitt aus. Bei 12 V lässt man gerne noch Luft nach oben, damit der Spannungsabfall klein bleibt. Das ausgewählte Kabel hat eine max Strombelastbarkeit. Auch hier die Sicherung so wählen, dass ein bisschen Luft nach oben bleibt ( =Sicherung kleiner wählen).
Zusätzlich zur Sicherung als Leitungsschutz gibts Sicherungen die das Gerät schützen, zb. im EBL. Das dürfte es in deinem Fall aber nicht sein.
Anbei mal ne [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], die gut geeignet ist. Seite 5 Verlegeart B1 trifft am ehesten die Bedingungen im Womo.

Die 20 A Sicherung ist auch bei mir verbaut. Kabel sollte original 2,5 mm² betragen, dann passt das.
#5
Jumper hat geschrieben: vor 4 Jahre
Mutterschiff hat geschrieben: vor 4 JahreAlso ich denke dass die Standheizung Max 90 Watt hat. Was ja nach dem Ohmschen Gesetz eine Sicherung von 7,5A heißen würde.
Also wenn ich plus Toleranz eine 10A Sicherung einbauen würde, wäre das okay oder liege ich total falsch?
Sicherungen werden immer am Kabelquerrschnitt bestimmt. Estmal völlig egal wie viel Strom tatsächllich fließt. Wenn du nämlich ne 50 A Sicherung in ein 2,5 mm² Kabel packst, raucht es fröhlich. Wenn man die Leistung hat, rechnet man sich den Stromverbauch aus (wie bei dir oben) und wählt danach den Kabelquuuerschnitt aus. Bei 12 V lässt man gerne noch Luft nach oben, damit der Spannungsabfall klein bleibt. Das ausgewählte Kabel hat eine max Strombelastbarkeit. Auch hier die Sicherung so wählen, dass ein bisschen Luft nach oben bleibt ( =Sicherung kleiner wählen).
Zusätzlich zur Sicherung als Leitungsschutz gibts Sicherungen die das Gerät schützen, zb. im EBL. Das dürfte es in deinem Fall aber nicht sein.
Anbei mal ne [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], die gut geeignet ist. Seite 5 Verlegeart B1 trifft am ehesten die Bedingungen im Womo.

Die 20 A Sicherung ist auch bei mir verbaut. Kabel sollte original 2,5 mm² betragen, dann passt das.
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung :ok_hand:
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von Andolini
#6
Jumper hat geschrieben: vor 4 JahreZusätzlich zur Sicherung als Leitungsschutz gibts Sicherungen die das Gerät schützen,
In der Praxis reicht eine Sicherung, wenn man deine Hinweise beachtet und nur den einen Verbraucher im Sicherungskreis hat.
  1. Maximalen Strim ermitteln. Meist ist das der Einschaltstrom.
  2. Unter Berücksichtigung vom max. Strom und Kabellänge den Querschnitt bestimmen. Darauf achten, dass der Spannungsabfall so gering ist, dass der Verbraucher auch bei einer etwas entladenen Batterie noch angeht. (Blöd wäre: Batterie auf 12,0 V, Heizung will anspringen, Spannung kurz nur noch 11,0 V, Heizung geht wegen Unterspannung sofort wieder aus)
  3. Kleinstmögliche Sicherung wählen. Bedeutet zu 99 % die zum Geräteschutz. Also etwas höher wie die maximale Stromstärke.
@Mutterschiff
Damit macht eine 20 A-Sicherung für die Heizung schon Sinn. Ich gehe von 12 bis 15 A Einschaltstrom aus. Daher rate ich dir je nach Kabellänge auch zu 4 oder 6 mm² Querschnitt, damit der Spannungsabfall klein bleibt.

Gruß Thomas
von Tech
#7
Zusätzlich sind im Fahrzeugbau noch die Temperaturen zu berücksichtigen.
Bildschirmfoto 2019-11-29 um 12.52.17.png
von Tech
#9
Jumper hat geschrieben: vor 4 JahreAnbei mal ne Tabelle
...wobei Tabelle und VDE eher für eine feste Kabelverlegung in Gebäuden zutrifft und für den Fahrzeugbau besser die LV112-3 geeignet ist :wink:

Siehe ab Seite 18 unter [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
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von Andolini
#10
Tech hat geschrieben: vor 4 Jahre Zusätzlich sind im Fahrzeugbau noch die Temperaturen zu berücksichtigen.

Bildschirmfoto 2019-11-29 um 12.52.17.png
Bitte nicht schon wieder Fahrzeugbau :rolling_eyes:
Peter, bitte achte bei deinen Tipps auf die spezielleren Anforderungen beim Aufbau von Reisemobil. Darauf hab ich dich aber schon an andere Stelle hingewiesen.

Wer sich nach dieser Tabelle richtet, riskiert viel zu hohe Spannungsabfälle. Für den Aufbaustromkreis sind die Querschnitte zu gering.

Grüße Thomas