Forum für Camper-Selbstausbauer!

[Nordwind]

Ich habe mich entschlossen zu sicherheitsrelevanten Themen keine Positivmeldungen mehr abzugeben. Eigentlich möchte ich mich gar nicht mehr dazu äußern. Denn offenbar ersetzen Youtube und die Anleitungen unbedarfter Importeure eine fundierte Ausbildung.

Ich bin auch ein Sparfuchs, aber wenn ich von einer sicherheitsrelavanten Sache kein grundlegendes Wissen haben, lasse ich die Finger davon. In diesem Sinne wartet ein qualifizierter Handwerker meine Gasheizung im Haus. Das Problem ist, dass viele Wohnmobilwerkstätten auch nur rudimentäres Wissen in diesen Bereichen haben. Aber die bauen wenigstens meistens sichere (teure) Geräte ein. Die schlimmste Kombination ist sicher ein unwissender Hobbybastler, der preisoptimierte Produkte zweifelhafter Herkunft einbaut.

[_Matthias]

Diese Netzvorrangschaltung im - sagen wir: "nicht sicherheitsoptimierten" - Wechselrichter stört einfach ;-)
Um die Schaltung 4 fehlersicher zu machen, bräuchtest Du einen fünfpoligen Umschalter:
Nur in Stellung 1 bekommt der Wechselrichter Netzspannung (Pole 1 und 2 des Schalters), die N-PE-Brücke (Pol 3 des Schalters) ist dann ausgeschaltet.
Pole 4 und 5 schalten die Steckdosen: In Stellung 1 direkt auf die Netzeinspeisung, in Stellung 2 auf den Wechselrichter-Ausgang. Die N-PE-Brücke ist in Stellung 2 eingeschaltet.

Ich weiß nicht, ob Du einen fünfpoligen Umschalter für 16 A findest. Das gleiche könnte man auch als Schützsteuerung realisieren. Schütze haben zwangsgeführte Kontakte, so dass entweder nur die Schließer oder nur die Öffner geschaltet sind, aber nie beide Kontaktarten gleichzeitig.

Um einen gewissen Schaltungsaufwand kommst Du also nicht herum. Ein Victron Multiplus macht so was intern. Die haben eine automatisch schaltende N-PE-Brücke.

Gruß
Matthias

[_Matthias]

Ich habe mich entschlossen zu sicherheitsrelevanten Themen keine Positivmeldungen mehr abzugeben.

Peter, das frage ich mich auch immer wieder. Allerdings: Wenn die Fachleute keine Auskunft geben, arbeiten die Nicht-Fachleute trotzdem selber an ihrer Elektrik. Dann doch besser mit wendigstens ein Bisschen fuchkundiger Unterstützung aus der Ferne?
Ich gehe stillschweigend immer davon aus, dass derjenige wenigstens weiß, wie fachgerechte Leitungsverbindungen erstellt werden und nur das umsetzt, was er nicht nur hier oder anderswo gelesen, sondern anschließend auch verstanden hat.

[Wishbone]

Für mich ist (bis auf simpelste 12V Elektrik, mittlerweile) Elektrik reines Hexenwerk. Aber in einem Thread mit dem Titel "Schutzmaßnahmen" das Deaktivieren (ich gehe davon aus, dass das nicht über Schalter oder eine App passieren soll) der NVS in Betracht zu ziehen, selbst mit der schon geschriebenen behutsamen Vorsicht, scheint mir doch relativ Harakiri-mäßig zu sein.

Nix für ungut, aber da würde ich doch eher nach einer ganz anderen, simplen und sicheren Lösung suchen. Insofern kann ich den Einwand von @Nordwind gut verstehen. 12V ist Kreisliga, 230V ist 2. Bundesliga, so ungefähr.

Grüße
Christian

[w112]

Hallo Peter

Wenn Du den Ective weiter verwenden willst. dann lass den Murx mit diesen Umschaltern und Relais. Was sollen das denn für Relais sein? Entschulidge bitte, das ist alles Murx.

Entweder Du verbaust einen Wechselrichter, der eine ordentliche Netzvorrangschaltung (galvanischee Trennung) aufweist, oder Du benutzt die im Ective integrierte NVS nicht, sondern verbaust eine separate. Dann benötigst Du allerdings noch ein zusätzliches Batterieladegerät für den Landstrom-Status.

Hier im Bild meine Entwurf von damals. Ich rate ansonsten von Deinen Ideen komplett ab.

[Popeline]

Hallo Matthias, @_Matthias
dank deiner Hilfe habe ich das das Thema nun ausreichend verstanden, so dass ich die für mich passende Lösung umsetzen kann. Welche es letztlich wird weiß ich noch nicht genau. Das hängt an Verfügbarkeit von Schaltern, Aufwand für Installation, Komplexität etc. Das entscheide ich dann wenn die Temperaturen draußen wieder wärmer werden und es mehr Spaß macht im Kasten zu werkeln. Aber danke nochmal für deine Geduld und deine super Erklärungen.

Hallo Peter, @Nordwind
ich hatte natürlich gehofft, dass du dich nochmal zu den Schaltungen äußerst. Aber ich verstehe deinen Punkt und dass der Kampf gegen Windmühlen irgendwann frustrierend wird. Von daher kann ich das voll akzeptieren und danke dir, dass du dich trotzdem nochmal gemeldet hast.

Hallo Winfried, @w112
auch dir danke für deine Rückmeldung und die angehängte Schaltung. In Summe geht es mir wohl genauso wie dir seinerzeit:
Als ich das Ective-Gerät gekauft hatte, hatte ich keine Ahnung von irgendwelchen Sicherheitsbedenken, woher auch. Wenn bei einem Gerät welches für den Wohnmobilbereich verkauft wird extra 230V Ausgangsklemmen verbaut sind, gehe ich natürlich davon aus, dass ich da auch eine Verkabelung anschließen darf ohne dass es mich oder andere gefährdet.
Wenn ich die Thematik vorher gekannt hätte, hätte ich mich sicher für ein anderes Produkt entschieden. Heute suche ich nur eine annehmbare Lösung welche es mir erlaubt den Wechselrichter zu behalten und trotzdem sorgenfrei zu benutzen. Nicht mehr und nicht weniger. Austauschen kommt nicht in Betracht, da zu teuer und zu aufwendig. Nur der Vollständigkeit halber. Die Schaltung in deinem Bild entspricht der "Lösung 2" in meinem Beitrag.

Hallo Christian, @Wishbone
ich denke der Umgang mit technischen Themen und speziell mit Elektrik ist sehr individuell. Von daher sollte jeder nur das machen was er sich zutraut. Und dazu gehört auch das was Mattias geschrieben hat:

... und nur das umsetzt, was er nicht nur hier oder anderswo gelesen, sondern anschließend auch verstanden hat.

Und die "Lösungen" in meinem Beitrag sind keine Empfehlung oder Aufforderung an irgendjemand das so umzusetzen. Ich bin kein Elektriker oder Elektrotechniker, habe aber ein gutes technisches Verständnis. Von daher traue ich mir da anscheinend etwas mehr zu also du. Das ist keine Wertung!!! Wenn du für dich klar sagst bei 12V ist Schluss, finde ich das genau richtig.

Ok, bin durch

Danke und Grüße
Peter

[Günter]

Zu guter Letzt:
Irgendwie bin ich immer noch etwas verwundert, dass die "Lösung" doch eigentlich relativ einfach zu sein scheint. Zumindest klang es für mich am Anfang des Threads nicht so als wenn es eine relativ einfache und günstige Lösung mit den "China-Wechselrichtern" geben könnte. Um die losen Enden der Thematik zusammen zu bekommen fände ich es super, wenn sich @Nordwind, @w112, @Günter etc. nochmal melden und die Lösung(en) kommentieren könnten.

Tut mir leid, ich beantworte seit Wochen keine sicherheitsrelevanten Fragen zum Personenschutz mehr. Hierzu gibt es Elektrikermeister mit entsprechender Ausbildung.
Ich selbst bin E-Ing. und kann mir diverses leisten auf dem Gebiet, auch mit und ohne oder gegen die VDE-Vorschriften, solange ich dies entsprechend oder besser mache und dies auch belegen kann. Wer dies nicht kann, sollte also mit Bedacht und auf Eigenverantwortung handeln.

[himan]

Hallo Günter,

Dein Entschluss, keine sicherheitsrelevanten Fragen zum Personenschutz mehr zu beantworten ist nachvollziehbar, aber es ist jammerschade, wenn hier dann wirklich fundierte Aussagen bzw Anleitungen nicht mehr auftauchen.

Und bei den von Dir empfohlenen Elektromeistern gibt es halt auch solche und solche. Ein Beispiel: Jahre, nachdem ich meine Hausinstallation durch einen Elektromeister habe fertigstellen lassen, musste ein anderer Elektriker an meine Installation weil einige Sachen dazukamen. Er wurde bald stutzig, und nach nun erfolgter Überprüfung der ganzen Anlage kamen einige! Mängel, teilweise auch lebensgefährliche ans Tageslicht.
Und sorry, jemanden hinterher haftbar machen zu können, wenn ich einen womöglich irreparablen Schaden erlitten habe bringt mir nichts.

Ich für mich fände es ideal, wenn Ich hier Angaben finden würde, die von einigen hier schreibenden Fachleuten dann im Konsens als richtig beurteilt werden.
Natürlich immer mit dem Zusatz, es von einer fachkundigen Person machen oder zumindest überprüfen zu lassen, wenn man nicht selbst vom Fach ist. Nicht daß man zwar schön nach der Anleitung arbeitet, aber dann auf "Nebenkriegsschauplätzen" Fehler macht.
Es wäre nicht das erste mal, daß ich mit einem Ausdruck aus einem Forum zu einem Fachmann gegangen bin (natürlich hat noch keiner zugegeben, daß er dadurch erst auf was hingewiesen wurde, was er noch nicht wusste oder bedachte, obwohl er es nachweislich vorher anders gemacht hatte).

Gruß
KOnrad

[guido]

Ich bin auch Elektromeister, würde aber hier keine Tipps geben.
der Laie sagt Elektriker und meint, jeder kennt sich aus.
es gibt viele Elektrorichtungen die kaum was miteinander zu tun haben, nur das erste Lehrjahr dürfte ähnlich sein:

Im Handwerk gibt es folgende Elektriker Berufe:
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
Elektroniker für Automatisierungstechnik
Elektroinstallateur
Elektroniker für Informations- sowie Telekommunikationstechnik
Informationselektroniker im Bereich Geräte- und Systemtechnik
Informationselektroniker im Bereich Bürosystemtechnik
IT-Systemelektroniker

Bereich Industrie
Betriebstechnik
Automatisierungstechnik
Geräte sowie Systeme
Maschinen und Antriebstechnik
Luftfahrttechnische Systeme
Gebäude- sowie Infrastruktursysteme
Bereich KFZ
Bereich Schiff

Ich habe Computergesteuerte Zeitungsdruckmaschinen in Betrieb genommen.
Da habe ich von KFZ oder Spülmaschinen keine Ahnung.
und die VDE ändert sich jedes Jahr ein bisschen.
da kennt man nur seinen Bereich, hoffentlich.

wenn man als Elektriker den Laien Tipps gibt und es gibt dann einen Toten oder das WOMO brennt ab, sucht die Versicherung einen Schuldigen.
da ist der Tipp vom "Fachmann" wunderbar geeignet.
ich müßte nachweisen das mein Tipp nichts zum Problem beigetragen hat, das ist machmal fast unmöglich.
ich bin auch Airbrusher, da gibts ein ähnliches Problem:
male ich einen Helm an und der Biker hat damit beim Unfall eine Kopfverletzung, sagt die Versicherung, der Riß im Helm kann von der falschen Farbe kommen.
auch hier kann ich nicht nachweisen daß es nicht so ist, darum male ich keine Helme an.

beide Fälle habe ich erlebt, zum Glück nicht direkt.

[Andolini]

Industrieelektroniker fehlt noch.
Und ja, nur die ersten Monate waren klassische Elektrik an der Montagewand. Dann kamen die Schütze, SPS mit Schaltschrankverdrahtung usw.
Von Schutzmaßnahmen im Wohnmobil hatte ich auch mit Fachbarbeiter keinen blassen Schimmer.