Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Batterien, Kabel, Schalter, Steckverbindungen, Schalter, RCD(FI), LS, Anzeigen, Beleuchtung, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo Forum,

ich bin dabei meine Elektrik einzubauen und frage mich ob es sich lohnt wenn man wie ich, sehr oft über Landstrom verfügt ( wohne im Van auf einem Grundstück mit Landstrom ), die Versorgung der 12Volt Geräte über Landstrom und Netzteil ( Blue Smart IP22 hat ja eine Netzteil Funktionalität ) zu realisieren.
Quasi die Verkabelung so zu machen das ich die Batterie vom 12Volt Netz trennen kann und die Versorgung dann über das Netzteil und dem Landstrom mache.

Die Idee dabei ist die Batterie zu schonen ( AGM 260AH ) und nicht jedentag zu entladen und wieder zu laden.
Mir ist allerdings auch nicht ganz klar was ein Ladezyklus genau ist. Ich habe Offgridtec mal angeschrieben und gefragt ob auch eine 1AH Entladung ( und darauf folgend wieder eine Ladung von 1AH durch die Solaranlage ) auch einem Ladezyklus entspricht. Im Datenblatt der Batterie steht das sie bei 50% Entladetiefe 500 Zyklen hat.

Grüße,
Danny
#2
Ein Ladezyklus ist die Entladung und Ladung nach den Nenngrößen. Also wenn die 260 Ah die C20 Angabe sind, ist ein Ladezyklus 13 A Entladestrom 20 Stunden lang und anschließende Vollladung.

Was deine eigentliche Frage betrifft. Eine AGM Batterie will voll geladen gelagert werden. Also wenn du dauerhaft an Landstrom hängst machs wie beim Laptop. Akku raus bzw. Batterie abklemmen. Einziger Unterschied, beim Laptop (Lithiumionenbatterie) solltest du den Akku nicht voll- sondern halbgeladen lagern. Gegen die Selbstentaldung reicht es alle 4 Wochen zu laden.

Und bedenke, dass deine 12 V-Verbraucher maximal so viel Strom ziehen können wie das Netzteil hergibt.
#3
Hey,
Die Antwort von Offgridtec:
Ihre Annahme ist richtig. Auch wenn die Batterie nur zu10% entladen und wieder geladen wird stellt das einen Ladezyklus dar.
Das scheint mir allerdings ein wenig komisch. aber egal. Sicherlich hält die Batterie mehr Zyklen aus um so weniger tief sie entladen wird.

@Andolini
Ich denke ich werde das genau so machen. Einen Schalter zwischen Batterie und Sicherungsverteiler. So das ich mit Landstrom und Netzteil an der Batterie vorbei meine 12Volt Heizung / Licht betreiben kann. Reicht es da den Schalter an die Plusleitung zwischen Batterie und Sicherungsverteiler anzuschließen um die Batterie außen vor zu lassen?
Das Netzteil habe ich genau wie die Batterie an den Sicherungsverteiler gehangen.

Machen das andere auch so oder bin ich der einzige der denkt das man die Battrie so schonen kann? Ich konnte in den diversen Ausbautagebüchern keinen Hinweis darauf finden.
#4
Ich denke, ein Ladezyklus ist mehr als nur ein paar Prozent Ladung/Entladung.
Ein nicht ganz neuer Diesel braucht für das Vorglühen schon mal ca. 1 Ah, der eigentliche Startvorgang schlägt mit 1-2 Ah zu Buche, im Winter deutlich mehr. Bei einer vor wenigen Jahren noch üblichen Batteriegröße von 84 Ah und nicht mehr ganz taufrisch würde das bedeuten, daß bei 5 angenommenen Startvorgängen jeden Tag ca. 10-15 Ah benötigt werden und die Batterie nicht das restliche Jahr übersteht bei üblichen 200 - 300 Zyklen für Starterbatterien. Von unseren modernen Start/Stopp-Versionen mal ganz zu schweigen. Normale Starter-Akkus machen das Spiel in der Regel aber 4-5 Jahre mit. Sie sind nicht auf (tiefe) Zyklenfestigkeit, aber auf Pulsfestigkeit (Startvorgang), ausgelegt. Ich denke, ein Akku im Pufferbetrieb an einem geregelten Ladegerät mit einem ausreichenden Nennstrom dürfte damit alt werden können. Die geregelte Ladespannung wird nichteinmal absinken (der Akku davon kaum etwas "merken"), solange der mögliche Ladestrom größer ist als die momentane Zusatzlast.
Gruß Manfred
#6
Hallo Danny,
ich kenne "Blue smart IP22" nicht, aber ich gehe davon aus, daß ein ordentliches Ladegerät die Spannung beibehält und den zusätzlichen Strombedarf selbst liefert (wenn er nicht größer ist als der mögliche Ladestrom).
Zur Aussage von
nixda hat geschrieben: vor 3 JahreDie Antwort von Offgridtec:
Ihre Annahme ist richtig. Auch wenn die Batterie nur zu10% entladen und wieder geladen wird stellt das einen Ladezyklus dar.
fällt mir folgendes ein: Wenn jeder kleine (Nach)-Ladevorgang einen Zyklus darstellt, dann wäre es wohl fatal, ein E-Mobil immer bei passender Gelegenheit (viele Zyklen?) mit wenig Zeitaufwand nachzuladen? Wäre es etwa angebrachter, den Akku bis zum Ende leer zu nuckeln und (hoffentlich nicht in der Pampa stehen zu bleiben) an der Ladestation zu übernachten? Das ganze nur, um die Zyklenzahl niedrig zu halten? Das kann wohl nicht sein.
Ich denke es geht viel mehr da drum, die insgesammt getauschte elektrische Energie zu erfassen. Daß dabei tiefe Entladungen zusätzlich schädlich sind, ist eine andere Sache.
Gruß Manfred
#7
Ich nehm grad meine Heizung (Planar 2d) in Betrieb und lasse die über das Ladegerät im Netzteilmodus versorgen, und hier hält das Netzteil genau die Spannung die ich eingestellt habe egal ob Heizung an oder aus oder wenig oder viel heizt.

Würde es funktionieren wenn ich die Konstant Spannung im Netzteil auf die Ladespannung, bzw auf die Float Spannung der Batterie ( 13.2 V) einstelle?
In diesem Fall würde die Batterie eine Erhaltungsspannung bekommen und die 12V Verbraucher immer vom Netzteil versorgt werden, oder hab ich hier einen Denkfehler?
Das würde doch dann auch die Batterie schonen oder?

@DMac
Ich glaub ich bevorzuge es wenn die Batterie immer wenn Landstrom da ist nicht genutzt wird. Idealerweise sogar sobald landstrom da ist gleich voll lädt und dann nicht mehr genutzt wird. aber ob und wie das relalisiert werden kann hab ich keine ahnung.

Grüße,
Danny
#8
nixda hat geschrieben: vor 3 JahreDie Antwort von Offgridtec:
Ihre Annahme ist richtig. Auch wenn die Batterie nur zu10% entladen und wieder geladen wird stellt das einen Ladezyklus dar.
Klar ist es ein Ladezyklus. Aber eben kein ganzer. Je niedriger die Teilentladung desto höher die Zyklenzahl. Das ist auch so im DIagramm des Datenblatts unter "Betriebsdauer (zyklische Nutzung)" abzulesen. Spielt ja aber eh keine Rolle, wenn du sie trennst. Dann hast du nur die minimale Selbstentladung von 2 % pro Monat. Die lädst du alle paar Wochen wieder nach und gut ist.
nixda hat geschrieben:Machen das andere auch so oder bin ich der einzige der denkt das man die Battrie so schonen kann? Ich konnte in den diversen Ausbautagebüchern keinen Hinweis darauf finden.
Du bist bisher der einzige mir bekannte, der ein Stehmobil baut. ;)
Das ist eben eine besondere Nutzungsart. Der überwiegende Teil versucht so autark wie möglich auszubauen. Also unabhängig von Landstrom.

nixda hat geschrieben:Ich nehm grad meine Heizung (Planar 2d) in Betrieb und lasse die über das Ladegerät im Netzteilmodus versorgen, und hier hält das Netzteil genau die Spannung die ich eingestellt habe egal ob Heizung an oder aus oder wenig oder viel heizt.
Die Spannung am Ladegerät/Netzteil bricht nur ein, wenn du an die Leistungsgrenze kommst. Je nach Modell kann es maximal 15, 20 oder 30 A abgeben (Auf LOW jeweils die Hälfte). Überschreitest du diesen Strom bricht die Spannung ein. Völlig egal welche Ladespannung du eingestellt hast.
#9
Andolini hat geschrieben: vor 3 JahreDu bist bisher der einzige mir bekannte, der ein Stehmobil baut.
Stehmobil, großartig ;)
Andolini hat geschrieben: vor 3 JahreDas ist eben eine besondere Nutzungsart. Der überwiegende Teil versucht so autark wie möglich auszubauen. Also unabhängig von Landstrom.
Ich möchte auch gern autark stehen können wenn ich mal losfahre. Nur nutz ich das Mobil halt zusätzlich auch wenn ich nicht unterwegs bin und würde dabei gern die Batterie so viel schonen wie möglich.
Andolini hat geschrieben: vor 3 JahreKlar ist es ein Ladezyklus. Aber eben kein ganzer. Je niedriger die Teilentladung desto höher die Zyklenzahl. Das ist auch so im DIagramm des Datenblatts unter "Betriebsdauer (zyklische Nutzung)" abzulesen.
Das denk ich mir auch inzwischen, leider gibt offgridtec nur die ladezyklen bei 50% und 70% an. Ich fände es spannend wie die halt bei 80% und 90% aussehen.
Aber ich geh jetzt halt davon aus das die bei so geringer Entladung sehr viel mehr als die 1200 Zyklen aushalten.
Zuletzt editiert von nixda vor 3 Jahre, insgesamt 3 mal editiert.
#10
Das is gar nicht negativ gemeint :relaxed:
Es ist eben eine andere Nutzung. Für 5 Tage Campingplatz mit Landstrom ist der Mehrwert zu gering. Für mehrere Wochen oder Monate dauerhaft Landstrom, macht es schon Sinn die Batterie zu lagern.

PS: Ich habe im Beitrag oben noch etwas zur Spannungsstabilität ergänzt.