Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo zusammen,

Da mein Ausbau vor kurzem gestartet ist, mache ich mir Gedanken bezüglich Elektrik:
Ich habe knapp 50Ah als täglichen Verbrauch errechnet (mit Kompressorkühlschrank und Standheizung im Winter). Da wir gerne min. 2 Tage autark stehen möchten, kommt hier also mindestens eine 200Ah AGM Batterie, besser etwas mehr, in Frage. Nach Kontakt mit Prevent habe tendiere ich bisher zu diesen Artikeln:
- Solarmodul: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
- Batterie: Hatte ich anfangs die Varta LAD 210 bzw 115 im Blick, habe ich nun viel positives über die [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] gelesen. Gibt es da wirklich so grosse Unterschiede? Die Siga wär halt zusätzlich bei 2 Stück noch knapp 100 Euro günstiger...
- Ladegerät für Landstrom: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
- Ladebooster: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
- Kontrolldisplay: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Kabel, Sicherungen, etc. habe ich jetzt mal aussen vorgelassen, das plane ich im Detail in den kommenden Tagen mit einem erfahrenen Kollegen, und werde das dann auch hier mal posten für Feedback.

Aber generell die Frage, macht diese Kombination so Sinn? Habe ich etwas wichtiges vergessen (btw. Wechselrichter benötigen wir nicht da wir unterwegs nur 12V brauchen)? Ist ein oder mehrere Teile in der gesamtkombi über- oder unterdimensioniert?

Über Feedback wäre ich super dankbar!

Gruss,
Manuel
#2
Hallo,

Inzwischen habe ich mich an die detaillierte Planung gesetzt. Da ich auf dem Themengebiet Amateur bin, wäre ich um eure Rückmeldung ob das alles Sinn so macht sehr dankbar!

Ich habe das Ganze in mehreren Schritten gezeichnet für mein eigenes besseres Verständnis, und da ich es auch so ausbauen möchte, um möglichst bald losfahren zu können mit einer ersten Ausbaustufe.

Meine Hauptanliegen/offenen Fragen:
- Sind die Kabeldurchmesser und Sicherungen angemessen? Ich habe mich an den Bedienungsanleitungen orientiert, und wo keine Details verfügbar mit dem [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] meine Angaben eingegeben.
- Habe ich irgendwo Sicherungen oder Verbindungen vergessen?
- Vor allem Sicherung und das + Kabel von der Batterie zum Sicherungshalter weiss ich nicht wie ich genau berechnen muss?
- In Schritt 3, wie muss ich die Sicherung vom Ladegerät zur Batterie dimensionieren?
- Reicht der 200 AH Schunt bei einer gesamt Batteriekapazität von 240AH (2x120AH)? Oder muss das die jeweils grössere sein, sprich 400AH.
- Macht das gesamte Setup so Sinn oder sind gewisse Komponenten über- bzw. unterdimensioniert?

Zum Thema Ladebooster: Da ich auch viel im Winter unterwegs sein möchte und auch frei stehen möchte (daher auch die Autoterm 4D), habe ich auf mehreren Seiten gelesen dass in dem Fall ein Booster einem Trennrelais vorzuziehen wäre. Gibt es dazu Meinungen hier im Forum, ich habe generell den Eindruck dass hier eher das Relais empfohlen wird, ich weiss jedoch nicht ob das speziell für den Winterfall auch gilt?

Ach und verzeiht bitte falls alles etwas chaotisch aussieht, ich mache das zum ersten Mal und konnte mir nur mit Powerpoint behelfen um das für mich sinnvoll aufzumalen :cold_sweat:
Stromplan Schritt 1.JPG
Stromplan Schritt 2.JPG
Stromplan Schritt 3.JPG


Danke schonmal für eure Mühe.

Gruss,
Manuel
#3
Hallo von Neuling zu Neuling,

ich stehe in etwas da wo Du auch stehst wissenstechnisch und habe heute meine letzten Bestellungen für die Boardelektrik getätigt... ein paar Anmerkungen hätte ich:

1. Du willst ein Votronic Jupiter verbauen, aber bestellst einen Victron Solarladeregler? Sind die Kompatibel? Warum nicht lieber[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]? Das übernimmt auch gleich die Erhaltungsladung für die Startbatterie.

2. Trennrelais kannst Du nehmen beim Boxer. Wenn Du keine Lithium Batterie hast, dann fällt mir auch kein Grund ein warum Du ein B2B nehmen solltest. Was im Winter anders sein sollte weiß ich nicht, lerne aber gerne dazu... :-) Vorteile Trennrelais: Schneller und günstiger.

VG
Andolini gefällt dies
#4
Hi,

das hast Du toll gezeichnet.
Du solltest bedenken, dass du am Anfang schon alles so bauen musst, um auf den späteren Ausbaustand nachrüsten zu können. Dazu passend das Thema Plusverteiler.

Die Leitung zum Solarlader ist 6qmm mit 40A abgesichert und die Leitung zum Stromverteiler (Sicherungshalter) ist 10qmm auch mit 40A.
Ich schätze mal, da musst du später alles nochmal genau prüfen... :face_with_monocle: Je nach fliessender Amperzahl und länge der Leitung den Querschnitt auswählen und dann die Sicherung festlegen.

Zu Deinen Fragen:
- Sind die Kabeldurchmesser und Sicherungen angemessen? Ich habe mich an den Bedienungsanleitungen orientiert, und wo keine Details verfügbar mit dem Link meine Angaben eingegeben.
: Rechnen wir mal zusammen: Kühlschrank 50 Watt, Ladegeräte USB 4 Watt, Tauchpumpe 2,2A = 26 Watt, bla blubber, kleinkram. Summe 100 Watt. Das sind 8,4 Ampere. Leitungslänge? 5 Meter? Legen wir 10qmm, dann hast Du wenig Spannungsverlust. Sicherung 16Ampere ist gut dafür.
(ACHTUNG: Ein Elektriker mag hier vielleicht Einspruch erheben, dann möge er es tun! Ich bin kein Profi!)

- In Schritt 3, wie muss ich die Sicherung vom Ladegerät zur Batterie dimensionieren?
: Das würde ich in der Tat gemäß der Herstellerempfehlung machen. Lieber mehr Querschnitt als zu wenig.
Aber eigentlich wie alle Auslegungen: Was fliesst max an Strom, wie lang ist die Leitung, ergibt den Querschnitt. Die Sicherung soll davor schützen, dass die Leitung nicht überlastet wird. Jedoch siehst Du oben, dass wir 10qmm verlegt haben für 8,4 Ampere. 10qmm können ein vielfaches an Strom! Deswegen würde ich die Sicherung gemäß dem Gerät machen, denn wenn das ein Defekt hat soll die Sicherung auslösen!

- Reicht der 200 AH Schunt bei einer gesamt Batteriekapazität von 240AH (2x120AH)? Oder muss das die jeweils grössere sein, sprich 400AH.
: Halt ! Rechenfehler. Der Shunt kann 200 Ampere messen. Das sind 2,4 kW. Das reicht für ne Kaffeemaschine.
Wenn die eine Stunde vollgas läuft, dann hast Du 200AH verbraucht.
Wenn Du 50Ah am Tag verbrauchst reicht Dir eigentlich eine 120Ah Batterie um zwei Tage auszukommen.

- Macht das gesamte Setup so Sinn oder sind gewisse Komponenten über- bzw. unterdimensioniert?
Siehe oben.

Noch was: Der Shunt MUSS zwischen Massepunkt und deinem Anschlusspunkt. ALLE Ströme müssen über den Shunt laufen. Beispielschaltbilder findest Du auch in der Anleitung vom Jupiter.

Gruß vom Anfänger. :woozy_face:
#5
martin.k hat geschrieben: vor 3 JahreReicht der 200 AH Schunt bei einer gesamt Batteriekapazität von 240AH (2x120AH)? Oder muss das die jeweils grössere sein, sprich 400AH.
: Halt ! Rechenfehler. Der Shunt kann 200 Ampere messen. Das sind 2,4 kW. Das reicht für ne Kaffeemaschine.
Wenn die eine Stunde vollgas läuft, dann hast Du 200AH verbraucht.
Wenn Du 50Ah am Tag verbrauchst reicht Dir eigentlich eine 120Ah Batterie um zwei Tage auszukommen.
Die Kapazität ist nicht relevant, sondern wieviel Strom gleichzeitig fließt. Bei den Verbrauchern reicht wahrscheinlich der 100A Shunt.
#6
Wieso nimmst du einen ABB DS201 FI/LS?

Im Forum wird eher geraten, einen ABB DS202 FI/LS zu nehmen.

Wolfgang
#7
So, nach eurem detaillierten Feedback bin ich nochmal über alles gegangen:
jj79 hat geschrieben: vor 3 Jahre 1. Du willst ein Votronic Jupiter verbauen, aber bestellst einen Victron Solarladeregler? Sind die Kompatibel? Warum nicht lieber[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]? Das übernimmt auch gleich die Erhaltungsladung für die Startbatterie.
Guter Punkt. Ich habe den SmartSolar MPPT 100/15 durch den Votronic Mppt 250 duo ersetzt. Macht mehr Sinn so als Gesamteinheit! Passt die Verkabelung mit der Startbatterie so, trotz Ladebooster?

jj79 hat geschrieben: vor 3 Jahre2. Trennrelais kannst Du nehmen beim Boxer. Wenn Du keine Lithium Batterie hast, dann fällt mir auch kein Grund ein warum Du ein B2B nehmen solltest. Was im Winter anders sein sollte weiß ich nicht, lerne aber gerne dazu... :-) Vorteile Trennrelais: Schneller und günstiger.
Das habe ich [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] gelesen (wann Relais vs. Ladebooster). Günstiger wäre das Trennrelais auf jeden Fall. Habe ich jetzt im Plan noch nicht angepasst, nach welchen Kriterien muss ich mein Trennrelais denn aussuchen?

jj79 hat geschrieben: vor 3 JahreDie Kapazität ist nicht relevant, sondern wieviel Strom gleichzeitig fließt. Bei den Verbrauchern reicht wahrscheinlich der 100A Shunt.
Sehr gut, das war mir so nicht bewusst. In dem Fall kann ich auch die 100er Version nehmen. Ich überlege allerdings, um die Kosten etwas niedriger zu halten, ggf. statt dem Votronic Jupiter einfach denVotronic LCD-Batterie-Computer 100 S mit Smart Shunt und Masseband zu nehmen.

WolfgangK hat geschrieben: vor 3 JahreWieso nimmst du einen ABB DS201 FI/LS?
Im Forum wird eher geraten, einen ABB DS202 FI/LS zu nehmen.
Habe mir die Diskussion im Forum dazu durchgelesen. Auch wenn ich nicht 100% dahintersteige, habe ich nun den DS202. Damit sollte dann ja diesbezüglich alles abgedeckt sein!
martin.k hat geschrieben: vor 3 JahreDu solltest bedenken, dass du am Anfang schon alles so bauen musst, um auf den späteren Ausbaustand nachrüsten zu können. Dazu passend das Thema Plusverteiler.
So ein Verteiler macht auf jeden Fall Sinn. Danke dafür. Kann ich auf den dort mehrere Kabel auf den gleichen Pol legen mit einer Sicherung (zb. alle Kabel die mit 40A gesichert werden sollten zusammen in einen legen)? Ich nehme an schon, oder?

Für die Sicherung des 230v Ladegeräts sehe ich auf der [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], dass das Ladegerät am + Kabel ja bereits abgesichert ist (siehe auch im Bild auf der Website). Muss ich dann trotzdem nochmal an meiner Batterie absichern?

Die 40A und 6mm beim Solar sind die Kabel die bei dem PRevent Solar Set dabei sind, daher so übernommen. Allerdings denke ich dass von der Batterie zum Sicherungshalter (max. 3m und nicht mehr max 17 A für alle Verbraucher gleichzeitig) wohl 6mm und 25A als Sicherung reichen sollten, gleichzeitig nicht überdimensioniert, korrekt?

Hier noch der aktuelle Schaltplan.
Stromplan Schritt 3_v02.JPG
Und vielen Dank nochmal für euren Input!

Gruss
Manuel
#8
'...So ein Verteiler macht auf jeden Fall Sinn. Danke dafür. Kann ich auf den dort mehrere Kabel auf den gleichen Pol legen mit einer Sicherung (zb. alle Kabel die mit 40A gesichert werden sollten zusammen in einen legen)? Ich nehme an schon, oder?...'

Klar, Du kannst mehrere Verbraucher mir einer Sicherung absichern. ich würde jetzt nicht alle Leuchten auf eine Sicherung legen (sonst wirds komplett duster, wenn es die raushaut), aber Kleinverbraucher kann man gut zusammennehmen.

Anregung: ich habe zwei solcher Plusverteiler verbaut. Wenn Du ein Jupiter hast, dann kannst Du von dort ein Votronic 40A Switch Unit schalten. Diese Switch Unit schaltet nur Strom ein/aus für einen der Verteiler. Wenn das Jupiter abgeschaltet wird, dann wird der Verteiler hinter der Switch Unit stromlos. Damit kannst Du alle Verbraucher mit einem Schalter abschalten (Licht, Pumpe....).

Der zweite Verteiler wird dann direkt an die Batterie angeschlossen für Kühlschrank und Heizung (ohne über die Switch unit zu laufen). Diese sollen ja auch funktionieren (oder die Heizung nachlaufen), wenn der Rest abgeschaltet wird.

Die vielen Sicherungen über deinen Batterien würde ich in einen Plusverteiler zusammenpacken, dann ist das sauber organisiert. Auf diesen würde ich dann den Kühlschrank und die Autotherm legen (Dauerplus). Dann brauchst Du nur noch die Switch Unit vor den Verteiler einbauen, den du schon in der Skizze hast.

Wolfgang
#9
@ Marc: der direkte Anschluss ist bei mir kein Problem, das ist mit voller Absicht so gemacht. Ich habe üblicherweise meine Batteriekapazität unter Kontrolle, dass überraschend die Batterie leer ist ist zumindest bei mir eher unwahrscheinlich. Das Jupiter ist so eingestellt, dass bei 20% Restkapazität (LiFePo) die meisten Verbraucher (die an der Switch Unit hängen) abgeschaltet werden. Und mit dem Rest kann meine Kompressorbox noch stundenlang laufen. Die Heizung läuft bei mir eh nur sporadisch und nie unbeaufsichtigt. Ein klassischer 'Unterspannungsschutz' wie er in manchen Kühlschränken verbaut ist ist bei LiFePo übrigens problematisch, da LiFePo (anders als Gel oder AGM) die Spannung bis zum Ende ziemlich konstant hält. Eine Abschaltung bei Unterspannung wäre zu spät, das Jupiter mit der Kapazitätsmessung/Shunt kann das aber gut überwachen.

Aber klar, man kann diese Verbraucher auch nach der Switch Unit anschliessen und damit über das Jupiter überwachen lassen. Mir war es aber wichtiger, dass ich beim Aussteigen alles mit einem Schalter abschalten kann.

Ich denke speziell bei Elektroplänen hat jeder seine eigene Philosophie, hier kannst Du 5 Leute fragen und bekommst 7 Antworten :-) Wichtig ist, dass es technisch sauber gemacht ist und zum Nutzungsverhalten passt.

Wolfgang
#10
Danke. Sehr interessant hier mitzulesen.
Mein Senf dazu:
Die Diesel-Heizung soll aus Sicherheitsgründen immer direkt an der Batterie angeschlossen sein. Lieber dunkel und warmes Bier als ein verbrantes WoMo... :zany_face:

Machen kann man viel. Viel ist "nice zu have".
Ich glaube man muss ich die grundsätzlichen Fragen stellen. Was ist notwendig? Wo muss etwas geschützt werden? Was ist das Risiko?
Was ist Komfort?
Da muss ich noch dazulernen...

Was muss aus sein wenn ich das Fzg verlasse?
- Wasserpumpe (unbedingt)
- Licht (wäre gut)
- Kühlschrank (bitte nie)
- Heizung (muss immer laufen)
- Solarlader (soll immer laufen).
usw.

:beers:


Und zum stilllegen des Fzg über den Winter einen manuellen Hauptschalter...

Gruß
Martin