Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#81
Trouba hat geschrieben: vor 2 Jahre Ich habe den WR von Wattstunde 2000/4000W. Ich glaube @Günter würde sagen China-Krams.
Laut Beschreibung besitzt dieser beim Stromausgang einen Kurzschluss- Überhitzungs- und Überladungsschutz.
Hier das Handbuch: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Nun zu meinem Ziel. Das Gerät hat zwei Schukostecker. Im WoMo soll eine 230V Steckdose und ein Induktionskochfeld betrieben werden (entsprechend einer zweiten Steckdose).
Nach der ganzen Diskussion bin ich nun verwirrt. Letztlich muss ich Kabel vom WR verlegen um an die genannten Stellen zu kommen. Ich nehme an dass mein WR nichts hat was Isolationswächter/FI/LS beinhaltet besitzt. Das einfache Betreiben der beiden Steckdosen ohne zusätzlichen Schutz scheint mir aber auch etwas gewagt.
Was meint ihr?
Ich habe mit Wattstunde gesprochen, sie meinten folgendes:
Die Wechselrichter besitzen keinen FI oder LS-Absicherung. Intern ist eine klassische Schmelzsicherung eingebaut.
Diese schmilzt bei Überlastung des Wechselrichters.
Der Wechselrichter gibt ein IT Netz aus. Benutzt man die Ausgänge der Schuko Stecker direkt oder mit einem Verlängerungskabel ist keine weitere Absicherung nötig.

Analog @SaarSprinter21 plane ich dann beide Schuko Steckdosen zu verwenden, jedoch nie gleichzeitig zu verwenden.
Eine weitere Absicherung erscheint mir trotzdem vertrauenserweckender zu sein!
#82
Vorweg, ich mach das ähnlich.

ABER: Wie stellst du sicher, dass auch kein anderer mehrere 230V Geräte geichzeitig betreibt? Da hab ich nämlich auch noch keine perfekte Lösung.
#83
@Andolini was bedeutet ähnlich?

Naja wir sind zu zweit, das sollten wir kognitiv hinbekommen das nicht gleichzeitig zu verwenden. ;-) Und verliehen/vermietet wird der Van nicht.

H07RN-F 3G 1,5 oder 2,5 im Van als Verlängerung?

Viele Grüße
#84
Mir wurde von einem professionellen Campingausbauer empfohlen, ich solle immer H07RN-F 2,5mm² nehmen. Das mache ich auch. Unten mein Schaltplan.
Dateianhänge
Schaltplan Fiat Ducato ohne WR.png
niklas gefällt dies
#85
Ähnlich heißt, dass ich den Wechselrichter im Doppelboden unter der Dinette habe und eine Doppelsteckdose über dem Küchenblock neben der Schiebetür in die Seitenverkleidung eingebaut habe. Da ist eine kleine Kapselmaschine dauerhaft angesteckt. Die zweite Steckdose wird bei Bedarf benutzt und nur wenn die Kapselmaschine aus ist. Verbindung zwischen Wechselrichter und Doppelsteckdose hab ich 2,5 mm² genommen, weil ich das noch da hatte.

Bitte nicht nachmachen. :relaxed:
#86
Trouba hat geschrieben: vor 2 Jahre H07RN-F 3G 1,5 oder 2,5 im Van als Verlängerung?
Von der CEE Außensteckdose nach innen auf FI/LS sind 2,5mm² vorgeschrieben. Als Verlängerung im Van reichen 1,5mm² völlig aus.
calalalaudio gefällt dies
#87
@_Matthias
Dein Beitrag im anderen Thread passt hier genauso. Also nicht wundern, ich zitiere dich mal rüber. Über kurz oder lang wäre das ein guter Teil für einen Wechselrichter-Info-Wissensdatenbankeintrag. ;)
_Matthias hat geschrieben: vor 2 Jahre Ich glaube ich muss hier mal ein Bisschen Klarheit reinbringen, was das Thema FI bzw. RCD hinter dem Wechselrichter anbelangt:

Solange man einen galvanisch getrennten 230 V-Ausgang des Wechselrichters hat, bei dem kein Leiter eine Verbinidung zu Masse hat, kann einem nichts passieren, wenn man einen (!) der beiden Drähte direkt oder indirekt berührt. Darauf basiert der Kompromiss, dass man keine weiteren Schutzmaßnahmen braucht (?), solange nur ein Gerät am Wechselrichter angeschlossen ist. (Und schon das ist übrigens nicht ganz VDE-konform, sondern die Norm wird hier sehr großzügig ausgelegt.) Dabei wird davon ausgegangen, dass die Zuleitung zum Gerät nur temporär eingesteckt ist, offen sichtbar liegt und damit ständig unter Beobachtung steht. Selbstverständlich ist das Gerät sofort außer Berieb zu nehmen, sobald die geringste Beschädigung der Zuleitung zu sehen ist.
Und es darf in diesem (!) Fall keine Brücke vorhanden sein zwischen einem aktiven Leiter und dem Wechselrichter-Gehäuse bzw. seinem Schutzleiter-Anschluss. (Bei Verwendung eines RCD dagegen ist diese Brücke zwingend notwendig, siehe unten.)
Diese Bedingungen sind schon dann nicht mehr gegeben, wenn eine Leitung zwischen dem Wechslrichter und auch nur einer einzigen Steckdose fest verlegt ist. Denn niemand bemerkt dann, wenn sich diese Leitung unbemerkt irgendwo durchscheuert und damit einen der Leiter an Masse legt. Wenn jetzt bei einem angeschlossenenen Gerät ein zweiter Fehler auftritt (z. B. Masseschluss bei einem Gerät mit Metallgehäuse oder eine beschädigte Zuleitung), dann gibt es keinerlei Personenschutz und derjenige, der dort anfasst, wird "gegrillt".
Da würde ich eher noch zulassen, dass zwei Geräte in zwei Steckdoseen unmittelbar am Wechselrichter eingesteckt werden. Dann sind nämlich immr noch die eingangs genannten Voraussetzungen einigermaßen gegeben.
Der Fachbegriff hierfür ist "Schutz durch Schutztrennung". Streng genommen gemäß VDE 0100-721 (Elektrische Anlagen in Caravans und Motorcaravans) darf diese Schutzmaßnahme nur für Rasiersteckdosen angewendet werden, aber so streng sind wir ja gar nicht .....

Aber niemals darf eine fest verlegte Installation hinter einem Wechselrichter ohne weitere Schutzmaßnahmen, d. h. ohne RCD betrieben werden! Hier muss als Schutzmaßnahme die automatische Abschaltung im Fehlerfall angewendet werden. Und das geht bei einem kleinen Wechselrichter (und auch ein 3 kW-Gerät ist in diesem Sinne "klein") nur mittels RCD zu bewerkstelligen, weil der Kurzschlussstrom nicht zustande kommt, der einen Leitungsschutzschalter ("Sicherung") schnell genug auslösen würde.

Also: Sobald eine feste 230 V-Leitung verlegt wird:
- Verbindung zwischen Gehäuse des Wechselrichters, Fahrzeugmasse und PE-Schiene der Verteilung (grün-gelber Schutzleiter) mit mindestens 4 mm² feindrähtig.
- Brücke zwischen einem der beiden aktiven Leiter und der PE-Schiene
- HInter diese Brücke kommt der RCD.
Wie hier im Thread schon erwähnt wurde, gibt es dazu in den Votronic-Wechselrichter-Anleitungen gute Schaltskizzen.
Danach kann dann entweder die Leitung zu nur einer Steckdose verlegt werden oder über einen Verteiler mehrere Steckdosen oder sonstige Verbraucher versorgt werden. Und wenn man VDE-konform sein möchte, dann muss jeder Stromkreis mit einem Überstrom-Schutzorgan (Leitungsschutzschalter bzw. "Sicherungsautomat") abgesichert sein.

Das Kriterium, ob ein RCD notwendig ist. lautet also nicht "ein oder mehrere Geräte gleichzeitig betrieben" sondern "feste Verlegung der 230 V-Leitung(en) oder alle Leitungen sind unter ständiger Aufsicht". Das darf natürlich nicht ausarten in ein Kabelverhau. Nur temporär eingesteckte Gerätezuleitungen sind dafür geeignet! Und mit RCD ist immer sicherer als ohne.

Gruß
Matthias
#88
Kann jemand nochmal das Konzept der Erdungsbrücke und wie ich herausfinde ob mein WR eine hat erklären? @_Matthias vielleicht ;-)

In der Beschriebung finde ich keine Hinweise dazu. Ein Erdungsbolzen besteht. Dieser ist bereits an die Karosserie angeschlossen.
#89
Wenn in der Beschreibung nichts steht, dann hat er auch keine.
Du musst dann eine Verbindung machen zwischen Fahrzeugmasse und einem Pol des Wechselrichter-Ausgangs. Diese Verbindung muss vor dem RCD liegen, sonst funktioniert der nicht.

Erklärung der Funktion:
Der RCD erkennt, ob genausoviel Strom hineinfließt wie heraus (der Strom in Hin- und Rückleiter ist ja genau gleich groß). Wenn ein Fehler besteht und ein Teil des Stromes fließt nach Erde ab (oder im Fahrzeug nach Masse), dann löst der RCD aus. Der Fehlerstrom kann aber nur nach Masse abfließen, wenn die genannte Verbindung eines aktiven Leiters mit Masse besteht. Wenn es diese Verbindung nicht gibt, und nach dem RCD entsteht ein Masseschluss, dann passiert zunächst mal gar nichts. Ist auch noch nicht gefährlich. Wenn aber dann ein zweiter Fehler auftritt und Du dadurch den anderen Pol berührst, dann hast Du die volle Spannung zwischen dieser Fehlerstelle und Masse. Und der RCD löst in diesem Falle nicht aus, weil sich ja beide Fehler nach ihm befinden und für ihn Hin- und Rückstrom immer noch gleich groß sind. Nur wenn die Masseverbindung vor dem RCD besteht, kann er den Fehler erkennen.

Gruß
Matthias
Wishbone gefällt dies
#90
_Matthias hat geschrieben: vor 2 Jahre Die Brücke muss zwar nicht weg bei Landstromeinspeisung
... Es gibt auch Wechselrichter mit eingebauter Netzvorrangschaltung. Die haben dann einen Eingang für die Netzeinspeisung und einen Ausgang, aus dem der von außen eingespeiste Netzstrom kommt, wenn vorhanden und ansonsten der Strom, der im Wechselrichter erzeugt wird.
Hey Matthias,
sehr cool, danke für deine Antworten!
Und jetzt habe ich Blut geleckt! :nerd:

Das würde bedeuten, dass hinter einem Wechselrichter mit Netzvorrangschaltung (wie der Ective SSI) mit Setzen der Brücke ein sicherer Betrieb mit Festverlegung möglich ist. Ich habe das nochmal aufgemalt um sicherzustellen, dass ich es richtig verstanden habe (ist nur für den 230V Teil; Brücke in ROT).

Stimmt das so?

Grüße
Peter
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