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#11
Hallo Matthias,
so pauschal kannst du das nicht sagen. Dazu müsstest du "Kühlbox" genauer definieren. Für mich ist das eher Ausdruck für die Bauform als die Technik. Der Riesenunterschied liegt im Prinzip Absorber, Peltier oder Kompressor.
Ich hab mich mal vor 35 Jahren im Uferkies des Lech bei Augsburg festgefahren. Ich musste bei ca. 30°C im Schatten fast 3 Stunden mit Spaten, Unterlegholz und Wagenheber das bis zur HA eingesunkene Fahrzeug ausbuddeln und wieder auf den Weg bringen. Im Fahzeug (pralle Sonne) waren deutlich über 40°C. Am Ende der Aktion konnte ich trotzdem ein auf ca. 10°C gekühlte Bier als "Belohnung" geniesen. Oben beschriebene "Box" lief zwar inzwischen dauernd, aber für ein kühles Bier hat's noch gereicht.
Gruß Manfred
#12
Wenn die Panels hinterlüftet sind, spenden sie Schatten. Bei dem erkennbaren Überschuss, sind 2 A für eine aktive Lüftung auch noch drin, so dass die Innentemperatur kaum über die Außentemperatur steigt.
#13
Hier nun der Bericht zu meinem "Kälte-Akku" für die Nacht (oder Solar-Überschuss).
Ziel war, die Kühlbox während der Nacht von 23 Uhr bis 8 Uhr wg.Lärm außer Betrieb zu haben.
Zur Eklärung meiner Idee vorweg die Beschreibung der "Engel"-Kühlbox von 1980.
Die Kühlbox ist zweigeteilt (Bild 1), d.h. die Isolierbox ist von vom Kompressor mit Wärmetauscher getrennt. Zum Einkaufen (mit Schultergurt) von Gekühltem recht praktisch, wird danach das Aggregat mit Kühlplatte eingeführt und weiter gekühlt. Ursprünglich konzipiert für Trucks und Boote verträgt die Box dauernde Schräglagen bis 60 Grad und schafft bei 12V/48W sogar minus 18°C (+20°C Umgebung), bei Normalbetrieb (+8°C) verbraucht sie ca. 16W.
Wie erwähnt war mir die Box für nachts inzwischen eigentlich zu laut, zum Verschrotten aber zu schade. Deshalb die Idee der längeren nächtlichen Pause.
Bei der Box werden vor dem Zusammenstecken zwischen den Kühlflächen außen und der Wand jeweils wasserdichte, verschliesbare Tiefgefrierbeutel angebracht (Bild 2) und nach dem Zusammenstecken der Box mit Wasser gefüllt (2 x 0,6 Ltr.). Als Trennung zum eigentlchen Kühlraum wird eine PE-Schaumplatte mit ca. 10 mm eingelegt (Bild 3). Sie ist dazu da, die Kälte der Kühlplatte mit ca. minus 5-10°C vom eigentlichen Kühlraum mit ca. plus 8-10°C zu trennen. So kann das Wasser in den Beuteln bei Dauerbetrieb (vor allem bei Solarüberschuss) gefrieren, ohne das Bier im "Kühlraum" zu gefährden. In den Kompressorpausen kann dann das Eis langsam tauen, die Wärmeenergie dazu kommt vorwiegend aus dem sich langsam erwärmenden Kühlraum. Das Eis in den Beuteln hat beim Auftauen die Kältespeicherung wie ca. 100 Ltr. Wasser mit 0 °C. Erst wenn alles getaut ist erwärmen sich die Eisbeutel weiter, dann allerdings viel schneller (1,2 Ltr. entsprechend).
Meine Idee ließ sich dadurch gut realisieren, da die Kälte in Richtung wärmerem Kühlraum, gebremst durch die PE-Schaumplatte, ein Temperaturgefälle aufweist. Bei einer umschliesenden "Kühlwand" wäre das Gefälle allenfalls über Boden und Deckel zu erreichen. Aber vielleicht auch bei einem Kühlschrank mit "wärmerer Tür"?

Zum Abschluss noch die Kurvendarstellung der Messwerte und die Eklärung dazu.
Bei "18" (18°C Umgebung) ist nach 11 Std. das Eis (blau, 1,2 Ltr., -6°C) weitgehend aufgetaut. Während des gesamten Messvorgangs betrug die Umgebungstemperatur 18°C. Bei 24°C Umgebung dauert es ca. 8 Std. (hellgrün) bis zum Auftauen. Die zugehörige Box-Temperatur (violett) ist mit ca. 8°C ziemlich konstant.

Beim Versuch "25" wurde das Wasser mit 25°C Umgebung auf -5°C eingefroren (dunkelgrün). Der Gefriervorgang dauert ca. 3,5 Std. Die zugehörige Box-Temperatur (orange) liegt bei ca. 11°C. Nach 6 Std. wird das Aggregat abgeschaltet, die ca. 1,2 kg Eis erwärmen sich in ca. 2,5 Std. auf 0°C. Der Auftauvorgang dauert ca. 5 Std. Danach steigt auch die Boxtemperatur über 12°C (orange). Dieser Fall dürfte aber wohl nur in tropischen Nächten auftreten. Mit zusätzlicher Wärmedämmung läßt sich die Zeit sicher verlängern.

Beim Versuch "24" wurde die Box nach "Einfrieren" aus einem Raum mit 18°C in einen Raum mit 23°C verbracht. Die Boxtemperatur gleicht sich in der ersten Std. entsprechend an. In den ersten 6 Std. betrug die Temperatur des Raumes ca. 23°C, danach stieg sie bis zum Ende langsam auf ca. 25°C an.
Während der Messung wurden keine Getränke entnommen oder eingestellt. Aber "realitätsnah" wurde bei jeder Messung ca. 10 sec. (ca. 1 x pro Stunde) die Box geöffnet und Temperatursensoren und Eis überprüft.

Dies ist nur eine grundsätzliche Untersuchung. Je nach Gerät, Massen und Isolation werden die Ergebnisse abweichen.
Markierugen zum besseren Verständnis kann ich derzeit nicht anbringen, da mein PC mit der gewohnten Software in Reparatur ist.
Und bitte beachten: Nur so eine Schnapsidee mehr, aber zum Nachahmen gedacht.
Gruß Manfred
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